Winsen an der Luhe

Eine Kreisstadt mit einem Landkreisnamen aus einem anderen Bundesland!

Niedersachsen hat aktuell 37 Landkreise und neun kreisfreie Städte. Die Landkreise tragen in 28 Fällen den Namen ihrer Kreisstadt und in sieben Fällen den Namen ihrer Region. Neben dem Landkreis Oldenburg mit der Kreisstadt Wildeshausen fällt noch ein Landkreis „aus der Rolle“.

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Winsen/Luhe ist die Kreisstadt vom Landkreis Harburg. Harburg ist ein Stadtteil der Freien und Hansestadt Hamburg.

Warum heißt der Landkreis nicht wie seine Kreisstadt?

Der Autor Günter Könke stellt die Entwicklungen im Buch „Der Landkreis 1918-1949“ zusammen (auszugsweise zitiert):

„Pläne einer umfassenden preußischen Verwaltungsreform wurden Ende der 1920er Jahre diskutiert. Ziel der Reformpläne war die Kostenbegrenzung bei den Kreisverwaltungen, die durch die Zusammenlegung nicht leitungsfähiger kleiner Kreise erreicht werden sollte. Betroffen war in erster Linie die Provinz Hannover, die innerhalb des preußischen Staatsgebietes die weitaus größte Anzahl sogenannter Zwergkreise umfasste. Im Regierungsbezirk Lüneburg wurde der Bevölkerungsschnitt der preußischen Landkreise von ca. 53.000 Einwohnern als gewisser Richtwert für eine entsprechende Größe eines Landkreises angenommen.

Der Kreis Winsen (31.000 Einwohner) und der Kreis Harburg (36.500 Einwohner) lagen mit ihren Werten deutlich darunter. Die Notwendigkeit einer Reform war weitgehend unumstritten.

Der Vollzug der Reform mit dem Zusammenschluss der beiden Landkreise Winsen und Harburg zum Landkreis Harburg per Verordnung der kommissarischen preußischen Regierung am 1. August 1932 kam für alle Beteiligten überraschend. Die autoritäre Durchführung der Neugliederung betraf insgesamt 46 Landkreise.

Der Kreis Winsen wurde gemeinsam mit Orten aus dem aufgelösten Kreis Jork zum 1. Oktober 1932 in den Kreis Harburg eingegliedert. Die Kreisverwaltung blieb auch für den Neukreis in der Eißendorfer Straße in Harburg.

Die nächsten Veränderungen erfolgten durch das Groß-Hamburg-Gesetz vom 26. Januar 1937. Der Kreis Harburg verlor seine Kreisstadt Harburg und diverse Gemeinden mit über 23 % seiner Bevölkerung an die neugebildete Hansestadt Hamburg.“

Zum 1. Januar 1939 wurde durch Vereinheitlichung der Verwaltungseinheiten im Deutschen Reich aus der Bezeichnung Kreis Harburg auch offiziell, die schon landläufig verwendete Form Landkreis Harburg.

Harburg blieb jedoch zunächst Sitz des Landkreises Harburg. Nachdem das Gebäude der Kreisverwaltung in Harburg im Krieg zerstört worden war, siedelte diese 1944 ins Schloss nach Winsen (Luhe) um. 1958 wurde Winsen (Luhe) endgültig als Kreissitz festgelegt. 1961 zog die Kreisverwaltung in einen modernen Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft des Schlosses.

Interessanterweise ist Winsen als Kreisstadt nicht die größte Gemeinde in diesem Landkreis. Buchholz in der Nordheide und Seevetal haben durch Eingemeindungen und die Wohnortnähe zu Hamburg mehr Einwohner.

Historische Gründe sprechen für Winsen.

Die Einschreibzettel von Winsen an der Luhe:

R-Brief von Winsen (Luhe) nach Hannover, 2.5.1894

geschnittener R-Zettel, R rechtsstehend, vom obigen Beleg, R-Zettel Typ 2164 der Norddeutschen Gruppe

R-Brief Winsen (Luhe) nach Borstel, 30.7.1914, Frei lt. Aversf. No. 21 Kgl. Pr. Amtsgericht., daher ohne Briefmarken. Borstel ist heute ein Stadtteil von Winsen.

R-Zettel Winsen (Luhe) vom obigen Beleg, an vier Seiten gezähnt, R-Zettel Typ 2165 der Norddeutschen Gruppe

R-Zettel Winsen (Luhe), Einheitsausgabe der Deutschen Reichspost, Typ 33, Schrifttyp normal, Verwendung ab 1910

R-Zettel Winsen (Luhe), Einheitsausgabe der Deutschen Reichspost, Schrifttyp fett

R-Zettel Winsen (Luhe), Einheitsausgabe der Deutschen Reichspost, zweizeilig

R-Zettel Winsen (Luhe), Einheitsausgabe der Deutschen Reichspost, zweizeilig, Numerator veränderter Schrifttyp

R-Zettel Winsen (Luhe), Einheitsausgabe der Deutschen Reichspost, zweizeilig, kleinere Schrift, schmaler Rahmen

Blanko R-Zettel mit Stempel Winsen (Luhe) mit Kreis zum Eintragen der Postleitgebietszahl (PLGZ), R-Zettel Typ 342, Verwendung ab 1942

R-Brief 24a Winsen (Luhe) nach 24a Ehestorf, 27.4.1948

R-Zettel vom obigen Beleg, an vier Seiten gezähnter Blanko R-Zettel aus einem Bogen, Stempel 24a Winsen (Luhe), R-Zettel Typ 762, zweite Ausgabe für das Vereinigte Wirtschaftsgebiet der amerikanischen und britischen Zone

R-Zettel 24a Winsen (Luhe), 1948, Postleitgebietszahl 24 a im Kreis, R-Zettel auf grauem Papier

R-Brief von Winsen (Luhe) nach Berlin an den Magistrat von Groß-Berlin, 2.2.1949, Luftpost, Absender Wassermühle Winsen (Luhe), Briefmarken Kölner Dom in drei Farben.

Die Wassermühle ist ein Stromerzeuger.

R-Zettel vom obigen Beleg, Blanko R-Zettel, geschnitten mit Stempel, Druckerei Wegener, R-Zettel Typ 7611

R-Zettel (24a) Winsen (Luhe), 1949, R-Zettel Typ 7653

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R-Zettel 24a Winsen (Luhe), kleineres Format, weißes Papier, R-Zettel Typ 7663, Druckerei Sontag, Nieder-Olm, Verwendungszeit ab 1952

Die folgenden R-Zettel, Rautenausgabe mit Amtskennzeichen (AKZ) wurden zwischen 1956 und 1964 eingesetzt, R-Zettel Typ 771:

R- Zettel mit AKZ 6 E 7, zweizeilig, Freistempler (24a) Winsen (Luhe) Firma Winsenia 18.8.62

R-Zettel vom obigen Beleg

R- Zettel mit AKZ 6 E 7, einzeilig

R- Zettel mit AKZ 6 E 7, einzeilig, fette Schrift

Einschreibzettel unterschiedlicher Typen ab 1.4.1964 mit der noch dreistelligen Postleitzahl 209:

R-Zettel 209 Winsen, Luhe 1

R-Zettel 209 Winsen, Luhe 1, fetter Schrifttyp

R-Zettel 209 Winsen, Luhe 1, zweizeilig

R-Zettel 209 Winsen, (Luhe), zweizeilig, Luhe in Klammern

R-Zettel 209 Winsen, (Luhe), einzeilig, Luhe in Klammern

R-Zettel 209 Winsen, (Luhe), einzeilig, Luhe in Klammern, fetter Schrifttyp

R-Zettel 209 Winsen, (Luhe), einzeilig, Luhe in Klammern

Unterschiedlicher Typen mit der um eine „0“ ergänzte, jetzt vierstelligen, Postleitzahl 2090:

Die fünfstelligen Postleitzahlen kamen ab dem 1. Juli 1993 bis zu der Einführung der R-Labels 1997 auf Einschreibzetteln zum Einsatz:

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21423 Winsen, Luhe 1, RZ naßklebend , zweizeilig

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21423 Winsen, Luhe 1, RZ naßklebend, Unterscheidungsbuchstabe „a“ nicht fett, fehlende Leerstelle hinter Komma, einzeilig

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21423 Winsen, Luhe 1, RZ naßklebend, Unterscheidungsbuchstabe „a“ fett, fehlende Leerstelle hinter Komma.

R-Brief 21423 Winsen, Luhe 1, mit Poststempel 21423 Drage, Elbe 28.9.2005 nach Stockelsdorf. Drage verwendete keine eigene Einschreibezettel. Dieser wurde beim übergeordneten Postamt Winsen 1 aufgeklebt. Ein Landpostbrief, der durch den Poststempel erkannt wird. Üblicherweise würde der R-Zettel den Zusatz „Land“ tragen. Drage gehört zur Samtgemeinde Elbmarsch und nicht zu Winsen.

R-Zettel vom obigen Beleg, fehlende Leerstelle hinter Komma.

R-Brief mit Freistempler vom 10.5.1996, 21423 Winsen, Luhe 1 und Unterscheidungsbuchstabe a.

R-Zettel vom obigen Beleg, fehlende Leerstelle hinter Komma.

21423 Winsen, Luhe 1, R-Zettel kleineres Format, selbstklebend, fehlende Leerstelle hinter Komma

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21423 Winsen, Luhe 1, R-Zettel größeres Format, selbstklebend, fehlende Leerstelle hinter Komma, Postamtsbezeichnung in zweiter Zeile „verhungert“

Damals:

Das Kaiserliche Postamt in Winsen, Baubeginn 1895 und Nutzung bis 1972

Heute:

Das ehemalige Kaiserliche Postamt in Winsen. Über dem Eingang ist der Schriftzug Postamt in vergoldeter Schrift zu sehen, früher Bahnhofsstraße, jetzt Rathausstraße

Am 1. Juli 1972 wurden die nachfolgen Gemeinden im Zuge der Gebiets- bzw. Gemeindereform eingegliedert. Die Einwohnerzahl stieg dadurch von ca. 12.000 Personen in Winsen im Jahr 1970 auf rund 22.000 Einwohner nach den Eingemeindungen.

Die Poststellen I und II aus dem Stadtgebiet Winsen, die bisher mit der Postleitzahl 2091 gearbeitet haben, wurden zum 1. November 1972 in 2090 Winsen, Luhe 1 bis 13 umbenannt.

Die eingemeindeten Orte und ihre Einschreibzettel:

Die aufgeführte Einwohnerzahl der Ortsteile ergibt eine Einschätzung zum Postaufkommen und der möglichen Einschreibbelege.

  • Bahlburg, ca. 750 Einwohner, AKZ 6 E 7, 2091, 2090 Winsen 11,

R-Zettel Bahlburg über Winsen (Luhe) AKZ 6 E 7

Poststellen II Stempel aus den Jahren 1941, 1944 und 1947 sind bekannt. 1947 mit der Bezeichnung 24 Bahlburg über Winsen (Luhe).

  • Borstel, ca. 2500 Einwohner, 2091, 2090 Winsen (Luhe) 6

Ein Poststellen II Stempel von Borstel über Winsen (Luhe) aus dem Jahr 1940.

Poststellen II führten keine eigenen R-Zettel. Einschreiben wurden beim übergeordneten Postamt entsprechend bearbeitet und mit einem R-Zettel versehen.

In Borstel wurde am 24.7.1895 eine Posthilfsstelle eingerichtet. 1929 erfolgte eine Umwandlung ist eine Poststelle II und 1948 in eine Poststelle I. 1975 wurde die Post wieder eine Poststelle II und am 31.12.1976 dann geschlossen.

Poststempel 2090 Winsen, Luhe 6 vom 13.12.1976

  • Gehrden, ca. 250 Einwohner

Von Gehrden liegt bisher kein Einschreibzettel vor.

In Gehrden wurde am 1.4.1948 eine Posthilfsstelle eingerichtet. Nach 1961 wurde die Post geschlossen.

  • Hoopte, ca. 800 Einwohner, 2091, 2090 Winsen 3

R-Zettel 2091 Hoopte

  • Laßrönne, ca. 780 Einwohner, 2091 Lassrönne, 2090 Winsen 4

Poststempel 2019 Lassrönne vom 19.19.1977, das zweite 19 ist sicherlich ein Einstellungsfehler

Poststempel 209 Winsen, Luhe 4 vom 22.7.1987

Die Poststempel als Nachweis für die Poststelle, leider liegt bisher kein Einschreibzettel vor.

Ein Poststellen II Stempel von 24 Lassrönne über Winsen (Luhe) von ca. 1947.

Ein weiterer Poststellen II Stempel Lassrönne aus dem Jahr 1935 ist bekannt.

In Lassrönne wurde am 20.11.1891 eine Posthilfsstelle eingerichtet. 1929 erfolgte eine Umwandlung ist eine Poststelle II und 1948 in eine Poststelle I. Bereits 1957 erfolgte eine Rückstufung in eine Poststelle II.

  • Luhdorf, ca. 2.300 Einwohner, AKZ 9 E 7, 2091, 2090 Winsen 9, 21434 Winsen 9

R-Zettel Luhdorf über Winsen (Luhe) AKZ 6 E 7

R-Zettel 2091 Luhdorf

R-Zettel 209 Winsen, Luhe 9, Postleitzahl dreistellig

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R-Zettel mit fünfstelliger Postleitzahl, 21423 Winsen, Luhe 9, naßklebend, zweizeilig

21423 Winsen, Luhe 9, selbstklebend, fehlende Leerstelle hinter Komma

  • Pattensen, ca. 1.900 Einwohner, AKZ 6 E 7, 2091, 2090 Winsen 12, 21423 Winsen 12

R-Brief Pattensen i. Lüneburgischen nach Lüneburg, 25.1.1941

R-Zettel vom obigen Beleg

Einheitsausgabe des Deutschen Reiches, Weiterverwendung, Aufbrauch der Einschreibzettel auch nach 1945

R-Zettel Pattensen über Winsen (Luhe) AKZ 6 E 7

R-Zettel 2091 Pattensen

R-Zettel 209 Winsen, Luhe 12, Postleitzahl dreistellig

R-Zettel 2090 Winsen, Luhe 12, Postleitzahl vierstellig

21423 Winsen, Luhe 12, naßklebend, einzeilig, Filialnr. 12 „verhungert“

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21423 Winsen, Luhe 12, naßklebend, zweizeilig

  • Rottorf, ca. 1.200 Einwohner, 2091, 2090 Winsen 8, 21423 Winsen 8

R-Zettel 2091 Rottorf

R-Zettel 209 Winsen, Luhe 8, Postleitzahl dreistellig

R-Zettel 2090 Winsen, Luhe 8, Postleitzahl vierstellig

R-Zettel mit fünfstelliger Postleitzahl, 21423 Winsen, Luhe 8, naßklebend, einzeilig, fehlende Leerstelle hinter Komma

Selbstklebender R-Zettel der Postagentur in Rottorf, Unterscheidungsbuchstaben ZG

Poststempel Winsen auf Einlieferungsschein (Ausschnitt) zu obigem R-Zettel vom 7.1.1997

  • Roydorf, ca. 1.200 Einwohner, 2091

Ein Poststellen II Stempel von 24a Roydorf über Winsen (Luhe) aus dem Jahr 1957

Poststellen II führten keine eigenen R-Zettel. Einschreiben wurden beim übergeordneten Postamt entsprechend bearbeitet und mit einem R-Zettel versehen.

In Roydorf wurde am 15.10.1947 eine Poststelle II eingerichtet und zum 31.12.1972 aufgehoben.

  • Sangenstedt, ca. 500 Einwohner, 2091, 2090 Winsen 7

Ein Poststellen II Stempel von 24a Sangenstedt über Winsen (Luhe) aus dem Jahr 1960

Poststempel 2091 Sangenstedt vom 19.16.1980, die Monatsbezeichnung 16 ist sicherlich ein Einstellungsfehler.

Der Poststellen II- und der Poststempel als Nachweis für die Poststelle, leider liegt bisher kein Einschreibzettel vor.

In Sangenstedt wurde am 1.8.1929 eine Poststelle II eingerichtet. 1948 erfolgte eine Umwandlung ist eine Poststelle I. Bereits 1959 erfolgte eine „Rückstufung“ in eine Poststelle II.

  • Scharmbeck, ca. 1.600 Einwohner, 21423 Winsen, 2090 Winsen 2, 2091 Scharmbeck, AKZ 6 E 7
Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Scharmbeck_000713.jpg

R-Zettel 2091 Scharmbeck

R-Zettel Scharmbeck über Winsen (Luhe) AKZ 6 E 7

R-Zettel Scharmbeck Winsen Luhe, handschriftlich auf Blankozettel, Wegener Druck

Selbstklebender R-Zettel der Postagentur in Scharmbeck, Unterscheidungsbuchstaben ZW

Agenturstempel der Postagentur in Scharmbeck

Poststempel Winsen Luhe auf Einlieferungsschein (Ausschnitt) zu obigem RZ vom 24.1.1997

Die Postagentur in Scharmbeck wurde am 4.10.1995 eröffnet.

  • Stöckte, ca. 1.800 Einwohner, 2091, 2090 Winsen 13

R-Zettel 2091 Stöckte

In Stöckte wurde am 1.8.1929 eine Poststelle II eingerichtet und 1948 erfolgte eine Umwandlung ist eine Poststelle I. Die Poststelle II „2090 Winsen (Luhe) 13“ in Stöckte wurde am 31.3.1976 geschlossen.

  • Tönnhausen, ca. 700 Einwohner, 2091, 2090 Winsen 5

Ein Poststellen II Stempel von (24a) Tönnhausen über Winsen (Luhe) aus dem Jahr 1961

Der Poststellen II Stempel als Nachweis für die Poststelle, leider liegt bisher kein Einschreibzettel vor.

In Tönnhausen wurde am 1.5.1902 eine Posthilfsstelle eingerichtet und 1929 erfolgte eine Umwandlung ist eine Poststelle II.

Einige der vorgestellten Einschreibezettel gibt es auch mit unterschiedlichen Unterscheidungsbuchstaben. Der Übersichtlichkeit wegen wurde jeweils ein R-Zettel je Typ ausgesucht.

Weitere R-Zettel und Poststellen II Stempel von Orten mit dem Zusatz „über Winsen/Luhe“ gehören zu Orten, die nicht zum Stadtgebiet gehören.

In Niedersachsen gibt es einen zweiten Ort mit dem Namen Winsen: Winsen an der Aller im Landkreis Celle, etwa 90 km südlich von Winsen an der Luhe.

Quellen:

  • Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.
  • Auszüge aus der Postgeschichte Winsens im Katalog Winsen ’92: Rang 3 Briefmarkenausstellung 26./27. September 1992 in Winsen/Luhe, Dieter Fullrich
  • Der Landkreis Harburg 1918-1949, Dirk Stegmann, Christians Verlag Hamburg, 1994
  • Foto vom Autor, März 2020
  • Ein besonders herzlicher Dank geht an Herrn Dieter Fullrich, Winsen/Luhe für die tatkräftige Unterstützung!

Hessen (Braunschweig)

Eine Gemeinde mit einem speziellen Namen. Welcher Ort hat schon den Namen eines Bundeslandes?

Die nachfolgenden R-Zettel weisen mit ihren zusätzlichen Bezeichnungen auf das Dilemma hin, den Ort richtig zu verorten.

Wie kommt ein Ort aus der ehemaligen DDR, im heutigen Bundesland Sachsen-Anhalt gelegen, in einen Blog zum Thema Niedersachsen?

R-Brief Hessen in Braunschweig nach Schöppenstedt, Poststempel 27. Februar 1881

R-Zettel vom obigen Beleg, Hessen i. Brschwg, erste Zeile schwarz, zweite und dritte Zeile rot

R- Brief Hessen in Braunschweig nach Schöppenstedt, Poststempel 1885

R-Zettel vom obigen Beleg, Hessen (Braunschweig), „R“ rechtsstehend

R-Zettel Hessen (Braunschweig), ca. 1914, allseitige Linienzähnung, R-Zettel Typ 2195 der Hessisch-Braunschweigisch-Württembergische Gruppe der OPD Braunschweig

R-Zettel Hessen (Braunschweig), R-Zettel Typ 3, schmaler Rand, der Einheitsausgabe der Deutschen Reichspost.

Braunschweig als Stadt liegt ca. 40 Kilometer vom Ort Hessen entfernt. Hier deutet der Zusatz auf den Freistaat hin.

Hessen gehörte bis zum 1. August 1941 zum Freistaat Braunschweig.

Durch das „Salzgitter-Gesetz“ wurde die Orte Hessen und Pabstorf 1941 gegen drei andere Orte im Zuge einer Gebietsbereinigung getauscht, um für die Stahlwerke Salzgitter ein wirtschaftlich interessantes Gebiet zu schaffen.

R-Brief Hessen über Börßum 15.3.1944 nach 5b Osterode in Ostpreußen. Briefmarken mit Michel Nummern 848 und 860/1, Geburtstag und Goldschmiedekunst.

Börßum liegt ca. 20 km von Hessen im Landkreis Wolfenbüttel liegend entfernt.

R-Zettel vom obigen Beleg, R-Zettel Typ 3, dicker Rahmen, der Einheitsausgabe der Deutschen Reichspost.

R-Zettel Hessen über Heudeber (Nordharz) mit Postleitgebietszahl 19 im Kreis. Ab 1944 wurden diese Leitgebietszahlen vom Paketdienst im Briefdienst übernommen. R-Zettel Typ der dritten Einheitsausgabe.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist 100-Jahre-Oberpostdirektion-Braunschweig-1868-1968-Karte-1874-Hessen.jpg

Kartenausschnitt – Gebiet der Oberpostdirektion Braunschweig 1874, Hessen liegt östlich von Hornburg, nur ca. 15 km voneinander entfernt, beide Orte später in Grenznähe.

Der zum Landkreis Wernigerode gehörende Ort Hornburg wurde am 1. August 1941 gegen die braunschweigischen Orte Hessen mit Hessendamm und Pabstorf ausgetauscht. Postalisch fand der Austausch dieser Orte jedoch erst am 1. April 1944 zwischen den Reichspostdirektionen Braunschweig und Magdeburg statt.

Heudeber liegt ca. 15 km von Hessen im heutigen Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt entfernt.

Zum Kriegsende 1945 besetzten erst die Amerikaner den Ort, anschließend die Briten. Ab 1. Juli 1945 gehörte Hessen zur sowjetischen Besatzungszone, entsprechend später zur DDR.

R-Zettel der Deutschen Post der DDR, Hessen über Heudeber (Nordharz), ab 1958 auf Pergaminpapier. Vierstelliger Numerator und alpha-numerisches Amtskennzeichen M 78 auf sogenanntem Rautenzettel.

Hessen lag nur ca. vier Kilometer von der innerdeutschen Grenze entfernt (heute Landesgrenze Niedersachsen/Sachsen-Anhalt). Die Nähe zur Grenze war für den Ort schwierig. In der der DDR-üblichen Sperrzone wurden Menschen zwangsweise ausgesiedelt.

Drei Tage nach dem Fall der Berliner Mauer wurde die Grenze zum benachbarten Mattierzoll, Landkreis Wolfenbüttel, geöffnet.

Am 31.12.1990 berichtete die Magdeburger Allgemeine Zeitung über Gedanken zu einem Wechsel von Sachsen-Anhalt nach Niedersachsen. Dieser Wunsch war wohl nicht mehrheitsfähig.

R-Zettel 3605 Hessen. Die Postleitzahl 3605 der Deutschen Post der DDR wurde auch nach dem Tag der deutschen Einheit im Oktober 1990 weiterverwendet.

Poststempel Hessen 3605 vom 14. Januar 1991 vom Einlieferungsbeleg des obigen Einschreibens. Erst 1993 wurden die bundesweiten fünfstelligen Postleitzahlen eingeführt.

Die Postleitzahl 3605 der Deutschen Post der DDR in einer Produktion der Zettel der Deutschen Bundespost.

Die Postleitzahl 3605 war in Gesamtdeutschland nur einmal vergeben.

Das Land Braunschweig wurde 1946 Teil des neuen Bundeslandes Niedersachsen.

Hessen hat mit Niedersachsen nichts zu tun. Aber ein Einschreibezettel mit dem Zusatz Braunschweig gehört in die Sammlung Niedersachsen. Und ein Blick über die Landesgrenzen hinweg kann nicht schaden.

Hessen (ca. 1.300 Einwohner) gehört seit dem 1. Januar 2010 zur Stadt Osterwieck in Sachsen-Anhalt. 38835 lautet die aktuelle Postleitzahl.

Hessen und Calvörde, beide in Sachsen-Anhalt, beide früher zum Freistaat Braunschweig gehörend, verbindet die Lebensweise der damaligen Fürsten. In beiden Orten stand früher ein Schloß, das für die Geschichte der Orte von Bedeutung war.

Informationen zu Calvörde, einem weiteren Ort im Freistaat Braunschweig, finden Sie hier.

Quelle:

  • Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.
  • 100 Jahre Oberpostdirektion Braunschweig 1868-1968
  • Die R-Belege von 1881 und 1885 sind mir freundlicherweise von Herrn Schulz, Celle zur Verfügung gestellt worden. Vielen Dank!

Fehlliste – Zweisteller

R-Zettel der Deutschen Bundespost mit zweistelligem Numerator

Hier finden Sie namentliche Aufzählungen oder Scans von R-Zetteln aus Niedersachsen, die ich für eine Veröffentlichung suche. Eine Fehlliste wie bei Briefmarken macht hier keinen Sinn, da es für R-Zettel u.a. keine Michel Nummer gibt.

Bieten Sie mir folgende R-Zettel gern über das Kontaktformular zum Kauf oder als Scan an. Ich suche die folgenden R-Zettel, lose oder auf Brief. Vielen Dank!

Die abgebildeten R-Zettel sind teilweise Scans aus fremden Sammlungen oder Auktionsangeboten, die für eine bessere Beschreibung der gesuchten R-Zettel sorgen sollen.

Bitte lesen Sie weitere Informationen zum Thema Zweisteller in diesem Artikel.

Letzte Aktualisierung: 3. Februar 2025

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zweisteller

Der linke R-Zettel wird als Zweisteller bezeichnet. Ein R-Zettel mit nur zwei, statt sonst üblichen drei Zahlen als Numerator.

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  • 2831 Twistringen 4
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  • 2841 Bokern West
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  • 2848 Vechta 5
  • 2848 Vechta 7
  • 2849 Astrup
  • 2849 Bakum 3
  • 2849 Bakum 4
  • 2849 Bakum 6
  • 2849 Bakum 7
  • 2849 Büschel
  • 2849 Calveslage
  • 2849 Daren
  • 2849 Deindrup
  • 2849 Erlte
  • 2849 Hagstedt
  • 2849 Halter
  • 2849 Harme
  • 2849 Hausstette
  • 2849 Hogenbögen
  • 2849 Lutten 2
  • 2849 Rechterfeld 1
  • 2849 Rechterfeld 2
  • 2849 Stoppelmarkt
  • 2849 Varnhorn
  • 2849 Vestrup
  • 2849 Visbek 5
  • 2851 Appeln
  • 2851 Bexhövede
  • 2851 Bramel
  • 2851 Bramstedt
  • 2851 Bramstedt 1
  • 2851 Bramstedt 2
  • 2851 Bramstedt 3
  • 2851 Büttel
  • 2851 Donnern
  • 2851 Elmlohe
  • 2851 Gackau
  • 2851 Großenhain
  • 2851 Hollen
  • 2851 Holßel
  • 2851 Hosermühlen
  • 2851 Hymendorf
  • 2851 Krempel
  • 2851 Lintig
  • 2851 Lunestedt 2
  • 2851 Meckelstedt
  • 2851 Rechtenfleth
  • 2851 Sandstedt 1
  • 2851 Sandstedt 2
  • 2851 Spieka 2
  • 2851 Stinstedt
  • 2851 Ueterlande
  • 2852 Alfstedt
  • 2855 Bokel
  • 2855 Hollen
  • 2855 Lunestedt 2
  • 2855 Wellen
  • 2856 Langenfelde
  • 2857 Langen 3
  • 2857 Langen 4
  • 2857 Langen 8
  • 2858 Schiffdorf 2
  • 2858 Schiffdorf 5
  • 2860 Osterholz-Scharmbeck 7
  • 2861 Ahrensdorf
  • 2861 Albstedt
  • 2861 Freißenbüttel
  • 2861 Heiligst
  • 2861 Hoope
  • 2861 Lehnstedt
  • 2861 Lesumstotel
  • 2861 Mevenstedt
  • 2861 Neu St. Jürgen
  • 2861 Ohlenstedt
  • 2861 Oldendorf
  • 2861 Teufelsmoor
  • 2861 Tüschendorf
  • 2861 Wellen
  • 2861 Wulsbüttel
  • 2863 Ritterhude 3
  • 2863 Ritterhude 4
  • 2864 Hambergen 2
  • 2864 Holste 1
  • 2864 Holte 2
  • 287 Delmenhorst 6
  • 2870 Delmenhorst 9
  • 2871 Altenesch
  • 2871 Falkenburg
  • 2871 Hasbergen
  • 2871 Hengsterholz
  • 2871 Horst
  • 2871 Hoykenkamp
  • 2871 Neuendeel
  • 2871 Neuenkoop
  • 2871 Schierbrok
  • 2872 Hude 4
  • 2872 Hude 5
  • 2872 Hude 6
  • 2872 Hude 7
  • 2874 Bardewisch
  • 2875 Elmeloh
  • 2875 Immer
  • 2878 Kleinenkneten
  • 2879 Kleinenkneten
  • 2879 Moorbek
  • 2879 Spasche
  • 2879 Westrittrum
  • 2880 Brake 1
  • 2881 Augustgroden
  • 2881 Augusthausen
  • 2881 Kötermoor
  • 2881 Neustadt 2
  • 2881 Norderschei
  • 2881 Nordmentshausen
  • 2881 Oldenbrok-Altendorf
  • 2881 Oldenbrok-Bahnhof
  • 2881 Oldenbrok-Niederort
  • 2881 Reitlanderzoll
  • 2881 Schweierzoll
  • 2881 Seefelderaußendeich
  • 2881 Stollhammer Ahndeich
  • 2882 Ovelgönne 4
  • 2883 Stadland 1
  • 2890 Nordenham 14
  • 2890 Nordenham 18
  • 2890 Nordenham-Rahden
  • 2890 Nordenham-Schweewarden
  • 2891 Eckwarderhörne
  • 2891 Langwarden
  • 2891 Langwarden Bahnhof
  • 2891 Sarve
  • 2891 Seeverns
  • 2891 Sillens
  • 2891 Süllwarden
  • 2891 Waddens
  • 2892 Abbehausen 2
  • 2893 Fedderwardersiel
  • 2910 Hüllstede
  • 2911 Hollwege
  • 2911 Linswege
  • 2911 Moorburg
  • 2911 Petersfeld
  • 2912 Torsholt
  • 2919 Detern
  • 2919 Klein Remels
  • 2919 Lammertsfehn
  • 2919 Nordgeorgsfehn
  • 2919 Poghausen
  • 2919 Stapel
  • 2930 Varel, Kr Friesl 6
  • 2930 Varel 7
  • 2930 Varel 8
  • 2930 Varel 9
  • 2930 Varel 11
  • 2930 Varel 12
  • 2930 Varel 13
  • 2930 Varel 14
  • 2932 Zetel 5
  • 2935 Bockhorn 3
  • 2935 Bockhorn 4
  • 2935 Bockhorn 5
  • 2940 Wilhemshaven 27
  • 2941 Accum
  • 2941 Addernhausen
  • 2941 Altfunnixsiel
  • 2941 Asel
  • 2941 Blersum
  • 2941 Buttforde
  • 2941 Cleverns
  • 2941 Damsum
  • 2941 Eggelingen
  • 2941 Esklum
  • 2941 Etzel
  • 2941 Horsten
  • 2941 Kleinhorsten
  • 2941 Müggenkrug
  • 2941 Neugaude
  • 2941 Nord Dunum
  • 2941 Rispelerhellmt
  • 2941 Roggenstede
  • 2941 Schweindorf
  • 2941 Thunum
  • 2941 Upschört
  • 2941 Waddewarden
  • 2941 Wangerland 4
  • 2941 Wangerland 6
  • 2941 Wangerland 8
  • 2941 Wangerland 10
  • 2941 Wangerland 11
  • 2941 Wangerland 12
  • 2941 Westerbur
  • 2941 Wiesede
  • 2941 Wiesedermeer
  • 2941 Willen
  • 295 Logabirum
  • 2951 Amdorf
  • 2951 Bentstreek
  • 2951 Böhmerwold
  • 2951 Esklum
  • 2951 Hatzum
  • 2951 Weenermoor
  • 2952 Weener 6
  • 2953 Rhauderfehn 9
  • 2953 Westrhauderfehn 2
  • 2954 Wiesederfehn
  • 2957 Westoverledingen 6
  • 298 Süderneuland 1
  • 2980 Norden 6
  • 2980 Norden 9
  • 2981 Coldinne
  • 2981 Hagermarsch
  • 2981 Kreitlapperei
  • 2981 Leybuchtpolder
  • 2981 Mittelmarsch
  • 2981 Nadörst
  • 2981 Neßmergrode
  • 2981 Ostermarsch
  • 2981 Ostermoordorf
  • 2981 Schoonorth
  • 2981 Südarle
  • 2981 Westdorf
  • 2981 Westerende
  • 2981 Westermoordorf
  • 2981 Wirdumer Neuland
  • 2984 Hagermarsch
  • 2987 Großheide 4
  • 2987 Großheide 5
  • 2987 Großheide 6

Leitbereich 3:

  • 3040 Harber
  • 3040 Soltau 3
  • 3040 Soltau 6
  • 3041 Becklingen
  • 3041 Dittmern
  • 3041 Großenwede
  • 3041 Hagen
  • 3041 Hötzingen
  • 3041 Jattebruch
  • 3041 Langeloh
  • 3041 Leitzingen
  • 3041 Mittelstendorf
  • 3041 Moide
  • 3041 Nindorf
  • 3041 Oeningen
  • 3041 Riepe
  • 3041 Schülern
  • 3041 Sprengel
  • 3041 Timmerloh
  • 3041 Woltem
  • 3041 Wieckhorst
  • 3041 Wintermoor Kr Soltau
  • 3051 Algesdorf
  • 3051 Altenhagen
  • 3051 Amedorf
  • 3051 Bergkirchen
  • 3051 Empede
  • 3051 Evensen
  • 3051 Groß Hegesdorf
  • 3051 Holtensen
  • 3051 Horsten
  • 3051 Idensen
  • 3051 Kleinhegesdorf
  • 3051 Kreuzriehe
  • 3051 Luttmersen
  • 3051 Mesmerode
  • 3051 Niengraben

  • 3051 Niengraben, Idensermoor-Post Niengraben
  • 3051 Ostermunzel
  • 3051 Riehe
  • 3051 Riepen
  • 3051 Scharrel
  • 3051 Schmalenbruch-Windhorn
  • 3051 Wiedenbrügge
  • 3051 Wilhelmsdorf
  • 3051 Wormsthal
  • 3071 Anderten
  • 3071 Anemolter
  • 3071 Bevensen
  • 3071 Blenhorst
  • 3071 Bolsehle
  • 3071 Brokeloh
  • 3071 Bruchhagen
  • 3071 Bühren
  • 3071 Deblinghausen
  • 3071 Dudensen
  • 3071 Düdinghausen
  • 3071 Ensen
  • 3071 Gadesbünden
  • 3071 Heemsen
  • 3071 Heemsen 2
  • 3071 Hesterberg
  • 3071 Holte
  • 3071 Holsbalge
  • 3071 Laderholz
  • 3071 Leeseringen
  • 3071 Lutter
  • 3071 Mainsche
  • 3071 Mardorf 2
  • 3071 Mehlbergen
  • 3071 Nöpke
  • 3071 Sarninghausen
  • 3071 Schinna
  • 3071 Sebbenhausen
  • 3071 Sonnenborstel
  • 3071 Stöckendrebber
  • 3071 Vesbeck
  • 3071 Voigtei
  • 3071 Wellie
  • 3071 Wendenborstel
  • 3074 Steyerberg 3
  • 3091 Ahnebergen
  • 3091 Armsen
  • 3091 Borstel
  • 3091 Brebber
  • 3091 Brunsbroock
  • 3091 Döhlbergen
  • 3091 Eitze
  • 3091 Haendorf
  • 3091 Hiddestorf
  • 3091 Hönisch
  • 3091 Hohenaverbergen
  • 3091 Holtum
  • 3091 Homfeld
  • 3091 Kükenmoor
  • 3091 Luttum
  • 3091 Mehringen
  • 3091 Otersen
  • 3091 Scharnhorst
  • 3091 Stedebergen
  • 3091 Varste
  • 3091 Wahnebergen
  • 3091 Wulmstorf
  • 3111 Hanstedt
  • 3119 Eddelstorf
  • 3119 Himbergen 2
  • 3119 Himbergen 3
  • 3119 Himbergen 7
  • 3119 Jelmstorf 1
  • 3119 Jelmstorf 2
  • 3119 Jelmstorf 3
  • 3119 Römstedt 1
  • 3119 Römstedt 3
  • 3119 Römstedt 4
  • 3119 Wichmannsburg
  • 3118 Dannenberg Land
  • 3151 Berkhöpen
  • 3151 Blumenhagen
  • 3151 Eikenrode
  • 3151 Eixe
  • 3151 Mödesse
  • 3151 Rietze
  • 3151 Voigtholz-Ahlemissen
  • 3151 Wehnsen
  • 3151 Wendesse
  • 3152 Ilsede 2
  • 3152 Ilsede-Groß Bülten
  • 3161 Altmerdingsen
  • 3161 Beinhorn
  • 3161 Dachtmissen
  • 3161 Dolgen
  • 3161 Gretenberg
  • 3161 Heeßel
  • 3161 Hülptingsen
  • 3161 Kolshorn
  • 3161 Oelerse
  • 3161 Ohlum
  • 3161 Ramhorst
  • 3161 Röddensen
  • 3161 Röhrse
  • 3161 Schillerslage
  • 3161 Sorgensen
  • 3161 Weferlingsen
  • 3180 Wolfsburg 31
  • 3180 Wolfsbug 33
  • 3181 Ahnebeck
  • 3181 Bahrdorf 5
  • 3181 Brackstedt
  • 3181 Eischott
  • 3181 Gr. Twülpstedt 4
  • 3181 Gr. Twülpstedt 5
  • 3181 Gr. Twülpstedt 6
  • 3181 Gr. Twülpstedt 7
  • 3181 Hoitlingen
  • 3181 Kaiserwinkel
  • 3181 Neuhaus
  • 3181 Parsau 2
  • 3181 Parsau 3
  • 3181 Parsau 4
  • 3181 Rühen 2
  • 3181 Tiddische 1
  • 3181 Tiddische 2
  • 3181 Waldhof
  • 3185 Velpke 3
  • 3201 Barienrode
  • 3201 Bültum
  • 3201 Derneburg
  • 3201 Detfurth
  • 3201 Egenstedt
  • 3201 Farmsen
  • 3201 Groß Ilde
  • 3201 Hary
  • 3201 Hockeln
  • 3201 Jerze
  • 3201 Listringen
  • 3201 Luttrum
  • 3201 Machtsum
  • 3201 Ortshausen
  • 3201 Schliekum
  • 3201 Söder
  • 3201 Söhlde
  • 3201 Störy
  • 3201 Wendhausen
  • 3201 Wöhle
  • 3211 Ahrenfeld
  • 3211 Alferde
  • 3211 Boitzum
  • 3211 Deilmissen
  • 3211 Dunsen
  • 3211 Eddinghausen
  • 3211 Haus Escherde
  • 3211 Heinsen
  • 3211 Heinum
  • 3211 Holtensen
  • 3211 Levedagsen
  • 3211 Mittelrode
  • 3211 Ockensen
  • 3211 Sorsum
  • 3211 Thiedenwiese
  • 3211 Vardegötzen
  • 3211 Voldagsen
  • 3211 Wallenstedt
  • 3211 Wittenburg
  • 3211 Wülfinghausen
  • 3216 Salzhemmendorf 11
  • 3116 Salzhemmendorf 12
  • 3216 Salzhemmendorf 13
  • 3221 Ammensen
  • 3221 Dehnsen
  • 3221 Eimsen
  • 3221 Eyershausen
  • 3221 Grafelde
  • 3221 Graste
  • 3221 Hoyershausen
  • 3221 Hoyershausen 3
  • 3221 Imsen
  • 3221 Lütgenholzen
  • 3221 Ohlenrode
  • 3221 Rott
  • 3221 Sack
  • 3221 Schildhorst
  • 3221 Sellenstedt
  • 3221 Warzen
  • 3221 Westerberg
  • 3221 Wetteborn
  • 3221 Wettensen
  • 3221 Wispenstein
  • 3223 Delligsen 4
  • 3223 Delligsen 5
  • 3226 Sibesse 3 (oder 3221?)
  • 3251 Alvesroe
  • 3251 Bäntorf
  • 3251 Barksen
  • 3251 Beber
  • 3251 Behrensen
  • 3251 Bessingen
  • 3251 Bessinghausen
  • 3251 Böbber
  • 3251 Brockensen
  • 3251 Brullsen
  • 3251 Dehmke
  • 3251 Dehmkerbrock
  • 3251 Diedersen
  • 3251 Dörpe
  • 3251 Egestorf
  • 3251 Egge
  • 3251 Esperde
  • 3251 Feggendorf
  • 3251 Flakenholz
  • 3251 Frenke
  • 3251 Gellersen
  • 3251 Glesse
  • 3251 Grießem
  • 3251 Haddessen
  • 3251 Hämelschenburg
  • 3251 Halvestorf
  • 3251 Harderode
  • 3251 Hasperde
  • 3251 Haverbeck
  • 3251 Herkendorf
  • 3251 Herkensen
  • 3251 Höfingen
  • 3251 Hohnsen
  • 3251 Krückeberg
  • 3251 Lachem
  • 3251 Latferde
  • 3251 Lichtenhagen
  • 3251 Luttringhausen
  • 3251 Multhöpen
  • 3251 Ohr
  • 3251 Reinerbek
  • 3251 Rohrsen
  • 3251 Schmarrie
  • 3251 Schwöbber
  • 3251 Segelhorst
  • 3251 Selxen
  • 3251 Unsen
  • 3251 Voremberg
  • 3251 Wahrendahl
  • 3251 Wehrbergen
  • 3251 Weibeck
  • 3251 Welliehausen
  • 3251 Zersen
  • 3252 Bad Münder 2
  • 3260 Rinteln 7
  • 3260 Rinteln 13
  • 3260 Rinteln 14
  • 3260 Rinteln 17
  • 3261 Ahe
  • 3261 Antendorf
  • 3261 Langenfeld
  • 3261 Raden
  • 3261 Wennenkamp
  • 3262 Auetal 7
  • 3262 Auetal 8
  • 3262 Auetal 9
  • 3262 Auetal 11
  • 3262 Auetal 12
  • 3307 Schöppenstedt 2
  • 3307 Schöppenstedt 3
  • 3339 Ampleben
  • 3339 Bansleben
  • 3339 Eilum
  • 3339 Eitzum
  • 3339 Klein Dahlum
  • 3339 Kneitlingen
  • 3339 Schliestedt
  • 3339 Warle
  • 3339 Watzum
  • 3339 Wobeck
  • 3341 Altenrode
  • 3341 Atzum
  • 3341 Berklingen
  • 3341 Isingerode
  • 3341 Kalme
  • 3341 Klein Biewende
  • 3341 Leinde
  • 3341 Linden
  • 3341 Lüderode
  • 3341 Mattierzoll
  • 3341 Mönchevahlberg
  • 3341 Neindorf
  • 3341 Sottmar
  • 3341 Weferlingen
  • 3341 Wetzleben

  • 3351 Amelsen
  • 3351 Andershausen
  • 3351 Avendshausen

  • 3351 Bartshausen
  • 3351 Bentierode

  • 3351 Billerbeck

  • 3351 Bruchhof

  • 3351 Eilensen
  • 3351 Ellensen

  • 3351 Erzhausen

  • 3351 Hallensen

  • 3351 Holtershausen
  • 3351 Hoppensen

  • 3351 Ippensen
  • 3351 Kolonie Siegfried
  • 3351 Krimmensen

  • 3351 Kuventhal
  • 3351 Mainzholzen

  • 3351 Negenborn

  • 3351 Olxheim

  • 3351 Orxhausen

  • 3351 Portenhagen

  • 3351 Rengershausen

  • 3351 Rittierode

  • 3351 Siedlung Leinetal
  • 3351 Sievershausen

  • 3351 Volksen
  • 3351 Vorwohle Bahnhof

  • 3351 Wellersen
  • 3354 Dassel 11
  • 336 Osterode 23
  • 3381 Heimerode
  • 3381 Heissum
  • 3381 Neuenkirchen
  • 3381 Ostharingen
  • 3381 Upen
  • 3381 Wehre
  • 3384 Liebenburg 13
  • 3404 Adelebsen 4
  • 3404 Adelebsen 7
  • 3411 Behrensen
  • 3411 Bühle
  • 3411 Dörrigsen
  • 3411 Espol
  • 3411 Lagershausen
  • 3411 Lutterbeck
  • 3411 Oldenrode
  • 3411 Spanbeck
  • 3411 Wiebrechtshausen
  • 3412 Nörten-Hardenberg 2
  • 3414 Hardegsen 2
  • 3414 Hardegsen 3
  • 3417 Bodenfelde 3

  • 3418 Uslar 2
  • 3418 Uslar 4
  • 3418 Uslar 5
  • 3418 Uslar 12
  • 3418 Uslar 14
  • 3418 Uslar 16
  • 3418 Uslar 17
  • 3419 Amelith
  • 3419 Asche
  • 3419 Eberhausen
  • 3419 Eschershausen
  • 3419 Kammerborn
  • 3419 Lichtenborn
  • 3419 Nienover
  • 3419 Vahle
  • 3419 Wibbecke
  • 3429 Bernshausen
  • 3429 Esplingerode
  • 3429 Etzenborn
  • 3429 Immingerode
  • 3429 Lütgenhausen
  • 3429 Renshausen
  • 3429 Tiftlingerode
  • 3429 Werxhausen

Leitbereich 4:

  • 4441 Drievorden
  • 4441 Elbergen
  • 4441 Engden
  • 4441 Isterberg
  • 4441 Kanalhafen
  • 4441 Landersum
  • 4441 Länne 2
  • 4441 Moorlage
  • 4441 Neerlage
  • 4441 Quendorf
  • 4441 Rodde
  • 4441 Spelle 2
  • 4441 Wengsel
  • 4443 Suddendorf
  • 445 Altenlingen
  • 4451 Estringen
  • 4451 Hüvede-Sommeringen
  • 4451 Mundersum
  • 4458 Lage
  • 4459 Adorf
  • 4459 Bimolten
  • 4459 Großringe
  • 4459 Haftenkamp
  • 4459 Halle
  • 4459 Hohenkörben
  • 4459 Kalle
  • 4459 Kleinringe
  • 4459 Neuringe
  • 4459 Osterwald
  • 4459 Ringe 2
  • 4460 Nordhorn 5
  • 4471 Hasselbrock
  • 4471 Hüven
  • 4471 Twist 2
  • 4471 Wachtum
  • 4491 Börgermoor
  • 4491 Borsum
  • 4491 Breddenberg
  • 4491 Brual
  • 4491 Nenndorf
  • 4491 Neudersum
  • 4491 Neuengland
  • 4491 Neulehe
  • 4491 Steinbild
  • 4497 Aschendorf 2
  • 4497 Herbrum
  • 452 Melle 4
  • 452 Melle 5
  • 4521 Nemden
  • 4521 Suttorf
  • 4523 Holzhausen
  • 4524 Redecke
  • 4551 Döllinghausen
  • 4551 Engelern
  • 4551 Hesepe 1
  • 4551 Kellinghausen
  • 4551 Lechtrup
  • 4551 Lintern
  • 4551 Plaggenschale
  • 4551 Rothertshausen
  • 4551 Steinfeld
  • 4551 Vinte
  • 4551 Vinter Höhe
  • 4551 Voltlage
  • 4551 Weese
  • 4551 Westernholte
  • 4551 Wielage
  • 457 Quakenbrück 2
  • 4571 Börstel
  • 4571 Dalvers
  • 4571 Groß Mimmelage
  • 4571 Hartlage
  • 4571 Hekese
  • 4571 Herbergen
  • 4571 Ohrtermersch
  • 4571 Vechtel
  • 4572 Bartmannsholte
  • 4572 Brokstreet
  • 4572 Calhorn
  • 4591 Beverbruch
  • 4591 Kellerhöhe
  • 4591 Schmertheim
  • 4592 Liener
  • 4592 Lindern
  • 4593 Drantum
  • 496 Stadthagen 2
  • 496 Stadthagen 3
  • 4961 Evesen
  • 4961 Habichhorst-Blyinghausen
  • 4961 Heuerßen
  • 4961 Hörkamp-Langenbruch
  • 4961 Hülshagen
  • 4961 Kobbensen
  • 4961 Krebshagen
  • 4961 Niedernholz
  • 4961 Nordholz
  • 4961 Ottensen
  • 4961 Probsthagen
  • 4961 Raderhorst
  • 4961 Reinsen
  • 4961 Rosenhagen
  • 4961 Rusbend
  • 4961 Scheie
  • 4961 Seggebruch
  • 4961 Südhorsten
  • 4961 Vornhagen

Weitere Fehllisten finden Sie hier:

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

Bemerode Lager

Ein Einschreibzettel mit dem Zusatz Lager

R-Zettel Bemerode (Lager) über Hannover, R-Zettel Typ 34, Einheitsausgabe der Deutschen Reichspost

Bemerode ist heute ein Stadtteil der Landeshauptstadt Hannover.

Am 1. März 1974 wurde das Dorf Bemerode im Zuge der niedersächsischen Kommunalreform aus dem Landkreis Hannover in die Stadt Hannover eingemeindet.

Für eine Luftnachrichteneinheit war 1938 am Stadtrand und am Rande des Seelhorster Waldes im sogenannten „kleinen Holz“ ein Barackenlager errichtet worden, in dem Soldaten als Funker, Fernmelder und Telegrafenbauer ausgebildet wurden.

Das Wehrmachtslager bestand aus zahlreichen Baracken, Speisesaal mit Kantine, Kleiderkammer, Wasch- und Toilettenanlagen, Werkstätten, Bunkern, Hütten und Garagen. Lehrsäle dienten der Ausbildung auf technischem Gebiet. Ein Exerzierplatz wurde eigens angelegt. Mit Beginn des zweiten Weltkrieges wurden die Häuser zur Tarnung mit Giebeln aus Strohgeflecht versehen. Neben den meist geteerten Straßen wurden Pappeln gepflanzt.

Die getarnten Baracken sollten für die gegnerische Luftwaffen ein Siedlungsgebiet vortäuschen.

Baracken im Lager Bemerode

Das Lagergelände war von einem Drahtzaun umgeben, ein Schlagbaum sicherte den Eingang.

Paul Theile 1940 im Lager Bemerode

Paul Theile, Autor (siehe Quellenangabe am Ende des Artikels), ist es zu verdanken, dass viel Geschichtliches von Bemerode und Umgebung dokumentiert worden ist. Der ausgebildete Lehrer und spätere Soldat kam 1940 in das Lager Bemerode zur Luftnachrichtentruppe, wo er mehrere Lehrgänge für eine Ausbildung zum Offizier absolvierte.

Von direkten Kriegseinwirkungen war diese Anlage weitgehend verschont geblieben, und so diente das Lager, wie es allgemein genannt wurde, nach Beendigung des Krieges dazu, deutsche Gefangene aufzunehmen.

Nach dem Einmarsch der US-Streitkräfte wurde das Gelände unter britischer Führung bis 1952 als Militärlager genutzt. Danach beherbergten die Gebäude bis 1955 eine britische Kraftfahrzeug Einheit.

In Bemerode entstand eines der größten Kriegsgefangenlager, dass von den Briten als Handwerkerlager bezeichnet wurde. 4.800 Kriegsgefangene mit entsprechenden Fähigkeiten wurden hier zusammengefasst, um für die unterschiedlichsten Arbeiten in Hannover verwendet zu werden. Lagerkommandant dieses POW-Camps der 301. Division in der 8. Armoured Brigade der britischen Armee war Captain Davies. (POW = Prisoner of War)

Als die Bewachung des Lagers allmählich aufgehoben wurde, entwickelte es sich zu einer Auffangstelle für entlassende Soldaten, die keine Möglichkeiten hatten, in ihre (Ost-) Heimat zurückzukehren.

Briefausschnitt Stempel Bemerode (Lager) Hannover, 18.12.44

Am 7.7.1948 wird dieses Einschreiben mit dem Zusatz Lager im R-Zettel von der Post Bemerode über Hannover nach Lauenstein bei Elze abgefertigt. Das Lager bestand im Jahr 1948 noch.

Der Absender K. Algner Bemerode 236 Plant Group G.C.L.O. schreibt an seine Frau Adelheid Algner in das ca. 45 km entfernte Lauenstein. (Plant Group = die Sammlung einzelner Gebäude auf einer kriegsbasierten Produktionsstätte)

Die German Civil Labour Organisation (GCLO) (übersetzt: Deutsche zivile Arbeitsorganisation) war eine von 1947 bis 1950 bestehende Organisation der britischen Besatzungsmacht in Deutschland, in der deutsches Zivilpersonal tätig war. Die GCLO entstand am 1. August 1947 nach der offiziellen Auflösung vormaliger Labour Service Einheiten in der britischen Besatzungszone, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus Teilen der deutschen Wehrmacht gebildet worden waren. Am 21. Oktober 1950 wurde die GCLO in die German Service Organisation (GSO) überführt.

Erfreulicherweise ist der Briefinhalt im Beleg erhalten geblieben. Eine Abschrift folgt am Ende des Artikels. *

Im Oktober 1949 beschäftigte die Beteiligten der Nachlass eines verstorbenen britischen Offiziers, Fuffy – ein Hund…

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Erhebung.jpg

Erhebung der Gemeinde über die Situation im Lager Bemerode aus dem August 1951, die Straßenanschrift des Lagers lautet: Bischofsholer Straße 31

Erhebung der Gemeinde über die Situation im Lager Bemerode aus dem November 1952

Bereits im damaligen Kriegsgefangenenlager wurde unmittelbar nach Kriegsende 1945 von den Insassen ein Barackenraum behelfsmäßig zu einer gottesdienstlichen Stätte umgestaltet. Daraus entstand eine Lagerkirche, die erst am 20. Juli 1958 mit einer Abschiedspredigt letztmalig als Kirche genutzt wurde.

Baracke 58, Belegungsplan: die Gemeinde Bemerode hielt am 25.11.1953 fest, welcher Raum in der Baracke wem zugeordnet war. Die zwei Räume links unten wurden von der Katholischen Kirche genutzt.

Karte des GSO Camp Hannover Bemerode

Die Original-Karte im Format 73 cm x 61 cm liegt im Archiv der Region Hannover in Neustadt am Rübenberge. Die Karte hat leider kein eigenes Datum. Sie ist Teil einer Akte zum Lager Bemerode mit der Laufzeit 1953 bis 1956.

Die Legende der obigen Karte mit der Zuordnung der einzelnen Häuser

Beispiele: Accommodation = Unterkunft, Camp Police (1) = Lager Polizei, H. Q. Building (24) = Hauptquartier, Pig Sty (42) = Schweinestall, Coal Store (43) = Kohlenlager, Sewage (86) = Abwasser

Ausschnitt aus Karte des GSO Camp Hannover Bemerode (Mitte unten), eingezeichneten Nissen Hütten als Familiennotsiedlung und zwei Hütten im Eigentum der Continental Hannover.

Familiensiedlung im abgetrennten Teil des GSO-Lagers Bemerode, aus einer Notiz der Gemeinde Bemerode, GSO = German Service Organisation, eine Dienstgruppe der Britischen Armee.

Im Anschluss erfolgte eine allmähliche Übergabe an die Bundeswehr und an zivile Gewerbebetriebe. Auch die Gemeindeverwaltung Bemerode und ein Theater hatten auf dem Gelände zeitweise ihren Sitz.

Die noch vorhandenen Gebäude wurden nach und nach entfernt, Schuttreste abgesammelt, Teerstraßen und Betonwege entsiegelt und die Freiflächen teilweise aufgeforstet. 2/3 der Lagerfläche wurde zu Bauland. Über der ehemaligen Lagerkläranlage wurde ein Rodelberg aufgeschüttet.

Noch heute sind im Seelhorster Wald Spuren des Lagers zu entdecken

Betonreste, noch nicht ganz überwachsen

Ein Kartenausschnitt aus dem Mai 1954. Das Lager ist namentlich gekennzeichnet. (Bauverwaltung der Hauptstadt Hannover)

Der Vergleich zur farbigen Karte gibt eine gute Orientierung.

Seit den 1980er Jahren entstanden im unmittelbaren Umfeld des Waldes Gebäude und Siedlungen, wie der Verlag Madsack, das Annastift und die Wohngebiete Emslandviertel, Seelhorster Garten und Spargelacker.

Das Lagerwäldchen (kleine Seelhorst) befindet sich südlich der Bemeroder Straße/Dreibirkenweg und westlich der Emslandstraße. Das Lagergelände umfasste alle heutigen Straßen mit Emslandbezeichnungen.

Aus Sicht der Wehrmacht verständlich, dass das Postamt Bemerode LAGER in den Ortsverzeichnissen der Deutschen Reichspost 1939 und folgende Jahre nicht aufgelistet wurde.

Bemerode ist postalisch bis zur Einführung der Label 1997 auf Einschreibzetteln dokumentiert: 30539 Hannover 72, 3000 Hannover 72, 3011 Bemerode, Bemerode (Han) 12 A (AKZ), 20a Bemerode (Han), 20a Bemerode über Hannover, Bemerode über Hannover, Bemerode (Landkreis Hannover).

*Mein süßer Liebling! Da ich heute nach meiner Rückkehr diese Raucher und Punktekarten ausgehändigt bekam, will ich gleich wie es sich für einen guten Ehemann wie Geburtstagskind gehört, Dir mein Liebling selbiges übersenden. Ich bitte Dich, kaufe also für nächsten Sonntag etwas Rauchbares. Nach Möglichkeit Tabak und Papier. Über die Verwendung der Punkte sprechen wir am Ende der Woche. Denn ich weiß immer noch nicht, was mit dem Hund und der Uhr wird. Wegen der Uhr will sobald als möglich zur Stadt. Vielleicht findet sich etwas passendes. Und mit dem Hund stehen die Aktien so. Man war am Sonnabend wahrscheinlich nach Goslar gefahren und ist bis Montag am Morgen noch nicht zurückgewesen. Es ist also alles noch offen. Ich wäre froh wir hätten es hinter uns. Ein Hund macht schon Ärger, wenn er da ist. So lass mich dann schließen, ich verbleibe mit vielen herzlichen Grüßen und süßen Küssen, dein Dich herzlich liebender … PS. Geld habe ich als Abschlag noch 30,00 DM bekommen.

Offene Frage:

Für die im Wikipedia Eintrag „Seelhorst Stadtwald“ im Lager Bemerode erwähnte Heeres-Nebenmunitionsanstalt Hannover hat der Autor bisher keine Hinweise in der Literatur gefunden. Kann eine Leserin oder Leser weiterhelfen?

Quellen:

  • Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.
  • Familien Notsiedlungen, Nutzung des GSO-Lagers Bemerode für Notunterkünfte (1949-1955)
  • Hannover zwischen Null und Neubeginn, Dieter Tasch, 1985, Leuenhagen & Paris
  • 1000 Jahre christliches Wirken am Kronsberg, Paul Theile, 1987, Kronsberg Verlag
  • Heimat am Kronsberg, Kronsberger Geschichtsblätter, Heft 3, Paul Theile, 1998, Selbstverlag
  • Die Seelhorst, Stadtwälder in Hannover, 2016, Landeshauptstadt Hannover
  • Fotos vom Autor, November 2019
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Seelhorst_(Stadtwald), abgerufen am 7.1.2020
  • Mein Dank geht an Herrn Rainer Lütgens, Langenhagen für die Bereitstellung eines Beleges
  • Flüchtlingslager im Landkreis Hannover, Instandsetzung und Ausstattung, Versorgung mit Lebensmitteln (1945-1953) (Archiv der Region Hannover)
  • Verfügbare ehemalige Wehrmachts- und Rüstungsanlagen (Niedersächsisches Landesarchiv Hannover)

Nachsatz: Das Foto von Herrn Theile und die zwei Abbildungen des Barackenlagers sind dem Buch „Heimat am Kronsberg, Kronsberger Geschichtsblätter, Heft 3, Paul Theile, 1998, Selbstverlag“ entnommen. Da Herr Theile im Jahre 2006 verstorben ist und das Buch im Selbstverlag veröffentlicht wurde, hatte ich keine Möglichkeit die Bildrechte zu erbitten. Ich bitte um Zuschrift, von der Person, dem die Rechte gehören.

Die ersten Einschreibzettel der Deutschen Reichspost

Wie 1875 ein attraktives Sammelgebiet begann!

Die General-Verfügung des General-Postamts aus Berlin verfügte am 9. Januar 1875 die Verwendung der ersten Einschreibzettel:

Die Qualität der Abbildungen ergibt sich aus den Scans. Und hier der Text in damalige Wortwahl vom obigen Amtsblatt zum Nachlesen:

Seite 1

„Mit Bezug auf die General-Verfügung Nr. 277 vom 28. December 1874 (Amtsblatt der Deutschen Reichs-Postverwaltung Nr. 95) werden die Postanstalten davon in Kenntnis gesetzt, daß zum Bekleben der Einschreib-Briefsendungen einstweilen gummirte Zettel in Anwendung kommen sollen, welche im Rothdruck die Bezeichnung „Eingeschrieben“ und den Vordruck No – (o über =).

Die Zettel finden bei allen Sendungen Anwendung, welche bisher bei der Aufgabe bz. von der Grenz-Eingangs-Postanstalt mit dem Stempel „Recommandirt“ bz. „Charge“ zu bedrucken waren; die Begleitadressen zu Einschreibpaketen werden jedoch mit dem Zettel nicht beklebt.

Der erste Bedarf von den betreffenden Zetteln wird den Postanstalten von der vorgesetzten Ober-Postdirektion ohne Bestellung geliefert werden.

Die Zettel sind auf der Adreßseite der Briefsendungen, wenn thunlich oben links, zu befestigen. Beim Aufkleben ist die Verdeckung von Schriftzügen der Adresse zu vermeiden.

Seite 2:

„Hinter dem Vordruck No ist auf den Zetteln die Nummer aus dem Annahmebuche mit schwarzer Tinte zu vermerken. Soweit jedoch nach obiger Vorschrift Einschreibsendungen vom Auslande mit dem Zettel Eingeschrieben zu bekleben sind, bleibt der Vordruck NO unausgefüllt.

Die Anwendung der Zettel soll vom 1. Februar ab stattfinden. Die Stempel „Recommandirt“ und bz. „Charge“ sind demnächst an die vorgesetzten Ober-Postdirection einzusenden.

Die Begleitadressen zu Einschreib-Paketen brauchen auch jetzt schon mit dem Stempel „Recommandirt“ nicht mehr bedruckt zu werden.“

Einschreibbrief aus Hannover nach Bremen vom 14. April 1875, Briefmarken der Deutschen Reichspost in Taler- und Mark Währung, Michel Nr. 20 und 33.

Einschreibbrief Postsache aus Herzlake nach Haselünne vom 2. Juni 1875

Einschreibbrief aus Fürstenau in Hannover nach Steele vom 1. Juli 1875, Michel Nr. 33drei 10 Pfennig Briefmarken.

Einschreibbrief aus Grohnde nach Hildesheim vom 11. August 1875, Michel Nr. 33drei 10 Pfennig Briefmarken.

Die vier obigen Zettel im Vergleich:

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist herzlake-zettel_000677-1.jpg
Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Fürstenau-zettel_000669-1.jpg

Der Einschreibbrief aus Hannover vom 14. April 1875 lässt sich auseinanderfalten und gibt einen Einblick in die damalige Zeit. Die Überschrift des Formulars lautet: „Anzeige über verweigerte und unbestellbare Güter“.

Bereits im Amtsblatt Nr. 6 vom 18. Januar 1875 wird verfügt, dass die neuen Zettel „sofort nach dem Eingange“ in Gebrauch zu nehmen sind. Die Erstverwendung dieser neuen Zettel dürfte also bereits im Januar 1875 erfolgt sein.

Die Zettel wurden in der Reichsdruckerei Berlin auf weißem gummiertem Papier in roter Farbe produziert. Dieser geschnittene Zettel wird als Typ 21 bezeichnet.

Die neuen Zettel haben nur einen kurzen Einsatzzeitraum. Bereits im September 1875 wird beschlossen, zusätzlich den Ortsnamen im Zettel aufzunehmen.

Als Vorläufer gelten die von der Feldpostexpedition im neuen Reichsland Elsaß-Lothringen verwendeten Zettel. Während des deutsch-französischen Krieges 1870-1871 wurden eingeschriebene Briefe mit rot umrandeten gummierten Zetteln beklebt. Jedenfalls ist die Ausgabe der reichsländischen Vorläuferzettel auf lokalamtliche Veranlassung der dortigen Oberpostdirektion (Metz und Straßburg) erfolgt, möglicherweise zur Probe, wie sich die neue Kennzeichnung der Einschreibbriefe bewähren würde. Die Königlich Württembergische Post folgte der Reichspost am 1.2.1875, die Königlich Bayerische Post startete ab dem 16.2.1875 (Verordnung).

Quellen:

  • Amtsblatt der Deutschen Reichs-Postverwaltung, No 4, Berlin, 9. Januar 1875
  • Die Eingeschrieben- und R-Zettel der Deutschen Reichspost und der Königlich Bayrischen Post, Paul Kleeberg, Sonderdruck aus den Germania Berichten, Zeitschrift des Germania-Ring, 1932
  • Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.
  • Philatelistisches Jahrbuch 1986, Landesverband Elbe-Weser-Ems e.V.

Kartenbrief

Ein Kartenbrief als Einschreiben

Der Kartenbrief war eine vereinfachte Briefform, mit der Möglichkeit kurze Texte verschlossen zu versenden.

Ein Kartenbrief ist ein zweimal zu faltendes kartonstarkes Blatt. Die Ränder sind gummiert und perforiert. Ein Wertstempeleindruck (oben rechts) macht ihn zu einer Ganzsache. Der Beleg konnte durch Abriss an der perforierten Linie geöffnet werden.

Eine Zwischenstufe zwischen Karte (Postkarte) und Brief. Die Deutsche Reichspost verkaufte und beförderte 1898 folgenden Kartenbrief.

In Lauterberg (Harz) wurde der Kartenbrief am 10.1.1898 abgestempelt und nach Hamburg-Borgfelde, Mittelweg 4 transportiert.

Der R-Zettel Lauterberg (Harz) vom obigen Beleg, R rechtsstehend, Zettel nicht perforiert, sondern geschnitten. R-Zettel Typ 2193 der Hessisch-Braunschweigisch-Württembergischen Gruppe.

Der verschlossene Kartenbrief hat ein Format von Höhe ca. 94 mm x Breite 140 mm.

Auseinandergefaltet ist die Vorlage größer als ein DIN-A 4 Blatt, ca. 316 mm hoch mit geöffneter Klappe. Die 10 Pfennig Marke oben rechts ist eingedruckt.

Die weiteren aufgeklebten Briefmarken decken die zusätzliche Gebühr für ein Einschreiben.

Ankunftsstempel Hamburg-Borgfelde 11.1.1898

Auf der Klappenrückseite findet sich in roter Schrift dieser Text: „In denjenigen Verkehrsbeziehungen zum Auslande, wo das Briefporto 20 Pf. beträgt, ist das Franko um 10 Pf. in Marken zu ergänzen“.

Die Deutsche Reichspost hatte Kartenbriefe von November 1897 bis zum Juni 1922 im Angebot.

Von den Kartenbriefen der Deutschen Reichspost liegen verschiedene Varianten vor. Je nach Art der Zählweise sind acht verschiedene Typen nachgewiesen.

Erfinder des Kartenbriefs war der Ungar Carl Akin, der 1871/2 darauf ein Patent angemeldet hat. Das Patent war allerdings nur ein Jahr gültig und lief am 17. Januar 1873 aus. Erst danach wurde der Kartenbrief von vielen Postverwaltungen eingeführt. der Erfinder ging leer aus.

Bekannt sind Kartenbriefe (Karten-Brief, Letter Card, Rohrpostkartenbrief) u.a. aus Großbritannien, Argentinien, Österreich, Böhmen und Mähren, Frankreich, Belgien.

Ohne den perforierten Rand gab es später eine weiterentwickelte Variante als Aerogramm.

Quellen:

  • Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.
  • Illustriertes Briefmarken-Journal, 1898, Zur Geschichte der Kartenbriefe der deutschen Reichspost
  • Ullrich Häger, Kleines Lexikon der Philatelie, Bertelsmann Lexikon Verlag, 1977
  • Ungarn Jahrbuch 2014, Tamas Gudlin

Telegramm

Telegraphie im Deutschen Reiches mittels Einschreiben:

Frau Bürgermeister Jahns, Dringend nach Elze …Facharzt…? P.P., ein kleinformatiger Beleg aus dem Jahr 1879. (Format 7,3 cm x 12,9 cm klein)

Die Geschichte der Telegraphie und der Telegramme beginnt 1684. Die Details der Telegramm-Geschichte sind sehr umfangreich und würden dieses Format „sprengen“. Am Ende des Beitrags verweise ich auf Literaturquellen, die sehr lesenswert sind.

Wie erklärt man heute jungen Menschen, was ein Telegramm ist? Wohl alle Haushalte haben Zugang zu einem Telefon, einem Smartphone oder dem Internet. Dieses macht ein Telegramm in der heutigen Zeit überflüssig.

Das Wort Telegramm setzt sich aus dem griechischen Tele = fern und Gramma = Buchstabe zusammen. Ein Telegramm ist eine telegraphisch übermittelte Botschaft mit Unterstützung von elektrischen, optischen oder akustischen Geräten. Das Telegramm überbrachte Nachrichten schneller als jeder Brief.

Der Text für ein Telegramm wurde persönlich oder telefonisch (Firmen) bei einem Postamt oder einem Telegrafenamt aufgegeben.

Die notierten Angaben wurden mittels Fernschreiber an ein Post- bzw. Telegrafenamt in der Nähe des Empfängers übermittelt.

Von dort wurde die Nachricht mit einem Boten in kurzer Zeit an den Adressaten in Schriftform zugestellt.

In diesem Beitrag geht es um obigen Beleg, ein Telegramm Faltumschlag.

Geschnittener Einschreibzettel vom obigen Beleg Elze in Hannover, ohne Buchstabe „R“. Ein Einschreibzettel der Norddeutschen Gruppe, Typ 2162. Hergestellt von der Firma Schlüter, Hannover in Bögen zu 100 Stück, ungezähnt auf weißem gummierten Papier. Erste und dritte Zeile in schwarzer Schrift.

Für die postalische Weiterbeförderung als Einschreiben wurde eine zusätzliche Gebühr bezahlt.

Verschlussvignette Kaiserlich Deutsche Telegraphie, Adler im Prägedruck

Der Innenteil vom Telegramm, aufgeklappt, trapezförmig geschnitten, Maße 21,5 cm x 24,2 cm.

Der vergrößerte Kopfteil von obigem Beleg, Telegraphie des Deutschen Reiches, Amt Elze

N0. 43/701, aufgenommen von Hand, den 2.4. um 1 Uhr 35 Minuten durch Stöpsel – Telegramm aus Lenchin Land Nr. 45, 13 Worte den 2.4.1879, 4 Uhr 45 Minuten, …Vermittler R…? (Lenchin in der heutigen Ukraine?)

Und jetzt endlich die Nachricht des Telegramms: Gustav außer Gefahr

Der Aufgeber hat die Art der von ihm verlangten Weiterbeförderung in einem taxpflichtigen Zusatz vor der Anschrift geschrieben, wobei die Abkürzung P.P. für Post gilt.

Kein Formular ohne Nummer: C. 187., als Vordruckbezeichnung, unten rechts im Innenteil abgedruckt.

Trotz der technischen Entwicklung bietet die Deutsche Post AG auch heute noch Mini- oder Maxitelegramme an. Zwischen 160 Zeichen und 480 Zeichen kann das Telegramm lang sein. Und zwischen 12,90 € und 22,55 € (Stand 13.10.2019) kostet diese Dienstleistung.

Offene Frage:

Wo liegt Lenchin?

Quellen:

  • Katechismus der Deutschen Reichspost, Verlagsbuchhandlung Weber, Leipzig 1882
  • Handbuch für Post und Telegraphie, Berlin 1886 Illustriertes Post- und Telegraphen-Handbuch, zum täglichen Gebrauch für jedermann(!), Winter-Ausgabe 1906/7, 19. Jahrgang, Weimar
  • Post-, Telegraphen- und Telephonrecht, Verlag von G.A. Gloeckner, Leipzig 1909
  • Deutsche Zeitung für Briefmarkenkunde Nr. 21/1966
  • Telegraphie des Deutschen Reichs, Geschichte und Katalog 1848-1945, Hans Friedrich Karl Meier zu Eissen, 2013
  • Lexikon der Philatelie, Wolfram Grallert
  • Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.

Taxquadrat auf R-Zettel

Formularstempel auf Einschreibezettel

Die Einschreibezettel der Druckerei Wegener wurden blanko an die Postämter ausgeliefert. Aufgabe der Postler war es, diese R-Zettel vor der Verwendung mit der Ortsangabe zu versehen.

Details zu den R-Zetteln der Druckerei Wegener finden Sie hier.

Beim Postamt auf dem Messe-Gelände Hannover wurde (aus Versehen) ein Formularstempel benutzt, der seine Verwendung üblicherweise bei Paketkarten findet.

Neben der Bezeichnung Hannover Messe-Gelände findet sich eine senkrecht gestellte vierstellige Ziffernfolge 1044. Diese ist durch einen senkrechten Strich von der Ortsbezeichnung getrennt.

R-Brief vom 20.5.1949 von Hannover-Messegelände nach Kiel. Sonderstempel (20a) Hannover Techn. Exportmesse auf Briefmarken zum Anlass der Messe (Bizone Michel Nummern 103 bis 105 mit Notopfermarke).

R-Zettel vom obigen Beleg, ohne Unterscheidungsbuchstabe

R-Zettel mit Unterscheidungsbuchstaben „a“, 1044 durchgestrichen

R-Brief vom 24.4.1949 von Hannover-Messegelände nach München. Sonderstempel (20a) Hannover Allg. Exportmesse auf Block 1 zum Anlass der Messe, Rahmenstempel „Befördert durch Sonderluftpost der Exportmesse Hannover 1949“ (Bizone Michel Nummern 75, 103 I bis 105 I mit Notopfermarke).

R-Zettel vom obigen Beleg, mit handschriftlichem Unterscheidungsbuchstaben „b“

Einschreibebriefe mit diesem beschriebenen R-Zettel sind bekannt aus Mai 1948 und April bis Juni 1949. Die R-Zettel wurden ohne Unterscheidungsbuchstabe und mit den handschriftlichen Unterscheidungsbuchstaben „a“ und „b“ verwendet.

Was bedeutet die Ziffer 1044?

Der Blick auf zwei unterschiedliche Paketkarten zeigt die Nummer 1044:

Ausschnitt aus einer Selbstbucher Paketkarte von 1912, 1044 senkrecht, Selbstbucher Günther Wagner

Ausschnitt aus einer Selbstbucher Paketkarte von 1943, 1044 senkrecht, Selbstbucher Günther Wagner

Ulrich Häger beschreibt im Kleinen Lexikon der Philatelie sehr ausführlich den Begriff Taxquadrat.

Heute werden Pakete zu einheitlichen Preisen innerhalb des Landes verschickt. Aber ab 1857 wurde die Gebühr nach der gradlinigen Entfernung zwischen Abgangs- und Bestimmungort berechnet.

Das Land wurde in Quadrate eingeteilt und beziffert. Um eine genauere Abrechnung zu erzielen, wurden die Quadrate im Verlauf der postalischen und politischen Weiterentwicklung geviertelt, um auf diesem Wege über 5600 bezifferte Quadrate zu bekommen (Hannover: 1044).

Am 1. Juni 1964 wurde dieses Verfahren hinfällig.

So kam 1948 ein Taxquadrat auf einen Einschreibezettel.

Paketkarten aus Hannover mit der Nummer 1044 werden bei den bekannten Onlineportalen aus den Jahren 1908, 1912, 1920 bis 1922, 1924, 1933 bis 1935, 1942 bis 1944, 1947 bis 1952, 1954 und 1962 angeboten. Es gibt sie von 1857 bis 1964 in der jeweils praktizierten Variante.

Quellen:

  • Arbeitsgemeinschaft Bautenserie 1948 e.V., Mitteilungsblatt Nr. 220, Die frühen Blanko RZ der Bizone (Wegener)
  • Ullrich Häger, Kleines Lexikon der Philatelie, Bertelsmann Lexikon Verlag, 1977

Emden Außenhafen

Einschreibezettel mit Zusätzen wecken ein besonderes Interesse bei Sammlern, hier Außenhafen.

Emden Außenhafen beschreibt einen Hafenbahnhof in Emden, der Reisenden ein bequemes Umsteigen zur Fähre nach Borkum ermöglicht. Borkum ist die westlichste ostfriesische Insel in der Nordsee in Deutschland.

Binnenhafen und Außenhafen in Emden

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist IMG_20190730_122226-2-1024x152.jpg

Der Hafenbahnhof ist über eine kurze Strecke mit dem Hauptbahnhof Emden verbunden.

R-Brief (23) Emden Außenhafen innerstädtisch. Beleg vom 1.4.1955. Der Poststempel ist vom Postamt Emden 2, nicht von der Poststelle Emden Außenhafen. Vermutlich ist dieser Beleg ein Ersttagsbrief vom 31.3.1955, der am darauffolgenden Tag vom übergeordneten Postamt abgefertigt wurde.

R-Zettel vom obigen Beleg

R-Zettel mit Amtskennzeichen (AKZ) Emden Außenhafen 9 V. AKZ wurden zwischen 1956 und 1964 verwendet.

Ein Postamt Emden Außenhafen wird im Ortsbuch für das Deutsche Reich 1930 aufgeführt. Im Ortsverzeichnis I von 1952 gibt es die zusätzlichen Hinweise auf Postamt mit Schiffsverbindung und dem Leitpostamt Emden 2. In den Ortsverzeichnissen 1958 und 1959 wird das Außenhafen Postamt als Zweigpostamt des Amtes (ZdA) Emden 1 geführt.

Am 9. Juli 1959 konnte das Postamt Emden 2 im Außenhafen in neuen Räumen seinen Dienst aufnehmen. Die neuen Postamt Diensträume befinden sich in dem Empfangsgebäude des Bahnhofs Emden-Außenhafen. Bisher war das Postamt in einem Wohnhaus am Borkum-Anleger untergebracht. Vermieter ist die Deutsche Bundesbahn.

In der Nacht vom 16. Februar zum 17. Februar 1962 wird bei der Sturmflutkatastrophe das Postamt Emden 2 im Außenhafen 50 cm überspült. Die Flut kam überraschend. Wertzeichen, Bücher und Belege wurden zum großen Teil unbrauchbar. Durch die Sturmflutkatastrophe wird auch der Borkumanleger überspült. Die Behälter für und von Borkum müssen auf der Reede für ca. drei Wochen be- und entladen werde.

1970 und 1972 wird die Post am Außenhafen mit dreistelliger Postleitzahl 297 Emden 29 gelistet.

R-Zettel mit der Postleitzahl 297 Emden 29, bisher ist kein R-Zettel mit der vierstelligen Zahl 2970 bekannt.

Die Ortsverzeichnisse der Deutschen Bundespost beschreiben in unterschiedlichen Jahren die Adresse der Poststelle 1 in 2970 Emden 29 mit unterschiedlichen Straßenanschriften:

1974 bis 1984: Am Borkumanleger

1988: Am Außenhafen

1991: Am Außenhafen, Bahnhofsgebäude

…ein nicht datierter Zeitungsartikel und ohne weitere Quellenangabe beschreibt mit der Überschrift „Besuch des Postamts Emden“ eine Poststelle am Außenhafen (Zeile acht und neun)

Wann wurde das Postamt Emden Außenhafen eröffnet und wann geschlossen?

Die Frage ist heute trotz viele Versuche nur schwer zu klären. Fragen vor Ort in Emden brachten kein befriedigendes Ergebnis. Wissen Sie mehr?

Sicher ist, dass nach dem Neubau des Fährhauses in 2001 für die moderne Reiseabwicklung, das bisherige Postamt im alten Abfertigungsgebäude bereits nicht mehr existierte.

Hinter den gr0ßen Scheiben waren früher die Abfertigung, Gastronomie und Post untergebracht. Nur ein Zufall auf dem Foto ist das geparkte Postfahrzeug.

Am alten Abfertigungsgebäude hängt ein „historisches“ Hinweisschild.

1902 wurde der erweiterte Hafen mit Borkum Abfertigung eingeweiht (Postkarte Stadtarchiv Emden).

Eine Luftbildaufnahme vom Außenhafen in Emden. Auf der linken Seite vor der Schleuse die Abfertigung für Reisende nach Borkum und der vermutete Standort der Post.

Eine undatierte, alte Darstellung des Hafengebietes. Die elektrische Kleinbahn führt zum Außenhafen, zum Empfangsgebäude und zur Anlegebrücke. Auf der gegenüberliegenden Hafenbeckenseite ist die Neue Quarantäne Anstalt angesiedelt. Der neue Handelshafen ist noch im Bau. Der Stadtteil Transvaal ist noch nicht in Sicht.

Eine Vergrößerung aus obiger Karte.

Das Postamt Emden 29 mit fünfstelliger Postleitzahl 26723 lag nicht mehr am Außenhafen, sondern im benachbarten Emder Stadtteil Transvaal.

Quellen:

  • Das Ortsbuch für das Deutsche Reich herausgegeben in Verbindung mit der Deutschen Reichsbahn und der Deutschen Reichspost, 7. Auflage 1930, Berlin
  • Ortsverzeichnis Post, Verzeichnis der Orte im Bereich der deutschen Postverwaltungen in den Jahren 1952, 1958, 1959, 1970, 1972, 1974, 1978, 1980, 1982, 1984, 1988, 1991
  • Geschichte des Postamtes in Emden, Erich Schlehufer, 1953
  • City-Tipp, Das Magazin Ostfriesland, Ausgabe Juni 2019
  • Fotos vom Autor August 2019

Vielen Dank an die netten Menschen in der Tourist Information im Hauptbahnhof Emden, an das Stadtarchiv der Stadt Emden, an das Ostfriesische Landesmuseum Emden und an alle anderen Personen, die ich bei der Recherche persönlich und telefonisch befragen konnte.

Günther Wagner, Hannover

Pelikan Werke Günther Wagner, Pelikan, eine Weltmarke!

Gelegentlich sagt ein Bild mehr als 1000 Worte.

Mit Füllern von Pelikan sind viele Schüler in Berührung gekommen. In diesem Artikel geht es um die Weltmarke Pelikan, aber zuallererst um Günther Wagner.

Ein R-Zettel führt uns auf die Spur zu diesem Selbstbucher:

Die Firma Günther Wagner, Hannover bekam von der Post R-Zettel gestellt. Diese Zettel mit dem Vermerk 20 Hannover 15 wurden zusätzlich mit den Initialen „GW“ versehen. Ein Selbstbucher, diesmal nicht mit vorproduzierten Zetteln. Postkunden mit höheren Einlieferungsmengen bekamen „eigene“ Einschreibezettel, um den Einlieferungsvorgang zu beschleunigen. Eine Erklärung für die sogenannten Selbstbucher.

Eine Variante des obigen Einschreibezettels. Punkte hinter den Initialen.

Der Verwendungszeitraum dieses R-Zettel Typs ab 1946 aus der Druckerei Wegener, Alfeld ist in einem früheren Artikel beschrieben.

Grundstein der späteren Günther Wagner Werke war die Farbenfabrik Carl Hornemann in Groß Munzel (Barsinghausen). Hier arbeite der studierte Chemiker Wagner 21jährig ab 1863. Bereits 1871 kaufte er die Firma und führte sie unter eigenem Namen weiter.

Günther Wagner 1842 – 1930

Das Sortiment der Firma Pelikan für den Schul- und Schreibbedarf von den Anfängen bis heute ist für den Laien kaum überschaubar: Deckfarben, Tusche, Malfarben, Tinte und Tintenfässer, Zeichenblöcke, Kohle- und Durchschreibepapier, Schreibgeräte, Schreibbänder, Künstlerfarben, Klebstoff, Büroleim, Radiergummi, Pinsel, Siegellack, Technische Farben bis zur Jugendbuchreihe TKKG, u.v.m.

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Tintenflasche mit der Nummer 4001, einzige Zahlenkombination neben der Weltmarke 4711, die warenzeichenrechtlich geschützt ist.

Die Post genehmigte der Fa. Wagner eigene Einschreibzettel, die direkt auf Päckchenaufkleber gedruckt wurden. Die folgenden R-Zettel sind im Bereich der OPD Hannover Amtsausgaben in der Britischen Zone.

R-Zettel Typ 72141, als Firmen-Selbstbucher:

Adresszettel für eine Einschreib-Drucksache der Firma Günther Wagner, Hannover. Mit Handrollstempel entwertet, Datum nicht erkennbar, auf Grund der Notopfermarke jedoch in den Dezember 1948 zu datieren.

R-Zettel 20 Hannover 15, Unterscheidungsbuchstaben GW, Zettel vom Bogenrand, vom obigen Beleg, lokaler R-Zettel mit großem Numerator

Ein Adressausschnitt von Hannover nach (14b) Wangen (Allgäu)

R-Zettel 20 Hannover 15, Unterscheidungsbuchstaben GW, vom obigen Beleg, lokaler R-Zettel mit großem Numerator

Es folgen zwei lose R-Zettel, gerader Fuß beim R, mit der Postleitgebietszahl 20, um den Unterschied der verschiedenen Typen deutlich zu machen.

PLGZ 20: Höhe des Buchstaben R – 7,5 mm

PLGZ 20: Höhe des Buchstaben R – 9 mm

Der Buchstabe R mit geschwungenem Fuß bei der Variante mit der Postleitgebietszahl 20 a:

PLGZ 20 a: Höhe des Buchstaben R – 7 mm

PLGZ 20 a: Höhe des Buchstaben R – 8,2 mm

Bereits 1912 war die Firma Günther Wagner als Selbstbucher bei der Post registriert. Eine Paketkarte für eine Sendung aus Hannover-List (Günter Wagner) nach Aarau in die Schweiz. Perfins Firmenlochung der 80 Pfennig Briefmarke mit den Initialen GW. Bulletin d’expédition vom 31.12.1912, Poststempel Hannover-List und Bahnpoststempel Frankfurt-Karlsruhe- Basel.

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Die Firma THE NEW BOOK Co. aus Singapur war 1933 optimistisch, dass die Post in Hannover das Werk auch ohne Straßenanschrift finden wird.

Eine Selbstbucher Paketkarte vom 1.6.1943 von Hannover 2 (Günther Wagner), Gebühr bezahlt nach Wassenheim im Elsass

Eine portopflichtige Dienstsache vom Außenhandelskontor Niedersachsen in die Podbi 292, innerorts, vom 28.4.1951, Notopfer Steuermarke und 10 Pfennig Nachgebühr…

Kein Kaufmannsbetrieb kann vor einem Gerichtsvollzieher sicher sein. Ein Beleg mit Notopfer Steuermarke und Frei durch Ablösung vom 19.6.1952

Das Wachstum der Firma machten mehrere Umzüge notwendig. Von Groß Munzel nach Hannover zum Engelbosteler Damm in Hannover-Hainholz und schließlich 1906 in den hannoverschen Stadtteil List an die Podbielskistraße.

Eine historische Zeichnung gibt einen Eindruck von der Lage der Firma in der hannoverschen List.

Das damalige Firmengelände wird heute von unterschiedlichen Betrieben genutzt. Allein der „PelikanTurm“ mit seinem Showroom und einem historischen Saal erinnern an die damalige Verwendung.

Der Firmenschriftzug auf dem Schonstein ist noch erhalten.

Eine kleine, unvollständige Zeittafel:

1842 Gründung der Farbenfabrik Carl Hornemann

1863 Eintritt von Günther Wagner bei Carl Hornemann.

1871 kauft Günther Wagner die Firma und führt sie unter eigenem Namen weiter.

Am 27.11.1878 ließ Wagner den Pelikan (Familienwappen) als Schutzmarke beim Amtsgericht Hannover eintragen.

1881 tritt der spätere Nachfolger von Günther Wagner, Fritz Beindorff als Reisender in die Firma ein.

1890, die erste Schreibmaschine wird angeschafft

1906 Umzug der Firma an die Podbielskistraße

1930, Beginn der Herstellung von Plaka-Farbe

7.2.1938 Tod von Fritz Beindorff

Im Jahr 1965 kauft Pelikan (Günther Wagner) die Greif-Werke in Goslar.

Ende der 1960 Jahre wurde der Name des Markenzeichens auch offiziell zum Firmennamen gemacht und von Fa. Günther Wagner in Pelikan umbenannt.

1973 verlagert Pelikan Teile der Produktion aus dem Stammsitz nach Voehrum bei Peine.

1978 wird aus der Pelikan GmbH eine Aktiengesellschaft.

1982 meldet die Pelikan AG Vergleich an

Im Jahr 1990 übernimmt Pelikan den Wettbewerber GEHA – Gebrüder-Hartmann-Werke in Hannover.

1993 Umwandlung des Firmengeländes in Büro, Hotel, Restaurant u.ä.

2003 Auszug der Pelikan Verwaltung.

Die Nachfolgeorganisation der Pelikan wurde aus Puchong, Selangor in Malaysia geführt. Ein neuer Eigentümer ist der französische Konzern Hamelin.

Die Pelikan Vertriebsgesellschaft wird den Betrieb zum Jahresende 2024 in Hannover und Falkensee einstellen. Hamelin will ab 2025 selbst den Vertrieb der Marken Pelikan und Herlitz übernehmen. Der Produktionsstandort im niedersächsischen Peine mit zuletzt rund 230 Mitarbeitern bleibe erhalten.

In Hannover sind nach den drei prägenden Unternehmern der Firmengeschichte Straßen benannt worden:

  • Carl Hornemann: Carl-Hornemann-Straße, zwischen Immengarten und Günther-Wagner-Allee
  • Günther Wagner: Günther-Wagner-Allee, unweit der Stadtbahn Haltestelle Pelikanstraße
  • Fritz Beindorff: Fritz-Beindorff-Allee, in der Nähe der Stadtbahn Haltestelle Vier Grenzen

Nachsatz zu der Pelikan-Marke:

Die Anzahl der Pelikan Kinder variiert in der Pelikan-Marke:

Kopf einer Firmenrechnung, ca. 1910, oben links vier Pelikan Kinder im Nest.

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Die Pelikan-Marke mit zwei jungen Pelikanen im Nest, ca. 1960

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Das aktuelle Logo, ein Pelikan mit einem jungen Pelikan im Nest.

Quellen:

  • Wagner ist nicht an allem schuld, Willi Bongard, Die Zeit, 48/1963
  • Pelikan: Der traditionelle Schreibwarenhersteller muß saniert werden – Politiker und Beschäftigte kämpfen um Arbeitsplätze: Gnadenlos abgewirtschaftet, Stefan Merx, Die Zeit, 30.9. 1994
  • Geschichte der Stadt Hannover, vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, Klaus Mlynek und Walter R. Röhrbein, 1994 Agenten, Bader und Copisten, Ludwig Hoerner, 1995
  • Geha vs. Pelikan, Wettrüsten der blauen Wunder, Stefan Schmitt, Der Spiegel, 12.11.2008
  • „…da ich von Hitler begeistert war“, wie braun war Fritz Beindorff? Hannoversche Allgemeine Zeitung, Simon Benne, 5.2.2018
  • Günther Wagner, 1838-1938, Buch zum 100. Jahrestag des Firmen Bestehens, Wilhelm Grabow, 1938, Stadtbibliothek Hannover
  • Der Beitrag der hannoverschen Industrie zum technischen Fortschritt, Albert Lefevre, 1970, Hannoversche Geschichtsblätter, Stadtbibliothek Hannover
  • Günther Wagner 1838-1906, verfasst von Hermann Löns, 16.9.1906, Stadtbibliothek Hannover
  • Fotos vom Autor Juni 2019
  • Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.

Noch nicht für diesen Beitrag ausgewertet:

  • Tinte und Blech, Eine Pilotstudie zu Fritz Beindorff (1860-1944) und den Günther Wagner Pelikan Werken im Nationalsozialismus, Annemone Christians

Lesetipp zu weiteren Amtsausgaben: