Die Trillke-Werke in Hildesheim

Ein einzelner loser R-Zettel, kein Beleg dazu. Das Entziffern gelingt:

TRILLKE Hildesheim

R-Zettel Trillke Hildesheim, Ortsbezeichnung in Großbuchstaben

Auf zur Spurensuche.

Durch dieses Postformular des Einschreibezettels kann der Zeitraum der Verwendung geklärt werden. Die Produktion dieser Zettel begann nach Kriegsende 1945 und diese Variante wurde bis 1947 produziert.

Für die Trillke-Werke ist im Ortschaftsverzeichnis der Oberpostdirektionen (OPD) Hannover und Braunschweig, Stand Januar 1948, mit Berichtigungen zum Stand 9.10.1948 eine Posthilfsstelle „Trillkewerke Post Hildesheim“ verzeichnet.

Auszug aus Ortschaftsverzeichnis

Aufgeführte Orte ohne die entsprechende Symbolik für Poststelle I und Poststelle II waren Posthilfsstellen. Da es keine Statusänderung (Umwandlung in eine Poststelle I) gab, ist davon auszugehen, dass bei den Trillke-Werken durchgehend nur eine Posthilfsstelle bestand. Vermutlich handelt es sich hier um einen Selbstbucher R-Zettel der Werke.

(Nachrichtlich: Im Ortschaftsverzeichnis 1943 gibt es keinen Hinweis auf Trillke.)

Was verbirgt sich hinter Trillke?

Ein Blick in die damalige Situation: Mitte der 30er Jahre war die Robert Bosch GmbH, Stuttgart wirtschaftlich auf Erfolgskurs. Die Firma war Weltmarktführer für Anlasser, Lichtmaschinen, Einspritzpumpen und Magnetzünder und exportierte ca. 90 % seiner Waren ins Ausland.

1935 besaß Bosch Vertretungen in 51 Ländern und Fertigungen in Frankreich, USA, Großbritannien und Italien.

Auf Druck der nationalsozialistischen Machthaber gründete die Firma Bosch zwei Ausweichwerke: eines 1934 in Kleinmachnow, die „Dreilinden Maschinenbau GmbH“ für die Luftwaffe, das Ausweichwerk I (AW I).

Und ein weiteres Werk im Hildesheimer Stadtteil Neuhof, im Hildesheimer Wald 1937 (AW II) für das Oberkommando des Heeres. Die Produktionshallen beider Kriegsmusterbetriebe wurden in Wälder gebaut, um die kriegswichtigen Betriebe vor etwaigen Fliegerangriffen zu schützen.

An diesen Standorten wurde mit dem know-how von Bosch nur noch für das Militär u.a. für Kraftfahrzeuge und Panzer produziert.

Am 18. Dezember 1937 wurde die „Elektro- und Feinmechanische Industrie GmbH – ELFI“ in Hildesheim-Neuhof, Waldstr. 200 als heereseigener Industriebetrieb gegründet. Die Bezeichnung „ELFI“ konnte als Wortmarke nicht eingetragen werden, da bereits einige ähnliche Wortmarken in diesem Fertigungsgebiet vorhanden waren.

Am 23. Dezember 1942 wurde die Fima in „Trillke-Werke-GmbH“ umbenannt.

Briefkopf der Trillke-Werke

1952 wurde die Trillke Werke in eine Niederlassung der Robert Bosch GmbH Stuttgart, Werk Hildesheim, umgewandelt.

Der Begriff Trillke ist abgeleitet vom Flüsschen Trillkebach.

Trillkebach

Nach Trillke-Werke, Trillkebach verdient auch das Trillke-Gut eine kurze Erwähnung.

Das beeindruckende Gebäude vom Trillke Gut im Jahre 2021

Die Gründung des Trillke-Gutes geht zurück auf das Jahr 1155. Das Gut lag bis 1888 außerhalb der Hildesheimer Stadtgrenzen. Die Nutzung von Gebäuden und Gelände war im Laufe der Geschichte in der Steinbergstraße sehr unterschiedlich. Von Landwirtschaft, einer wirtschaftlichen Frauenschule, während des zweiten Weltkrieges ein chirurgisches Reserve-Lazarett, anschließend ein Flüchtlings- und Versorgungskrankenhaus, eine Tuberkulose Heilanstalt, die Nutzung durch das Studentenwerk bis zur Übernahme einer Bewohnerinnen-Genossenschaft reicht die Aufzählung der Nutzung.

Philatelistisch kann von einer Mitteilung vom 3. Juni 1925 des Postamtes im Hildesheimer Stadtteil Moritzberg berichtet werden. Dem Trillke-Gut wird ein öffentlicher Briefkasten zugestanden, „…wenn die Anlieger eine Vorkehrung zur Anbringung eines Briefkastens in Gestalt eines sicheren Pfahles oder Steinsockel schaffen“.

Das Trillke-Gut im Hildesheimer Stadtteil Moritzberg ist ca. 5 km vom Bosch-Werk im Hildesheimer Stadtteil Hildesheimer Wald entfernt.

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit Postgeschichte. Weitere Informationen zum Thema Bosch in Hildesheim, Zwangsarbeit im II. Weltkrieg, den nationalsozialistischen Machenschaften entnehmen Sie bitte den Hinweisen bei den nachfolgenden Quellenhinweisen.

Quellen:

  • Ortschaftsverzeichnis für die Bezirke der Reichspostdirektion (RPD) Hannover und Braunschweig, 1949, Seite 70
  • Hildesheimer Briefmarkensammler- Verein von 1913 e.V., Herr Dr. Ralf Prenzel
  • Herr Hans-Henning Mücke, Söhlde
  • Renaissance einer Kulturstadt, Hildesheim nach dem 2. Weltkrieg, Manfred Overesch, Georg Olms Verlag, 1998
  • Bosch in Hildesheim 1937-1945, Manfred Overesch, Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 2008
  • Trillke-Gut, Gesichter und Geschichte, Moritzberg Verlag, 2000
  • Robert Bosch GmbH, Historische Kommunikation, Bosch weltweit, Die Internationalisierung des Unternehmens, Dezember 2016
  • Berliner Geschichtswerkstatt e.V., Goltzstr. 49, 10781 Berlin, http://www.zwangsarbeit-bosch.de/firmengeschichte/elfitrillke-werke
  • Website von Hildesheimer Geschichte 815-1945, https://www.hildesheimer-geschichte.de/topografie/stadt-ortsteile/drispenstedt/hildesheimer-wald/
  • Fotos vom Autor Juni 2021

Taxquadrat auf R-Zettel

Formularstempel auf Einschreibezettel

Die Einschreibezettel der Druckerei Wegener wurden blanko an die Postämter ausgeliefert. Aufgabe der Postler war es, diese R-Zettel vor der Verwendung mit der Ortsangabe zu versehen.

Details zu den R-Zetteln der Druckerei Wegener finden Sie hier.

Beim Postamt auf dem Messe-Gelände Hannover wurde (aus Versehen) ein Formularstempel benutzt, der seine Verwendung üblicherweise bei Paketkarten findet.

Neben der Bezeichnung Hannover Messe-Gelände findet sich eine senkrecht gestellte vierstellige Ziffernfolge 1044. Diese ist durch einen senkrechten Strich von der Ortsbezeichnung getrennt.

R-Brief vom 20.5.1949 von Hannover-Messegelände nach Kiel. Sonderstempel (20a) Hannover Techn. Exportmesse auf Briefmarken zum Anlass der Messe (Bizone Michel Nummern 103 bis 105 mit Notopfermarke).

R-Zettel vom obigen Beleg, ohne Unterscheidungsbuchstabe

R-Zettel mit Unterscheidungsbuchstaben „a“, 1044 durchgestrichen

R-Brief vom 24.4.1949 von Hannover-Messegelände nach München. Sonderstempel (20a) Hannover Allg. Exportmesse auf Block 1 zum Anlass der Messe, Rahmenstempel „Befördert durch Sonderluftpost der Exportmesse Hannover 1949“ (Bizone Michel Nummern 75, 103 I bis 105 I mit Notopfermarke).

R-Zettel vom obigen Beleg, mit handschriftlichem Unterscheidungsbuchstaben „b“

Einschreibebriefe mit diesem beschriebenen R-Zettel sind bekannt aus Mai 1948 und April bis Juni 1949. Die R-Zettel wurden ohne Unterscheidungsbuchstabe und mit den handschriftlichen Unterscheidungsbuchstaben „a“ und „b“ verwendet.

Was bedeutet die Ziffer 1044?

Der Blick auf zwei unterschiedliche Paketkarten zeigt die Nummer 1044:

Ausschnitt aus einer Selbstbucher Paketkarte von 1912, 1044 senkrecht, Selbstbucher Günther Wagner

Ausschnitt aus einer Selbstbucher Paketkarte von 1943, 1044 senkrecht, Selbstbucher Günther Wagner

Ulrich Häger beschreibt im Kleinen Lexikon der Philatelie sehr ausführlich den Begriff Taxquadrat.

Heute werden Pakete zu einheitlichen Preisen innerhalb des Landes verschickt. Aber ab 1857 wurde die Gebühr nach der gradlinigen Entfernung zwischen Abgangs- und Bestimmungort berechnet.

Das Land wurde in Quadrate eingeteilt und beziffert. Um eine genauere Abrechnung zu erzielen, wurden die Quadrate im Verlauf der postalischen und politischen Weiterentwicklung geviertelt, um auf diesem Wege über 5600 bezifferte Quadrate zu bekommen (Hannover: 1044).

Am 1. Juni 1964 wurde dieses Verfahren hinfällig.

So kam 1948 ein Taxquadrat auf einen Einschreibezettel.

Paketkarten aus Hannover mit der Nummer 1044 werden bei den bekannten Onlineportalen aus den Jahren 1908, 1912, 1920 bis 1922, 1924, 1933 bis 1935, 1942 bis 1944, 1947 bis 1952, 1954 und 1962 angeboten. Es gibt sie von 1857 bis 1964 in der jeweils praktizierten Variante.

Quellen:

  • Arbeitsgemeinschaft Bautenserie 1948 e.V., Mitteilungsblatt Nr. 220, Die frühen Blanko RZ der Bizone (Wegener)
  • Ullrich Häger, Kleines Lexikon der Philatelie, Bertelsmann Lexikon Verlag, 1977

Domhof Osnabrück

In Osnabrück wurde vom 17. bis 24.10. 1948 ein Sonderpostamt anläßlich der 300-Jahrfeier zum Westfälischen Friedens eingerichtet.

R-Belege wurden mit einem Blanko R-Zettel mit einem Gummistempel abgefertigt.

R-Brief von diesem Sonderpostamt nach Leipzig, Sonderstempel

R-Zettel vom obigen Beleg

Der R-Zettel aus der Druckerei Wegener, Alfeld wurde in Bogen zu 40 Stück hergestellt und für Sonderpostämter oder als normaler R-Zettel für Postämter bereitgestellt. Den Postämtern war es überlassen, diese Blanko R-Zettel entsprechend zu stempeln oder händisch zu beschriften. Daher ist dieses Normalität und kein Not R-Zettel. R-Zettel Beschreibung.

Amtsblatt der Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen des Vereinigten Wirtschaftsgebietes, Nr. 51, 14.9.1948

Im Amtsblatt wird das Sonderpostamt angekündigt und Anlaß, Veranstalter, Dauer, Aufgabenkreis und Sonderstempel beschrieben

Der Handstempel (23) Osnabrück 1 zu dieser Veranstaltung zeigt eine Friedenstaube mit Zweig im Schnabel, Text Westfälischer Friede 1648-1948

NumeratorDatumZiel des Beleges
3018.10.48München
60(Abb. „plusbrief-individuell“)
10122.10.48Berlin
12223.10.48Alsheim
13324.10.48Osnabrück
13524.10.48Marienberg
13924.10.48Marienberg
20326.10.48Rödernhof
26529.10.48Rödernhof
29530.10.48Osnabrück
30431.10.48Leipzig
305?Osnabrück

Die Verwendungen vom 26. und 31.10.48 lassen die Frage aufkommen, wie diese Belege nach Schließung des Sonderpostamtes zu Stande gekommen sind. Hat hier das Postamt Osnabrück 1 für das ZwPA – Zweigpostamt Domhof aus „Kulanz“ weitergearbeitet? Oder waren die Daten im Amtsblatt überholt?

Vermutlich sind über 300 Einschreiben bei diesem Sonderpostamt aufgegeben worden. Bitte helfen Sie mit, diese Aussage zu bestätigen und die Aufstellung zu ergänzen. Gern nehme ich Ihren Scan entgegen und baue ihn in die Übersicht mit ein. (Kontaktformular)

Letzte Aktualisierung: 2. Juni 2023

Quellen:

  • Amtsblatt der Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen des Vereinigten Wirtschaftsgebietes, Nr. 51, Frankfurt 14.9.1948
  • Ausstellungskatalog Landesverband Postwertzeichen Ausstellung 10.-14.5.1978
  • Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.

Wintermoor Krankenhaus

Mit Interesse verfolge ich Namenszusätze auf Einschreibzetteln. Sie geben Hinweise auf Besonderheiten oder auf verlorene Orte, sogenannte lost places.

Am 8. Februar 1943 wurde das Gesundungshaus Wintermoor in der heutige Gemeinde Schneverdingen, Heidekreis (früher Landkreis Soltau-Fallingbostel) eröffnet. In der Spitze mit über 800 Betten, war die Einrichtung ein Ausweichkrankenhaus aus Hamburg. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde in dem heutigen Naturschutzgebiet ein Bereich für Tuberkulose Patienten eingerichtet. Später gab es einen Kindergarten, ein Hallenbad und ein Postamt.

Zum Jahresende 1997 wurde der Krankenhausbetrieb eingestellt und die ausreichenden Kapazitäten in Hamburg genutzt.

(20a) Wintermoor-Krankenhaus über Soltau (Han)

Blanko R-Zettel, Typ Wegener, mit Stempel 20a Wintermoor-Krankenhaus über Soltau (Han)

Amtskennzeichen, AKZ, 12 M Wintermoor-Krankenhaus über Soltau (Han)

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Einschreibbrief vom 7.8.1961, mit AKZ nach Lüneburg und Poststempel (20 a) Wintermoor-Krankenhaus

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Obiger Beleg vom 7.8.1961 mit dem aufschlussreichen Absender vom Hamburgischen Krankenhaus Wintermoor

R-Brief von 3041 Wintermoor-Krankenhaus nach Hamburg, 6.11.69

R-Zettel von obigen Beleg mit vierstelliger Postleitzahl 3041 Wintermoor-Krankenhaus

Andere postalische Beobachtungen:

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Ein R-Brief abgestempelt in Soltau (Han) am 11.12.1947. Der R-Zettel verrät einen Einsatz außerhalb von Soltau mit dem Stempel (20a) Soltau (Hann. Ld.). LD. als Abkürzung für eine Land Verwendung. Aber wo versteckt sich der Poststellen II Stempel?

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R-Zettel vom obigen Beleg

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Ein ungewöhlicher Poststellen II Stempel 20a Wintermoor Krankenhaus über Soltau Hannover wegen Platzmangel nicht auf der Vorderseite, sondern auf der Rückseite aufgebracht. Daneben der Ankunftsstempel aus (24a) Hamburg vom 12.12.1947.

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Der zweizeilige Poststellen II Stempel vom obigen Beleg. „Bandagen-Magazin“ als Hinweis auf das Krankenhaus…

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Ein interessanter Zeitzeugenbeleg vom 3. September 1946. Die Freude über die neu eingerichtete Poststelle II wurde auf der Rückseite des Beleges – intern – zum Ausdruck gebracht.

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1946 kam ein dreizeiliger Landpoststempel „20 Wintermoor Krankenhaus über Soltau (Han)“ zum Einsatz.

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Text von obiger Karte: „Sehr geehrter Herr Boehm, heute möchte ich Ihnen mitteilen, daß wir seit dem 1. August d.J. eine Poststelle II geworden sind. Wir haben nun zusätzlich zu unserem Arbeitsbereich auch noch die Zustellung für den Ort Ehrhorn übernommen. Für Ihre Briefmarken- und Postkartensammlung möchte ich Ihnen daher diese Karte höchstpersönlich überreichen. Mit vielen Grüßen verbleibe ich Ihre Lotti Hannemann.“

Poststempel von 1952 „(20a) Wintermoor-Krankenhaus über Soltau“ und von 1972 mit vierstelliger Postleitzahl „3041 Wintermoor, Krankenhaus“ sind belegt.

Ein Blick in die Ortsverzeichnisse und Postleitzahlenbücher zeigt die Veränderungen dieser Poststelle aus Sicht der Post an. Und dadurch auch erkennbar, wann der Zusatz Krankenhaus von R-Zettel und Stempel verschwunden ist:

  • 20a Wintermoor-Krankenhaus/über Soltau (Han), Poststelle I, 1952 (*1, siehe Quellenangabe am Ende des Artikels)
  • 20a Wintermoor-Krankenhaus/über Soltau (Han), Zweigpostamt des Amtes Soltau, 1956 (*2)
  • 3041 Wintermoor-Krankenhaus/über Soltau (*3)
  • 3041 Wintermoor, Krankenhaus ü. Soltau, Poststelle I, OPD Hannover, AFeB5 = Amtliches Fernsprechbuch 5, 1965 bis 1975  (*4)
  • 3041 Wintermoor, Krankenhaus, Poststelle I, OPD Hannover/Braunschweig, zuständiges Postamt mit Verwaltungsdienst 3040 Soltau, AFeB43 = Amtliches Fernsprechbuch 43,  1976 und 1978 (*5)
  • Wintermoor, Krankenhaus = 3043 Schneverdingen, 1980 bis 1987 (*6)
  • Wintermoor, Krankenhaus = W-3043 Schneverdingen, 1991, (*7)
  • Wintermoor, Krankenhaus = 29640 Schneverdingen, 1993, (*8)

Auf einer Postverkehrskarte von 1954 ist Wintermoor-Krankenhaus nördlich von Schneverdingen eingezeichnet. Die eingezeichnete dicke Linie zeigt den nördlichen Zipfel des Postleitgebietes 20 a

Auf dem heutigen Gelände hat sich ein Waldpädagogikzentrum niedergelassen. Einige Gebäude aus der früheren Nutzung sind auf dem Gelände zu erkennen.

Eine letzte erhaltene Baracke des Wintermoores Krankenhaus

Offene Liegehalle für Tuberkulose Patienten, Betten sind gut zu erkennen, Ausschnitt aus einer Postkarte

Offene Liegehalle, heutige Nutzung als Lager

Frage:

  • Welche anderen Einrichtungen mit Krankenhaus oder ähnlichen Bezeichnungen sind auf R-Zetteln dokumentiert?

Quellen:

  • *1 = Ortsverzeichnis I, Verzeichnis der Postämter und Poststellen im Bereich der deutschen Postverwaltung, Posttechnisches Zentralamt, 1952
  • *2 = Ortsverzeichnis I, Verzeichnis der Orte mit Postanstalt im Bereich der deutschen Postverwaltungen, Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen, Posttechnisches Zentralamt, 1956 und 1959
  • *3 = Postleitzahlen, Herausgegeben und bearbeitet vom Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen, 1961, 1966 und 1971
  • *4 = Ortsverzeichnis I, Verzeichnis der Orte mit Postanstalt im Bereich der deutschen Postverwaltungen, einschließlich der Gemeinden ohne Postanstalt im Verwaltungsbereich der Deutschen Bundespost, Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen, Posttechnisches Zentralamt, 1965, 1968, 1970, 1972, 1974 und 1975
  • *5 = Ortsverzeichnis I, (OV I) Verzeichnis der Orte mit Postanstalt und der Gemeinden ohne Postanstalt im Bereich der deutschen Postverwaltung, Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen, 5300 Bonn 1, Posttechnisches Zentralamt, 6100 Darmstadt 1, 1976 und 1978
  • *6 = Ortsverzeichnis Post, Verzeichnis der Orte im Bereich der deutschen Postverwaltung, Deutsche Bundespost 1980, 1982, 1983 und 1987
  • *7 = Ortsverzeichnis Post (OV Post), Herausgeber Deutsche Bundespost Postdienst, Generaldirektion, W-5300 Bonn 1, 1991
  • *8 = Das Postleitzahlenbuch, Postdienst, Deutsche Bundespost, 1993
  • aktuelle Fotos vom Autor, Oktober 2018

Mehr Informationen zu den Stichworten Hamburger Ausweichkrankenhaus Wintermoor (HKW), Tuberkuloseklinik, Ärztehäuser, ENDO-Klinik oder Müllverbrennungsanlage, Kläranlage und Wasserwerk in Wintermoor finden Sie in diesem Blog.

Erste Ausgabe für das Vereinigte Wirtschaftsgebiet bzw. für die Bundesrepublik Deutschland

Die Hannoversche Gummieranstalt August Wegener in Langenholzen bei Alfeld/Leine produzierte in den Jahren 1945 bis 1947 nachfolgende R-Zettel in der Form von Schalter-Heftchenbogen.

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Die Firma Wegener hatte ab 1923 ihre Produktionen mit Zigarettenpapier begonnen. 1927 folgte die Herstellung von Schreibmaschinenpostkarten mit Nassklebung. 1940 ein preisgünstig herzustellender Faltbrief. Er wird von der Wehrmacht als Feldpostbrief eingeführt. 1945 beauftragen die Besatzungsmächte Briefmarken und 1948 erfolgt zusammen mit anderen Firmen, später allein, die Herstellung der Notopfermarke Berlin. Es folgen in den darauffolgenden Jahren bis heute selbst- und nassklebende Umschläge und Kuvertierhüllen.

Folgende Text ist auszugsweise aus dem Overmann-Katalog übernommen:

Die erste Auflage der oben abgebildeten Heftchenbogen wurde zunächst für die britischen Besatzungszone (PLGZ 20a, 20b, 21a, 21b, 22a, 22c, 23, 24a, 24b) mit den Oberpostdirektionen Braunschweig, Bremen, Dortmund, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Kiel, Köln und Münster produziert.

1946 erhielt auch die amerikanische Besatzungszone (PLGZ 13a, 13b, 14a, 16 und 17a) mit den OPD Frankfurt, Karlsruhe, München, Nürnberg, Regensburg und Stuttgart diese R-Zettel.

Zum Einsatz kam eine Rotdruckplatte, Din A 3 mit 320 Feldern (10 waagerecht und 32 senkrecht). Steindruck des Vollrandes, des R, des senkrechten Trennungsstriches und des dicken PLGZ-Kreises in ziegelroter bis karminroter Farbe in hellen bis dunklen Tönen.

Und  auch drei Schwarzdruckplatten wurden gebraucht, DIN A 3 mit je 320 Feldern, die später in je acht Schalterheftchen-Bogen zu je 40 Stück zerlegt wurden. Und eine Schwarzdruck-Kleinplatte DIN A 5, mit 40 Feldern für den 25. Schalterheftchen-Bogen mit den Nummern 961-1000.

An die Schalter kamen diese R-Zettel in Heftchen zu je 25 Bogen, Format 22cm x 14,5 cm einschließlich Heftrand links.

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Abbildung: Beschriftung der Verpackung

Jeder Heftchenbogen besteht aus fünf R-Zetteln nebeneinander und acht R-Zetteln untereinander (siehe Abbildung Bogen).

Die Schwarznummerierung beginnt rechts oben und geht senkrecht nach unten, dann die folgende Reihe usw., so dass die höchste Nummer jedes Heftchenbogens links unten steht.

Die 25 Heftchenbogen haben folgende Nummern:

1 = 1-40
2 = 41-80
3 = 81-120
4 = usw. ……… usw.
23 = 881-920
24 = 921-960
25 = 961-1000

bogen

Mit diesem Bildausschnitt wird der Numerator 1000 erklärt.

R-Brief von Alfeld nach Berlin, Adressat: Zentralorgan der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Berlin SW 68, Zimmerstr. 87-91, 12.6.46

Bei diesem R-Zettel ist der linke Rand des Bogens sehr gut zu erkennen.

Diese R-Zettel sind Blankozettel ohne Ortsnamen. Diese sollten im Postamt jeweils eingesetzt werden, wurden aber gelegentlich vergessen. Die Eintragungen geschahen durch Gummistempel, Tagesstempel, Bezirksstempel, Landpoststempel, R-Stempel, Handschrift oder Buchdruck.

Bei den im Buchdruck hergestellten Ortsbezeichnungen handelt es sich um örtliche Maßnahmen einzelner Postscheckamts-Druckereien.

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Beim Setzen der Zahlen sind unterschiedliche Schrifttypen eingesetzt worden, Beispiel hier 983 aus Osterode

902

R-Brief mit beschriebenen R-Zettel, Zensurbrief, R nachgemalt, Michel Nr. 936, Brief 14.4.1947 von Rastede nach Eckartsberg, Russische Zone. Rückseitiger Stempel Zittau 24.7.47

1000

R-Brief mit beschriebenen R-Zettel, Eilboten, Numerator 1000 mit Unterscheidungsbuchstaben „C“, Brief von Nienburg nach Hannover-Linden, zwei rückseitige Stempel, (20) Hannover 1 – 24.6.48 und Hannover-Linden – 25.6.48.

Der Overmann Katalog bezeichnet diesen R-Zettel als Typ 761.

Literatur:

  • Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.
  • Eigendarstellung Fa. Wegener, Alfeld