Fahrbare Postschalter – mobile Annahmestelle (mAst) – Bremervörde

Bitte lesen Sie zur Einstimmung in das Thema „Fahrbarer Postschalter“ die Einführung, hier.

Aus ehemals drei Kursen sind am 1. November 1985 zwei Kurse geworden. Alle Haltestellen mit geringem Schalterverkehr sind weggefallen. Zu den zwei Kursen gibt es eine kombinierte Fahrt am Sonnabend. Von ehemals 19 Haltestellen (drei Kurse) werden jetzt neun Stellen (zwei Kurse) angefahren.

Fahrbarer Postschalter aus Bremervörde

Bis zum 28. Oktober 1980 hatte Bremervörde die Postleitzahl 2140. Die Unterscheidungsbuchstaben sind beim Wechsel der Postleitzahlen geblieben.

Die Karteikarten wurden dem Autor freundlicherweise vom Postamt Bremervörde zur Verfügung gestellt. Beschrieben werden hier die drei Kurse:

Fahrbarer Postschalter 1, Einschreibzettel 2740 Bremervörde mit dem Unterscheidungsbuchstaben „d“. Der Tagesstempel führte den Buchstaben „g“.

Kurs 1 startete am 3. November 1969.

Haltepunkte mit Ortsbezeichnung und Haltezeiten:

  • 2740 Alfstedt, Kaufmann Olfermann, mo-fr 8.50 Uhr bis 9.50 Uhr und sa 9.55 Uhr bis 10.10 Uhr
  • 2740 Eberstorf, Feuerwehrhaus. Hauptstr., mo-fr 9.55 Uhr bis 10.55 Uhr und 16.00 Uhr bis 17.30 Uhr und sa 10.15 Uhr bis 10.40 Uhr
  • 2740 Hipstedt 1, Volksbank, Bahnhofsstr., mo-fr 11.10 Uhr bis 12.10 Uhr und 14.05 Uhr bis 15.45 und sa 10.55 Uhr bis 12.20 Uhr

Fahrbarer Postschalter 2, Einschreibzettel 2740 Bremervörde mit dem Unterscheidungsbuchstaben „e“. Der Tagesstempel führte den Buchstaben „h“.

Kurs 2 startete am 1. Oktober 1971.

Haltepunkte mit Ortsbezeichnung und Haltezeiten:

  • 2740 Bremervörde 5, Gnarrenburger Str. 73, mo-fr 8.40 Uhr bis 9.20 Uhr und 17.05 Uhr bis 17.50 Uhr und sa 8.00 Uhr bis 8.25 Uhr
  • 2740 Bremervörde 6, Kaufmann Krause, Mittelkamp 2, mo-fr 9.30 Uhr bis 10.30 Uhr und sa 8.35 Uhr bis 8.55 Uhr
  • 2740 Bremervörde 11, Nieder Ochtenhausen, Vorfeldring, mo-fr 10.40 Uhr bis 11.40 Uhr und sa 9.05 Uhr bis 9.20 Uhr
  • 2740 Bremervörde 9, Iselersheim, Gasthof Pülsch, mo-fr 11.50 Uhr bis 12.20 Uhr und sa 9.30 Uhr bis 9.45 Uhr
  • 2742 Gnarrenburg 3, Kuhstedt, Gasthof Dallmann, mo-fr 14.10 Uhr bis 15.40 Uhr und sa 11.45 Uhr bis 12.10 Uhr
  • 2742 Gnarrenburg 9, Glinstedt, Gasthof Lüdemann, mo-fr 15.55 Uhr bis 16.40 Uhr und sa 12.40 Uhr bis 13.00 Uhr

Fahrbarer Postschalter 3, Einschreibzettel 2740 Bremervörde mit dem Unterscheidungsbuchstaben „f“. Der Tagesstempel führte den Buchstaben „i“.

Kurs 3 startete am 1. April 1978 und wurde am 31. Oktober 1985 eingestellt.

Haltepunkte mit Ortsbezeichnung und Haltezeiten:

  • 2740 Ebersdorf, mo-fr 9.15 Uhr bis 10.00 Uhr
  • 2740 Hipstedt 1, Bahnhofsstr., mo-fr 10.20 Uhr bis 11.00 Uhr
  • 2740 Oerel 4, Barchel, Barcheler Str., mo-fr 11.15 Uhr bis 11.45 Uhr
  • 2740 Basdahl 3, Oese, mo-fr 12.30 bis 12.45 Uhr
  • 2740 Basdahl 2, Volkmarst, mo-fr 12.55 Uhr bis 13.10 Uhr
  • 2742 Gnarrenburg 3, Kuhstedt, mo-fr 13.25 Uhr bis 15.00 Uhr
  • 2742 Gnarrenburg 9, Glinstedt, mo-fr 15.20 Uhr bis 16.00 Uhr
  • 2742 Gnarrenburg 8, Augustendorf, mo-fr 16.10 Uhr bis 16.20 Uhr
  • 2742 Gnarrenburg 6, Fahrendahl, mo-fr 16.35 Uhr bis 16.45 Uhr
  • 2742 Gnarrenburg 5, Fahrendorf, mo-fr 16.50 Uhr bis 17.00 Uhr

Die Haltepunkte mit ihren Ortsbezeichnungen waren eine Momentaufnahme.

Alle aufgeführten Orte gehören heute zum niedersächsischen Landkreis Rotenburg (Wümme).

Übersichtskarte der vom Postamt Bremervörde angefahrenen Haltepunkte

Sonderumschlag Tag der Briefmarke 1972 mit Abbildung 1. Fahrbarer Postschalter

Zum Tag der Briefmarke und der damit verbundenen Briefmarkenausstellung „VÖRPOSTA“ wurde ein Sonderumschlag verkauft. Abgebildet ist der 1. Fahrbare Postschalter des Postamtes 214 Bremervörde. Der verwendete Nummerneinschreibzettel (NEZ) 214 Bremervörde Vörposta ´72, der anlässlich dieser Veranstaltung eingesetzt wurde, hat eine Auflage von 476 Exemplaren.

(Weitere Informationen zu NEZ finden Sie hier)

Folgende sechs Dokumente wurden mir freundlicherweise vom „Verein zur Erhaltung historischen Postgutes e.V.“ aus Wuppertal zur Verfügung gestellt.

Unterlage vom Postamt 214 Bremervörde, Fahrplan für den fahrbaren Postschalter, Kurs I

Unterlage vom Postamt 214 Bremervörde, Fahrplan für den fahrbaren Postschalter, Kurs II

Fahrtenbuch für ungerade Monate, FaPo = Fahrbarer Postschalter

Auszug aus dem Fahrtenbuch aus dem Oktober 1994

Auszug aus dem Fahrtenbuch aus dem Oktober 1994. Seit dem 1. Juli 1993 gilt die fünfstellige Postleitzahl 26169, auch bei der DEA-Station

Auszug aus dem Fahrtenbuch April 1993, Stempel der Esso Station aus 2908 Friesoythe

Nachdem einige Haltestellen nicht mehr angefahren wurden, wurden in den Orten teilweise Poststellen eröffnet:

2740 Alfstedt. Im Ortsverzeichnis von 1988 noch als mASt verzeichnet

2740 Ebersdorf b Bremervörde, Beleg vom 6. Dezember 1988. Im Ortsverzeichnis von 1988 noch als mASt verzeichnet

2740 Hipstedt, statt Hipstedt 1, Beleg vom 6.Dezember 1988. Im Ortsverzeichnis von 1988 noch als mASt verzeichnet

2742 Gnarrenburg 3, Kuhstedt, Beleg vom 25. November 1988

Quellen:

  • Postamt Bremervörde, Broschüre zum Neubau des Postamtes Bremervörde 1983
  • Verein zur Erhaltung historischen Postgutes e.V., Wuppertal, https://www.postverein.de/fahrzeuge

NEZ – Nummernzettel für Einschreibsendungen

NEZ – Nummernzettel für Einschreibsendungen

Auf der Suche nach besonderen Einschreibezetteln käme vermutlich kein  Sammler auf die Idee, diese mit dem Namen NEZ zu suchen. Bekannter ist der „hochdeutsche“ Begriff der Sonder-R-Zettel.

Was bedeutet NEZ?

Das Bundespostministerium für das Post- und Fernmeldewesen in Bonn, verfügte am 29.12.1969 (PB 1-1254-5) ein besonderes Angebot für Antragssteller eines Sonderpostamtes.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist NEZ-Erklaerung.jpg

Der erste Sonder-R-Zettel (NEZ) wurde im Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen am 17.3.1970 angekündigt.

Zu dem Sonderpostamt konnten passende R-Zettel bestellt werden, die inhaltlich auf die betreffende Veranstaltung hinweisen. Das Ministerium benannte diese R-Zettel mit dem sperrigen Namen „Einschreibnummernzettel mit die Veranstaltung kennzeichnendem Zusatz – NEZ.“

Am 8.1.1971 wurde diese Bezeichnung konkretisiert und in „Nummernzettel für eingeschriebene Sendungen mit eingedruckten, die Veranstaltung kennzeichnendem Zusatz“ geändert.

Die Verwendung derartiger NEZ wurde bei der Bekanntgabe des Sonderpostamtes im Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen mit dem Vermerk NEZ angekündigt, hier beispielhaft für NEZ Burgdorf:

Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen, Nr. 46/1972 vom 28.3.1972

Im obigen Amtsblatt wurden sowohl das Sonderpostamt in Burgdorf, wie auch der Einsatz von NEZ angekündigt.

Im Katalog der Sonder-R-Zettel Bundesrepublik Deutschland (Forschungsgemeinschaft Sonderpostämter) wird dieses Sammelgebiet von den Autoren ausführlich behandelt. Nach deren Recherchen gab es in den 39 Monaten zwischen 1970 und 1973, in der (alten) Bundesrepublik 328 verschiedene NEZ. In Niedersachsen gab es in diesem Zeitraum 23 verschiedene NEZ.

Die Auflagenhöhe der NEZ schwankt je nach Veranstaltung. Es sind Sonderpostämter mit kleinen zweistelligen Auflagenhöhen bekannt. Dagegen haben Sonderpostämter anlässlich der Olympischen Spiele in München NEZ in fünfstelligen Auflagenhöhen verwendet. Einige der NEZ sind mit Unterscheidungsbuchstaben (UB) erschienen.

Und jetzt wird es bunt! Bei Sonderpostämtern wurde gern mit mehreren Sondermarken frankiert. Sehen Sie selbst.

Die Sortierung erfolgt nach Postleitzahl aufsteigend:

214 Bremervörde, Vörposta ´72, 28.-29.10.72, 476 Exemplare, Bremervörde bekam später die Postleitzahl 2740.

2165 Harsefeld, 1000 Jahre, 30.-31.5.71, 650 Exemplare

2178 Otterndorf, 2. Briefmarkenausstellg., 24.-25.10.70, 556 Exemplare

2178 Otterndorf, Niederelbe, 3. Briefm. Ausst. 30 J. VdB, 27.-28.1.73, 999 Exemplare

2848 Vechta, „25 Jahre VBV“, 4.-5.9.71, 538 Exemplare

287 Delmenhorst 1, deutsch-dänische partnerschaftsausstellung, 7.-8.10.72, 467 Exemplare

Im Ausstellungskatalog zu der deutsch-dänischen partnerschaftsausstellung wird ein Muster-NEZ abgebildet.

2878 Wildeshausen, PHILA + ENJ 1970, 3.-11.10.70, 675 Exemplare

297 Emden 1, De-Ni-BriA 1970, 3.-4.10.70, 474 Exemplare

3 Hannover 1, HABRIA 71 Jubiläumsausstellung, UB c, 29.-31.10.71, 980 Exemplare

 

3012 Langenhagen, Kr Hannover 1 SPA Tag der Briefmarke, 25.10.70, Blanko R-Zettel mit schwarzem oder violettem Gummistempel, 999 Exemplare. Nach der ab 8. Januar 1971 geltenden Regelung wäre dieser NEZ nicht mehr genehmigt worden.

305 Wunstorf, Jub.-Bfm-Ausst. 1100 Jahre Stadt, 18.-19.9.71, 505 Exemplare

3054 Rodenberg, Deister 1. Bfm.-Ausstellung 1971, 27.-28.11.71, 538 Exemplare

309 Verden, Aller 1 Equiphila 9.-11.6.1972, 9.-11.6.72, 742 Exemplare, Verden bekam später die Postleitzahl 2810.

31 Celle, 1 Cephila 72, 19.11.72, 440 Exemplare

3167 Burgdorf, 10 Jahre BCB, 15.-16.4.72, 514 Exemplare. Der Beleg zeigt den Numerator 514. Vermutlich ist dieses der letzte abgefertigte Brief.

318 Wolfsburg 1, II ONIBRA, 27.-28.3.71, 422 Exemplare

3353 Bad Gandersheim, Ganbria 72, 29.4.-1.5.72, 652 Exemplare

336 Osterrode am Harz 1, OBRIA 72, 28.10.72, 383 Exemplare

336 Osterrode am Harz 1, Tag der Briefmarke 1972, 28.10.72, 419 Exemplare

34 Göttingen 1, v Schiffspost/71 100 Jahre Hamburg Süd, 6.-7.11.71, 719 Exemplare

341 Northeim, NOBRIA ´71, 15.-16.5.71, 479 Exemplare

496 Stadthagen, 3. Schaumb Wirtschaftsschau, 19.-28.5.72, 360 Exemplare, Stadthagen bekam später die Postleitzahl 3060.

4961 Achum, 1. Hubschrauberweltmeisterschaften, 16.-19.9.71, 768 Exemplare, Achum verwandelte sich nach der Eingemeindung zu 3062 Bückeburg 6.

Vom 6. bis 7.3.71 trafen sich in der Stadthalle Opladen Sammler zu einem besonderen Treffen mit eigenem Sonderstempel.

Im Zuge von Rationalisierungsmaßnahmen wurde Anfang 1973 der Einsatz der NEZ durch die Post beendet.

Vor und nach dieser NEZ-Phase gab es weitere R-Zettel oder R-Stempel, die teilweise handschriftlich oder mit einem Zusatzstempel ergänzt worden sind.

Quelle:

Katalog der Sonder-R-Zettel Bundesrepublik Deutschland, Forschungsgemeinschaft Sonderpostämter e.V. im BDPh e.V., Werner Asbach, Herbert Schumacher und Otto Weyrich, Schriftenreihe Heft 2

Katalog Obia`71, Briefmarkenfreunde Opladen e.V.

Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen Nr.46 vom 28. März 1972

Hans-Wolfgang Reiner, Berlin (Forschungsgemeinschaft Sonderpostämter) aus Katalog zur Berlin `72, 5. Nationale Briefmarkenausstellung der Jugend, 26.-29.10.72