Hier finden Sie namentliche Aufzählungen oder Scans von R-Zetteln aus Niedersachsen, die ich für eine Forschungsarbeit suche. Eine Fehlliste wie bei Briefmarken macht hier keinen Sinn, da es für R-Zettel u.a. keine Michel Nummer gibt.
Bieten Sie mir folgende R-Zettel gern über das Kontaktformular zum Kauf oder als Scan an. Ich suche die folgenden R-Zettel, lose oder auf Brief. Vielen Dank!
Die abgebildeten R-Zettel sind teilweise Scans aus fremden Sammlungen oder Auktionsangeboten, die für eine bessere Beschreibung der gesuchten R-Zettel sorgen sollen.
Letzte Aktualisierung: 19. Januar 2021
Leitbereich (LB) 4:
4441 Elbergen
4441 Isterberg
4441 Lünne 2
4441 Moorlage
4441 Neerlage
4441 Quendorf
4441 Wengsel
445 Altenlingen
445 Lingen 6
4451 Estringen
4451 Gersten
4451 Handrup
4451 Holthausen
4451 Hüvede-Sommeringen
4451 Klausheide
4451 Mundersum
4459 Adorf
4459 Bimolten
4459 Großringe
4459 Haftenkamp
4459 Halle
4459 Hohenkörben
4459 Kalle
4459 Neuringe
4459 Osterwald
4459 Ringe 2
4470 Meppen 1 Land
4471 Eisten
4471 Groß Hesepe
4471 Hasselbrock
4471 Hebelermeer
4471 Helte
4471 Holte
4471 Rühlermoor
4471 Schwefingen
4471 Sustrum 2
4471 Twist 2
4471 Walchum 1
4471 Walchum-Moor
4471 Waldhöfe
4471 Wehm
4474 Renkenberge
4475 Sögel 3
4476 Lahn
4477 Twist 7
4491 Borsum
4491 Breddenberg
4491 Brual
4491 Nenndorf
4491 Neudersum
4491 Neuengland
4491 Neulehe
4491 Steinbild
4497 Aschendorf 2
4497 Herbrum
45 Osnabrück 29
45 Osnabrück 31
45 Osnabrück 33
45 Osnabrück 39
4501 Aschen
4501 Ebbendorf
4501 Hardensetten
4501 Hellern
4501 Hilter
4501 Holte-Sünsbeck
4501 Kalkriese
4501 Nahme
4501 Niedermark
4501 Remsede
4501 Sentrup
4501 Sutthausen 1
4501 Vennermoor
4501 Laer 1
4506 Oesede 2
4509 Barkhausen
4509 Dahlinghausen
4509 Eielstädt
4509 Haaren
4509 Heithöfen
4509 Herringhausen
4509 Hitzhausen
4509 Hördinghausen
4509 Hüsede
4509 Schwagstorf
4509 Stirpe-Ölingen
4513 Belm 2
4515 Bad Essen 7
4515 Bad Essen 8
4515 Bad Essen 9
4515 Bad Essen 11
4518 Bad Laer 3
4518 Bad Laer 5
4518 Laer 5
452 Melle 10
452 Melle 12
452 Melle 14
452 Melle 15
452 Melle 16
452 Melle 27
452 Melle 31
4520 Melle 6
4521 Gesmold
4521 Markendorf
4521 Nemden
4521 Riemsloh
4521 Suttorf
4523 Holzhausen
4524 Redecke
4524 Schiplage
4525 Riemsloh
455 Bramsche 5
455 Bramsche 9
4551 Döllinghausen
4551 Engelern
4551 Kellinghausen
4551 Lechtrup
4551 Lintern
4551 Malgarten
4551 Plaggenschale
4551 Rothertshausen
4551 Sögeln
4551 Steinfeld
4551 Ueffeln
4551 Vinte
4551 Vinter Höhe
4551 Weese
4551 Westerholte
4551 Wielage
4553 Merzen 4
4553 Neuenkirchen 3
4553 Voltlage 2
4558 Bersenbrück 2
4558 Bersenbrück 3
4559 Aslage
4559 Basum-Sussum
4559 Besten
4559 Brickwedde
4559 Langen
4559 Talge
4559 Wehdel
457 Quakenbrück 2
4571 Börstel
4571 Dalvers
4571 Gr0ß Mimmelage
4571 Hartlage
4571 Hekese
4571 Herbergen
4571 Vechtel
4572 Bartmannsholte
4572 Bevern
4572 Broksteek
4572 Calhorn
4574 Vehs
459 Cloppenburg Land
4590 Cloppenburg 3
4591 Beverbruch
4591 Schwertheim
4592 Liener
4593 Emstek 4
496 Stadthagen Land
496 Stadthagen 2
496 Sadthagen 3
4960 Stadthagen
4961 Evesen
4961 Habichhorst-Blyinghausen
4961 Hülshagen
4961 Köbbensen
4961 Krebshagen
4961 Niedernholz
4961 Nordholz
4961 Ottensen
4961 Probsthagen
4961 Raderhorst
4961 Reinsen
4961 Rosenhagen
4961 Rusbend
4961 Scheie
4961 Seggebruch
4961 Südhorsten
4961 Volksdorf
4961 Vornhagen
Die Fehllisten für die Leitbereiche 2 und 3 sind in Vorbereitung.
Eine Sammlung ist nie komplett. Daher gibt es weitere Fehllisten:
Wer sich mit dem Ort Hohne beschäftigen möchte, klärt vorher, um welches Hohne es eigentlich geht.
Es geht nicht um…
…Drei Annen Hohne im Oberharz, heute zu Wernigerode in Sachsen-Anhalt gehörend, bekannt u.a. als Bahnhof für die Harzer Schmalspurbahn, die Brockeneisenbahn.
…den Nato Schießplatz Bergen-Hohne im nördlichen Landkreis Celle, Niedersachsen, einem der größten Truppenübungsplätze in Europa.
…den Stadtteil Hohne der Stadt Lengerich in Nordrhein-Westphalen.
…die Hohner Musikinstrumente aus Trossingen in Baden-Württemberg, mit der für dieses Thema irritierenden Internetadresse „hohner.de“.
Es geht um 29362 Hohne, Teil der Samtgemeinde Lachendorf, im östlichen Landkreis Celle.
Ortsschild Hohne, Landkreis Celle.
Hohne besteht aus den Ortsteilen Helmerkamp, Hohne und Spechtshorn mit insgesamt 1678 Einwohnern. Die Einwohnerzahlen zum Stichtag 30.06.2020:
Hohne: 1169
Helmerkamp: 205
Spechtshorn: 304
Das Thema Einschreiben aus Niedersachsen umfasst dieses philatelistische Sammelgebiet mit dem Beginn von Einschreibezetteln im Deutschen Reich 1875 und endet mit der Einführung des Premium Briefes, der Label, am 1.7.1997 durch die Deutsche Post AG.
Darüber hinaus werden auch Einschreiben aus der Postlabel Phase, Postdokumente wie Einlieferungsscheine, Stempel und weiterführende Postkarten mit dazu passenden Fotos vorgestellt.
1885, Einrichtung einer Posthilfsstelle in Hohne.
6. Juni 1893, Postagentur im Hause Wilhelm Wiedenroth. Die heutige Adresse wäre Dorfstr. 34, Ecke Müdener Straße.
Am 12. Oktober 1896 wurde in Celle ein Paket aufgegeben, Bestimmungsort Hohne. Die Wertangabe beträgt 54 Mark und 22 Pfennig.
Der Original Post-Einlieferungsschein hat das Format 16,4 cm x 10,5 cm.
Einschreibezettel aus Hohne, Verwendung ab 1904, Zettel an vier Seiten gezähnt, R-Zettel Typ 2165 der Norddeutschen Gruppe, dünnes pergamin-ähnliches bis dickes grau-weißes Papier.
Postkutsche zwischen Hohne und dem Bahnhof in Lachendorf. Auf dem Kutschbock mit Posthorn Herr Hermann Beinsen. Die Zeit der Postkutsche endete 1930.
Poststempel Hohne, Datum leider nicht lesbar. Die Freimarke des Deutschen Reiches mit der Wertziffer 5 (Pfennige) kam am 1. Dezember 1923 an die Postschalter.
Poststempel Hohne, Datum 5. September 1929. Die Freimarke des Deutschen Reiches mit der Abbildung Reichspräsident Friedrich Ebert mit der Wertziffer 8 (Pfennige) kam am 1. September 1928 in den Verkauf.
Anfang April 1939, Umbenennung der Postagentur in eine Poststelle I.
R-Zettel Hohne über Celle, Einheitsausgabe der Deutschen Reichspost, Verwendung 1910 bis 1945, R-Zettel Typ 33 mit dickem Rahmen.
Poststempel Hohne über Celle, vermutlich 1. August 1941. Stempel auf einer Feldpostkarte, daher ohne Briefmarke. Feldpost war portofrei zu transportieren.
Poststempel Hohne über Celle, Datum 24. April 1946. Die Freimarke „M“ aus der Alliierten Besetzung (hier Britische Zone) mit der Wertziffer 15 (Pfennige). Diese Briefmarke wurde ab dem 20. Juni 1945 im Bereich der Reichspostdirektion (RPD) Hannover verwendet. Stempel noch ohne Postleitgebietszahl.
R-Zettel (20a) Hohne über Celle, Verwendung ab 1951, Postleitgebietszahl 20a in Klammern, R-Zettel Typ 7235.
R-Zettel Hohne über Celle, Rautenausgabe mit Amtskennzeichen (AKZ) 12 E, Einsatz zwischen 1956 und 1964, R-Zettel Typ 771.
Anfang Mai 1960, Umbenennung der Poststelle in ein Postamt, Anfang Juni 1965 wieder in eine Poststelle I.
Am 18. Januar 1965 wurde die Poststelle nach über 70 Jahren vom bisherigen Standort Dorfstr. 34, Ecke Müdener Straße nur wenige Meter weiter zur Müdener Str. 4, Ecke Hinter dem Dorf verlegt.
R-Brief 3101 Hohne nach Italien, Stempel vom 16. Mai 1968
Einschreibezettel mit vierstelliger Postleitzahl gab es ab dem 1. April 1964. Unterschiedliche Schrifttypen und Schriftgrößen durch die Nutzung verschiedener Druckereien sind bekannt.
Ein Blick in die Hohner Post, von der Rückseite des Schalters. Posthalter Siegfried Martens und Frau Christa Hein, die 1987 nach dem Ruhestand von Herrn Martens die Leitung übernahm.
Ein „philatelistischer Leckerbissen“, rund, rot, ca. 45 Gramm leicht, mit einem Durchmesser von 7 cm.
Eine komplette Einschreibezettel-Rolle von 3101 Hohne, 999 R-Zettel und vermutlich ein R-Zettel mit einer angedeutenden „000“ für den Zettel mit der Nr. 1000. Diesen gibt es aber bei dieser Variante nicht. Der Numerator ist durchgängig dreistellig von 001 bis 999.
Duchdacht für den Postgebrauch zum Abrollen, nach 001 kommt 002, dann 003…..
Einschreibezettel sind nur Postformulare und keine Wertzeichen, wie Briefmarken.
Vor der Poststelle in der Müdener Straße in Hohne. Bundesadler auf dem Postschild an der Hauswand. Briefkasten und ein modernes Post-Schild an der anderen Außenwand. Davor Frau Ilse Steffen mit einem vorn und hinten beladenen Postrad. Und Herr Hans-Hermann Lilje an einem Postfahrzeug. Aufnahme von vor 1996.
Etwa 25 Jahre später ist der Standort des Briefkastens geblieben.
Die fünfstelligen Postleitzahlen kamen ab dem 1. Juli 1993 bis zu der Einführung der R-Labels 1997 auf Einschreibzetteln zum Einsatz.
R-Zettel 29362 Hohne b Celle, nassklebend
R-Brief 29362 Hohne b Celle, Poststempel vom 26. Juli 1993. Briefporto 1,00 DM plus 3,50 für ein Einschreiben. Automatenmarken konnten in Hohne wegen des nicht vorhandenen „Automatenmarkendrucker“ nicht gekauft werden (seit 26 Tagen ist die Postleitzahl fünfstellig).
Der R-Zettel vom obigen Beleg ist selbstklebend, schmale Variante.
Poststempel 29362 Hohne B Celle vom 26. Juli 1993. Großes „B“ für bei. Die 18 hinter dem Datum bezieht sich auf die Uhrzeit der Stempelung.
Poststempel 29362 Hohne vom 29. April 1996
1996, Schließung der Poststelle Hohne in der Müdener Str. 4.
13. Mai 1996, Eröffnung einer Postagentur im Supermarkt in der Dorfstr. 55.
R-Brief 29362 Hohne b Celle, Poststempel vom 13. Mai 1996. Der erste Tag der Postagentur in Hohne. Briefporto 4,50 DM (1,00 DM Porto für den Brief plus 3,50 für ein Einschreiben).
Der R-Zettel vom obigen Beleg ist selbstklebend, breite Variante.
Interner Agenturstempel (Maße ca. 3 cm x 2 cm) der neuen Postagentur.
Die Comicfigur Rolf machte von 1993 bis 1996 Werbung für die 5-stellige Postleitzahl „Viele Grüße an die Süsse“…..
…und die Rückseite wird als Quittung (etwa Postkartenformat) für Postwertzeichen verwendet. Freundlicherweise wurde der Tagesstempel vom 11. September 1996 mit abgeschlagen. Die Unterscheidungsbuchstaben „yx“ kennzeichen die Agentur in diesem Stempel.
R-Brief aus Hohne, Poststempel vom 24. Mai 2007. Freundlicherweise hat das Personal der Postagentur vom EDEKA – Markt Karl Ankermann neben der Frankatur von Krokus, Tulpe und Goldmohn einen weiteren Tagesstempel gesetzt.
Dem R-Label, mit dem Vermerk Einschreiben Einwurf, kann kein Absende-Ort mehr abgelesen werden.
In Verbindung mit dem Einlieferungsbeleg und der Sendungsnr.: RG 0835… ist eine Zuordnung zu Hohne sichergestellt.
Einschreiben Einwurf, 23. September 2020, Porto 3,00 € (0,80 für den Brief und 2,20 € für ein Einschreiben Einwurf). Es ist nicht zu erkennen, in welchem Ort der Brief abgefertigt wurde, keine Briefmarke, kein Poststempel.
Einlieferungsschein zum obigen Brief. Erst die Sendungsnummer RT 9173… auf dem Label des Briefumschlags und dem Einlieferungsschein belegen den Versand aus Hohne. Die Postagentur „Edeka nah und gut Ankermann GmbH & Co. KG“ in der Dorfstr. 55 hat den Brief abgefertigt.
Interessant ist der Zusatz auf dem Einlieferungsschein: „Versandschlusszeit überschritten. Der Transport beginnt am nächsten Werktag“.
Ein Poststempel der Agentur in Hohne. Die Unterscheidungsbuchstaben „yx“ weisen postintern auf eine Agentur hin. Das eingestellte Datum ist seiner Zeit etwas voraus…. Kann in der Alltagshektik leicht passieren.
Weiter geht es nach Helmerkamp:
Ortsschild Helmerkamp, Gemeinde Hohne, Landkreis Celle.
1892 wird in Helmerkamp eine Posthülfestelle eingerichtet.
Die im Januar 1918 verschickte Postkarte zeigt das Forsthaus in Helmerkamp und Gasthaus und Posthilfstelle Mowinkel.
R-Brief 3101 Helmerkamp, Gemeinde Helmerkamp an das Steueramt in Celle, Stempel vom 30.Dezember 1964.
Kleine Postämter, sogenannte Poststellen II, hatten keine eigenen Einschreibezettel zur Verwendung. Der Einschreibbeleg wurde anschließend beim übergeordneten Postamt, hier 31 Celle 1, mit einem R-Zettel versehen. Dieser Zettel führte den Zusatz Land. Ob die Poststelle in Helmerkamp einen eigenen, rechteckigen Poststellen II Stempel im Einsatz hatte, ist bisher nicht belegt.
Stempel 3101 Helmerkamp 30. Dezember 1964 vom obigen Beleg. Die Freimarken Albrecht Dürer und Immanuel Kant wurden ab 1961 verwendet. Das Porto über 0,70 DM deckt den Preis für einen Brief mit dem Zusatz Einschreiben ab.
Weiter geht es nach Spechtshorn:
Das Ortschild Spechthorn führt bei dem Zusatz Gemeinde Hohne weiterhin die Ergänzung „bL“ = bei Lachendorf.
Posttalisches aus Spechtshorn gibt es bisher nicht zu belegen. Können Sie weiterhelfen?
Für Hohne schlage ich den Bogen zum Thema Post und Postgeschichte am Beispiel Postkarten etwas weiter, ergänzt durch aktuelle Fotos.
Postkarte Gasthof Albert Ziegenbein, Hohne bei Celle, versendet ca. 1923
Das ehemalige Grundstück Gasthaus Ziegenbein knapp 100 Jahre später.
Postkarte, verschickt am 5. September 1929mit der Kirche in Hohne bei Lachendorf.
Ein beliebtes Postkartenmotiv in Hohne ist die Himmelfahrtskirche in der Dorfstraße. Erbaut in den Jahren 1911 bis 1913.
Eine Webcam berichtet über die Aktivitäten im Storchennest.
s/w Postkarte, undatiert und verblichen. An der Wiehe, Gasthaus Krössmann, Dorfstraße. Hohne (Krs. Celle).
Die Wiehe fließt in den Fluß mit dem Namen Schwarzwasser, weiter in die Aller, anschließend in die Weser.
Hinweisschilder für diesen Fluß in früherer…
…und aktueller Variante.
s/w Postkarte, undatiert, Wiederholung des Bildes Gasthaus Krössmann, Partie an der Wiehe „Alte Schafwäsche“, Dorfstraße (geradeaus Gasthaus Krössmann) Storchnest auf dem Kirchendach. Hohne Kr. Celle
Von Interesse ist der Bus mit Anhänger, der vor dem Gasthaus Krössmann (Foto oben links) auf Fahrgäste wartet.
Auch das Gasthaus Krössmann hat geschlossen, …
…nur ein Werbeschild an der Gebäude-Ostseite erinnert an das Gasthaus.
s/w Postkarte, verschickt 1960, Gasthaus zur Linde, Im Gasthaus, Waldbad, Kirche. Hohne b. L. – Heide.
Auch das Gasthaus zur Linde bewirtet keine Gäste mehr.
s/w Postkarte, undatiert. Geschäftshaus Albrecht (VIVO = Vereinigten Internationale Verkaufsorganisation), Ehrenmal, Dorfpartie (vermutlich Gelände der DEA), Dorfstraße, Schule. Gruß aus Hohne b. L.
Die markante Gebäuderundung ist vom ehemaligen Geschäftshaus Albrecht erhalten geblieben.
Farbige Postkarte, 1960 verschickt. Geschäftshaus Fr. Hoppe und Sohn (Edeka), Deutsche Erdöl, Kirche und Kriegerehrung.
Eine wichtige Konstante in Hohne, früher Geschäftshaus Frida Hoppe und Sohn Fridel, heute Fa. Ankermann mit der Postagentur.
Farbige Postkarte, undatiert. Textihaus Herbert Schmidt, Kirche, Schwimmbad, Ehrenmal, D.E.A. Werke. Hohne Kr. Celle.
Die DEA Deutsche Erdöl AG war ein Öl- und Gasunternehmen und über viele Jahre der prägende Arbeitgeber in Hohne (Aufnahme vermutlich von 1961, Foto mit freundlicher Genehmigung durch das Energie Museum Spechtshorn)
Die DEA und ihre Gewerbesteuern ermöglichten in Hohne ein Kasino mit anliegendem Tennisverein, ein Waldschwimmbad, eine Grundschule und die DEA Siedlungshäuser. Ein Energie Museum und eine DEA Str. erinnern in Spechtshorn an diese einmalige Industriegeschichte.
Die DEA hatte verschiedenen Nachfolgebetriebe. 1970 wurde aus der DEA die Deutsche Texaco AG (Foto mit freundlicher Genehmigung durch das Energie Museum Spechtshorn).
Öl wurde von 1951 bis 1997 in Hohne und Spechtshorn gefördet. Die Pferdekopfpumpen der DEA waren sehr präsent.
Farbige Postkarte, 1965 verschickt, 2x Schwimmbad, Kirche, Schule und Textilhaus Willy Hartfiel. Hohne b.L. Kreis Celle.
Die Schule in Hohne heißt jetzt „Wiehetal Grundschule Hohne“.
Farbige Postkarte, undatiert, Schwimmbad, Minigolfanlage, Gruß aus Spechtshorn.
Der Frosch und die…
..Ente, die Trinkwasser für durstige Badegäste spendet, sind Zeitzeugen einer langen Tradition im Waldschwimmbad Hohne-Spechtshorn.
Die Leser werden sich fragen, welchen besonderen Bezug der Autor zu dieser Gemeinde hat. Hohne ist in der Postgeschichte nicht anders zu beschreiben, wie die meisten anderen Orte im Land. Aber als Geburtsort hat Hohne eine besondere Stellung in der persönlichen Agenda.
Eine Bitte:
Wenn Sie den Artikel mit postalischen Gegebenheiten aus Hohne, Helmerkamp oder Spechtshorn weiter ergänzen möchten, schreiben Sie mir bitte über das Kontaktformular.
Gesucht sind alle POST Themen, wie Briefmarken mit den entsprechenden Stempeln der drei Orte, Belege, Postkarten oder Fotos, Postvermerke, Einschreiben, Geschichten und vieles, vieles mehr…
Ich freue mich auf Ihre Zuschrift!
Quellen:
Hohner Dorfgeschichte Band I – Häuser und Menschen, 2006
Hohner Dorfgeschichte Band II – Vereine und Verbände, 2006
Hohner Dorfgeschichte Band III – Gründung und Entwicklung, 2009
Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.
Fotos vom Autor, August 2014 und September 2020
Ein besonders herzlicher Dank geht für Ihre Unterstützung an:
Eine Kreisstadt mit einem Landkreisnamen aus einem anderen Bundesland!
Niedersachsen hat aktuell 37 Landkreise und neun kreisfreie Städte. Die Landkreise tragen in 28 Fällen den Namen ihrer Kreisstadt und in sieben Fällen den Namen ihrer Region. Neben dem Landkreis Oldenburg mit der Kreisstadt Wildeshausen fällt noch ein Landkreis „aus der Rolle“.
Winsen/Luhe ist die Kreisstadt vom Landkreis Harburg. Harburg ist ein Stadtteil der Freien und Hansestadt Hamburg.
Warum heißt der Landkreis nicht wie seine Kreisstadt?
Der Autor Günter Könke stellt die Entwicklungen im Buch „Der Landkreis 1918-1949“ zusammen (auszugsweise zitiert):
„Pläne einer umfassenden preußischen Verwaltungsreform wurden Ende der 1920er Jahre diskutiert. Ziel der Reformpläne war die Kostenbegrenzung bei den Kreisverwaltungen, die durch die Zusammenlegung nicht leitungsfähiger kleiner Kreise erreicht werden sollte. Betroffen war in erster Linie die Provinz Hannover, die innerhalb des preußischen Staatsgebietes die weitaus größte Anzahl sogenannter Zwergkreise umfasste. Im Regierungsbezirk Lüneburg wurde der Bevölkerungsschnitt der preußischen Landkreise von ca. 53.000 Einwohnern als gewisser Richtwert für eine entsprechende Größe eines Landkreises angenommen.
Der Kreis Winsen (31.000 Einwohner) und der Kreis Harburg (36.500 Einwohner) lagen mit ihren Werten deutlich darunter. Die Notwendigkeit einer Reform war weitgehend unumstritten.
Der Vollzug der Reform mit dem Zusammenschluss der beiden Landkreise Winsen und Harburg zum Landkreis Harburg per Verordnung der kommissarischen preußischen Regierung am 1. August 1932 kam für alle Beteiligten überraschend. Die autoritäre Durchführung der Neugliederung betraf insgesamt 46 Landkreise.
Der Kreis Winsen wurde gemeinsam mit Orten aus dem aufgelösten Kreis Jork zum 1. Oktober 1932 in den Kreis Harburg eingegliedert. Die Kreisverwaltung blieb auch für den Neukreis in der Eißendorfer Straße in Harburg.
Die nächsten Veränderungen erfolgten durch das Groß-Hamburg-Gesetz vom 26. Januar 1937. Der Kreis Harburg verlor seine Kreisstadt Harburg und diverse Gemeinden mit über 23 % seiner Bevölkerung an die neugebildete Hansestadt Hamburg.“
Zum 1. Januar 1939 wurde durch Vereinheitlichung der Verwaltungseinheiten im Deutschen Reich aus der Bezeichnung Kreis Harburg auch offiziell, die schon landläufig verwendete Form Landkreis Harburg.
Harburg blieb jedoch zunächst Sitz des Landkreises Harburg. Nachdem das Gebäude der Kreisverwaltung in Harburg im Krieg zerstört worden war, siedelte diese 1944 ins Schloss nach Winsen (Luhe) um. 1958 wurde Winsen (Luhe) endgültig als Kreissitz festgelegt. 1961 zog die Kreisverwaltung in einen modernen Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft des Schlosses.
Interessanterweise ist Winsen als Kreisstadt nicht die größte Gemeinde in diesem Landkreis. Buchholz in der Nordheide und Seevetal haben durch Eingemeindungen und die Wohnortnähe zu Hamburg mehr Einwohner.
Historische Gründe sprechen für Winsen.
Die Einschreibzettel von Winsen an der Luhe:
R-Brief von Winsen (Luhe) nach Hannover, 2.5.1894
geschnittener R-Zettel, R rechtsstehend, vom obigen Beleg, R-Zettel Typ 2164 der Norddeutschen Gruppe
R-Brief Winsen (Luhe) nach Borstel, 30.7.1914, Frei lt. Aversf. No. 21 Kgl. Pr. Amtsgericht., daher ohne Briefmarken. Borstel ist heute ein Stadtteil von Winsen.
R-Zettel Winsen (Luhe) vom obigen Beleg, an vier Seiten gezähnt, R-Zettel Typ 2165 der Norddeutschen Gruppe
R-Zettel Winsen (Luhe), Einheitsausgabe der Deutschen Reichspost, Typ 33, Schrifttyp normal, Verwendung ab 1910
R-Zettel Winsen (Luhe), Einheitsausgabe der Deutschen Reichspost, Schrifttyp fett
R-Zettel Winsen (Luhe), Einheitsausgabe der Deutschen Reichspost, zweizeilig
R-Zettel Winsen (Luhe), Einheitsausgabe der Deutschen Reichspost, zweizeilig, Numerator veränderter Schrifttyp
R-Zettel Winsen (Luhe), Einheitsausgabe der Deutschen Reichspost, zweizeilig, kleinere Schrift, schmaler Rahmen
Blanko R-Zettel mit Stempel Winsen (Luhe) mit Kreis zum Eintragen der Postleitgebietszahl (PLGZ), R-Zettel Typ 342, Verwendung ab 1942
R-Brief 24a Winsen (Luhe) nach 24a Ehestorf, 27.4.1948
R-Zettel vom obigen Beleg, an vier Seiten gezähnter Blanko R-Zettel aus einem Bogen, Stempel 24a Winsen (Luhe), R-Zettel Typ 762, zweite Ausgabe für das Vereinigte Wirtschaftgebiet der amerikanischen und britischen Zone
R-Zettel 24a Winsen (Luhe), 1948, Postleitgebietszahl 24 a im Kreis, R-Zettel auf grauem Papier
R-Brief von Winsen (Luhe) nach Berlin an den Magistrat von Groß-Berlin, 2.2.1949, Luftpost, Absender Wassermühle Winsen (Luhe), Briefmarken Kölner Dom in drei Farben.
Die Wassermühle ist ein Stromerzeuger.
R-Zettel vom obigen Beleg, Blanko R-Zettel, geschnitten mit Stempel, Druckerei Wegener, R-Zettel Typ 7611
R-Zettel (24a) Winsen (Luhe), 1949, R-Zettel Typ 7653
R-Zettel 24a Winsen (Luhe), kleineres Format, weißes Papier, R-Zettel Typ 7663, Druckerei Sontag, Nieder-Olm, Verwendungszeit ab 1952
Die folgenden R-Zettel, Rautenausgabe mit Amtskennzeichen (AKZ) wurden zwischen 1956 und 1964 eingesetzt, R-Zettel Typ 771:
R- Zettel mit AKZ 6 E 7, zweizeilig, Freistempler (24a) Winsen (Luhe) Firma Winsenia 18.8.62
R-Zettel vom obigen Beleg
R- Zettel mit AKZ 6 E 7, einzeilig
R- Zettel mit AKZ 6 E 7, einzeilig, fette Schrift
Einschreibzettel unterschiedlicher Typen ab 1.4.1964 mit der noch dreistelligen Postleitzahl 209:
R-Zettel 209 Winsen, Luhe 1
R-Zettel 209 Winsen, Luhe 1, fetter Schrifttyp
R-Zettel 209 Winsen, Luhe 1, zweizeilig
R-Zettel 209 Winsen, (Luhe), zweizeilig, Luhe in Klammern
R-Zettel 209 Winsen, (Luhe), einzeilig, Luhe in Klammern
R-Zettel 209 Winsen, (Luhe), einzeilig, Luhe in Klammern, fetter Schrifttyp
R-Zettel 209 Winsen, (Luhe), einzeilig, Luhe in Klammern
Unterschiedlicher Typen mit der um eine „0“ ergänzte, jetzt vierstelligen, Postleitzahl 2090:
Die fünfstelligen Postleitzahlen kamen ab dem 1. Juli 1993 bis zu der Einführung der R-Labels 1997 auf Einschreibzetteln zum Einsatz:
21423 Winsen, Luhe 1, RZ naßklebend , zweizeilig
21423 Winsen, Luhe 1, RZ naßklebend, Unterscheidungsbuchstabe „a“ nicht fett, fehlende Leerstelle hinter Komma, einzeilig
R-Brief 21423 Winsen, Luhe 1, mit Poststempel 21423 Drage, Elbe 28.9.2005 nach Stockelsdorf. Drage verwendete keine eigene Einschreibezettel. Dieser wurde beim übergeordneten Postamt Winsen 1 aufgeklebt. Ein Landpostbrief, der durch den Poststempel erkannt wird. Üblicherweise würde der R-Zettel den Zusatz „Land“ tragen. Drage gehört zur Samtgemeinde Elbmarsch und nicht zu Winsen.
R-Zettel vom obigen Beleg, fehlende Leerstelle hinter Komma.
R-Brief mit Freistempler vom 10.5.1996, 21423 Winsen, Luhe 1 und Unterscheidungsbuchstabe a.
R-Zettel vom obigen Beleg, fehlende Leerstelle hinter Komma.
21423 Winsen, Luhe 1, R-Zettel kleineres Format, selbstklebend, fehlende Leerstelle hinter Komma
21423 Winsen, Luhe 1, R-Zettel größeres Format, selbstklebend, fehlende Leerstelle hinter Komma, Postamtsbezeichnung in zweiter Zeile „verhungert“
Damals:
Das Kaiserliche Postamt in Winsen, Baubeginn 1895 und Nutzung bis 1972
Heute:
Das ehemalige Kaiserliche Postamt in Winsen. Über dem Eingang ist der Schriftzug Postamt in vergoldeter Schrift zu sehen, früher Bahnhofsstraße, jetzt Rathausstraße
Am 1. Juli 1972 wurden die nachfolgen Gemeinden im Zuge der Gebiets- bzw. Gemeindereform eingegliedert. Die Einwohnerzahl stieg dadurch von ca. 12.000 Personen in Winsen im Jahr 1970 auf rund 22.000 Einwohner nach den Eingemeindungen.
Die Poststellen I und II aus dem Stadtgebiet Winsen, die bisher mit der Postleitzahl 2091 gearbeitet haben, wurden zum 1. November 1972 in 2090 Winsen, Luhe 1 bis 13 umbenannt.
Die eingemeindeten Orte und ihre Einschreibzettel:
Die aufgeführte Einwohnerzahl der Ortsteile ergibt eine Einschätzung zum Postaufkommen und der möglichen Einschreibbelege.
Bahlburg, ca. 750 Einwohner, AKZ 6 E 7, 2091, 2090 Winsen 11,
R-Zettel Bahlburg über Winsen (Luhe) AKZ 6 E 7
Poststellen II Stempel aus den Jahren 1941, 1944 und 1947 sind bekannt. 1947 mit der Bezeichnung 24 Bahlburg über Winsen (Luhe).
Borstel, ca. 2500 Einwohner, 2091, 2090 Winsen (Luhe) 6
Ein Poststellen II Stempel von Borstel über Winsen (Luhe) aus dem Jahr 1940.
Poststellen II führten keine eigenen R-Zettel. Einschreiben wurden beim übergeordneten Postamt entsprechend bearbeitet und mit einem R-Zettel versehen.
In Borstel wurde am 24.7.1895 eine Posthilfsstelle eingerichtet. 1929 erfolgte eine Umwandlung ist eine Poststelle II und 1948 in eine Poststelle I. 1975 wurde die Post wieder eine Poststelle II und am 31.12.1976 dann geschlossen.
Poststempel 2090 Winsen, Luhe 6 vom 13.12.1976
Gehrden, ca. 250 Einwohner
Von Gehrden liegt bisher kein Einschreibzettel vor.
In Gehrden wurde am 1.4.1948 eine Posthilfsstelle eingerichtet. Nach 1961 wurde die Post geschlossen.
Hoopte, ca. 800 Einwohner, 2091, 2090 Winsen 3
R-Zettel 2091 Hoopte
Laßrönne, ca. 780 Einwohner, 2091 Lassrönne, 2090 Winsen 4
Poststempel 2019 Lassrönne vom 19.19.1977, das zweite 19 ist sicherlich ein Einstellungsfehler
Poststempel 209 Winsen, Luhe 4 vom 22.7.1987
Die Poststempel als Nachweis für die Poststelle, leider liegt bisher kein Einschreibzettel vor.
Ein Poststellen II Stempel von 24 Lassrönne über Winsen (Luhe) von ca. 1947.
Ein weiterer Poststellen II Stempel Lassrönne aus dem Jahr 1935 ist bekannt.
In Lassrönne wurde am 20.11.1891 eine Posthilfsstelle eingerichtet. 1929 erfolgte eine Umwandlung ist eine Poststelle II und 1948 in eine Poststelle I. Bereits 1957 erfolgte eine Rückstufung in eine Poststelle II.
Luhdorf, ca. 2.300 Einwohner, AKZ 9 E 7, 2091, 2090 Winsen 9, 21434 Winsen 9
R-Zettel mit fünfstelliger Postleitzahl, 21423 Winsen, Luhe 8, naßklebend, einzeilig, fehlende Leerstelle hinter Komma
Selbstklebender R-Zettel der Postagentur in Rottorf, Unterscheidungsbuchstaben ZG
Poststempel Winsen auf Einlieferungsschein (Ausschnitt) zu obigem R-Zettel vom 7.1.1997
Roydorf, ca. 1.200 Einwohner, 2091
Ein Poststellen II Stempel von 24a Roydorf über Winsen (Luhe) aus dem Jahr 1957
Poststellen II führten keine eigenen R-Zettel. Einschreiben wurden beim übergeordneten Postamt entsprechend bearbeitet und mit einem R-Zettel versehen.
In Roydorf wurde am 15.10.1947 eine Poststelle II eingerichtet und zum 31.12.1972 aufgehoben.
Sangenstedt, ca. 500 Einwohner, 2091, 2090 Winsen 7
Ein Poststellen II Stempel von 24a Sangenstedt über Winsen (Luhe) aus dem Jahr 1960
Poststempel 2091 Sangenstedt vom 19.16.1980, die Monatsbezeichnung 16 ist sicherlich ein Einstellungsfehler.
Der Poststellen II- und der Poststempel als Nachweis für die Poststelle, leider liegt bisher kein Einschreibzettel vor.
In Sangenstedt wurde am 1.8.1929 eine Poststelle II eingerichtet. 1948 erfolgte eine Umwandlung ist eine Poststelle I. Bereits 1959 erfolgte eine „Rückstufung“ in eine Poststelle II.
Scharmbeck, ca. 1.600 Einwohner, 21423 Winsen, 2090 Winsen 2, 2091 Scharmbeck, AKZ 6 E 7
R-Zettel 2091 Scharmbeck
R-Zettel Scharmbeck über Winsen (Luhe) AKZ 6 E 7
R-Zettel Scharmbeck Winsen Luhe, handschriftlich auf Blankozettel, Wegener Druck
Selbstklebender R-Zettel der Postagentur in Scharmbeck, Unterscheidungsbuchstaben ZW
Agenturstempel der Postagentur in Scharmbeck
Poststempel Winsen Luhe auf Einlieferungsschein(Ausschnitt) zu obigem RZ vom 24.1.1997
Die Postagentur in Scharmbeck wurde am 4.10.1995 eröffnet.
Stöckte, ca. 1.800 Einwohner, 2091, 2090 Winsen 13
R-Zettel 2091 Stöckte
In Stöckte wurde am 1.8.1929 eine Poststelle II eingerichtet und 1948 erfolgte eine Umwandlung ist eine Poststelle I. Die Poststelle II „2090 Winsen (Luhe) 13“ in Stöckte wurde am 31.3.1976 geschlossen.
Tönnhausen, ca. 700 Einwohner, 2091, 2090 Winsen 5
Ein Poststellen II Stempel von (24a) Tönnhausen über Winsen (Luhe) aus dem Jahr 1961
Der Poststellen II Stempel als Nachweis für die Poststelle, leider liegt bisher kein Einschreibzettel vor.
In Tönnhausen wurde am 1.5.1902 eine Posthilfsstelle eingerichtet und 1929 erfolgte eine Umwandlung ist eine Poststelle II.
Einige der vorgestellten Einschreibezettel gibt es auch mit unterschiedlichen Unterscheidungsbuchstaben. Der Übersichtlichkeit wegen wurde jeweils ein R-Zettel je Typ ausgesucht.
Weitere R-Zettel und Poststellen II Stempel von Orten mit dem Zusatz „über Winsen/Luhe“ gehören zu Orten, die nicht zum Stadtgebiet gehören.
In Niedersachsen gibt es einen zweiten Ort mit dem Namen Winsen: Winsen an der Aller im Landkreis Celle, etwa 90 km südlich von Winsen an der Luhe.
Quellen:
Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.
Auszüge aus der Postgeschichte Winsens im Katalog Winsen ’92: Rang 3 Briefmarkenausstellung26./27. September 1992 in Winsen/Luhe, Dieter Fullrich
Der Landkreis Harburg 1918-1949, Dirk Stegmann, Christians Verlag Hamburg, 1994
Foto vom Autor, März 2020
Ein besonders herzlicher Dank geht an Herrn Dieter Fullrich, Winsen/Luhe für die tatkräftige Unterstützung!
Selbstbucher R-Zettel für Einschreibsendungen mit vierstelligen Postleitzahlen
Bereits im Jahre 2004 haben die Autoren F.J. Opaterny und Dr. F.W. Schembra über die Arbeitsgemeinschaft der R- und V-Zettel Sammler eine Arbeit zu Selbstbuchern vorgelegt. Die bemerkenswerte Arbeit beschränkt sich leider auf eine ausführliche Auflistung ohne Abbildungen. Für den niedersächsischen Teil soll das in diesem Artikel durch entsprechende Scans ergänzt werden.
R-Zettel nass- und selbstklebend mit einem oder zwei (selten auch drei oder mehr) Unterscheidungsbuchstaben mit fortlaufender Nummerierung von der Rolle (S. 5)
2900 Oldenburg, Oldb 1 UB: ihk, Industrie- und Handelskammer, nassklebend, Datum unbekannt
–liegt nicht vor —
R-Zettel nass- und selbstklebend mit einem oder zwei Unterscheidungsbuchstaben mit Zusatzeindruck „Selbstbucher“ unterhalb des Ortsnamens mit fortlaufender Nummerierung von der Rolle (S. 7)
Nutzer dieser R-Zettel ist der Landkreis Rotenburg (Wümme), Nebenstelle Bremervörde, Postfach 111, Bremervörde.
R-Zettel nass- und selbstklebend mit einem oder zwei Unterscheidungsbuchstaben mit postamtlichen Zusatzeindruck ohne Postbank, Postscheckamt und Postgiroamt unterhalb des Ortsnamens mit fortlaufender Nummerierung von der Rolle (S. 37)
3000 Hannover 1 Datenzentrum, nassklebend
R-Zettel mit einstelliger Postleitzahl, 3 Hannover 1 Datenzentrum
Beleg vom 8.7.71, Poststempel Hannover OPD (Oberpostdirektion)
R-Zettel vom obigen Beleg, mit vierstelliger Postleitzahl, 3000 Hannover 1 Datenzentrum
R-Zettel nass- und selbstklebend mit einem oder zwei Unterscheidungsbuchstaben mit Zusatzeindruck Postbank, Postscheckamt und Postgiroamt unterhalb des Ortsnamens mit fortlaufender Nummerierung von der Rolle (S. 41)
3000 Hannover Postgiroamt, nassklebend
Postsache, daher ohne Datum, Postscheckamt
R-Zettel vom obigen Beleg, Unterscheidungsbuchstaben „Dr“ = Druckerei
Postsache, daher ohne Datum, Postgiroamt
R-Zettel vom obigen Beleg, Unterscheidungsbuchstaben „Fv“ = Formblattversand
Ab 1.1.1984 wurde das bisherige Postscheckamt Hannover in Postgiroamt Hannover umbenannt. Es erfolgte ein Aufbrauch der vorliegenden Zettel Postscheckamt. R-Zettel mit dem Zusatz Postbank sind an diesem Standort bisher nicht bekannt.
Die R-Zettel vom Postscheckamt und Postgiroamt Hannover werden in einem späteren Artikel ausführlich behandelt.
R-Zettel, Aufkleber oder Umschläge mit fortlaufender Einlieferungsnummer, Numeratordruck oder EDV-Eintrag (S. 45, 46, 48)
Umschlag mit RZ – Aufdruck links oberhalb des Fensters, sowie teilweise hineinreichend wegen der aufgedruckten Briefnummer:
Umschlag/Aufkleber mit R-Zettel-Aufdruck mit eingedruckter fortlaufender Briefnummer:
3400 Göttingen UB: ee, Phila-Club Göttingen
Umschlag mit aufgedrucktem R-Zettel, vierstelliger Numerator, Datum 5.5.78 (10 Jahre später wurde gleicher Beleg mit aufgeklebter Vignette zur Göttinga 1988 erneut vertrieben.)
Aufgedruckter R-Zettel vom obigen Beleg
4500 Osnabrück 1 UB: dl, Dieter Lüwer
Briefumschlag mit aufgedrucktem R-Zettel, Belegdatum: 26.1.87 (Mit Datum 3.10.1992 wurden im gleichen Verfahren Postkarten hergestellt und vertrieben, teilweise mit zweistelligem Numerator)
Aufgedruckter R-Zettel vom obigen Beleg
Feste Numeratoren, vierstellige Postleitzahl (S. 53, 54, 55):
280 UB: rh, 3302 Cremlingen, Sir Rowland Hill Gesellschaft mbh & Co., Buchhorstblick 7
lose nassklebend, R-Zettel Pärchen mit gleichbleibendem Numerator, Belegdatum: 31.10.91
500 UB: bw, verschiedene Orte, Bundeswehr
4470 Meppen, Beleg vom 26.6.92
Zum Thema Bundeswehr in Niedersachsen, mit gleichbleibenden Numerator, lesen Sie hier bitte weiter.
Quellen:
F.J. Opaterny und Dr. F.W. Schembra, Selbstbucherzettel für Einschreib- und Wertsendungen, 1966 bis 1997, Heft 29 der Arbeitsgemeinschaft „R+V-Zettel e.V.“, Oktober 2004
Mit Interesse verfolge ich Namenszusätze auf Einschreibzetteln. Sie geben Hinweise auf Besonderheiten oder auf verlorene Orte, sogenannte lost places.
Am 8. Februar 1943 wurde das Gesundungshaus Wintermoor in der heutige Gemeinde Schneverdingen, Heidekreis (früher Landkreis Soltau-Fallingbostel) eröffnet. In der Spitze mit über 800 Betten, war die Einrichtung ein Ausweichkrankenhaus aus Hamburg. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde in dem heutigen Naturschutzgebiet ein Bereich für Tuberkulose Patienten eingerichtet. Später gab es einen Kindergarten, ein Hallenbad und ein Postamt.
Zum Jahresende 1997 wurde der Krankenhausbetrieb eingestellt und die ausreichenden Kapazitäten in Hamburg genutzt.
(20a) Wintermoor-Krankenhaus über Soltau (Han)
Blanko R-Zettel, Typ Wegener, mit Stempel 20a Wintermoor-Krankenhaus über Soltau (Han)
Amtskennzeichen, AKZ, 12 M Wintermoor-Krankenhaus über Soltau (Han)
Einschreibbrief vom 7.8.1961, mit AKZ nach Lüneburg und Poststempel (20 a) Wintermoor-Krankenhaus
Obiger Beleg vom 7.8.1961 mit dem aufschlussreichen Absender vom Hamburgischen Krankenhaus Wintermoor
R-Brief von 3041 Wintermoor-Krankenhaus nach Hamburg, 6.11.69
R-Zettel von obigen Beleg mit vierstelliger Postleitzahl 3041 Wintermoor-Krankenhaus
Andere postalische Beobachtungen:
Ein R-Brief abgestempelt in Soltau (Han) am 11.12.1947. Der R-Zettel verrät einen Einsatz außerhalb von Soltau mit dem Stempel (20a) Soltau (Hann. Ld.). LD. als Abkürzung für eine Land Verwendung. Aber wo versteckt sich der Poststellen II Stempel?
R-Zettel vom obigen Beleg
Ein ungewöhlicher Poststellen II Stempel 20a Wintermoor Krankenhaus über Soltau Hannover wegen Platzmangel nicht auf der Vorderseite, sondern auf der Rückseite aufgebracht. Daneben der Ankunftsstempel aus (24a) Hamburg vom 12.12.1947.
Der zweizeilige Poststellen II Stempel vom obigen Beleg. „Bandagen-Magazin“ als Hinweis auf das Krankenhaus…
Ein interessanter Zeitzeugenbeleg vom 3. September 1946. Die Freude über die neu eingerichtete Poststelle II wurde auf der Rückseite des Beleges – intern – zum Ausdruck gebracht.
1946 kam ein dreizeiliger Landpoststempel „20 Wintermoor Krankenhaus über Soltau (Han)“ zum Einsatz.
Text von obiger Karte: „Sehr geehrter Herr Boehm, heute möchte ich Ihnen mitteilen, daß wir seit dem 1. August d.J. eine Poststelle II geworden sind. Wir haben nun zusätzlich zu unserem Arbeitsbereich auch noch die Zustellung für den Ort Ehrhorn übernommen. Für Ihre Briefmarken- und Postkartensammlung möchte ich Ihnen daher diese Karte höchstpersönlich überreichen. Mit vielen Grüßen verbleibe ich Ihre Lotti Hannemann.“
Ein Poststempel von 1972 mit vierstelliger Postleitzahl „3041 Wintermoor, Krankenhaus“ wird bei einer Auktion angeboten.
Ein Blick in die Ortsverzeichnisse und Postleitzahlenbücher zeigt die Veränderungen dieser Poststelle aus Sicht der Post an. Und dadurch auch erkennbar, wann der Zusatz Krankenhaus von R-Zettel und Stempel verschwunden ist:
20a Wintermoor-Krankenhaus/über Soltau (Han), Poststelle I, 1952 (*1, siehe Quellenangabe am Ende des Artikels)
20a Wintermoor-Krankenhaus/über Soltau (Han), Zweigpostamt des Amtes Soltau, 1956 (*2)
3041 Wintermoor-Krankenhaus/über Soltau (*3)
3041 Wintermoor, Krankenhaus ü. Soltau, Poststelle I, OPD Hannover, AFeB5 = Amtliches Fernsprechbuch 5, 1965 bis 1975 (*4)
3041 Wintermoor, Krankenhaus, Poststelle I, OPD Hannover/Braunschweig, zuständiges Postamt mit Verwaltungsdienst 3040 Soltau, AFeB43 = Amtliches Fernsprechbuch 43, 1976 und 1978 (*5)
Wintermoor, Krankenhaus = 3043 Schneverdingen, 1980 bis 1987 (*6)
Auf einer Postverkehrskarte von 1954 ist Wintermoor-Krankenhaus nördlich von Schneverdingen eingezeichnet. Die eingezeichnete dicke Linie zeigt den nördlichen Zipfel des Postleitgebietes 20 a
Auf dem heutigen Gelände hat sich ein Waldpädagogikzentrum niedergelassen. Einige Gebäude aus der früheren Nutzung sind auf dem Gelände zu erkennen.
Eine letzte erhaltene Baracke des Wintermoores Krankenhaus
Offene Liegehalle für Tuberkulose Patienten, Betten sind gut zu erkennen, Ausschnitt aus einer Postkarte
offene Liegehalle, heutige Nutzung als Lager
Offene Frage:
Welche anderen Einrichtungen mit Krankenhaus oder ähnlichen Bezeichnungen sind auf R-Zetteln dokumentiert?
Quellen:
https://archiv-wintermoor.de
*1 = Ortsverzeichnis I, Verzeichnis der Postämter und Poststellen im Bereich der deutschen Postverwaltung, Posttechnisches Zentralamt, 1952
*2 = Ortsverzeichnis I, Verzeichnis der Orte mit Postanstalt im Bereich der deutschen Postverwaltungen, Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen, Posttechnisches Zentralamt, 1956 und 1959
*3 = Postleitzahlen, Herausgegeben und bearbeitet vom Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen, 1961, 1966 und 1971
*4 = Ortsverzeichnis I, Verzeichnis der Orte mit Postanstalt im Bereich der deutschen Postverwaltungen, einschließlich der Gemeinden ohne Postanstalt im Verwaltungsbereich der Deutschen Bundespost, Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen, Posttechnisches Zentralamt, 1965, 1968, 1970, 1972, 1974 und 1975
*5 = Ortsverzeichnis I, (OV I) Verzeichnis der Orte mit Postanstalt und der Gemeinden ohne Postanstalt im Bereich der deutschen Postverwaltung, Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen, 5300 Bonn 1, Posttechnisches Zentralamt, 6100 Darmstadt 1, 1976 und 1978
*6 = Ortsverzeichnis Post, Verzeichnis der Orte im Bereich der deutschen Postverwaltung, Deutsche Bundespost 1980, 1982, 1983 und 1987
*7 = Ortsverzeichnis Post (OV Post), Herausgeber Deutsche Bundespost Postdienst, Generaldirektion, W-5300 Bonn 1, 1991
*8 = Das Postleitzahlenbuch, Postdienst, Deutsche Bundespost, 1993
Bekam ein junger volljähriger Mann ein Einschreiben per Post, war es in den meisten Fällen die Aufforderung sich bei dem zuständigen Kreiswehrersatzamt zur Musterung einzufinden oder die Einberufung zum Wehrdienst.
Das Kreiswehrersatzamt (KWEA) war eine untere Bundesbehördeder Territorialen Wehrverwaltung auf Ortsebene (Ortsbehörde) mit der Hauptaufgabe, den Personalersatz für die Bundeswehr sicherzustellen.
Mit dem Aussetzen der Wehrpflicht und der Neuausrichtung der Bundeswehr wurden die Kreiswehrersatzämter mit Wirkung vom 30. November 2012 aufgelöst.
Der Name Kreiswehrersatzamt setzt sich aus vier Bestandteilen zusammen: Kreis als Einteilung der Republik durch die Bundeswehr in Kreise. Diese entsprechen nicht den Landkreisen. Wehr stellt den Bezug zur Bundeswehr, also der Landesverteidigung (Gefahrenabwehr) Deutschlands her. Ersatz bezeichnet im deutschen Wehrsprachgebrauch die Ergänzung des Personalbedarfs der Streitkräfte. Amt ist die schlichte Bezeichnung für eine öffentliche Verwaltung.
Die Kreiswehrersatzämter hatten folgende Hauptaufgaben:
Musterung der Wehrpflichtigen und freiwilligen Bewerber/Bewerberinnen zur Feststellung der Wehrtauglichkeit und Verwendungsfähigkeit,
Durchführung einer psychologischen Untersuchung zur Ermittlung der Eignung der tauglich Gemusterten,
Einplanung der Bewerber für den Freiwilligen Wehrdienst,
Einberufung der Bewerber für den Freiwilligen Wehrdienst zum Dienstantritt und der Reservisten zu Dienstleistungen.
Die Kreiswehrersatzämter nutzen vorbereitete Umschläge mit einem eingedruckten R-Zettel und gleichbleibenden Numerator. Außerdem wurden die Unterscheidungsbuchstaben bw = Bundeswehr verwendet.
KWEA Hannover, Alter Flughafen 2 a, 3000 Hannover 1, 26.06.1992, Absender Hannover 1, R-Zettel Hannover 112, (Beleg mit naßklebendem R-Zettel KWEA Hannover siehe unten)
KWEA Nienburg, Berliner Ring 98, 3070 Nienburg, 02.01.1989, Freistempler Bundeswehr, Hinweis: Nur in der Bundesrepublik Deutschland, nicht jedoch nach Berlin (West) nachsenden. Dieser Hinweis wurde nach der Wende auf den vorgedruckten Umschlägen durchgestrichen.
R-Zettel von obigen Beleg, 500 bw rechtsstehend (Beleg mit fünfstelliger Postleitzahl KWEA Nienburg am Ende des Artikels)
KWEA, Anschrift wie oben, R-Zettel ohne Zusatz Weser, 500 bw mittig
KWEA Celle, Spörkenstr. 63, 3100 Celle, Oktober 1991
Ein Briefausschnitt einer s/w Variante vom KWEA 3100 Celle 1
KWEA Hildesheim, Waterloostr. 25, 3200 Hildesheim, 01.07.1992 , Freistempler Bundeswehr Kreiswehrersatzamt Hildesheim, Hinweis: … mit Ausnahme Berlin (West) … durchgestrichen.
KWEA Meppen, Adresse wie oben, 26.06.1992, Briefumschlag nicht mit blauem, sondern weißem Papier, 500 bw rechtsstehend und kleinerer Schrifttyp, R-Zettel gedruckt, aber Abriss links und rechts nachempfunden…
KWEA Osnabrück, Postfach 2848, 4500 Osnabrück, Freistempel und R-Zettel Osnabrück 12, 29.06.1992, waagerechter roter Strich in der Abbildung stammt vom Freistempler
Bis hier wurden Belege und R-Zettel mit eingedrucktem R-Zettel und gleichbleibendem Numerator vorgestellt. Aber natürlich keine Regel ohne Abweichung:
KWEA Goslar, Oberer Triftweg 16/17, 338 Goslar, vermutlich 01.12.1977, mit naßklebendem R-Zettel 338 Goslar und Unterscheidungsbuchstaben „fa“
R-Zettel vom obigen Beleg
KWEA Hannover, Alter Flughafen 2 A, 3000 Hannover 1, 16.10.1986, mit losem R-Zettel 3000 Hannover 112 und Unterscheidungsbuchstaben „ad“
R-Zettel vom obigen Beleg
Die folgende Variante ist erst auf dem zweiten Blick zu erkennen:
KWEA Oldenburg, Bremer Str. 71, 2900 Oldenburg, 29.06.1992, ein naßklebender R-Zettel klebt auf dem eingedruckten R-Zettel
R-Zettel von obigem Beleg, der aufgeklebte R-Zettel 2900 Oldenburg, Oldb 13 deckt den vorgedruckten R-Zettel links und rechts nicht komplett ab
Und zum Schluss zwei Bundeswehr Einschreibzettel mit 5-stelliger Postleitzahl:
KWEA Nienburg, Berliner Ring 98, 3070 Nienburg, leider nur ein Briefstück, ohne Datum. Auf einen alten Bundeswehr Umschlag, wird das Einschreiben mit einem selbstklebenden schmalen R-Zettel verschickt: 31582 Nienburg, Weser 3, UB m
Die Einlieferung der R-Briefe mit feststehendem und gleichem Numerator erfolgte mit einer begleitenden Computerliste. Freistempler waren der Normalfall, die Verwendung von Briefmarken war nicht vorgesehen.
Offene Fragen:
Von welchen nicht aufgeführten Kreiswehrersatzämtern aus Niedersachsen gibt es weitere Belege?
Gibt es weitere Belege mit 5-stelliger Postleitzahl?
Quelle:
wikipedia.org/wiki/Kreiswehrersatzamt, auszugsweise, Abruf am 16.10.2018
R-Zettel mit zweistelligen Numeratoren – Zweisteller
Ein geschätztes Sammelgebiet im Bereich der Einschreibzettel sind Zettel von Orten mit geringem Postaufkommen. Also häufig von einer Poststelle II oder Poststelle I in kleineren Ortschaften.
Insbesondere Heimat-Sammler können hier fündig werden, weil die Ortbezeichnungen im Rahmen von kommunalen Gebietsreformen in den Jahren 1972 bis 1978 schrittweise von der postalischen Landkarte verschwunden sind.
Die Deutsche Bundespost belieferte die Poststellen auch mit R-Zetteln. Aber im Gegensatz zu größeren Postämtern erhielten diese nur Rollen mit 100 R-Zetteln je Einheit. Eine übliche Rolle umfasste 999 bzw. 1000 Einschreibzettel.
Im Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen, Nr. 105, vom 27. Juli 1971 wird die Einführung der Zweisteller „versteckt“ als Nummernzettel für eingeschriebene Sendungen (Nr. 001 bis 100) angekündigt.
Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen 27.7.1971
Verfügung Nr. 623/1971
Die Besonderheit der kleinen Rollen ergab sich durch den aufgedruckten Numerator.
Erklärung für Numerator: das Zählwerk, die Zählvorrichtung, der Zähler.
Bisherige R-Zettel Rollen bestanden aus 999 bzw. 1000 Zetteln, der Numerator war durchgehend dreistellig mit den Nummern 001 bis 999. Die im Amtsblatt angekündigten kleinen Rollen mit 100 Zetteln wurden mit 001 bis 100 angekündigt, aber zweistellig von 01 bis 99 und der letzte Zettel der Rolle mit der Nr. 100 ausgeliefert.
Ein Vergleich: der linke R-Zettel wird als Zweisteller bezeichnet. Ein R-Zettel mit nur zwei, statt sonst üblichen drei Zahlen als Numerator.
Drei zusammenhängende blank0 Zweisteller von einer R-Rolle, ohne Postleitzahl und Ortsangabe
Entsprechend rar sind diese sogenannten Zweisteller (zweistellige Numeratoren). Besonders interessant sind eingeschriebene Briefe mit R-Zettel-Zweistellern und dem entsprechenden Poststempel. Viele Sammler haben sich in den 70er Jahren aus Dokumentationsgründen mit Eigenbelegen beschäftigt. Unabhängig von einer sicher kritischen Einschätzung zu diesen „selbstgemachten“ Belegen, sind auf diesem Weg eine Vielzahl von Zweistellern dokumentiert worden.
Nach Einschätzung der Autoren Dr. Klaus Fischer und Hans-Peter König, die einen Katalog „Einschreibzettel mit zweistelligem Numerator“ über die Arbeitsgemeinschaft R- und V-Zettel vorgelegt haben, gibt es nachweislich im alten Bundesgebiet ca. 3.000 verschiedene Zweisteller.
Beispiele aus den drei niedersächsischen Leitbereichen (LB):
Brief 2855 Beverstedt 3 nach Hannover, 12.4.78
R-Zettel aus obigem Beleg, als Beispiel für den LB 2
Brief 3221 Meimerhausen nach München, Poststempel 3222 Freden Leine, 1.10.7?
R-Zettel aus obigem Beleg, als Beispiel für den LB 3
Brief 4451 Schepsdorf nach Bremen, 21.1.74, Freistempler
R-Zettel aus obigem Beleg, als Beispiel für den LB 4
Eine Mengenanalyse der bekannten Zweisteller nach den damals gültigen Leitbereichen ergibt folgenden Überblick:
Leitbereich 2
ca. 690
Leitbereich 3
ca. 710
Leitbereich 4
ca. 280
Leitbereich 5
ca. 130
Leitbereich 6
ca. 340
Leitbereich 7
ca. 450
Leitbereich 8
ca. 390
In der Tabelle ist deutlich abzulesen, dass im bevölkerungsstarken Nordrhein-Westfalen (u.a. Leitbereiche 4 und 5) die kleine Postämter folgerichtig nicht stark vertreten waren. Der Leitbereich 1, das ehemalige West-Berlin, ist nicht vertreten.
Aus dem Flächenland Niedersachsen sind ca. 1.300 Zweisteller (anteilig in den Leitbereichen 2, 3 und 4) bekannt.
Ende der 70er Jahre wurden die kleinen Rollen mit den Zweistellern durch die üblichen R-Zettel Rollen mit 1.000 Exemplaren abgelöst. Das Sammelgebiet schien in diesem Moment abgeschlossen zu sein…
Verschiedentlich gab es im Zweisteller-Postalltag einige abweichende Verwendungen:
Blanko R-Zettel mit Stempel 2876 Berne, Kr. Wesermarsch
Blanko R-Zettel mit handschriftlichem Eintrag der Postleitzahl 2149 und Stempel von Wense
R-Zettel von 2852 Lintig 3 handschriftlich geändert in Elmlohe
R-Zettel 2891 Kleinensiel überstempelt mit 2883 Stadland 4
Postsache: R-Zettel von 2990 Papenburg 1 und Unterscheidungsbuchstabe „e“
Zweisteller von obigem Beleg
R-Zettel mit Setzfehler 3261 Friedrchswald statt Friedrichswald
R-Zettel mit Setzfehler 4591 Stalförder statt Stallförden
Und zum Vergleich der Zweisteller…
…und der Poststempel in der richtigem Schreibweise
Vermutlich ist der Zweisteller mit dem Setzfehler 4591 Stalförder häufiger verwendet worden, als der R-Zettel mit der korrekten Schreibweise.
Nach dem obigen Amtsblatt könnte ab dem 31.7.1972 der erste Zweisteller verklebt worden sein.
Der folgende Beleg ist der früheste in der Sammlung des Autors:
Zweisteller 288 Süderfeld vom 1.6.1973 nach Oldenburg
R-Zettel von obigem Beleg
Später tauchten dann Zweisteller im Postverkehr auf, die vermutlich wegen vorhandener Vorräte aufgebraucht wurden.
Und es gibt Zweisteller die wegen eines erkennbar anderen Drucktyps der Zahlen oder der Ortsbezeichnung Anfang der 90er Jahre für wenige Orte neu hergestellt wurden.
Spätester Beleg mit einem zweistelligen Numerator aus der Sammlung:
Zweisteller 2974 Krummhörn 14 vom 29.9.1991
R-Zettel von obigem Beleg…
…und der passende Einlieferungsschein
Die Zweisteller sind ein in knapp 19 Jahren abgeschlossenes Sammelgebiet.
Literatur:
Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen, 27. Juli 1971, Nr. 105, Verfügungen 623
Katalog der Einschreibzettel mit zweistelligem Numerator, Arge R-und V-Zettel e.V., Heft 14, September 1989, Autoren: Dr. Klaus Fischer und Hans-Peter König
Junge Sammler, Heft 6, 1. Dezember 1989, Seiten 21 bis 25, Hans-Peter König
Nachsatz:
Keine Sammlung ist komplett. Bitte klicken Sie auf den folgenden Link meiner Fehlliste und bieten mir gern fehlende Zweisteller und andere gesuchte R-Zettel an. Vielen Dank!