Braunschweig Sammlermarkenstelle

Zu verschiedenen Zeiten gab es in Deutschland Versandstellen für Postwertzeichen.

Bekannt ist die Versandstelle in Berlin, die zur Zeit des Deutsches Reiches auch Briefmarken aus den Kolonien (Kolonial – Wertzeichenstelle) an Sammler oder sonstige Käufer lieferte. Und die Versandstelle in Frankfurt am Main lieferte auch Marken der Deutschen Bundespost Berlin an Interessierte.

Nach dem zweiten Weltkrieg gab es verschiedene Standorte, von denen aber nur acht gleichzeitig aktiv waren.

Neben Berlin-West (ab 18. Juni 1946 bis 2010, Goethestr. 12) gab es auch eine Versandstelle in Berlin- Ost (ab 8. Juli 1947 bis 1990).

In der Amerikanischen Zone wurden Briefmarken aus Frankfurt (ab 17. Juni 1947, letzte Adresse: Zeil 108/110) und aus Stuttgart (1947, zeitweise) geliefert.

Standorte in der Französischen Zone waren Freiburg (5. Oktober 1947 bis 23. Dezember 1949), Tübingen (6. Dezember 1946 bis 5. Mai 1949), Ebingen (2. Mai 1948 bis 6. Dezember 1949), Koblenz (3. Mai 1946 bis 31. Dezember 1949) und Saarbrücken (30. März 1948 bis 23. August 1959).

Die Daten basieren auf Belegen von Sammlern und geben nicht abschließend die echten Öffnungszeiten der Versandstellen wieder.

In der Britischen Zone gab es eine Sammlermarkenstelle in Braunschweig (August 1947 bis Juli 1948) beim Postamt 1.

Warum wurde eine Versandstelle in Braunschweig eingerichtet?

Basis dafür war die Gebietswertzeichenstelle Braunschweig, die die bei der Staatsdruckerei Berlin gedruckten Briefmarken auf die Oberpostdirektion der Britischen Zone, später auch der amerikanischen Zone aufteilte. Der Versandorganisation für Postwertzeichen stand eine ähnlich aufgebaute Versandorganisation für postalische Formblätter zur Seite.

Die OPD Braunschweig gründete 1947 eine Versandstelle für Sammlermarken, um die hohe Nachfrage nach Sondermarken und höhere Wertstufen zu bedienen. Die Versandstelle war organisatorisch der Gebietswertzeichenstelle angegliedert. Diese konnte eine Anzahl von Postbediensteten beschäftigen, die durch die Beendigung der Wertzeichenherstellung bei der Druckerei Westermann ohne Beschäftigung waren. Die Versandstelle bestand mit beachtlichen Umsätzen über die Währungsreform (20. Juni 1948) hinaus.

Beim Versand der Briefmarken kam beim Versand als Einschreiben, statt eines Einschreibzettels, ein R-Stempel zum Einsatz.

R-Brief (20b) Braunschweig Sammlermarkenstelle, R-Stempel mit handschriftlichem Numerator, Poststempel vom 19. August 1947, Nachnahme, Postsache, Brief nach Köln-Bickendorf

R- Stempel vom obigen Beleg, Höhe 18 mm, Breite 62 mm, Stempel mit Postleitgebietszahl 20.

Rückseite des Beleges, Absenderstempel: Sammlermarkenstelle Braunschweig

Ein weiterer Beleg der Sammlermarkenstempel zeigt einen R-Stempel in einem größeren Format und ohne PLGZ:

R-Brief Braunschweig Sammlermarkenstelle, R-Stempel mit handschriftlichem Numerator, Poststempel vom 23. August 1947, Nachnahme, Postsache, Brief innerorts

R-Stempel vom obigen Beleg, Höhe 24 mm, Breite 62 mm, Stempel ohne Postleitgebietszahl

Beilage in diesem Briefumschlag von der Sammlermarkenstelle Braunschweig an den Empfänger:

„Betr. Ihren Dauerauftrag, Wir übersenden Ihnen die gewünschten Marken. Ihrem Antrag auf Eintragung als Dauerbezieher können wir jedoch nicht mehr entsprechen, da wir unseren Betrieb im Hinblick auf die Eröffnung der Versandstelle für Sammlermarken bei der Oberpostdirektion Frankfurt (Main) auflösen müssen. Wir bitten Sie, sich wegen des Dauerbezugs an die Versandstelle in Frankfurt (Main) zu wenden. Einzelaufträge, insbesondere auch über Ziffernmarken, können wir bis auf weiteres noch ausführen.“ (23.8.1947)

Der R-Stempel „Braunschweig Sammlermarkenstelle“ kann aktuell in dem Zeitraum vom 19. Mai 1947 bis 3. März 1948 mit Belegkopien nachgewiesen werden. Dieser Stempel ist als Selbstbucher einzuordnen.

Die Einsatzzeiten des schmalen und breiten Stempels überschneiden sich.

Belegt sind Briefe der Sammlermarkenstelle vom Mai und Juni 1948 mit einem R-Zettel der Einheitsausgabe Braunschweig 1 und Unterscheidungsbuchstaben „af“.

Weitere Versandstellen gab es in Halle für die Provinz Sachsen, Leipzig für West-Sachsen und Schwerin für Mecklenburg-Vorpommern.

Im Jahre 2022 gibt es in Deutschland nur noch eine Versandstelle, die Niederlassung Postphilatelie in Weiden in der Oberpfalz/Bayern (Eröffnet 1980).

Lesetipp:

Weitere R-Stempel aus der Bizone finden Sie hier.

Quellen:

  • AM-Post Sammler, Heft 69, Bundesarbeitsgemeinschaft AM-Post, Rolf Ritter
  • 100 Jahre Oberpostdirektion Braunschweig, 1898 bis 1998
  • Deutsche Briefmarken Zeitung DBZ, Heft 2, 2022, Dr. Paetzold

Überroller oder das Ende des Dritten Reiches

Wie ist der Begriff Überroller definiert?

Überroller sind postalische Belege, die noch im Dritten Reich, also vor der Besetzung durch die Alliierten, aufgegeben, aber erst nach der Besetzung, also im Nachkriegsdeutschland, zugestellt wurden.

Nach Meinung von Herrn Alfred Meschenmoser (Autor, Quelle siehe am Ende des Artikels) gehören Überroller eher zum Sammelgebiet Deutsches Reich, weil die Nachrichten, die mit solchen Postsendungen übermittelt werden sollten, der Zeit des Dritten Reiches zuzurechnen sind und die Sendung zu den Bedingungen und Bestimmungen, auch noch mit den Wertzeichen des Dritten Reiches aufgegeben worden sind.

Diese Art von Belegen dokumentiert philatelistisch das Ende des Dritten Reiches. Entscheidend für die Frage eines möglichen Überrollers ist die Frage, wann der jeweilige Ort durch die Alliierten im Krieg oder bei Kriegsende besetzt worden ist.

Als erste Region im Westen wurde Aachen ab Mitte September 1944 von den Alliierten besetzt. Flensburg folgte zuletzt am 13.5.1945.

Sprachlich exakt müsste die Bezeichnung „ÜBERROLLTE Postsendungen“ heißen. Denn die Postsendungen haben niemanden überrollt, sondern sie sind überrollt worden.

R-Brief aus Bückeburg nach 21 Herdecke (Ruhr), Poststempel 12.3.45, R-Stempel statt R-Zettel ohne Unterscheidungsbuchstabe mit handschriftlichem Numerator, Überroller, Zensurbrief, links Verschlußzettel (Riemer B-100) mit violettem Zensurstempel Military Censorchip Civil Mails 19015 der britischen Zensurstelle Bonn.

Ankunftsstempel Herdecke 15. Dezember 1945

R-Stempel vom obigen Beleg

Bückeburg wurde am 8.4.45, Herdecke am 13.4.45 besetzt.

Orts-R-Brief mit Absendereindruck „Der Landrat des braunschweigischen Landkreises Braunschweig“ mit Poststempel 9. April 1945. R-Zettel Braunschweig 1 mit Postleitgebietszahl (PLGZ) 20. Violetter „Zurück“ Stempel vom 10. April 1945. Auf der linken Seite britischer Verschlußzettel (Opened by) und Prüfstempel 18800 der Zensurstelle Bonn. Die Briefmarken mit Hitler Portrait sind geschwärzt.

Handschriftlicher Vermerk „Wilhelmstr. 3 nicht zu ermitteln“. Drei Stempel sind auf der Rückseite zu entdecken: Ankunftstempel Braunschweig 1 Ankunft 10. April 1945, Braunschweig 1 vom 10. Juli 1945 und Braunschweig 1 Ankunft vom 28. November 1945.

R-Zettel vom obigen Beleg, PLGZ 20

Wegen der chaotischen Verhältnisse unmittelbar vor der Alliierten Besetzung in Braunschweig am 12. April 1945 wurde der Brief nicht mehr an den Absender zurückgegeben.

Hinter dem obigen Beleg verbirgt sich eine traurige Geschichte. Der Absender, Landrat Friedrich Bergmann wurde am 10. April 1945 auf Befehl des stellvertretenden Gauleiters (NSDAP-Kreisleiter) Berthold Heilig erschossen, nachdem er sich geweigert hatte, mehrere Brücken, vor der Übernahme der Stadt durch die Amerikaner, sprengen zu lassen.

Braunschweig wurde am 10. April 1945 besetzt.

R-Brief von Ditzumerverlaat (Ostfriesland) nach Hannover, Stempel auf Vorderseite nicht lesbar. Frankatur mit Hitler Briefmarken, daher vor Kriegsende aufgegeben. „Zurück“ Stempel durchgestrichen. Verschlußzettel Opened by mit Prüfstempel Military Censorship Civil Mails 19222

Rückseitig Poststempel (20) Hannover vom 13. Dezember 1945

R-Zettel vom obigen Beleg, „R“ handschriftlich auf Verschlußzettel nachgezeichnet.

Hannover wurde am 10. April 1945, die Region um Ditzumerverlaat (Norden, Aurich, Emden) am 6. Mai 1945 besetzt.

R-Brief von 23 Osnabrück 1, Deutsche Reichspost Absenderfreistempel (AFS) Klöckner Werke AG, Werk 23 Osnabrück, 24. März 1945, Porto 42 Pfennig. US-Zensurstreifen-Verschlußzettel „Opened by MIL. CEN.-CIVIL MAILS“ mit Prüfstempel Military Censorship Civil Mails 16402. Beleg nach Bochum, Bochumer Verein für Gusstahlfabrikation. Rüstungsbetriebe.

Rückseite des obigen Belegs, Ankunftstempel 23. November 1945

R-Zettel vom obigen Beleg mit R-Zettel Osnabrück 1, Unterscheidungsbuchstabe „v“, mit Postleitgebietszahl 23 im Kreis

Anfang April 1945 begann im Rheinland und Westfalen der „Ruhrkessel“.

Überroller kommen in (fast) allen Versendungsformen vor. Es gibt Beispiele für normale Briefe, Drucksachen, Postkarten, Post- und Feldpostanweisungen, Zahlkarten, Feldpost und wie hier beschrieben auch Einschreiben.

Nicht in allen Fällen gelang es die Postsendungen, die vor Kriegsende auf den Weg gebracht wurden, nach Kriegsende den Empfängern zuzustellen.

Der Autor Alfred Meschenmoser hält in seiner lesenswerten Schrift von 1984 fest:

Nachdem im Mai 1945 englische, irische und dänische Truppen nach Hamburg gekommen waren, wurde in einer Kaserne in Hamburg-Rahlstedt eine Postzensurstelle eingerichtet. 1200 Menschen standen hier an langen Tischen und öffneten riesige Mengen von Post, die die alliierten Truppen vorgefunden haben.

Wahrscheinlich wurden die Sendungen nachrichtendienstlich ausgewertet.

Die Post wurde anschließend tonnenweise auf dem von der Deutschen Wehrmacht in Hamburg-Rahlstedt eingerichteten Standortübungsplatz Höltigbaum verbrannt.

Wenn die Schilderungen der tonnenweisen Vernichtungen zutreffen, ist es nicht verwunderlich, dass aus dem nordwestdeutschen Raum kaum Überroller bekannt geworden sind.

Literatur:

  • Überroller-Post 1945-1949, vom Dritten Reich in das Nachkriegsdeutschland, Alfred Meschenmoser, Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde Rhein-Donau e.V., Heft Nr. 104, 1984

R-Stempel (Deutsche Bundespost)

R-Stempel (Deutsche Bundespost)

Seit 1944 sind R-Stempel im heutigen Gebiet des Landes Niedersachsen bekannt. In den Kriegs- und Nachkriegsjahren kamen R-Stempel aus Mangel an losen R-Zetteln zum Einsatz.

Die folgenden R-Stempel der Deutschen Bundespost aus Niedersachsen sind in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt. Zur besseren Lesbarkeit wird der R-Stempel bei Belegen erneut abgebildet.

Aus der Zeit der Deutschen Bundespost sind zwei Stempel bekannt:

Der Stempel aus Delmenhorst diente dem Versuch die Abwicklung am Schalter zu beschleunigen. Also Postautomation oder Rationalisierung…:

An dieser Stelle verweise ich auf einen ausführlichen Artikel zum Nummernstempel für die Annahme von Einschreibsendungen in Delmenhorst

Der Stempel aus Osnabrück aus dem Jahr 1974 hatte einen rein philatelistischen Hintergrund:

Stempel in rot, Unterscheidungsbuchstabe B in rot separat eingefügt, Numerator mit Paginierstempel in schwarz.

Der R-Stempel aus 45 Osnabrück 1

Der Stempel von der unteren Stempelseite

Ein Blankoabschlag von diesem Stempel

Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen 1. 10. 1974

Die Bekanntmachung zu diesem Sonderpostamt gibt keinen Hinweis auf den eingesetzten R-Stempel

Das Sonderpostamt setzte am 20.10.1974 einen Sonderstempel ein. Die Abbildung zeigt zwei stilisierte Briefmarken ohne Bildnis mit hufeisenförmigem Stempelabdruck.

Literatur:

Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen 1. 10. 1974

Ich danke Herrn Lüwer, Osnabrück, für die Unterstützung zu diesem Artikel.

Das Thema R-Stempel streift Niedersachsen nicht nur während der Zeit der Deutschen Bundespost. Weitere Beiträge sind erstellt:

 

R-Stempel (Bearbeitungsvermerk)

Einen R-Stempel der etwas anderen Art gibt es auf diesem Beleg zu entdecken.

Am 29.1.1947 ging dieser Beleg in (20) Hannover 2 auf die Reise nach (14) Stuttgart. Vom Absender als Einschreiben gekennzeichnet und ausreichend frankiert. In Stuttgart angekommen, fehlt der Einschreibenummernzettel.

Die Post in Stuttgart stempelte diesen Beleg mit dem abgebildeten R-Stempel:

R Nr. 791 (handschriftlich) Nummernzettel fehlt. Als Ebf (Einschreibebrief) behandelt. Stempel Stuttgart 1, 31.1.47, und Unterschrift! des tätigen Postlers.

Am 17.5.58 ging dieser Beleg in (24a) Cuxhaven 1 auf die Reise nach München. Vom Absender als Einschreiben gekennzeichnet und entsprechend frankiert. In München angekommen, fehlt der Einschreibenummernzettel.

Nummernzettel fehlt als E-Sendung behandelt, zweiter Stempel 18. Mai 1958 und handschriftlichem Namenskürzel in rot.

Nachsatz:

Das Thema R-Stempel streift Niedersachsen nicht nur wie hier 1947 und 1958. Weitere Beiträge sind erstellt:

 

R-Stempel (Deutsches Reich)

R-Stempel (Deutsches Reich)

Nicht erst nach dem Krieg 1945, wurde aus Mangel an losen R-Zetteln für Einschreibesendungen mit R-Stempeln gearbeitet. Auch im Deutschen Reich kamen 1944 und 1945 R-Stempel zum Einsatz.

Die folgenden R-Stempel aus dem Gebiet des heutigen Niedersachsen sind in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt. Zur besseren Lesbarkeit wird der R-Stempel bei Belegen erneut abgebildet.

Bückeburg, 12.3.45, ohne Unterscheidungsbuchstabe (UB), Ankunftsstempel Herdecke 15.12.45, Überroller, Zensurbrief, links Verschlußzettel (Riemer B-100) mit violettem Zensurstempel Military Censorchip Civil Mails 19015 der britischen Zensurstelle Bonn.

Bückeburg wurde am 8.4.45, Herdecke am 13.4.45 besetzt.

Zum Thema Überroller erfahren Sie hier mehr.

Duderstadt, 21.3.44, ohne UB, Ankunftsstempel Berlin 22.3.44

Hildesheim 1, 18.12.44, ohne UB, Ankunftsstempel Krefeld 21.12.44

Offene Frage:

Lieber Leser, kennen Sie eine Verfügung, in der der Einsatz der R-Stempel geregelt wurde?

Literatur:

  • Überroller-Post 1945-1949, vom Dritten Reich in das Nachkriegsdeutschland, Alfred Meschenmoser, Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde Rhein-Donau e.V., Heft Nr 104, 1984
  • Die Arbeitsgemeinschaft der R- und V-Zettel Sammler e.V. hat auf ihrer Internetseite eine Vielzahl von deutschen R-Stempeln veröffentlicht: http://arge-r-v-zettel.de/classic-zettel/r-stempel-und-provisorien

Nachsatz:

Das Thema R-Stempel streift Niedersachsen nicht nur während der Zeit des Deutschen Reiches. Weitere Beiträge sind erstellt:

R-Stempel (Britische Zone)

Dieser Artikel beschäftigt sich mit speziellen Einschreiben von 1946 bis 1948 im Nachkriegsdeutschland, aus einem Teilgebiet der Britischen Zone.

In dieser Zeit, wo Papier knapp und teuer war, versuchte man zu sparen. R-Zettel aus Papier zu machen war zu aufwendig und einen Stempel herzustellen einfacher.

Die unterschiedlichsten Formulierungen werden in Verkaufsofferten oder in der Literatur verwendet, um letztendlich das Gleiche zu beschreiben:

  • Einschreibenstempel
  • Einschreibestempel
  • Einschreibstempel
  • Einschreiben-Stempel
  • Noteinschreibestempel
  • Behelfs-R-Stempel
  • Blanco-R-Stempel
  • Not-R-Stempel
  • Aushilfs-R-Stempel
  • prov. R-Stempel
  • Rekommantionstempel (Österreich)
  • R-Stempel mit Postleitzahl.

Ich habe mich entschieden, diese Form als R-Stempel zu bezeichnen. (Der Stempel mit dem Wort „Recomandirt“, aus der Zeit vor dem Deutschen Reich hat mit dieser Thematik nicht direkt zu tun).

Die formale Abgrenzung zu R-Zetteln oder handschriftlichen R-Vermerken, ist ein Stempel mit

  • Rahmen,
  • häufig vorgegebener Ortsbezeichnung.

Nur der Numerator wird (häufig) mit Tinte handschriftlich eingetragen. Der R-Stempel wird direkt auf einer Postsendung aufgebracht und nicht z.B. auf einem Blanko-Zettel.

R-Stempel gibt es bei vielen Postverwaltungen in aller Welt. In den Besatzungszonen im Nachkriegsdeutschland kommen sie in der Amerikanischen- und der Französischen Zone besonders häufig vor.

Die folgenden R-Stempel aus dem Gebiet des heutigen Niedersachsen sind in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt. Zur besseren Lesbarkeit wird der R-Stempel bei Belegen erneut abgebildet. R-Stempel Ausschnitte werden zwangsläufig ohne Datum beschrieben.

Letzte Aktualisierung: 25. September 2022

Badbergen, Ausschnitt

Bad Pyrmont, 18.4.46, ohne Unterscheidungsbuchstabe (UB)

Bad Pyrmont, 20.6.46, mit UB „a“

Bad Pyrmont, 20.4.46, mit UB „b“

Bad Pyrmont, 18.6.46, mit UB „c“

(23) Bad Rothenfelde, 2.7.46

Barnstorf, 22.3.46, der Ort liegt im Landkreis Diepholz

Berge (Krs. Bersenbrück), Ausschnitt

Borgloh (Kr. Osnabrück), 4.7.46

(20b) Braunschweig Sammlermarkenstelle, 19.8.47, Stempel Höhe 18 mm, Breite 62 mm, Nachnahme und Postsache, Stempel mit Postleitgebietszahl.

Braunschweig Sammlermarkenstelle, 23.8.47, Stempel Höhe 24 mm, Breite 62 mm, Nachnahme und Postsache, Stempel ohne Postleitgebietszahl.

Einen ausführlichen Artikel zu Braunschweig Sammlermarkenstempel finden Sie hier.

Cappeln (Oldb), 15.1.47

Cloppenburg, 26.7.46, mit UB „b“

Emstek, 26.4.46, der Ort liegt im Landkreis Cloppenburg

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Essen (Oldenburg), 26.3.46

Förste über Herzberg (Harz), 30.6.47

Friesoyte, Stempel Rückseite 6.1.46

Garrel (Oldb), Ausschnitt

Gr. Hesepe über Meppen, 16.4.47, Landpoststempel neben R-Stempel, R-Stempel ohne Ortsangabe, Poststempel Meppen

Groß Ilsede, 28.3.46

Groß Ilsede, Ausschnitt, Ortsstempel größer als Stempelrahmen

Groß Lafferde, 20.6.46

Haselünne, 20.9.47

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Herzberg (Harz), 2.9.46, ohne UB

Herzberg (Harz), 23.7.46, mit UB „a“

Herzberg (Harz), 9.5.46, mit UB „b“

Hilter (Teuteburgerw.), Ausschnitt

Laer (Bez. Osnabrück), 23.3.46

Lastrup (Oldb), 11.6.46

Menslage ü. Quakenbrück, 23.6.47

Meppen, 11.11.47, mit UB „b“

Meppen, 9.4.48, mit UB „c“

Norden, 21.4.46, mit Landpoststempel 23 Westeraccum über Norden

23 Nordhorn, Ausschnitt, UB „a“

23 Nordhorn, 7.8.47, mit UB „c“, Zensurbrief

23 Nordhorn (Grafsch. Bentheim), 8.5.46, Zusatz mit (Grafschaft. Bentheim)

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23 Nordhorn (Grafsch. Bentheim), ca. 1946, mit Unterscheidungsbuchstabe „a“ , Zusatz mit (Grafschaft. Bentheim)

Nortrup, 28.1.47

23 Osnabrück 1, Ausschnitt, Stempel mit Osnabrück 1 handschriftlich überschrieben

23 Osnabrück 1, Ausschnitt, UB „a“

Osterholz-Scharmbeck, 25.10.47, Freistempel Deutsche Post Kreisausschuss Osterholz. In diesem Stempel wird der Ort mit Bindestrich abgebildet. Es gibt auch einen Stempel ohne Bindestrich.

Peine, 22.3.46, mit UB „a“

Peine, 1.4.46, mit UB „b“

Quakenbrück, 18.9.46, mit UB „a“

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Quakenbrück, 12.7.46, mit UB „b“, Poststellen II Stempel 23 Suttrup über Quakenbrück

Quakenbrück, 18.11.46, mit UB „c“

Ramsloh (Oldb), Ausschnitt

 

Ritterhude, 7.8.46

Sandkrug (Oldb), Ausschnitt

Scharrel (Oldb), 27.7.46

(23) Schüttorf, 30.10.47

Sieber über Herzberg (Harz), 7.12.46

Soltau (Han), 23.3.46, Landpoststempel 20 Tewel über Soltau (Han)

Soltau (Han), 27.3.46

Vienenburg, 23.3.46, „R“ handschriftlich

Worpswede, 28.6.46

Der Schwerpunkt der Belege liegt in den Jahren 1946 und 1947. Nur ein Beleg aus dem Jahr 1948 ergänzt die Darstellung.

Von nachfolgenden Orten sind R-Stempel belegt:

  • Aerzen
  • Bippen
  • Bückeburg, Verwendung bereits im Deutschen Reich
  • Cloppenburg, UB a
  • Duderstadt, Verwendung bereits im Deutschen Reich
  • Haselünne, mit UB a
  • Hemmelte
  • Hildesheim 1, Verwendung bereits im Deutschen Reich
  • Hilter (Teuteburgerw.)
  • Menslage ü. Quakenbrück, ohne UB
  • 23 Nordhorn, ohne UB
  • 23 Nordhorn (Grafsch. Bentheim), mit UB a, a handschriftlich
  • 23 Nordhorn (Grafsch. Bentheim), mit UB a, a gestempelt
  • Osterholz-Scharmbeck, rechter Fuß vom „R“ breit
  • Quakenbrück, mit UB b
  • Quakenbrück, mit UB d

Offene Frage:

Lieber Leser, kennen Sie eine Verfügung, in der der Einsatz der R-Stempel geregelt wurde?

Literatur:

Die Arbeitsgemeinschaft der R- und V-Zettel Sammler e.V. hat auf ihrer Internetseite eine Vielzahl von deutschen R-Stempeln veröffentlicht: http://arge-r-v-zettel.de/classic-zettel/r-stempel-und-provisorien

Nachsatz:

Das Thema R-Stempel streift Niedersachsen nicht nur während der Zeit der Britischen Zone. Weitere Beiträge sind erstellt: