In der Fußball-Bundesliga, in der 2. Bundesliga und in der Regionalliga Nord gehen die niedersächsischen Profivereine VFL Wolfsburg, Hannover 96, VFL Osnabrück und Eintracht Braunschweig auf Torjagd und viele weitere Vereine spielen in unteren Ligen um Punkte. Die Deutsche Post AG hat 1997 dazu beigetragen, dass ein Niedersachsen Derby der Fußballregionalliga Nord mit einem R-Zettel und einem entsprechenden Umschlag dokumentiert wurde.
Umschlag Deutsche Post AG – Niederlassung Briefpost Osnabrück.
Osnabrück und Herzlake sind ca. 65 km voneinander entfernt. Und dieser Beleg dokumentiert ein Spiel vom 6. Spieltag der Regionalliga Nord, aus der Saison 1997/8. Der VFL Osnabrück verliert sein Heimspiel mit 0:1!
Nach einem Bericht in der DBZ beträgt die Auflage des Sonder-R-Zettels 200 Stück.
Quelle: Deutsche Briefmarkenzeitung DBZ 20/1997 vom 26.9.97
Die Antwort auf diese banale Frage ist eine Gegenfrage: in welchem Jahr?
Natürlich hat Niedersachsen keine eigene Postleitzahl, sondern Orte oder Teile von Orten. Und auch Firmen mit hohem Postaufkommen oder gar Postfächer sind mit einer eigenen Zahl versehen. Im Wesentlichen geht es um Postämter mit ihren R-Zetteln oder Stempeln, in denen die Postleitzahl dokumentiert ist.
Starten wir mit der aktuellen Postleitzahl:
Die Leitbereiche der fünfstelligen Postleitzahlen seit dem 1. Juli 1993:
R-Zettel 30159 Hannover 1, Unterscheidungsbuchstabe (UB) a, mit fünfstelliger Postleitzahl
19
nur 19270-9
21
ohne Hamburg, ohne 21039 und 21450-529 (Schleswig-Holstein), mit 21522
26
27
ohne Bremerhaven (Bremen)
28
ohne Bremen
29
ohne 29400-19 (Sachsen Anhalt)
30
31
34
nur 34330-55
37
ohne 372 (Hessen), ohne 373 (Thüringen), ohne 37650-88 (NRW), mit 37689-91 und 37697-9
38
ohne 38480-9 (Sachsen Anhalt), ohne 388 (Sachsen Anhalt)
48
nur 48442-65, 48478-80, 48486-8, 48497-539
49
ohne 49460-549 (NRW).
Die Leitbereiche der vierstelligen Postleitzahlen von 1961 bis zum 30. Juni 1993:
R-Zettel 3000 Hannover 1, UB a, mit vierstelliger Postleitzahl
205
209
210
211
212
213
214
215
216
217
219
272
273
274
280
281
282
283
284
285
286
287
288
289
290
291
293
294
295
296
297
298
299
Bemerkungen zu Leitbereich 2:
210 ohne Hamburg, 280 + 282 ohne Bremen, 285 ohne Bremerhaven.
300
301
303
304
305
306
307
309
310
311
312
313
314
315
316
317
318
320
321
322
325
326
328
330
332
333
334
335
336
337
338
339
340
341
342
345
347
351
Bemerkungen zu Leitbereich 3:
328 nur 3280, 347 nur 3471,3474, 3476, 351 ohne 3512.
444
445
446
447
449
450
451
452
455
457
459
496
Bemerkungen zu Leitbereich 4:
444 nur 4441-4 und 4448.
Einschreibezettel mit den Amtskennzeichen (AKZ) 1956 bis 1964:
R-Zettel Hannover 1, UB a, mit Amtskennzeichen (AKZ), hier 12 A
6
9
12
16
7 nur 7S, 7B6, 7F4, 7E6
R-Zettel nach Einführung der Postleitgebietszahlen (PLGZ) ab Juli 1944, grobe Gebietsbeschreibung:
R-Zettel 20 a Hannover 1, UB a, Postleitgebietszahl im Kreis
20 Provinz Hannover, Braunschweig
23 Gebiet Bremen, Oldenburg
24, Gebiet Hamburg, Schleswig Holstein
obige Gebiete südlich Hamburg und Elbe und ohne Bremen.
Neuordnung nach 1945:
20a Hannover
20b Braunschweig
23 Bremen
24a Hamburg
obige Gebiete südlich Hamburg und Elbe und ohne Bremen.
Die Ausgaben der OPDen Gruppen ab 1875:
R-Zettel OPD-Gruppendruck Norddeutsche Gruppe, Hannover 1, No., UB a, R rechtsstehend
Norddeutsche Gruppe – südlich Hamburg und Elbe, Hannover
Westfälische Gruppe – ohne Bremen, Oldenburg
Westdeutsche Gruppe – Braunschweig
R-Zettel OPD-Gruppendruck der Norddeutsche Gruppe, Hannover 1, No., ohne R, Einschreibebrief nach Göttingen, erste und dritte Zeile schwarz, zweite Zeile rot.
Empfehlung: Die Zuordnung der Orte erfolgt über die oben aufgeführten Postleitzahlen. Für die Detailrecherche früherer Jahre sind Postleitgebietskarten sehr hilfreich. Beispielhaft vom Gea Verlag Albes KG, Berlin von 1944 mit detaillierte Beschreibung der Postleitgebiete. Und die Postleitgebietskarte für das Westliche und Mittlere Deutschland vom 1. Juli 1951, Herausgegeben vom Posttechnischen Zentralamt 16 Darmstadt, Verlag Fautz, (17 b) Schopheim.
Der Heilbronner Philatelisten-Verein kreirte zum Jubiläum 75 Jahre Postleitzahlen im November 2016 diese BRIEFMARKE INDIVIDUELL.
Vor über 50 Jahren versuchte die Deutsche Bundespost die Annahme von Einschreibsendungen am Schalter zu erleichtern und die Bedienung der Einlieferer zu beschleunigen.
Im Mittelpunkt standen ein zweifarbiger Nummernstempel für den Beleg und ein einfarbiger Nummernstempel für die Einlieferungsbescheinigungen.
Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen, 16. Februar 1962, Nr. 17, Verfügungsnr. 93/1962
Verfügung Nr. 93
Auszug aus der Verfügung Nr. 93: Um die Annahme der Einschreibsendungen an den Schaltern zu erleichtern und die Bedienung der Einlieferer zu beschleunigen, werden in den nächsten Tagen bei den Annahmeschaltern der in der Anlage 1 genannten Postämter besondere zweifarbige (selbstfärbende) Nummernstempel für die Annahme von Einschreibsendungen versuchsweise eingesetzt werden.
Mit den doppelschlägigen Stempeln werden vom Annahmebeamten in einem Arbeitsgang mit dem ersten Abdruck die Merkmale des Nummernzettels für Einschreibsendungen auf der Sendung und mit dem zweiten Abdruck alle Vermerke der Einlieferungsbescheinigung im Einlieferungsschein oder Posteinlieferungsbuch abgedruckt. Das Stempelbild vereinigt dazu die Angaben des Einschreibnummernzettels (die Umrandung und den Buchstaben R in Rotdruck, die Einlieferungsnummer mit dem etwaigen Unterscheidungszeichen der Nummernreihe und das Amtskennzeichen des Einlieferungs-Amts in Schwarzdruck) mit den zum Vollziehen der Einlieferungsbescheinigung außerdem erforderlichen Vermerken (Datum der Annahme an Stelle des Tagesstempelabdrucks, Kennbuchstaben an Stelle der Unterschrift des Annahmebeamten). Wegen der technischen Gegebenheiten und der begrenzten Abmessung des Stempelbildes wurde auf die Ortsbezeichnung des Einlieferungs-Amts vorerst verzichtet. …
Der Stempelabdruck ersetzt den Nummernzettel, mit dem die Einschreibsendung sonst zu beleben ist. Mit dem Stempel werden nur Sendungen des Inlandsverkehrs bedruckt, die sich nach ihrer Beschaffenheit (glatte Oberfläche, ebener Inhalt) dazu eignen. Alle anderen Sendungen des Inlandsverkehrs (z.B. Warenproben, Päckchen) und alle Einschreibsendungen nach dem Ausland werden weiterhin mit Nummernzetteln … beklebt.
Um auch bei den mit Nummernzetteln zu beklebenden Einschreibsendungen das Erteilen der Einlieferungsbescheinigung zu beschleunigen, verwenden die Annahmeschalter einen besonderen einfarbigen (selbstfärbenden) Nummernstempel für Einlieferungsbescheinigungen, dessen Nummernfolge mit der Nummernreihe der Einlieferungsnummern im Nummerzettel gleichläuft. Das Stempelbild dieses Stempels enthält für das Vollziehen der Einlieferungsbescheinigung erforderlichen Angaben (Einlieferungs-Nummer mit etwaigen Unterscheidungszeichen der Nummernreihe und vorangestelltem R, Kennbuchstaben an Stelle der Unterschrift des Annahmebeamten und Datum der Einlieferung und Namen des Einlieferungs-Amts an Stelle des Abdruck des Tagesstempels).
Stempel einfarbig.
In der Anlage 1 vom Amtsblatt Nr. 17/1962 wurden die 15 Orte mit Amtskennzeichen aufgelistet, an denen der Nummernstempel versuchsweise eingesetzt werden sollte:
Bremen 1 – 9 C
Delmenhorst 1 – 9 J
Düsseldorf 1 – 1 A 9
Frankfurt (Main) 1 – 2 C
Hamburg 12 – 6 X
Hamburg 36 – 6 X
Hamburg-Lokstedt – 6 U
Heidelberg 1 – 13 A
Mannheim 1 – 13 C
Weinheim – 13 G
Augsburg 2 – 3 B
Oberstdorf – 3 K 8
Würzburg 1 – 5 D
Stuttgart 1 – 4 G
Göppingen 1 – 4 D
Anlage 1
Da sich dieser Artikel auf das niedersächsische Versuchspostamt Delmenhorst konzentriert, folgen jetzt keine Abbildungen der Amtsblatt-Anlagen mit dem Stempelmuster, sondern ein Einlieferungsschein und ein R-Brief von Delmenhorst:
Einlieferungsschein, Unterscheidungsbuchstaben xa unter dem Numerator, f daneben und a unter dem Datum.
Beleg vom 30.3.62 von Delmenhorst nach München, Unterscheidungsbuchstaben xa unter dem Numerator, f daneben und a unter dem Datum.
Es sind von Delmenhorst zwei verschiedene Stempel bekannt.
Stempel vom 6.3.62 mit den Unterscheidungsbuchstaben xb unter dem Numerator, g daneben und b unter dem Datum.
Bisher können über Original oder Kopie 77 Belege nachgewiesen werden.
Der erste bekannte Beleg stammt vom 22.2.1962, der letzte Brief vom 15.1. 1963.
Die Verteilung dieser Belege erstreckt sich in Delmenhorst von Februar 1962 bis Dezember 1962 mit einem klaren Schwerpunkt auf die ersten Monate des Testzeitraums:
Delmenhorst 1 – 9 J:
Monat
Unterscheidungs- buchstaben xa, f, a
Unterscheidungs- buchstaben xb, g, b
Februar 1962
6
3
März 1962
26
11
April 1962
10
1
Mai 1962
2
6
Juni 1962
0
0
Juli 1962
5
0
August 1962
1
1
September 1962
0
0
Oktober 1962
0
0
November 1962
1
2
Dezember 1962
0
1
Januar 1963
0
1
Letzte Aktualisierung: 16. März 2024
Herr Friedrich J. Opaterny, Zirndorf hat im März 2000 auf Basis aller Versuchsorte und intensiver Marktbeobachtung für Delmenhorst eine hochgerechnete Menge von 8.000 Briefen mit zweifarbigem Nummernstempel ermittelt.
Die Recherche obiger Belege erfolgte über das Durchforsten von Auktionsangeboten. Interessant ist hier zu beobachten, wie einzelne Belege durch die Hände verschiedenen Anbieter gehen, sicher mit dem Ziel einen anderen Preis zu erzielen.
Verfolgen Sie auch einzelne Briefe?
Gern nehme ich zur Vervollständigung dieser Darstellung Scans weiterer Belege vom Versuchsstempel Delmenhorst entgegen.
Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen, 25. Januar 1963, Nr. 12, Verfügungsnr. 49/1963
Verfügung Nr. 49
Auszug aus der Verfügung Nr. 49: Die Versuche mit den besonderen zweifarbigen (selbstfärbenden) Nummernstempel für die Annahme von Einschreibsendungen werden nach dem betrieblich unbefriedigenden Ergebnis der Erprobung eingestellt.
Die Geräte sind von den Annahmeschaltern zurückzuziehen und dem PTZ Darmstadt zu übersenden.
Die gleichzeitig versuchsweise eingesetzten einfarbigen (selbstfärbenden) Nummernstempel für Einlieferungsbescheinigungen über Einschreibsendungen haben sich bei der Erprobung bewährt und sind weiter zu verwenden.
Über die allgemeine Ausstattung der Annahmeschalter wird besonders verfügt werden.
Quellen:
Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen, 16. Februar 1962, Nr. 17, Verfügungsnr. 93/1962
Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen, 25. Januar 1963, Nr. 12, Verfügungsnr. 49/1963