Calvörde

Das heutige Land Niedersachsen entstand nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Vereinigung des Landes Hannover mit den Freistaaten Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe.

Am 8. November 1946 wurde die Verordnung Nr. 55 der britischen Militärregierung erlassen, durch die rückwirkend zum 1. November 1946 das Land Niedersachsen gegründet wurde.

Auf dem abgebildeten R-Zettel wird die Zugehörigkeit von Calvörde zum Freistaat Braunschweig dokumentiert.

R-Zettel Calvörde (Braunschweig)

Calvörde ist heute eine Gemeinde im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt. Was hat also Calvörde mit Braunschweig (respektive mit Niedersachsen) zu tun? Ein Blick in die Geschichte erklärt die Verbindung zu Braunschweig. Und die Karte zeigt die Insellage von Calvörde um 1789 und der heutigen Bundeslandgrenze von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

Im späten 13. Jahrhundert wurde die Burg Calvörde erstmals erwähnt. 1571 wurden Burg und Ort unter Herzog Julius von Braunschweig Teil des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel. Mit dem Wiener Kongress 1814/15 wurde Calvörde ein Teil des neugegründeten Herzogtum Braunschweig. Nach der Novemberrevolution 1918 gehört Calvörde zum Freistaat Braunschweig. Der Freistaat Braunschweig besteht 1931 aus zehn (!) isolierten Landstücken. Nach den Beschlüssen des 1. EAC-Zonenprotokolls aus dem Jahre 1944 und dem Potsdamer Abkommen gehörte die braunschweigische Exklave Calvörde zur Provinz Sachsen der Sowjetischen Besatzungszone.

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Brief vom 23. April 1931 nach Braunschweig (Regierungsinspektor). Zusatz Braunschweig auf dem R-Zettel und im Poststempel

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R-Zettel vom obigen Beleg

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Die Zugehörigkeit zu Braunschweig dokumentiert eine Absenderangabe aus den 1930er Jahren: Braunschw. Landessparkasse, Zweigstelle 29 Calvörde, Symbol Pferd

 

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Calvörde´s Insellage belegt mit einem Kartenausschnitt, Gebiet der Oberpostdirektion Braunschweig 1874

Alle weiteren R-Zettel führen nicht mehr den Zusatz Braunschweig.

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R-Zettel rechtsstehend, ein rückseitiger Vermerk datiert den 27. August 1886

Am 1. Juli 1911 wurde das Postamt Calvörde (Exclave des Herzogstums Braunschweig) dem Bezirk der Oberpostdirektion Magdeburg zugeteilt.

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R-Brief vom 15. Februar 1927 nach Braunschweig, Poststempel mit Zusatz Braunschweig

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R-Zettel vom obigen Beleg

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Am 24. Januar 1923 schreibt die Gerichtsschreiberei des Amtsgerichts Calvörde an das Amstgericht Helmstedt, Frankatur mit vier Dienstmarken

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R-Zettel vom obigen Beleg, vierfach gezähnt aus einem Bogen mit Bogenrest

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Vom Calvörder Kalksandsteinwerk geht am 9. Februar 1946 ein Brief an das Mitteldeutsche Braunkohlen Syndikat in Leipzig. Poststempel weiterhin mit Zusatz Braunschweig

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R-Zettel vom obigen Beleg, Blanko Einschreibzettel mit Stempel Calvörde, Kreis für vorgesehene Postleitzahl wird nicht genutzt

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Ca. 1946 wurde dieser R-Zettel eingesetzt, Blanko mit Stempel Calvörde, Kreis für vorgesehene Postleitzahl wird nicht genutzt, Typ 751

Zu diesem R-Zettel Typ 751 erhalten Sie hier weitere Informationen.

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R-Zettel der Deutschen Post der DDR, Calvörde (Bz Magdeburg), fünfstelliger Numerator, C 35 ist Bezeichnung für diese Postformular

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Brief eines Handwerkbetriebes am 30. Mai 1991 an die Kreisverwaltung Haldensleben. Aufbrauch des R-Zettel der Deutschen Post der DDR mit der Postleitzahl 3242

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R-Zettel vom obigen Beleg

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Brief aus 39359 Calvörde vom 22. April 1994 nach Haldenleben

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R-Zettel vom obigen Beleg, 5-stellige Postleitzahl 39359

Calvörde hat heute ca. 1.800 Einwohner. Der Ort liegt ca. 60 km Luftlinie von der Stadt Braunschweig entfernt. Das aktuelle Wappen (und auch das Motiv der Vorjahre) von Calvörde zeigt weiter seinen Bezug zu Braunschweig:

Abbildung des Braunschweiger Löwen im Wappen (aus der Wappensammlung von Kaffee Hag)

Calvörde hat mit Niedersachsen nichts zu tun. Aber ein Einschreibezettel mit dem Zusatz Braunschweig gehört in die Sammlung Niedersachsen. Und ein Blick über die Landesgrenzen hinweg kann nicht schaden.

Calvörde Impressionen:

Ortsschild am 19. April 2018

Informationen zu Hessen, einem weiteren Ort im Freistaat Braunschweig, finden Sie hier.

Quellen:

  • Calvörde – Hans Gottfried Figge: Gebietsveränderungen im Bereich des ehemaligen Landes Braunschweig von 1918 bis 1972. In: Braunschweigisches Jahrbuch, Bd. 54 (1973), online (PDF), 25,8 MB, S. 249–257.
  • 100 Jahre Oberpostdirektion Braunschweig 1868-1968

Fußball

In der Fußball-Bundesliga, in der 2. Bundesliga und in der Regionalliga Nord gehen die niedersächsischen Profivereine VFL Wolfsburg, Hannover 96, VFL Osnabrück und Eintracht Braunschweig auf Torjagd und viele  weitere Vereine spielen in unteren Ligen um Punkte. Die Deutsche Post AG hat 1997 dazu beigetragen, dass ein Niedersachsen Derby der Fußballregionalliga Nord mit einem R-Zettel und einem entsprechenden Umschlag dokumentiert wurde.

49074 Osnabrück 1. UB: VfL, Nutzer Regionalderby VFL, nassklebend, 31.8.97, Aufbrauch eines blanko Amtskennzeichen R-Zettels.

Umschlag Deutsche Post AG – Niederlassung Briefpost Osnabrück.

Osnabrück und Herzlake sind ca. 65 km voneinander entfernt. Und dieser Beleg dokumentiert ein Spiel vom 6. Spieltag der Regionalliga Nord, aus der Saison 1997/8. Der VFL Osnabrück verliert sein Heimspiel mit 0:1!

Nach einem Bericht in der DBZ beträgt die Auflage des Sonder-R-Zettels 200 Stück.

Quelle: Deutsche Briefmarkenzeitung DBZ 20/1997 vom 26.9.97

Welche Postleitzahl hat Niedersachsen?

Die Antwort auf diese banale Frage ist eine Gegenfrage: in welchem Jahr?

Natürlich hat Niedersachsen keine eigene Postleitzahl, sondern Orte oder Teile von Orten. Und auch Firmen mit hohem Postaufkommen oder gar Postfächer sind mit einer eigenen Zahl versehen. Im Wesentlichen geht es um Postämter mit ihren R-Zetteln oder Stempeln, in denen die Postleitzahl dokumentiert ist.

Starten wir mit der aktuellen Postleitzahl:

Die Leitbereiche der fünfstelligen Postleitzahlen seit dem 1. Juli 1993:

R-Zettel 30159 Hannover 1, Unterscheidungsbuchstabe (UB) a, mit fünfstelliger Postleitzahl

19 nur 19270-9
21 ohne Hamburg, ohne 21039 und 21450-529 (Schleswig-Holstein), mit 21522
26
27 ohne Bremerhaven (Bremen)
28 ohne Bremen
29 ohne 29400-19 (Sachsen Anhalt)
30
31
34 nur 34330-55
37 ohne 372 (Hessen), ohne 373 (Thüringen), ohne 37650-88 (NRW), mit 37689-91 und 37697-9
38 ohne 38480-9 (Sachsen Anhalt), ohne 388 (Sachsen Anhalt)
48 nur 48442-65, 48478-80, 48486-8, 48497-539
49 ohne 49460-549 (NRW).

 

Die Leitbereiche der vierstelligen Postleitzahlen von 1961 bis zum 30. Juni 1993:

R-Zettel 3000 Hannover 1, UB a, mit vierstelliger Postleitzahl

205 209 210 211
212 213 214 215
216 217 219 272
273 274 280 281
282 283 284 285
286 287 288 289
290 291 293 294
295 296 297 298
299

Bemerkungen zu Leitbereich 2:

210 ohne Hamburg, 280 + 282 ohne Bremen, 285 ohne Bremerhaven.

300 301 303 304
305 306 307 309
310 311 312 313
314 315 316 317
318 320 321 322
325 326 328 330
332 333 334 335
336 337 338 339
340 341 342 345
347 351

Bemerkungen zu Leitbereich 3:

328 nur 3280, 347 nur 3471,3474, 3476, 351 ohne 3512.

444 445 446 447
449 450 451 452
455 457 459 496

Bemerkungen zu Leitbereich 4:

444 nur 4441-4 und 4448.

Einschreibezettel mit den Amtskennzeichen (AKZ) 1956 bis 1964:

R-Zettel Hannover 1, UB a, mit Amtskennzeichen (AKZ), hier 12 A

6 9 12 16 7 nur 7S, 7B6, 7F4, 7E6

R-Zettel nach Einführung der Postleitgebietszahlen (PLGZ) ab Juli 1944, grobe Gebietsbeschreibung:

R-Zettel 20 a Hannover 1, UB a, Postleitgebietszahl im Kreis

20 Provinz Hannover, Braunschweig

23 Gebiet Bremen, Oldenburg

24, Gebiet Hamburg, Schleswig Holstein

obige Gebiete südlich Hamburg und Elbe und ohne Bremen.

Neuordnung nach 1945:

20a Hannover

20b Braunschweig

23 Bremen

24a Hamburg

obige Gebiete südlich Hamburg und Elbe und ohne Bremen.

Die Ausgaben der OPDen Gruppen ab 1875:

R-Zettel OPD-Gruppendruck Norddeutsche Gruppe, Hannover 1, No., UB a, R rechtsstehend

Norddeutsche Gruppe – südlich Hamburg und Elbe, Hannover

Westfälische Gruppe – ohne Bremen, Oldenburg

Westdeutsche Gruppe – Braunschweig

R-Zettel OPD-Gruppendruck der Norddeutsche Gruppe, Hannover 1, No., ohne R, Einschreibebrief nach Göttingen, erste und dritte Zeile schwarz, zweite Zeile rot.

Empfehlung: Die Zuordnung der Orte erfolgt über die oben aufgeführten Postleitzahlen. Für die Detailrecherche früherer Jahre sind Postleitgebietskarten sehr hilfreich. Beispielhaft vom Gea Verlag Albes KG, Berlin von 1944 mit detaillierte Beschreibung der Postleitgebiete. Und die Postleitgebietskarte für das Westliche und Mittlere Deutschland vom 1. Juli 1951, Herausgegeben vom Posttechnischen Zentralamt 16 Darmstadt, Verlag Fautz, (17 b) Schopheim.

Der Heilbronner Philatelisten-Verein kreirte zum Jubiläum 75 Jahre Postleitzahlen im November 2016 diese BRIEFMARKE INDIVIDUELL.

Nummernstempel für die Annahme von Einschreibsendungen

Postautomation Delmenhorst

190-g-xb

Vor über 50 Jahren versuchte die Deutsche Bundespost die Annahme von Einschreibsendungen am Schalter zu erleichtern und die Bedienung der Einlieferer zu beschleunigen.

Im Mittelpunkt standen ein zweifarbiger Nummernstempel für den Beleg und ein einfarbiger Nummernstempel für die Einlieferungsbescheinigungen.

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Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen, 16. Februar 1962, Nr. 17, Verfügungsnr. 93/1962

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Verfügung Nr. 93

Auszug aus der Verfügung Nr. 93: Um die Annahme der Einschreibsendungen an den Schaltern zu erleichtern und die Bedienung der Einlieferer zu beschleunigen, werden in den nächsten Tagen bei den Annahmeschaltern der in der Anlage 1 genannten Postämter besondere zweifarbige (selbstfärbende) Nummernstempel für die Annahme von Einschreibsendungen versuchsweise eingesetzt werden.

Mit den doppelschlägigen Stempeln werden vom Annahmebeamten in einem Arbeitsgang mit dem ersten Abdruck die Merkmale des Nummernzettels für Einschreibsendungen auf der Sendung und mit dem zweiten Abdruck alle Vermerke der Einlieferungsbescheinigung im Einlieferungsschein oder Posteinlieferungsbuch abgedruckt. Das Stempelbild vereinigt dazu die Angaben des Einschreibnummernzettels (die Umrandung und den Buchstaben R in Rotdruck, die Einlieferungsnummer mit dem etwaigen Unterscheidungszeichen der Nummernreihe und das Amtskennzeichen des Einlieferungs-Amts in Schwarzdruck) mit den zum Vollziehen der Einlieferungsbescheinigung außerdem erforderlichen Vermerken (Datum der Annahme an Stelle des Tagesstempelabdrucks, Kennbuchstaben an Stelle der Unterschrift des Annahmebeamten). Wegen der technischen Gegebenheiten und der begrenzten Abmessung des Stempelbildes wurde auf die Ortsbezeichnung des Einlieferungs-Amts vorerst verzichtet. …

Der Stempelabdruck ersetzt den Nummernzettel, mit dem die Einschreibsendung sonst zu beleben ist. Mit dem Stempel werden nur Sendungen des Inlandsverkehrs bedruckt, die sich nach ihrer Beschaffenheit (glatte Oberfläche, ebener Inhalt) dazu eignen. Alle anderen Sendungen des Inlandsverkehrs (z.B. Warenproben, Päckchen) und alle Einschreibsendungen nach dem Ausland werden weiterhin mit Nummernzetteln … beklebt.

Um auch bei den mit Nummernzetteln zu beklebenden Einschreibsendungen das Erteilen der Einlieferungsbescheinigung zu beschleunigen, verwenden die Annahmeschalter einen besonderen einfarbigen (selbstfärbenden) Nummernstempel für Einlieferungsbescheinigungen, dessen Nummernfolge mit der Nummernreihe der Einlieferungsnummern im Nummerzettel gleichläuft. Das Stempelbild dieses Stempels enthält für das Vollziehen der Einlieferungsbescheinigung erforderlichen Angaben (Einlieferungs-Nummer mit etwaigen Unterscheidungszeichen der Nummernreihe und vorangestelltem R, Kennbuchstaben an Stelle der Unterschrift des Annahmebeamten und Datum der Einlieferung und Namen des Einlieferungs-Amts an Stelle des Abdruck des Tagesstempels). 

anlage-3

Stempel einfarbig.

In der Anlage 1 vom Amtsblatt Nr. 17/1962 wurden die 15 Orte mit Amtskennzeichen aufgelistet, an denen der Nummernstempel versuchsweise eingesetzt werden sollte:

  • Bremen 1 – 9 C
  • Delmenhorst 1 – 9 J
  • Düsseldorf 1 – 1 A 9
  • Frankfurt (Main) 1 – 2 C
  • Hamburg 12 – 6 X
  • Hamburg 36 – 6 X
  • Hamburg-Lokstedt – 6 U
  • Heidelberg 1 – 13 A
  • Mannheim 1 – 13 C
  • Weinheim – 13 G
  • Augsburg 2 – 3 B
  • Oberstdorf – 3 K 8
  • Würzburg 1 – 5 D
  • Stuttgart 1 – 4 G
  • Göppingen 1 – 4 D

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Anlage 1

Da sich dieser Artikel auf das niedersächsische Versuchspostamt Delmenhorst konzentriert, folgen jetzt keine Abbildungen der Amtsblatt-Anlagen mit dem Stempelmuster, sondern ein Einlieferungsschein und ein R-Brief von Delmenhorst:

099-f

Einlieferungsschein, Unterscheidungsbuchstaben xa unter dem Numerator, f daneben und a unter dem Datum.

 074-f

Beleg vom 30.3.62 von Delmenhorst nach München, Unterscheidungsbuchstaben xa unter dem Numerator, f daneben und a unter dem Datum.

Es sind von Delmenhorst zwei verschiedene Stempel bekannt.

190-g-xb

Stempel vom 6.3.62 mit den Unterscheidungsbuchstaben xb unter dem Numerator, g daneben und b unter dem Datum.

Bisher können über Original oder Kopie 77 Belege nachgewiesen werden.

Der erste bekannte Beleg stammt vom 22.2.1962, der letzte Brief vom 15.1. 1963.

Die Verteilung dieser Belege erstreckt sich in Delmenhorst von Februar 1962 bis Dezember 1962 mit einem klaren Schwerpunkt auf die ersten Monate des Testzeitraums:

Delmenhorst 1 – 9 J:

Monat Unterscheidungs-
buchstaben xa, f, a
Unterscheidungs-
buchstaben xb, g, b
Februar 1962 6 3
März 1962 26 11
April 1962 10 1
Mai 1962 2 6
Juni 1962 0 0
Juli 1962 5 0
August 1962 1 1
September 1962 0 0
Oktober 1962 0 0
November 1962 1 2
Dezember 1962 0 1
     
Januar 1963 0 1

Letzte Aktualisierung: 16. März 2024

Herr Friedrich J. Opaterny, Zirndorf hat im März 2000 auf Basis aller Versuchsorte und intensiver Marktbeobachtung für Delmenhorst eine hochgerechnete Menge von 8.000 Briefen mit zweifarbigem Nummernstempel ermittelt.

Die Recherche obiger Belege erfolgte über das Durchforsten von Auktionsangeboten. Interessant ist hier zu beobachten, wie einzelne Belege durch die Hände verschiedenen Anbieter gehen, sicher mit dem Ziel einen anderen Preis zu erzielen.

Verfolgen Sie auch einzelne Briefe?

Gern nehme ich zur Vervollständigung dieser Darstellung Scans weiterer Belege vom Versuchsstempel Delmenhorst entgegen.

amtsblatt-12

Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen, 25. Januar 1963, Nr. 12, Verfügungsnr. 49/1963

verfuegung-49

Verfügung Nr. 49

Auszug aus der Verfügung Nr. 49: Die Versuche mit den besonderen zweifarbigen (selbstfärbenden) Nummernstempel für die Annahme von Einschreibsendungen werden nach dem betrieblich unbefriedigenden Ergebnis der Erprobung eingestellt.

Die Geräte sind von den Annahmeschaltern zurückzuziehen und dem PTZ Darmstadt zu übersenden.

Die gleichzeitig versuchsweise eingesetzten einfarbigen (selbstfärbenden) Nummernstempel für Einlieferungsbescheinigungen über Einschreibsendungen haben sich bei der Erprobung bewährt und sind weiter zu verwenden.

Über die allgemeine Ausstattung der Annahmeschalter wird besonders verfügt werden.

Quellen:

  • Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen, 16. Februar 1962, Nr. 17, Verfügungsnr. 93/1962
  • Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen, 25. Januar 1963, Nr. 12, Verfügungsnr. 49/1963
  • DBZ, Nr. 21, 1983, Kurt Wilk
  • Friedrich J. Opaterny, Zirndorf

Bad

Die Berliner Tageszeitung DER TAGESSPIEGEL beschäftigte sich in der Ausgabe vom 19. November 2016 mit dem Ort Bad Eilsen in Niedersachsen. Mit einer ungewöhnlichen Headline machte die Zeitung auf Seite 1 auf einen längeren Artikel im Blatt aufmerksam:

 tagesspiegel

Hier erholte sich West-Berlin: Der kuriose Kurort Bad Eilsen

Die Autorin Lisa McMinn geht der Geschichte nach, warum Bad Eilsen und West-Berlin in den 1970er Jahren eine enge Verbindung hatten. Aus dem Artikel zitiert:

„Bereits 1957 hatte die Landesversicherungsanstalt Berlin-Hannover einen Großteil der Kuranlagen in Bad Eilsen gekauft. Die damalige (West-) Berliner Landesversicherung hatte feste Kapazitäten in den Kliniken gebucht. Bis zur Hälfte der Patienten kam daher aus West-Berlin. Einst war Bad Eilsen die Moorbadewanne West-Berlins, der Kurort war Hauptanlaufpunkt für malade Frontstädter. Seit 1969 sind die Heilquellen staatlich anerkannt. Und seit 1971 darf sich Eilsen „Bad Eilsen“ nennen.“

Inspiriert durch diesen Zeitungsartikel stellen sich folgende Fragen:

Welche Orte in Niedersachsen führen den Städtebeinamen BAD im Namen?

Seit wann darf der Ort diesen Zusatz führen?

In der folgenden Auflistung sind die recherchierten Daten mit eingeflossen.

Es gilt es zu berücksichtigen, dass bei einer Ortsumbenennung vorrätige R-Zettel häufig aufgebraucht wurden und sogenannte Ersttagsbelege eher unwahrscheinlich sind.

Um einschätzen zu können, welche Bedeutung die folgenden Orte für den abgehenden Postverkehr hatten, ist die ca. Zahl der Einwohner (EW) ergänzt. Die Quellen dieser Einwohnerzahlen stammen aus unterschiedlichen Jahren (2003 bis 2016). Je nach Größe des Ortes ist es teilweise schwierig aktuelle Zahlen zu ermitteln. Die genannten Zahlen dienen nur zur Einschätzung der Ortsgröße.

Kann die Veränderung im Ortsnamen mittels R-Zettel oder R-Beleg nachgewiesen werden?

Ja und nein, sehen Sie selbst:

Bad Bederkesa, Bad seit 1.10.1996, ca. 5.200 EW, vermutlich keine R-Zettel mit Zusatz Bad, da Bederkesa nur neun Monate vor Einführung der Label umbenannt wurde:

bederkesa-440

Bad Bentheim, Bad seit 6.6.1979, ca. 15.300 EW:

bad-bentheim-002bentheim-238 

Bad Bevensen, Bad seit 12.5.1976, ca. 9.000 EW:

bad-bevensenbevensen

Bad Blenhorst, ca. 320 EW

Blenhorst ist ein Ortsteil der Gemeinde Balge im Landkreis Nienburg/Weser und verzeichnet etwa 320 Einwohner (103 Häuser). Schon 1842 wurde der Ort als Kuranstalt gegründet. Er war bis Ende 2010 Kurort. Es ist das wohl kleinste Moorbad in Deutschland gewesen. Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Balge, Blenhorst, Bötenberg, Buchhorst, Holzbalge, Mehlbergen und Sebbenhausen zu einer neuen Gemeinde zusammengeschlossen. Diese erhielt den Namen Blenhorst. Am 23. Januar 1976 wurde ihr Name amtlich in Balge geändert. Mit diesen Informationen dürfte es schwer sein Bad Blenhorst postalisch zu belegen, oder?

Bad Bodenteich, Bad seit 1.10.1998, ca. 3.700 EW, keine R-Zettel mit Zusatz Bad, da Bodenteich zu Zeiten der Label umbenannt wurde:

bodenteich-005

Bad Eilsen, ca. 2.500 EW:

bad-eilsen-937eilsen73

Bad Essen, Bad seit 1902, ca.15.300 EW:

bad-essen-640

Bad Fallingbostel, Bad seit 5.8.2002, ca. 11.000 EW, keine R-Zettel mit Zusatz Bad, da Fallingbostel zu Zeiten der Label umbenannt wurde:

falling

Bad Gandersheim, Bad seit 1932, ca. 10.100 EW:

bad-ganderheim-133gandersheim-777

Bad Grund, Bad seit 16. Juli 1855, ca. 2.400 EW:

bad-grund-29

Bad Harzburg, Bad seit 27. 5. 1892,  ca. 21.700 EW:

bad-harzburgharzburg

Bad Helmstedt, Bad seit 1982, ca. 150 EW:

…wenn schon kein R-Zettel, dann wenigstens ein Ausschnitt aus einer Gruss aus Bad Helmstedt Karte…

Bad Iburg, Bad seit 1967, ca. 10.700 EW:

bad-iburgiburg

Bad Laer, Bad seit 1975, ca. 9.300 EW:

bad-laerlaer

Dieser Briefausschnitt zeigt eine Umstellung zum Namen Bad. Der Poststempel führt im Stadtteil Remsede (Bad Laer 4) ca. acht Jahre nach der Umbenennung am 29.4.83 den Zusatz Bad. Ein früherer R-Zettel ohne Zusatz Bad wird aufgebraucht.

Bad Lauterberg im Harz, Bad seit 1906, ca. 10.600 EW:

bad-lauterberg

lauterberg

Brief von Lauterberg am Harz nach Herzberg am Harz, 16.3.1878

Bad Münder am Deister, Bad seit 1936, ca. 17.400 EW:

bad-muendermuender

Bad Nenndorf, Bad seit 1787, ca. 8.700 EW:

bad-nenndorf

Brief von Nenndorf (Bad) nach Rinteln, 23.10.1886

Bad Pyrmont, Bad seit 1914, ca. 19.200 EW:

bad-pyrmontpyrmont

Bad Rehburg, Bad seit 28.11.1752, ca. 800 EW:

bad-rehburgrehburg-bad

Bad Rothenfelde, Bad seit 24.02.1905, ca. 7.800 EW:

bad-rothenfelde

Bad Sachsa, Bad seit 1905, ca. 7.500 EW:

bad-sachs

Brief von Bad Sachsa (Südharz) nach Halle/Saale, 29.1.1946

Bad Salzdetfurth, Bad seit 10.12.1921, ca. 13.300 EW:

bad-salzdetfurth

Bad Zwischenahn, Bad seit 1919, ca. 28.200 EW:

bad-zwischenahn

zwischenahn

Brief von Zwischenahn nach Hannover, 2.10.1895

Salzgitter-Bad, Bad seit 1951, ca. 20.800 EW:

salzgitter-badsalzgitter

Das Niedersächsische Kommunalverfassungsgesetz bestimmt in § 19 (4):

„Ist eine Gemeinde oder ein Teil einer Gemeinde als Heilbad, Nordseeheilbad, Nordseebad, Kneipp-Heilbad oder Kneipp-Kurort staatlich anerkannt, so entscheidet die Gemeinde, ob das Wort „Bad“ Bestandteil ihres Namens oder Namens des Gemeindteils wird. Wird die staatliche Anerkennung aufgehoben, so entfällt der Namensbestandteil „Bad“ nach Ablauf von fünf Jahren, es sei denn, die staatliche Anerkennung war mindestens zwanzig Jahre wirksam.“

‎Welche Fragen kann dieser Artikel z.Zt. nicht klären:

Seit wann führt Bad Eilsen den Namenszusatz BAD im Namen?

Welcher anderer Ort hat die Bezeichnung im Laufe der Jahre verloren?

Welcher der obigen Orte hatte wegen der geringen Bevölkerungszahl kein eigenes Postamt?

Warum haben andere Orte mit entsprechenden Einrichtungen oder „gesunder“ Lage keinen Städtebeinamen?

Nicht alle der aufgeführten Bäderorte sind heute noch als Kurort aktiv.

Ihre Mitarbeit ist bei dieser und allen Seiten der Homepage erbeten. Bitte ergänzen Sie fehlende Daten, Belege oder R-Zettel über das Kontaktformular. Danke!

Quellen:

  • Der Tagesspiegel, Berlin, 19.11.2016
  • Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz vom 17. Dezember 2010
  • Bad Grund: www.horn-petra.de
  • Bad Harzburg: Leitung Bürgermeisteramt, Chronik des Amtes Harzburg im XIX. Jahrhundert von Karl Berthold Fischer. Herausgegeben vom Harzburger Altertums- und Geschichtsverein, Braunschweig Appelhans, 1912, in der unter dem 27. Mai 1892 auf Seite 72 zu lesen ist :  „Durch Verfügung des Herzoglichen Staatsministeriums wird der Gemeinde Neustadt-Harzburg die Bezeichnung Bad Harzburg beigelegt.“
  • Kur- und Tourismusgesellschaft Staatsbad Nenndorf mbH, Jubiläumsbuch 200 Jahre Staatsbad Nenndorf.
  • Friedrich Gerling, Chronik Bad Rehburg, 20.11.1936, mit freundlicher Unterstützung von Jürgen Wagner
  • Bad Rothenfelde: Vorzimmer Bürgermeister, Abschrift der Amtlichen Bekanntmachung Kreisblatt 24.02.1905 und 200 Jahre Heilbad Rothenfelde, ISBN: 978-3-33-036025-1.
  • Bad Salzdetfurth: Büro Bürgermeister Hesse, durch Erlass des Preußischen Staatsministeriums vom 10.12.1921 wurde dem Ort Salzdetfurth die Zusatzbezeichnung BAD verliehen.
  • Bad Zwischenahn: Gemeindearchiv, den Beinamen „Bad“ führt die Gemeinde seit 1919. Dies belegt eine „Bekanntmachung für die Oldenburgischen Anzeigen“ des „Ministeriums des Innern“ vom 18. Dezember 1919. Sie findet sich in den Akten des Niedersächsischen Landesarchivs, Standort Oldenburg (Best. 136 – 21620, Nr. VI 13-106, Blatt 5).
  • Einwohnerzahlen und Städtebeinamen vom Landesamt für Statistik Niedersachsen, Homepage der Orte und wikipedia.de

 

Osterode am Harz

Am 1. November 2016 feierte das Land Niedersachsen seinen 70. Geburtstag. Und am gleichen Tag verlor die Stadt Osterode ihren Status als Kreisstadt. Der Landkreis Osterode ging an diesem Tag im Landkreis Göttingen auf.

Nach jahrelangen Vorbereitung fusionierten der Landkreis Osterode und der Landkreis Göttingen zum „neuen“ Landkreis Göttingen. Es ist der erste Zusammenschluss zweier Landkreise in Niedersachsen seit den 1970er Jahren. Die Fusion soll die beiden Landkreise vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zukunftsfähig machen.

Grund genug nach R-Zetteln zu suchen, die sich mit Osterode beschäftigen. Leider gibt es in der Sammlung vom bisherigen Landkreis Osterrode keinen Einschreibezettel mit dem Hinweis Landkreis Osterode. Vielmehr wurde mehrheitlich bei den Orten des ehemaligen Landkreises der Zusatz Südharz gewählt. Aber im benachbarten Landkreis Northeim bin ich fündig geworden. Der Ort Harriehausen verwendete im Jahr 1937 ein R-Zettel mit dem Zusatz Landkreis Osterrode. Harriehausen wurde am 1.3.1974 in die Stadt Bad Gandersheim (Lk. Northeim) eingegliedert.

R-Brief von Harriehausen nach Hannover, 22.1.1939

Zusatz im R-Zettel Kr. Osterode, Harz

Auch Calefeld (jetzt Kalefeld) liegt in der Zwischenzeit im Landkreis Northeim:

Zusatz im R-Zettel Kr. Osterode, Harz. Dieser R-Zettel wurde am 5.9.1929 verwendet.

Wie sich die R-Zettel im Laufe der Jahrzehnte verändert haben, wird hier am Beispiel des Osteroder Stadtteils Lerbach von 1879 bis 1997 gezeigt:

lerbach

Deutsches Reich Einschreiben Postkarte, 5 Pfennig mit Zusatzfrankatur 2×10 Pfennig, K1 Lerbach 6.10.1879, R-Zettel mit roter No., Braunschweigerische Gruppe, nach Clausthal.

669

257

712

986mit PLGZ 20b

579Wegener, 1945-1947

538Amtskennzeichen ab 30. Juli 1956

306AKZ

826PLZ Numerator fett, ab 23.3.1962

266PLZ Numerator dünn

081

Lerbach wird Osterode 14, dreistellige PLZ, ab 1972

567

Lerbach ist Osterode 14, vierstellige PLZ

041

fünfstellige Postleitzahl seit 1.7.1993, nur kurze Verwendungszeit dieser R-Zettel bis 1997, dann Einführung der R-Label.

Lerbach gehörte bis 1972 zum Landkreis Zellerfeld, seit der Gebietsreform am 1.7.1972 zu Osterode und zum gleichnamigen Landkreis, ab 1.11.2016 als Teil von Osterode zum Landkreis Göttingen.

Quelle:

 

Erste Ausgabe für das Vereinigte Wirtschaftsgebiet bzw. für die Bundesrepublik Deutschland

Die Hannoversche Gummieranstalt August Wegener in Langenholzen bei Alfeld/Leine produzierte in den Jahren 1945 bis 1947 nachfolgende R-Zettel in der Form von Schalter-Heftchenbogen.

wegener-1

Die Firma Wegener hatte ab 1923 ihre Produktionen mit Zigarettenpapier begonnen. 1927 folgte die Herstellung von Schreibmaschinenpostkarten mit Nassklebung. 1940 ein preisgünstig herzustellender Faltbrief. Er wird von der Wehrmacht als Feldpostbrief eingeführt. 1945 beauftragen die Besatzungsmächte Briefmarken und 1948 erfolgt zusammen mit anderen Firmen, später allein, die Herstellung der Notopfermarke Berlin. Es folgen in den darauffolgenden Jahren bis heute selbst- und nassklebende Umschläge und Kuvertierhüllen.

Folgende Text ist auszugsweise aus dem Overmann-Katalog übernommen:

Die erste Auflage der oben abgebildeten Heftchenbogen wurde zunächst für die britischen Besatzungszone (PLGZ 20a, 20b, 21a, 21b, 22a, 22c, 23, 24a, 24b) mit den Oberpostdirektionen Braunschweig, Bremen, Dortmund, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Kiel, Köln und Münster produziert.

1946 erhielt auch die amerikanische Besatzungszone (PLGZ 13a, 13b, 14a, 16 und 17a) mit den OPD Frankfurt, Karlsruhe, München, Nürnberg, Regensburg und Stuttgart diese R-Zettel.

Zum Einsatz kam eine Rotdruckplatte, Din A 3 mit 320 Feldern (10 waagerecht und 32 senkrecht). Steindruck des Vollrandes, des R, des senkrechten Trennungsstriches und des dicken PLGZ-Kreises in ziegelroter bis karminroter Farbe in hellen bis dunklen Tönen.

Und  auch drei Schwarzdruckplatten wurden gebraucht, DIN A 3 mit je 320 Feldern, die später in je acht Schalterheftchen-Bogen zu je 40 Stück zerlegt wurden. Und eine Schwarzdruck-Kleinplatte DIN A 5, mit 40 Feldern für den 25. Schalterheftchen-Bogen mit den Nummern 961-1000.

An die Schalter kamen diese R-Zettel in Heftchen zu je 25 Bogen, Format 22cm x 14,5 cm einschließlich Heftrand links.

wegener-druckvermerk

Abbildung: Beschriftung der Verpackung

Jeder Heftchenbogen besteht aus fünf R-Zetteln nebeneinander und acht R-Zetteln untereinander (siehe Abbildung Bogen).

Die Schwarznummerierung beginnt rechts oben und geht senkrecht nach unten, dann die folgende Reihe usw., so dass die höchste Nummer jedes Heftchenbogens links unten steht.

Die 25 Heftchenbogen haben folgende Nummern:

1 = 1-40
2 = 41-80
3 = 81-120
4 = usw. ……… usw.
23 = 881-920
24 = 921-960
25 = 961-1000

bogen

Mit diesem Bildausschnitt wird der Numerator 1000 erklärt.

R-Brief von Alfeld nach Berlin, Adressat: Zentralorgan der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Berlin SW 68, Zimmerstr. 87-91, 12.6.46

Bei diesem R-Zettel ist der linke Rand des Bogens sehr gut zu erkennen.

Diese R-Zettel sind Blankozettel ohne Ortsnamen. Diese sollten im Postamt jeweils eingesetzt werden, wurden aber gelegentlich vergessen. Die Eintragungen geschahen durch Gummistempel, Tagesstempel, Bezirksstempel, Landpoststempel, R-Stempel, Handschrift oder Buchdruck.

Bei den im Buchdruck hergestellten Ortsbezeichnungen handelt es sich um örtliche Maßnahmen einzelner Postscheckamts-Druckereien.

osterode-wegener

Beim Setzen der Zahlen sind unterschiedliche Schrifttypen eingesetzt worden, Beispiel hier 983 aus Osterode

902

R-Brief mit beschriebenen R-Zettel, Zensurbrief, R nachgemalt, Michel Nr. 936, Brief 14.4.1947 von Rastede nach Eckartsberg, Russische Zone. Rückseitiger Stempel Zittau 24.7.47

1000

R-Brief mit beschriebenen R-Zettel, Eilboten, Numerator 1000 mit Unterscheidungsbuchstaben „C“, Brief von Nienburg nach Hannover-Linden, zwei rückseitige Stempel, (20) Hannover 1 – 24.6.48 und Hannover-Linden – 25.6.48.

Der Overmann Katalog bezeichnet diesen R-Zettel als Typ 761.

Literatur:

  • Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.
  • Eigendarstellung Fa. Wegener, Alfeld

Heimatlied

Der Musiker Heinz-Rudolf Kunze hat sich ein Heimatlied gegönnt. In dem Song „In der alten Piccardie“ aus dem Jahr 2016 beschreibt er seine Volksschulzeit.

In seinen Konzerten fragt HRK nach dem Song das Publikum, ob jemand weiß, wo dieser Ort liegt. Für einen Sammler ist die Antwort zum Erstaunen des übrigen Publikums natürlich keine Herausforderung:

alte

Abbildung: R-Zettel mit zweistelligem Numerator, Fachbegriff „Zweisteller“. 

Zitat aus dem Liedtext:

„…es gab eine Schule und ein kleines Geschäft
ansonsten nur Bauern Gehöft an Gehöft
das Geschäft war auch Rathaus und Postamt zugleich
und der Wind aus dem Westen war salzig und weich…“

Der Ort liegt in der Grafschaft Bentheim, ca. 15 km nördlich von der Kreisstadt Nordhorn entfernt.

Alte Piccardie Impressionen:

13.5. 2018 in der Grafschaft Bentheim

R-Zettel Sammler kennen sich aus. Ein bisschen Spaß muss sein, auch bei diesem ernsten Hobby, (haha).

Selbstbucher R-Zettel – fünfstellige Postleitzahl

Selbstbucher R-Zettel mit fünfstelligen Postleitzahlen

Bereits im Jahre 2004 haben die Autoren F.J. Opaterny und Dr. F.W. Schembra über die Arbeitsgemeinschaft der R- und V-Zettel Sammler eine Arbeit zu Selbstbuchern vorgelegt. Die bemerkenswerte Arbeit beschränkt sich leider auf eine ausführliche Auflistung ohne Abbildungen. Für den niedersächsischen Teil soll das in diesem Artikel durch entsprechende Scans ergänzt werden.

R-Zettel nass- und selbstklebend mit einem oder zwei Unterscheidungsbuchstaben mit Zusatzeindruck „Selbstbucher“ unterhalb des Ortsnamens mit fortlaufender Nummerierung von der Rolle (S. 7, 12, 16, 17)

27356 Rotenburg, Wümme + 27404 Zeven + 27412 Tarmstedt

alle drei angeblich nicht verausgabt, prüfen!! Welche Sammler kann die fehlenden R-Zettel vorlegen?

29378 Wittingen 1 Land, in drei verschiedenen Varianten:

naßklebend,

selbstklebend schmal,

 selbstklebend breite Form.

30161 Hannover 2 bz, haben die Verfasser diesen R-Zettel beschrieben?

49074 Osnabrück 12 ag Nutzer: Briefmarken Arnim Großheide

verwendet u.a. am 5.11.93

49074 Osnabrück 12, Unterscheidungsbuchstaben „dl“, Dieter Lüwer

Variante schmale Schrift der Unterscheidungsbuchstaben

Variante fette Schrift der Unterscheidungsbuchstaben

49074 Osnabrück 12, Unterscheidungsbuchstaben „hg“, Schmuck Schmiede Horst Glüsenkamp

verwendet u.a. am 25.07.95

Ergänzend zu den obigen Autoren Nationale Briefmarkenausstellung Osnapost 95, 14.-17.9.95

Stempel 14.9.95, R-Zettel eingedruckt

R-Zettel vom obigen Beleg

49074 Osnabrück 12 MA, abbweichend von der Katalogisierung, Beleg vom 29.9.76

R-Zettel ist eingedruckt (nicht Motiva ´96 (selbstklebend) 27.09.96)

R-Zettel vom obigen Beleg

49074 Osnabrück 12 MA Motiva´96

nassklebender R-Zettel, 29.9.96

49078 Osnabrück 33 Unterscheidungsbuchstaben „vk“, Versicherungen Krabbe OHG

verwendet u.a. am 13.05.96

R-Zettel nass- und selbstklebend mit einem oder zwei Unterscheidungsbuchstaben mit Zusatzeindruck der ausgebenden Stelle / Firma unterhalb des Ortsnamens mit fortlaufender Nummerierung von der Rolle (S. 23, 29)

26122 Oldenburg Unterscheidungsbuchstaben „IHK“, Industrie- und Handelskammer

nassklebender R-Zettel, Datum unbekannt

26135 Oldenburg R-V ohne weiteren Hinweis

–liegt nicht vor–

28816 Stuhr 1 Firma ATEGE, Unterscheidungsbuchstaben „cn“, Allgemeine Transport Gesellschaft, Felix Wankel Str. 6

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist stuhr-beleg-1024x721.jpg

Beleg vom 17.6.97

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist rz-1.jpg

R-Zettel vom obigen Beleg

31515 Wunstorf 6 Haarlos, Unterscheidungsbuchstabe: h, Peter F. Harlos

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist haar.jpg

Setzfehler Haarlos, Beleg vom 25.11.96, typischer Auktionshaus C5 Umschlag

49074 Osnabrück 1. Unterscheidungsbuchstaben „VfL, Regionalderby VFL

Beleg vom 31.8.97

Aufbrauch eines blanko Amtskennzeichen R-Zettels

R-Zettel nass- und selbstklebend mit einem oder zwei Unterscheidungsbuchstaben mit postamtlichen Zusatzeindruck ohne Postbank, Postscheckamt und Postgiroamt unterhalb des Ortsnamens mit fortlaufender Nummerierung von der Rolle (S. 37, 38)

26138 Oldenburg Niederl. Briefpost, Nutzer: Niederlassung Briefpost, nassklebend, ohne Datum

–liegt nicht vor–

26506 Norden 1 Briefe

normaler Schalterverbrauch, 6.10.93

R-Zettel vom obigen Beleg

R-Zettel, Aufkleber oder Umschläge mit fortlaufender Einlieferungsnummer, Numeratordruck oder EDV-Eintrag (S. 45, 46, 48, 49, 50)

38102 Braunschweig 1, Unterscheidungsbuchstaben „bk“, VAG Bank GmbH, im Briefkopf

bs

Belegdatum 17.2.94, Ausschnitt aus Beleg

30161 Hannover 2, Unterscheidungsbuchstaben „av“, Nutzer nur Angabe des Postfachses 91 13 94 bekannt

2-av

selbstklebender R-Zettel, 9.1.95

2-av-2

R-Zettel vom obigen Beleg

30159 Hannover 3, UB: ab, Nutzer nur Angabe des Postfachses  51 02 50 bekannt, zwei verschiedene Varianten:

3-brief

dreistelliger Numerator, 24.7.95

3-stee

R-Zettel vom obigen Beleg

4-stell-brief

vierstelliger Numerator, 19.9.95

4-stellig

 R-Zettel vom obigen Beleg

nassklebend, Belegdatum: 24.7.95 und 19.9.95 ???

Feste Numeratoren fünfstellige Postleitzahl (S. 57, 58, 59):

107  Unterscheidungsbuchstaben „ex“, 30855 Langenhagen, Expert:

ex-1

selbstklebender R-Zettel, 9.1.95

ex-2

R-Zettel vom obigen Beleg

250  Unterscheidungsbuchstaben „sc.“, 30159 Hannover, Schlütersche Verlagsanstalt und Druckerei, Hans Böckler Allee 7, 30173 Hannover

250-sc

eingedruckter R-Zettel, 31.1.97, C4 Umschlag

250-sc-2

R-Zettel vom obigen Beleg

270  Unterscheidungsbuchstaben „me“, 30625 Hannover 61, Mecklenburgische Versicherungsgruppe, Bezirksdirektion Hannover, Berckhusenstr. 146, 30625 Hannover

30625

eingedruckter R-Zettel, 17.10.95

270

R-Zettel vom obigen Beleg

510  Unterscheidungsbuchstaben „mg“, 30655 Hannover 51, Vereinigte Versicherungen, Belegdatum aus 1997

–liegt nicht vor–

790  Unterscheidungsbuchstaben „bk“, 38102 Braunschweig 1, 38093 Braunschweig, Belegdatum 27.02.95

–liegt nicht vor–

 Quellen:

F.J. Opaterny und Dr. F.W. Schembra, Selbstbucherzettel für Einschreib- und Wertsendungen, 1966 bis 1997, Heft 29 der Arbeitsgemeinschaft „R+V-Zettel“ e.V., Oktober 2004