Celle Land – die Post auf dem flachen Land, Einschreiben und Poststellen II Stempel

Der Landpostdienst am Beispiel der Orte im Landkreis Celle

Die Beschäftigung mit der Philatelie bringt es mit sich, dass kleine oder abgelegene Postorte von besonderem Interesse sind.

Einen Beleg oder Stempel vom Postamt Hannover 1 zu finden ist nicht besonders schwer. Das gleiche gilt auch für Einschreibzettel, auch R-Zettel genannt.

Heimatsammler stellen bei der Recherche schnell fest, dass die Postämter, die Poststellen I und II, die Agenturen, Partner-Filialen oder andere Dienststellen der Post je nach gestellten und definierten Aufgaben unterschiedlich ausgestattet sind.

So entdeckt man schnell die Stempel der Poststellen II, die je nach zeitlicher Periode auch das kleinste Dorf postalisch dokumentieren.

Am Beispiel der Postorte im Landkreis Celle möchte ich hier das Zusammenspiel von Poststellen II Stempeln und Einschreibzetteln beschreiben.

Welche Poststellen II Stempel hat es zwischen 1930 bis 1964 gegeben? Wie haben sie sich inhaltlich und äußerlich geändert?

Welche Vorschriften haben den Einsatz geregelt?

Welche Orte fehlen in der folgenden Aufstellung und könnten durch Sie ergänzt werden?

Welche Orte gehörten zum Landkreis Celle und sind nach den Gebietsreformen in benachbarte Landkreise eingegliedert worden?

Welche Literatur hat mir bei der Recherche geholfen? 

Stempel der Poststellen II waren nicht genormt. Die Farbe der Stempelkissen war nicht einheitlich. Größe und Schriftart der Stempel in gleichen Zeitperioden können abweichen.

Beleg vom 10. September 1930. Poststempel Celle 1 Land, Poststellen II Stempel Oldau-Dorf Celle 1 Land, R-Zettel Celle 1 Land, nach Leipzig

Anhand dieses Beleges ist die Vorgehensweise gut zu erklären:

Die Poststelle II bekam den Beleg und frankierte ihn oder nahm ihn frankiert entgegen. Neben den Marken wurde der Poststellen II Stempel Oldau-Dorf Celle 1 Land abgeschlagen. Zur weiteren Bearbeitung ging der Beleg nach Celle zum dortigen Hauptpostamt (Schlossplatz). Hier wurde der Beleg mit dem Poststempel Celle 1 Land gestempelt und der R-Zettel Celle 1 Land auf den Beleg geklebt.

Nur wenn der Beleg in Oldau-Dorf geblieben wäre, wären vor Ort die Briefmarken mit dem Poststellen II Stempel gestempelt und in die lokale Zustellung gegeben worden.

Dieser Blog beschäftigt sich mit Einschreiben aus dem Gebiet des heutigen Niedersachsens. Daher folgt vorab eine Zusammenstellung aller mir bekannten Einschreibzettel „Celle Land“:

R-Zettel Celle 1 Land, R-Zettel vom Beleg 10. September 1930, Oldau-Dorf Celle 1 Land (s.u.)

R-Zettel Celle 1 Land, Unterscheidungsbuchstabe w, R-Zettel vom Beleg 22. Februar 1944, abgestempelt mit Tagesstempel Celle 1, ohne Abbildung

R-Zettel Celle 1 Land, mit Postleitgebietszahl (PLGZ) 20, dritte Einheitsausgabe für das gesamte Reichgebiet, Verwendung ab 1944

R-Brief mit Kastenstempel 20 Celle 1 Land auf gezähntem blanko R-Zettel, R-Zettel vom Beleg mit Tagesstempel Celle 1 Land vom 30. Januar 1947, Zensur, Absender aus Wieckenberg, (s.u.)

R-Zettel 20 a Celle 1, Unterscheidungsbuchstabe d handschriftlich, ohne Zusatz Land, R-Zettel auf grauem Papier vom Beleg 12. August 1947, 20 Hustedt-Jägerei über Celle, (s.u.)

R-Zettel Celle 1 Land, R-Zettel vom Beleg 28. Januar 1948, 20 Hohnhorst über Celle, R-Zettel Typ Druckerei Wegener, (s.u.)

R-Zettel (20 a) Celle 1 Land, mit Unterscheidungsbuchstabe a, zweite Ausgabe für die britische Besatzungszone, Verwendung ab 1951

R-Zettel (20 a) Celle 1 Land, mit Unterscheidungsbuchstabe b, zweite Ausgabe für die britische Besatzungszone, Verwendung ab 1951

R-Zettel 20 a im Kreis, Celle 1 Land, mit Unterscheidungsbuchstabe a, auf dünnem durchsichtigen Pergaminpapier, dritte Ausgabe für die britische Besatzungszone, Verwendung ab 1951

R-Zettel 20 a im Kreis, Celle 1 Land, mit Unterscheidungsbuchstabe b, auf dünnem durchsichtigen Pergaminpapier, dritte Ausgabe für die britische Besatzungszone, Verwendung ab 1951

R-Zettel Celle 1 Land, ohne Unterscheidungsbuchstabe, Rautenausgabe mit Amtskennzeichen 12 E, Verwendung ab 1956

R-Zettel Celle 1 Land, Unterscheidungsbuchstabe a und Amtskennzeichen 12 E, R-Zettel vom Beleg 8. November 1958, 20a Altenhagen über Celle, (s.u.)

R-Zettel Celle 1 Land, Unterscheidungsbuchstabe b und Amtskennzeichen 12 E, R-Zettel vom Beleg 6. Juni 1959, Poststellen II Stempel 20a Diesten über Celle, (s.u.)

R-Zettel Celle 1 Land, fetter Schrifttyp mit Amtskennzeichen 12 E, ohne Unterscheidungsbuchstaben, R-Zettel vom Beleg 21. Dezember 1963, Poststellen II Stempel 3101 Oberohe, (s.u.)

R-Zettel 31 Celle 1 Land, R-Zettel vom Beleg 28. Dezember 1985, abgestempelt mit dem Tagesstempel 3101 Pollhöfen, ohne Abbildung

Die nachfolgend abgebildeten Stempel geben jeweils eine Struktur mit den beschriebenen Varianten wieder. Spätverwendungen sind nicht unüblich.

  • (1928) 1930 bis 1940: Ortsname Celle 1 Land, Variante mit und ohne 1 hinter Celle
  • 1931 bis 1944: Ortsname über Celle, in Fraktur
  • 1945 bis 1961: 20 Ortsname über Celle
  • 1950 bis 1967: 20 a Ortsname über Celle, 20 a wurde bereits in anderen Orten ab 1946 verwendet
  • 1963 bis 1964: 3101 Ortsname

In alphabetischer Reihenfolge folgen die Poststellen II Stempel aus dem Landkreis Celle. Innerhalb der Orte sind sie nach Jahren aufsteigend sortiert. Zu berücksichtigen sind Stempel mit dem Zusatz „über Celle“, und soweit sie Orte aus diesem Landkreis betreffen auch „über Bergen“, „über Gifhorn“, „über Unterlüß“ und „über Soltau“. Darüber hinaus sind die Postleitgebietszahlen 20 und 20 a, sowie die Postleitzahl 3101 bei der Suche hilfreich. Hinter dem Ortsnamen in () der Ort zu dem die Eingemeindung oder Umbenennung stattgefunden hat:

  • Adelheidsdorf

Adelheidsdorf über Celle, 1933

20 Adelheidsdorf über Celle, 1952

20 a Adelheidsdorf über Celle, 1957

3101 Adelheidsdorf, 1963

  • Ahnsbeck

Ahnsbeck Celle 1 Land, 1931

Ahnsbeck über Celle, 1934

20 Ahnsbeck über Celle, 1946

  • Altencelle (Celle)

Altencelle Celle 1 Land, 1930

Altencelle über Celle, 1934

  • Altenhagen (Celle)

Altenhagen über Celle, 1939

20 Altenhagen über Celle, Archivabschlag 1944

R-Brief mit R-Zettel Celle 1 Land, Unterscheidungsbuchstabe a und Amtskennzeichen 12 E, Poststempel Celle 1 Land vom 8. November 1958, Poststellen II Stempel 20 Altenhagen über Celle, nach Duisburg-Ruhrort

3101 Altenhagen

  • Altensalzkoth (Eversen)

Altensalzkoth Celle 1 Land, 1933

Altensalzkoth über Celle, 1935

20 Altensalzkoth über Celle, 1948

20 a Altensalzkoth über Celle, 1957

3101 Altensalzkoth

  • Auermühle (Steinhorst)

Auermühle über Unterlüß, 1935

20 a Auermühle über Celle, 1947, Kastenform

3101 Auermühle, 1964

  • Bannetze (Winsen, Aller)

Bannetze Celle Land, 1932

Bannetze über Celle, 1937

20 Bannetze über Celle, Archivabschlag 1944

20 a Bannetze über Celle, 1947, Kastenform

20 a Bannetze über Celle, 1960

  • Bargfeld (Eldingen)

Bargfeld Celle 1 Land, 1931

Bargfeld über Celle, 1939

20 Bargfeld über Celle, Archivabschlag 1944

20 a Bargfeld über Celle, 1961

3101 Bargfeld

  • Baven (Hermannsburg/Südheide)

Baven über Unterlüß, 1934

Baven über Unterlüß, 1940

Baven siehe auch: Hermannsburg-Baven, s.u.

  • Beckedorf (Hermannsburg/Südheide)

Beckedorf Unterlüß Land, 1930

Beckedorf über Unterlüß, 1934

Beckedorf über Unterlüß, 1945

20 a Beckedorf über Celle, 1950, Kastenform

20 a Beckedorf über Celle, 1953

3101 Beckedorf

  • Becklingen (Bergen)

Becklingen Soltau (Hnvr.) Land 23, 1933

Becklingen über Soltau (Hnvr), 1933

20 Becklingen über Soltau (Han), 1950

20 a Becklingen über Soltau (Han), 1957

  • Belsen (Bergen)

Belsen Bergen bei Celle Land, 1933

Belsen über Bergen (Kr. Celle), 1933

  • Bleckmar (Bergen)

Bleckmar Soltau (Hnvr.) Land, 1930

Bleckmar über Soltau (Hnvr), 1934

20 Bleckmar über Soltau, 1952

20 a Bleckmar über Soltau (Han), 1953 

  • Bockelskamp (Wienhausen)

Bockelskamp über Celle, 1934

20 Bockelskamp über Celle, 1953

20 a Bockelskamp über Celle, 1957

3101 Bockelskamp

  • Bollersen (Bergen)

20 Bollersen über Celle, Archivabschlag 1944

20 a Bollersen über Celle, 1956

  • Bonstorf (Hermannsburg/Südheide)

Bonstorf über Unterlüß, 1944

  • Bostel (Celle)

Bostel über Celle, 1939

20 Bostel über Celle, 1945

  • Boye (Celle)

Boye Celle 1 Land, 1930

Boye über Celle, 1934

20 Boye über Celle, Archivabschlag 1944

  • Bröckel

Bröckel Celle 1 Land, 1932

  • Bunkenburg (Lachendorf)

Bunkenburg über Celle, 1933

20 Bunkenburg über Celle, 1949

20 a Bunkenburg über Celle, 1957

3101 Bunkenburg

  • Diesten (Bergen)

Diesten Unterlüß Land, 1931

20 Diesten über Celle, 1948

20 a Diesten über Celle, 1959

R-Brief mit R-Zettel Celle 1 Land mit Unterscheidungsbuchstaben b und Amtskennzeichen 12 E, Poststempel (20 a) Celle 1 Land vom 6. Juni 1959, Poststellen II Stempel 20a Diesten über Celle, nach Hamburg

3101 Diesten, 1964

  • Dohnsen (Bergen)

Dohnsen über Bergen (Kr. Celle), 1938

20 a Dohnsen über Celle, 1956

  • Endeholz (Scharnhorst)

Endeholz Celle 1 Land, 1930

Endeholz über Celle, 1931

20 Endeholz über Celle, Archivabschlag 1944

20 a Endeholz über Celle, 1957

3101 Endeholz

  • Eversen (Bergen)

Eversen über Celle, 1935

Eversen über Celle, 1949

20 Eversen über Celle, Archivabschlag 1944

  • Faßberg Siedlung

Faßberg Siedlung über Unterlüß, 1936

  • Feuerschützenbostel (Eversen)

Feuerschützenbostel über Celle, 1933

Feuerschützenbostel Celle 1 Land, 1933

20 Feuerschützenbostel über Celle, 1950

  • Garßen (Celle)

Garßen Celle 1 Land, 1930

  • Gockenholz (Lachendorf)

Gockenholz Celle 1 Land, 1933

Gockenholz über Celle, 1937

R-Brief mit R-Zettel Celle 1 Land, Poststempel Celle 1 vom 12. Januar 1937, Poststellen II Stempel Gockenholz über Celle, nach Kiel

20 Gockenholz über Celle, Archivabschlag 1944

  • Grebshorn (Eldingen)

20 Grebshorn über Celle, Archivabschlag 1944

3101 Grebshorn

Eine Postkarte vom Gasthaus zur Post, 1970, belegt zusätzlich die Postaktivitäten.

  • Groß-Eicklingen und Groß Eicklingen (Eicklingen)

Groß-Eicklingen Celle 1 Land, 1933

Groß Eicklingen über Celle, 1940

20 Groß-Eicklingen über Celle, Archivabschlag 1944

20 a Groß Eicklingen über Celle, 1950, ohne Bindestrich, anderer Schrifttyp

20 a Groß-Eicklingen, 1955

3101 Groß Eicklingen

  • Groß-Hehlen und Gr. Hehlen (Celle)

Groß-Hehlen Celle 1 Land, 1932

Gr. Hehlen über Celle, 1934

20 Groß-Hehlen über Celle, Archivabschlag 1944

  • Großmoor und Groß-Moor (Adelheidsdorf)

Großmoor Celle Land, 1932

Großmoor über Celle, 1944

20 Groß-Moor über Celle, 1946

20 a Groß-Moor über Celle. 1959

3101 Großmoor, 1963

  • Habighorst (Eschede)

Habighorst Celle 1 Land, 1930

Habighorst über Celle, 1936

20 Habighorst über Celle, 1947

20 a Habighorst über Celle, 1958

(20 a) Habighorst über Celle, 1954, Kastenstempel

  • Hambühren

Hambühren Celle 1 Land, 1931

Hambühren über Celle, 1936

20 a Hambühren A über Celle, 1951. Das A gibt einen Hinweis auf eine Stadtpoststelle

  • Hassel (Bergen)

Hassel über Celle, 1934

20 Hassel über Celle, 1951

20 a Hassel über Celle, 1957

  • Hasselhorst (Lohheide)

Hasselhorst über Bergen (Kr. Celle), 1944

20 a Hasselhorst Post Bergen (Kr. Celle), 1957

  • Helmerkamp (Hohne)

Helmerkamp Celle 1 Land, 1930

20 Helmerkamp über Celle, 1957

Vor Einführung der Poststellen II Stempel wurde diese Karte (Ausschnitt) im Januar 1918 verschickt. Die Posthilfsstelle, Hauptstr.43, wurde von Hermann und Erna Mohwinkel bis 1968 geleitet, heute Privatgebäude.

Interessiert an Helmerkamp? Hier gehts zu einem weiterführenden Artikel.

  • Hermannsburg-Baven (Hermannsburg/Südheide)

Hermannsburg-Baven über Unterlüß Land, 1930

  • Höfer (Eschede)

Höfer über Celle, 1938

  • Höver 2

Höver 2 über Celle, 1937

  • Höfer Aschenberg (Eschede)

Höfer Aschenberg über Celle, 1942

  • Höfer Ort (Eschede)

Höfer Ort über Celle, 1942

20 Höfer-Ort über Celle, Archivabschlag 1944

  • Hohnebostel (Eldingen)

20 Hohnebostel über Gifhorn, 1947

20 a Hohnebostel über Celle, 1957

  • Hohne Dorf und Hohne-Dorf (Lohheide – Bergen)

Hohne Dorf Bergen bei Celle Land, 1932

Hohne-Dorf über Bergen (Kr. Celle), 1934

  • Hohne-Forst über Bergen (Bergen)

Hohne-Forst über Bergen (Kr. Celle), 1933, (aus Griese S. 357) 

  • Hohnerode

Hohnerode über Bergen (Kr. Celle), 1935

  • Hohnhorst (Eldingen)

Hohnhorst Celle 1 Land, 1933

Hohnhorst über Celle, 1934

20 Hohnhorst über Celle, 1948

R-Brief mit R-Zettel Celle 1 Land, Poststempel Celle 1 vom 28. Januar 1948, Nachträglich entwertet, Poststellen II Stempel 20 Hohnhorst über Celle, nach Leipzig

  • Hornbostel (Wietze)

Hornbostel Celle Land, 1935

Hornbostel über Celle, 1940

20 Hornbostel über Celle, Archivabschlag 1944

Hornbostel ü. Celle (20 a), 1951. Kastenstempel, ungewöhnliche Reihenfolge, Postleitzahl am Ende des Textes, (aus Griese S. 373) 

20 a Hornbostel über Celle, 1956

  • Hornshof (Garßen/Celle)

Hornshof über Celle, 1937

20 Hornshof über Celle, 1952

  • Hustedt (Celle)

3101 Hustedt, 1963

  • Hustedt-A (Celle)

20 Hustedt – A über Celle, Archivabschlag 1944, das A könnte einen Hinweis auf eine Stadtpoststelle geben

  • Hustedt-Jägerei (Celle)

Hustedt-Jägerei Celle 1 Land, 1925

Hustedt-Jägerei über Celle, 1933

20 Hustedt-Jägerei über Celle, 1947

R-Brief mit R-Zettel 20 a Celle 1 Unterscheidungsbuchstabe d handschriftlich, Poststempel Celle 1 Land vom 12. August 1947, Poststellen II Stempel 20 Hustedt-Jägerei über Celle, Absender Dampfsägewerk Hustedt, nach Hamburg-Billbrook

20 a Hustedt-Jägerei über Celle, 1962

  • Hustedt Ort (Celle)

Hustedt-Ort über Celle, 1940

20 Hustedt-Ort über Celle, Archivabschlag 1944

  • Jarnsen (Lachendorf)

Jarnsen Celle 1 Land, 1937

Jarnsen über Celle, 1938

  • Jeversen (Wietze)

Jeversen Celle Land, 1932

Jeversen über Celle, 1934

20 Jeversen über Celle, Archivabschlag 1944

  • Katensen (Offen/Bergen)

Katensen Unterlüß Land, 1930

  • Klein-Eicklingen und Kl. Eicklingen (Eicklingen)

Klein-Eicklingen Celle 1 Land, 1930

Kl. Eicklingen über Celle, 1936

20 Klein-Eicklingen über Celle, 1945

Kl. Eicklingen über Celle, 1948

Kl. Eicklingen 20 a über Celle, 1949

  • Kragen (Scharnhorst)

Kragen Celle 1 Land, 1930

Kragen über Celle, 1931

20 Kragen über Celle, 1948

20 a Kragen über Celle, 1957

  • Lachtehausen (Celle)

20 Lachtehausen über Celle, Archivabschlag 1944

  • Lutterloh (Unterlüß/Südheide)

Lutterloh Unterlüß Land, 1930

Lutterloh über Unterlüß, 1933

20 a Lutterloh über Unterlüß, 1960

3101 Lutterloh, 1963

  • Luttern (Eldingen)

Luttern Celle 1 Land, 1933

Luttern über Celle, 1935

20 Luttern über Celle, 1946

  • Marwede (Scharnhorst)

Marwede Celle 1 Land, 1933

Marwede über Celle, 1935

20 Marwede über Celle, 1948

3101 Marwede

  • Metzingen (Eldingen)

Metzingen Celle 1 Land, 1930

20 Metzingen über Celle, 1952

20 a Metzingen über Celle, 1959

3101 Metzingen, 1963

  • Nindorf (Bergen)

Nindorf Soltau (Hnvr.) Land 19, 1931

Nindorf über Soltau (Hnvr), 1935

20 Nindorf über Soltau (Han), 1953

20 a Nindorf über Soltau (Han), 1954

  • Nienhagen

Nienhagen Celle Land, 1932

Nienhagen über Celle, 1933

  • Nienhof (Langlingen)

Nienhof Celle 1 Land, 1931

Nienhof über Celle, 1939

20 Nienhof über Celle, 1950

20 a Nienhof über Celle, 1955

3101 Nienhof, 1964

  • Ober-Ohe und Oberohe (Höfer/Eschede)

Ober-Ohe über Unterlüß, 1947

20 a Ober-Ohe über Unterlüß, 1957

3101 Oberohe, 1963

R-Brief mit R-Zettel Celle 1 Land, fetter Schrifttyp mit Amtskennzeichen 12 E, ohne Unterscheidungsbuchstaben, Poststempel 31 Celle 1 vom 21. Dezember 1963, Poststellen II Stempel 3101 Oberohe, nach Celle

  • Offen (Bergen)

Offen über Celle, 1935

20 Offen über Celle, 1957

3101 Offen

  • Offensen (Wienhausen)

Offensen über Celle, 1937

20 Offensen über Celle, Archivabschlag 1944

3101 Offensen, 1964

  • Oldau (Hambühren)

Oldau über Celle, 1935

20 Oldau über Celle, 1948

20 a Oldau über Celle, 1952

3101 Oldau, 1962

  • Oldau-Dorf (Hambühren)

Oldau-Dorf Celle 1 Land, 1933

R-Brief mit R-Zettel Celle 1 Land, Beleg vom 10. September 1930. Poststempel Celle 1 Land, Poststellen II Stempel Oldau-Dorf Celle 1 Land, nach Leipzig

Oldau-Dorf über Celle, 1933

  • Oldau-Kolonie (Hambühren)

Oldau-Kolonie Celle 1 Land, 1930

  • Oldendorf (Hermannsburg/Südheide)

Oldendorf Unterlüß Land, 1932

Oldendorf über Unterlüß, 1934

Oldendorf über Unterlüß, 1944

Poststelle Oldendorf über Celle, 1953, Kreisstempel

Die Kreisstempelform ist für Poststellen sehr ungewöhnlich und in Verwendung nur von sehr wenigen Poststellen bekannt (aus Griese S. 273).

20 a Oldendorf über Celle, 1961

  • Oppershausen (Wienhausen)

Oppershausen über Celle, 1935

20 Oppershausen über Celle, 1951

20 a Oppershausen über Celle, 1960

  • Osterloh (Altencelle/Celle)

Osterloh über Celle, 1941

20 Osterloh über Celle, Archivabschlag 1944

  • Ovelgönne (Hambühren)

Ovelgönne über Celle, 1937

  • Papenhorst (Nienhagen)

Papenhorst Celle 1 Land, 1933

Papenhorst über Celle, 1934

20 Papenhorst über Celle, 1960

3101 Papenhorst, 1963

  • Poitzen (Faßberg)

20 a Poitzen über Unterlüß, 1955

3101 Poitzen, 1964

  • Pollhöfen (Ummern)

Pollhöfen Celle 1 Land, 1931

Pollhöfen über Celle, 1944

20 Pollhöfen über Celle, Archivabschlag 1944

  • Sandlingen (Eicklingen)

Sandlingen über Celle, 1940

20 a Sandlingen über Celle, 1952

3101 Sandlingen, 1964

  • Scharnhorst (Eschede)

Scharnhorst über Celle, 1933

Scharnhorst Celle 1 Land, 1940

20 Scharnhorst über Celle, Archivabschlag 1944

  • Scheuen (Celle)

Scheuen Celle 1 Land, 1930

Scheuen über Celle, 1933

  • Schmarbeck (Poitzen/Faßberg)

Schmarbeck über Unterlüß, 1933

  • Stedden (Winsen, Aller)

Stedden Celle 1 Land, 1933

20 Stedden über Celle, Archivabschlag 1944

3101 Stedden

  • Thören (Winsen, Aller)

Thören Celle Land, 1932

Thören über Celle, 1935

20 Thören über Celle, 1945

20 a Thören über Celle, 1957

3101 Thören

  • Ummern

Ummern Celle 1 Land, 1932

R-Brief mit R-Zettel Celle 1 Land, Beleg vom 7. Februar 1936. Poststempel Celle 1 Land, Poststellen II Stempel Ummern über Celle, nach Hannover

Ummern über Celle, 1936, vom obigen Beleg

20 Ummern über Celle, Archivabschlag 1944

20 Ummern über Celle, Kastenstempel, 1946

  • Vorwerk (Celle)

Vorwerk über Celle, 1949, Kastenstempel

20 Vorwerk über Celle, Archivabschlag 1944

20 a Vorwerk über Celle, 1953

  • Wacholderdorf (Starkshorn/Eschede)

Wacholderhof über Celle. 1941

20 Wachholderhof über Celle, Archivabschlag 1944

  • Walle (Winsen, Aller)

3101 Walle

  • Wardböhmen (Bergen)

Wardböhmen Soltau (Hnvr.) Land 22, 1930

Wardböhmen über Soltau (Hnvr.), 1938

WARDBÖHMEN ÜBER SOLTAU/HANN., 1942

(20 a) WARDBöHMEN ÜBER SOLTAU HANN., 1947

  • Wathlingen-Kolonie (Wathlingen)

20 a Wathlingen-Kolonie über Celle, 1957

  • Wieckenberg (Wietze)

Wieckenberg über Celle, 1934

R-Brief mit Kastenstempel 20 Celle 1 Land auf blanko R-Zettel, Tagesstempel Celle 1 Land vom 30. Januar 1947, Zensur, Absender aus Wieckenberg, nach Bad Nauheim, Poststellen II Stempel fehlt

20 Wieckenberg über Celle, 1947

  • Wiedenrode (Langlingen)

Wiedenrode Celle 1 Land, 1932

Wiedenrode über Celle, 1935

20 Wiedenrode über Celle, Archivabschlag 1944

3101 Wiedenrode

  • Wietze

20 Wietze-A über Celle, 1948. Das A gibt einen Hinweis auf eine Stadtpoststelle

  • Wietzenbruch (Celle)

Celle-Wietzenbruch, 1934

  • Wohlde (Dohnsen/Bergen)

Wohlde über Bergen (Kr. Celle), 1937

Wohlde über Bergen (Kr. Celle), 1942

3101 Wohlde

  • Wohlenrode (Eldingen)

20 a Wohlenrode über Celle, 1964, ohne Rahmen

3101 Wohlenrode, 1964

  • Wohlenrode-Ort (Eldingen)

Wohlenrode-Ort über Celle, 1934

20 Wohlenrode-Ort über Celle, Archivabschlag 1944

  • Wohlenrode-Ziegelei (Eldingen)

20 Wohlenrode-Ziegelei über Celle, Archivabschlag 1944

  • Wolthausen (Winsen, Aller)

Wolthausen Celle 1 Land,1933

Wolthausen über Celle, 1934

20 Wolthausen über Celle, Archivabschlag 1944

  • Pollhöfen und Ummern haben gemeinsam zum 1. April 1974 den Landkreis Celle verlassen und sich dem Landkreis Gifhorn angeschlossen.

Die Einschreibbriefe, die in einer der obigen Poststellen II aufgegeben wurden, wurden im übergeordneten Postamt in Celle, Schloßplatz 8 mit einem Einschreibzettel „Celle Land“ abgefertigt.

Außenansicht des Postgebäudes der Kaiserlichen Deutschen Reichspost in Celle, Schoßplatz 8, um 1900. Erbaut 1886 bis 1888, vormals Standort der Alten Münze

123 Jahre später, am 31. Mai 2023. Die Beschriftung über der ersten Etage weist auf die frühere Nutzung hin

Es fehlen in der Auflistung die Orte aus dem Landkreis Celle, die durchgängig mit einem Postamt oder einer Poststelle I ausgestattet waren.

Welche Orte mit einer Poststelle II fehlen bei den Abbildungen und in der Auflistung?

Und welche Varianten mit Jahreszahlen können ergänzt werden? Bitte senden Sie mir gern einen Scan und ich baue den Stempel mit ein. Ihre freundliche Mitarbeit wird, wenn gewünscht, gern in der Quellenangabe gewürdigt.

In diesem Artikel können bisher 99 Postorte mit Poststellen II im Landkreis Celle belegt werden.

Die Suche geht weiter. Haben folgende Orte jemals eine Poststelle gehabt?

Im Ortsverzeichnis (Verzeichnis der Postanstalten, Eisenbahn-, Kraftwagen-, Luftverkehr- und Dampfschiffstationen in Deutschland und der wichtigeren Orte im Auslande) bearbeitet im Reichspostzentralamt Berlin aus dem Juli 1930 sind folgende Orte (in Klammern das Ziel einer Eingemeindung) aus dem Landkreis Celle aufgeführt.

  • Müden, Örtze (Faßberg)
  • Steinförde (seit 1929 zu Wietze)
  • Sülze (Bergen)
  • Westercelle (Celle)

Und folgende Orte nicht. Diese könnten aber in dem Zeitraum von 1930 bis 1964 noch in den Genuss einer lokalen Postversorgung gekommen sein:

  • Alvern (Garßen)
  • Burg (Altencelle)
  • Dalle (Eschede)
  • Fernhavekost (seit 1929 zu Hohnebostel)
  • Hagen (Bergen)
  • Hahnenhorn, zu Hohne im Landkreis Celle, seit 1. März 1974 zu Müden, Aller im Landkreis Gifhorn. Hahnenhorn hieß bis 1932 Hahnenmoor
  • Heese (Eldingen)
  • Hohne bei Bergen (Gutbezirk Platz Bergen)
  • Klein Hehlen (Celle)
  • Lohe (seit 1929 zu Dalle)
  • Meißendorf (Winsen, Aller)
  • Neuhaus (seit 1929 zu Langlingen)
  • Neuwinsen (seit 1929 zu Südwinsen)
  • Nordburg (Wienhausen)
  • Ohe (seit 1929 zu Höfer)
  • Rebberlah (Eschede)
  • Schwachhausen (seit 1929 zu Offensen)
  • Siedenholz (seit 1910 zu Unterlüß)
  • Spechtshorn (Hohne)
  • Starkshorn (Eschede)
  • Südwinsen (Winsen, Aller)
  • Weesen (Hermannsburg)
  • Weyhausen (Eschede)
  • Wittbeck (seit 1929 zu Wolthausen)

Es ist keine Überraschung, dass diese Auflistung nicht komplett ist. Der Betrieb einer Poststelle II wurde eingestellt, war nicht durchgehend besetzt oder wurde bei stärkerer Kundennachfrage zur Poststelle I hochgestuft. Nicht immer war die Deutsche Reichspost und später die Deutsche Bundespost in jedem noch so kleinen Ort mit einem Postangebot vertreten. Diverse Postorte haben ihren Namen bei Gebietsreformen und Eingemeindungen ab 1905 und in den Jahren 1929, 1961, 1964, 1968, 1971, 1973, 1974, 2014 und 2015 verloren. 

Diese Veränderungen gäben ausreichend Stoff zur Recherche und zur Dokumentation. Aber der Umfang würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Und dieser Blog soll sich weiter mit Einschreiben aus Niedersachsen beschäftigen. Bei doch so vielen interessanten benachbarten Themen, bitte ich um Nachsicht.

Lesetipps für Sie, für weitere Beiträge aus diesem Blog mit Orten aus dem Landkreis Celle:

Oder Sie probieren bitte die Suche Funktion mit einem Stichwort Ihrer Wahl.

Planung:

  • Die Postorganisation kannte neben dem Postamt, Bahnpostamt, Zweigpostamt, Poststellen I und II, Postagenturen, Posthilfsstellen auch Stadtpoststellen. Da hier auch die Stadt Celle und Orte aus dem Landkreis Celle betroffen waren, könnte zu einem späteren Zeitpunkt ein Artikel über Stadtpoststellen folgen…

Der Landkreis Celle liegt nordöstlich von der Region Hannover. Die Landeshauptstadt Hannover liegt ca. 45 km von der Kreisstadt Celle entfernt.

Quellen: 

  • Die abgebildeten Stempel stammen aus der eigenen Sammlung, von Auktionslosen, von philastempel.de und aus der philatelistischen Literatur.
  • Ortsverzeichnis (Verzeichnis der Postanstalten, Eisenbahn-, Kraftwagen-, Luftverkehr- und Dampfschiffstationen in Deutschland und der wichtigeren Orte im Auslande) bearbeitet im Reichspostzentralamt Berlin, Juli 1930
  • Amtsblatt des Reichspostministeriums, Bekanntmachungen der Deutschen Reichspost, Berlin, Nr. 47, 26. Mai 1933, Verfügung 206, mit der neuen Bezeichnung „Ortsname/ über Leitpostamt“
  • Amtsblatt des Reichspostministeriums, Bekanntmachungen der Deutschen Reichspost, Berlin, Nr. 56, 6. Juni 1944, Verfügung 175, Postleitzahlen in Stempeln, Muster Abbildungen von Poststellen II Stempeln
  • Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen, 3. November 1961, Nr. 126, Einführung der vierstelligen Postleitzahlen mit Auflistung der Orte
  • Postgebiet Landkreis Celle, Ausstellungskatalog Cephila 1962, Edmund Dittrich
  • Philatelie und Heimat Celle, Briefmarkenausstellung 1968, Edmund Dittrich, Postgeschichte im Raum Celle, S. 59 ff.
  • Bernhard Brunner, Mömlingen, http://www.plz-stempel.de/10301/index.html, abgerufen am 7. Juli 2025, Archivabschläge 20 „Ort“ über Celle 1944, Herstellung durch Fa. Heinrich Bönecke, Hannover
  • Peter Griese, Poststellen-Stempel 1928-1988, Neue Schriftreihe der Poststempelgilde, Band 175 
  • Werner Vogler, 28.1.2014, https://www.briefmarkenverein-bamberg.de/vortraege/v_Poststellen.pdf
  • Briefmarken und Stempel mit Abbildungen von Celle, https://www.barth-celle.de/celler-briefmarken.html, abgerufen am 7. Juli 2025
  • Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Berlin, Onlinesammlung der Museumsstiftung, abgerufen im Mai 2025
  • Abbildung Kreis Celle von https://www.niedersachsen.de/startseite/land_leute/das_land/kreise_und_gemeinden, abgerufen Juli 2025
  • Foto Postamt vom Autor, 31. Mai 2023
  • https://www.philastempel.de, letztmals abgerufen am 12. August 2025

    Fahrbare Postschalter – mobile Annahmestelle (mAst) – Goslar

    Bitte lesen Sie zur Einstimmung in das Thema „Fahrbarer Postschalter“ die Einführung, hier.

    Auslöser für die Recherche zu den Fahrbaren Postschaltern war der folgende R-Zettel aus 3380 Goslar 1 mit dem Zusatz Fahrbarer Schalter. Dieser Einschreibzettel war vom 2. Januar 1974 bis Ende März 1984 im Einsatz und wurde etwa auf 5000 Einschreibsendungen aufgeklebt.

    R-Zettel 3380 Goslar 1 Fahrbarer Schalter, Postkarte-Einschreiben mit Poststempel vom 25. Juni 1982, Tagesstempel mit Postleitzahl 338 mit Unterscheidungsbuchstaben ld, Sendung nach Sonnefeld

    R-Zettel vom obigen Beleg

    Der Kurs für Liebenburg startete in Goslar beim Postamt 1 am 2. Januar 1974.

    Der bisherige R-Zettel wurde durch eine Dienstanweisung vom Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen zurückgezogen, da ein weiterer Zudruck neben der Ortsbezeichnung nicht mit den geltenden Regelungen übereinstimmt.

    Im März 1984 wurde der Einschreibzettel mit dem Zusatz Fahrbarer Schalter zurückgezogen und durch den nachfolgenden R-Zettel mit dem Unterscheidungsbuchstaben dp ersetzt. Der Tagesstempel ist der gleiche geblieben.

    R-Zettel 3380 Goslar 1 mit den Unterscheidungsbuchstaben dp, Poststempel vom 31. Dezember 1987 mit dreistelliger Postleitzahl 338 Goslar 1 und Unterscheidungsbuchstaben ld, Brief nach Hannover

    R-Zettel vom obigen Beleg

    Haltepunkte mit Ortsbezeichnung und Haltezeiten:

    • 3384 Liebenburg 8, Ostharingen, Neuer Weg, mo-fr 8.30 Uhr bis 9.00 Uhr,
    • 3384 Liebenburg 9, Upen, Im Becke, Bushaltestelle, mo-fr 9.05 Uhr bis 9.35 Uhr,
    • 3384 Liebenburg 11, Heissum, Dörtener Str., Bushaltestelle, mo-fr 9.50 Uhr bis 10.20 Uhr,
    • 3384 Liebenburg 12, Heimerode, Falkenberger Str., Trafo-Station, mo-fr 10.30 Uhr bis 11.15 Uhr,
    • 3384 Liebenburg 13, Neuenkirchen, Lange Ringstr., Schule, mo-fr 11.30 Uhr bis 12.00 Uhr.

    Artikel „Fahrbarer Postschalter für Liebenburg“

    Auch in 6980 Wertheim (Baden-Württemberg) war ein R-Zettel mit dem Zusatz Fahrbarer Schalter im Einsatz. Vom 1. Oktober 1975 bis zum 23. März 1984 kamen dort 1041 Einschreibzettel zum Einsatz.

    Vor diesem Betriebsversuch war zumindest Neuenkirchen (Liebenburg 13) mit einer Poststelle II ausgestattet. Da kein eigener R-Zettel für Poststellen II vorgesehen war werden diese Orte über Poststellen II Stempel nachgewiesen:

    R-Brief vom 6. März 1933, Poststempel Vienenburg und R-Zettel Vienenburg Land. Poststellen II Stempel Neuenkirchen über Vienenburg, Beleg nach Hannover

    R-Brief vom 13. Mai 1957, Poststempel 20b Vienenburg und R-Zettel Vienenburg Land AKZ 16 C 6. Poststellen II Stempel 20b Neuenkirchen über Vienenburg

    Alle beschriebenen Orte liegen im Landkreis Goslar.

    Quellen:

    • Goslarsche Zeitung vom 29./30. Dezember 1973
    • Informationen vom Postamt Goslar 11 vom 20. März 1986

    Fahrbare Postschalter – mobile Annahmestelle (mAst) – Einführung

    Eine allgemeine Einführung in das Thema.

    Fahrbare Postschalter wurden zu unterschiedlichsten Anlässen, wie Veranstaltungen oder Umbauten eingesetzt. Belegt sind Poststempel und Briefmarken mit entsprechender Nennung u.a. aus:

    • Bangladesch (Mobile Post Office)
    • Böhmen und Mähren (Fahrbares Postamt-Autoposta),
    • Bundesrepublik Deutschland (Fahrbares Sonderpostamt),
    • DDR (Fahrbares Postamt)
    • Deutschen Reich (Fahrbares Postamt, Fahrbares Feldpostamt bei der Truppe),
    • Großbritannien (Mobile Post Office),
    • Österreich (Fahrbares Postamt),
    • Polen (Poczta objazdowa)
    • Portugal (Autocarro Ambulância Postal – Postwagen)
    • Schweden (Bilpostkontoret – Autopostamt),
    • Schweiz (Bureau de poste automobile, Automobil Postbureau),
    • USA (Mobile Post Office, Post Office on Wheels),
    • Vietnam (Süd-).

    Briefmarken mit Fahrbaren Postschaltern entdecken Sie am Ende des Artikels.

    Mich interessiert der Nachweis von Fahrbaren Postämter mit Postkursen aus dem heutigen Niedersachsen. Und der Nachweis soll nicht über Stempel, sondern über Einschreibzettel (R-Zettel) erfolgen.

    Bevor die einzelnen Postkurse der fahrbaren Postschalter in weiteren Artikeln vorgestellt werden, folgt hier eine allgemeine Einführung ins Thema.

    (Am Ende des Artikels finden Sie auszugsweise ein Konzept des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen für die zukünftige Postversorgung auf dem Lande)

    Für die Postkunden brachte die Einrichtung der Poststellen II eine entscheidende Verbesserung der Postversorgung. Nachdem die Motorisierung der Landzustellung viele Poststellen entbehrlich gemacht hatte, suchte die Post nach neuen Wegen der (Land-) Bevölkerung in dünn besiedelten Gebieten einen Postservice anzubieten zu können. Und lange vor der Einrichtung der heutigen Postagenturen bzw. Partnerfilialen hatte die Deutsche Bundespost eine Idee.

    In Niedersachsen wurden seit dem 1. November 1969 im Rahmen eines Betriebsversuches fahrbare Postschalter erprobt.

    Ein fahrbarer Postschalter aus Oldenburg

    Dieser fahrbare Postschalter aus Oldenburg wurde gelegentlich auf der Briefmarken Messe in Essen dem interessierten Publikum gezeigt, hier Mai 2018.

    Ein fahrbarer Postschalter aus Celle (ca. 1985)

    Dieser Beitrag befasst sich daher mit den fahrbaren Postschaltern aus der Phase der vierstelligen und fünfstelligen Postleitzahlen.

    In den Betriebsregelungen für fahrbare Postschalter waren verschiedene Punkte geregelt, u.a.:

    • Ausstattung des Halteplatzes
    • Verkehrstage
    • Haltezeiten
    • Streckenführung bis
    • Personaleinsatz.

    Der fahrbare Postschalter war Annahmestelle im Sinne § 41, Absatz 2 der Postordnung. Bei ihm wurden grundsätzliche alle Postdienstleistungen angeboten.

    Die eingesetzten Fahrzeuge waren eine Spezialkonstruktion mit Einrichtungsgegenständen für den Annahme- und Ausgabedienst. Es konnten bis zu acht (!) Kunden gleichzeitig den Besucherraum betreten.

    Halteplatzschild mit Angabe der Haltezeit

    An jedem Halteplatz wies eine Aushangtafel auf den fahrbaren Postschalter hin.

    Ein fahrbarer Postschalter aus Celle. Mit Telefonzelle, Briefkasten mit Briefmarken-Heftchengeber und Halteplatzschild. (ca. 1985)

    Außerdem waren am Halteplatz eine Telefonzelle, ein Briefkasten und ein Heftchengeber als Regelausstattung vorgesehen. Die Ausstattung sollte dem Halteplatz einen hohen Aufmerksamkeitswert verschaffen. Zugleich sollte sie außerhalb der Haltezeiten des fahrbaren Postschalters ausweisen, dass der Ort postalische versorgt wurde.

    Über fahrbare Postschalter abgefertigte Einschreiben sind nur am Unterscheidungsbuchstaben der R-Zettel diesen Dienststellen zuzuordnen.

    Keine Regel ohne Ausnahme:

    R-Zettel 3380 Goslar 1 mit dem Zusatz Fahrbarer Schalter, 25. Juni 1982

    Neben dem Einsatz in Goslar gab es einen zweiten R-Zettel mit obigem Zusatz in 6980 Wertheim.

    Wie findet man in den Unterlagen der Post die mobilen Postämter?

    Auszug aus dem Ortsverzeichnis Post

    Am Beispiel 2733 Hepstedt erklärt. Unter dem Ort steht die Abkürzung mASt für mobile Annahmestelle = Fahrbarer Postschalter. Das zuständige Postamt mit Verwaltungsdienst ist 2720 Rotenburg, Wümme 1. Die Zustellung wird aus Tarmstedt organisiert. Die zuständige Oberpostdirektion sitzt in Bremen (Brm). Telefonisch ist Hepstedt an das Ortsnetz (ON) Tarmstedt angeschlossen.

    Und nach einigen Recherchen wird klar, Hepstedt wird von einem fahrbaren Postschalter bedient, der in Zeven eingesetzt wird.

    In den kommenden Monaten werden die einzelnen Kurse in Niedersachsen vorgestellt:

    Der Start der fahrbaren Postämter mit den jeweiligen Kursen ist bekannt. Leider fehlen Information über das jeweilige Ende des Betriebsversuche. Ich würde mich freuen, wenn Sie die fehlenden Informationen belegen könnten. Und alle Daten sind eine jeweilige Momentaufnahme. Änderung der Kurse und Haltezeiten hat es gegeben.

    Sollten Sie von einigen Orten keine R-Zettel finden, könnte der Einsatz der mobile Annahmestellen (mAst) ein Grund dafür sein.

    Ein Blick zurück:

    Erfreulicherweise sind in Amtsblättern der Deutschen Reichspost frühere Einsätze von fahrbaren Postämtern bei Veranstaltungen veröffentlicht worden. Diese Fahrzeuge der Deutschen Reichspost waren rot lackiert.

    Berlin Fahrbares Postamt, mit Unterscheidungsbuchstabe (UB) „f“

    Bereits seit 1934 wurden fahrbare Postämter eingesetzt. Obiger R-Zettel fand seine Verwendung bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin. R-Zettel dieses Typs sind mit weiteren UB bekannt.

    Der Autor Herr Paul-Jürgen Hueske hat 2002 im Band 158 der Neuen Schriftenreihe der Poststempelgilde e.V. die fahrbaren Postämter im Deutschen Reich 1934 bis 1944 aufgelistet und ausführliche Informationen (Entwicklung, Ausstattung, Betrieb) und Abbildungen zusammengestellt. Diese fahrbaren Postämter hatten gelegentlich Sonderstempel der Veranstaltung im Einsatz. R-Zettel mit entsprechenden Hinweisen sind nur von den Olympischen Spielen 1936 belegt.

    Auflistung niedersächsischer Orte nach Hueske, nach Datum sortiert:

    • Bückeberg bei Hameln, Erntedanktage: 5.-6.10.1935, 3.-4.10.1936, 2.-3.10.1937 auch in den benachbarten Orten Afferde, Kirchosen und Tündern, 1.-2.10.1938. Einen detaillierten Bericht zu Bückeberg finden Sie hier.

    Fahrbarer Postschalter beim Reichserntedankfest Bückeberg, 1937

    • Northeim (Han), Reichsarbeitstag der NS-Kriegsopferversorgung und des Hauptamts für Kriegsopfer der Reichsleitung der NSDAP und 3. Niedersächsischen Frontsoldaten- und Kriegsopfertreffen: 10.-14.6.1937, 6.-8.5.1938
    • Rothenfelde über Vorsfelde, Grundsteinlegung des Volkswagenwerkes mit 2 Fahrbaren Postämter: 26.5.1938, einen weiterführenden Artikel zu Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben finden Sie hier.
    • Hannover, Gautag der NSDAP: 9.-12.6.1938
    • Bad Gandersheim, Motor-, Wehr-, Sportübungen des NSKK: 17.-22.6.1938
    • Goslar, Motorsportwoche des NSKK im Harz, 10. Dreitage-Mittelgebirgsfahrt: 23.-25.6.1938
    • Braunschweig, 100 Jahre Staatsbahn Ausstellung: 19.8.-4.9.1938
    • Hannover, Flugtag 1938, NSFK: 25.9.1938
    • Hannover, 16. Internationales Eilenriede-Rennen, NSKK: 14.-16.4.1939
    • Braunschweig, 4. Reichsführer- und Führerrinnenlager der HJ.: 14.-25.5.1939
    • Hannover, Niedersächsisches Sängerfest, Stadthalle: 19.-21.5.1939
    • Gehrden über Hannover, Kreistag Kalenberg: 10.-11.6.1939
    • Northeim (Han), Reichsarbeitstagung der Nationalsozialistischen Kriegsopferversehrten: 16.-19.6.1939
    • Bookholzberg, Niederdeutsche Gedenkstätte-Stedingsehre, Gau Weser-Ems, Sommer-Sonnenwendfeier: 17.6.1939 (Bookholzberg heute Ortsteil der Gemeinde Ganderkesee im Landkreis Oldenburg)
    • Lüneburg, Land zwischen Meer und Heide, Ausstellung: 23.6.-2.7.1939
    • Emden, Ausstellung Wille und Leistung Ostfrieslands: 21.-30.7.1939
    • Hannover, 28. Deutsches Meisterschaftsrudern: 12.-13.8.1939

    Eine Auflistung aller Einsätze z.B. mit Daten und KM-Leistung von Fahrbaren Postschaltern (ohne Postkurse) oder Postcontainern bei Umbauten oder Sonderpostämtern sind in den Unterlagen des Bundesarchivs in Koblenz einzusehen.

    Der fahrbare Postschalter ist Geschichte:

    Sonderstempel mit Abbildung eines fahrbaren Postschalters, 63150 Heusenstamm, Deutsche Post, Internationaler Museumstag, Museum für Kommunikation Frankfurt Heusenstamm, 17.5.2020

    In der Außenstelle des Museums für Kommunikation, Philipp Reis Str. 4-8, 63150 Heusenstamm, gibt es weitere Postfahrzeuge zu besichtigen.

    Und jetzt für Sie zum Nachlesen, eine detaillierte Beschreibung der Vorgehensweise im Post-Originalton:

    Postversorgung auf dem Lande

    Die Postversorgung auf dem Lande war für den Deutschen Bundestag in Bonn am 8. Mai 1981 ein Thema. Die Bundesregierung informierte die Angeordneten mit einem Konzept des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen
    für die künftige Postversorgung auf dem Lande, 9. Wahlperiode. (Auszug zum Thema fahrbare Postschalter)

    3.3 Mobile Amtsstellen (Fahrbare Postschalter)

    Der in Betriebsversuchen erfolgreich erprobte Fahrbare Postschalter wird künftig für die Postversorgung des Landes und in Stadtrandgebieten eingesetzt.
    Der Fahrbare Postschalter ist eine mobile Amtsstelle, die nach einem Fahrplan (Kurs) zu bestimmten Zeiten (Haltezeiten) an bestimmten Orten (Haltepunkte) eingesetzt wird. Einzelheiten über den Einsatz Fahrbarer Postschalter sind aus der als Anlage beigefügten Regelung ersichtlich.

    8 Fahrbare Postschalter

    Fahrbare Postschalter sind einzusetzen, wenn
    – bei Übertragung der Annahmebefugnis auf den Zusteller dieser mehr als 10 v. H. seiner Arbeitszeit Annahmedienst leisten müßte und die Einrichtung bzw. Beibehaltung einer ortsfesten Amtsstelle von mindestens sechs Wochenstunden Grundarbeitszeit für Tätigkeiten im Hause aus postbetrieblichen, kundendienstlichen und wirtschaftlichen Erwägungen nicht in Betracht kommt
    – für die Einrichtung einer ortsfesten Amtsstelle die räumlichen oder personellen Voraussetzungen nicht sogleich geschaffen werden können.

    Fahrbare Postschalter können eingerichtet werden, wenn
    – bei als notwendig erachteter Neueinrichtung im Amtsstellennetz die künftige Inanspruchnahme nicht bekannt ist, eine Verdichtung des Angebots im Amtsstellennetz im kundendienstlichen Interesse liegt und wirtschaftlich vorteilhaft oder zumindest vertretbar ist. In diesem Fall können in einem Einzugsbereich nach Tz 4.2 unter Bildung neuer Einzugsbereiche mit herabgesetzter Entfernungsbedingung mehrere Bedienungsstandorte eingerichtet werden.

    Richtlinien über die Organisation der Postämter, § 12 der Amtsstellenorganisation

    (6) Fahrbare Postschalter sind mobile Amtsstellen ohne Zustellung, die an bestimmten Haltepunkten zu bestimmten Haltezeiten eingesetzt werden. Sie werden mit entsprechenden Angaben im Ortsverzeichnis Post aufgeführt.

    § 13 Bedingungen für die Einrichtung, Umwandlung und Aufhebung von Amtsstellen

    (7) Fahrbare Postschalter sind einzusetzen, wenn
    – die Bedingung für die Übertragung der Annahmebefugnis des Zustellers nach Abs. (6) überschritten wird und nach Maßgabe des Abs. (4) keine ortsfeste Amtsstelle eingerichtet werden soll und der Einsatz in postbetrieblicher und kundendienstlicher Hinsicht zweckmäßig und wirtschaftlich ist,
    – räumliche oder personelle Voraussetzungen für die Einrichtung einer ortsfesten Amtsstelle nicht sogleich geschaffen werden können.

    (8) Fahrbare Postschalter können eingesetzt werden, wenn
    – das Verkehrsaufkommen noch nicht bekannt ist oder
    – eine Verdichtung des Angebots im Amtsstellennetz im kundendienstlichen Interesse liegt und wirtschaftlich vertretbar ist.

    Betriebsregelungen für Fahrbare Postschalter

    1.1 Postdienste
    Der Fahrbare Postschalter ist Annahmestelle im Sinne § 41 Abs. 2 Postordnung. Bei ihm sind grundsätzlich alle Postdienstleistungen anzubieten. Die Ausgabe von Sendungen an benachrichtigte Empfänger kann zugelassen werden.
    1.2 Fernmeldedienste
    Ferngespräche werden nicht vermittelt (wegen Fernsprechhäuschen [FeH] s. Ausstattung des Halteplatzes). Telegramme werden wie beim Landzusteller entgegengenommen. Sie sind bei der nächsten am Kurs liegenden Telegrafen-Dienststelle zur weiteren Übermittlung abzuliefern.
    2 Halteplätze (Standortwahl)
    Die Halteplätze sind für den Kunden leicht erreichbar auf ausreichend befestigten Flächen unter Berücksichtigung des Einzugsbereichs (§ 13 Abs. [2]
    OrgRichtlPost) in möglichst zentraler Lage einzurichten. Der Zu- und Abgang der Postkunden soll durch den fließenden Straßenverkehr nicht beeinträchtigt werden. Bei der Standortwahl sind die Kommunalbehörden in angemessener Weise zu beteiligen.
    3 Ausstattung des Halteplatzes
    Die Ausstattung soll dem Halteplatz einen hohen Aufmerksamkeitswert verschaffen. Zugleich soll sie außerhalb der Haltezeiten des Fahrbaren Postschalters ausweisen, daß der Ort postalisch versorgt ist. Die Regelausstattung besteht aus
    – einer Aushangtafel für Hinweise und Bekanntgabe der Haltezeiten,
    – einem FeH, das unmittelbar am Halteplatz liegen soll,
    – einem Doppelheftchengeber und
    – einem Briefkasten.
    Über den Einsatz von Einzelmarkengebern ist fallweise zu entscheiden.
    4 Verkehrstage
    Die Fahrbaren Postschalter verkehren grundsätzlich werktags.
    5 Haltezeiten
    Die Haltezeiten sind nach ihrer Dauer und möglichst auch nach der zeitlichen Lage dem Verkehrsaufkommen und den kundendienstlichen Bedürfnissen anzupassen. Die Mindesthaltezeiten betragen bei Haltepunkten werktäglich
    — bis unter 6 Stunden wöchentlich 20 Minuten
    — 6 bis unter 7 Stunden wöchentlich 30 Minuten
    — 7 bis unter 8 Stunden wöchentlich 35 Minuten
    — 8 Stunden und mehr wöchentlich 45 Minuten
    (Die Stundenangaben beziehen sich auf Tätigkeiten im Hause bei Poststellen [Grundarbeitszeit nach Erhebungsbogen 135,4]). Die Haltezeiten können wahlweise auf den Vormittag, den Nachmittag oder — bei größeren Orten —
    auf den Vor- und Nachmittag gelegt werden.
    6 Streckenführung
    Je nach Zahl und Lage der Haltepunkte sowie der Haltezeiten sind Kurse einzurichten als
    – Rundfahrten,
    – Stichfahrten oder
    – Kombinationen von Rund- und Stichfahrten.
    7 Bezeichnung der Kurse
    Die Kurse sind unter dem Namen des Postamts (V) fortlaufend mit der Postleitzahl und einer arabischen Ziffer zu bezeichnen, z. B.: Bonn 15300-1.
    8 Bezeichnung der Haltepunkte
    Die Haltepunkte sind entsprechend § 10 Abs. 4 OrgRichtlPost zu bezeichnen. Im Ortsverzeichnis Post sind Orte, die durch einen Fahrbaren Postschalter
    versorgt werden, künftig in der dritten Spalte mit einem m = mobile Annahmestelle zu kennzeichnen.
    9 Personaleinsatz
    Die Wahrnehmung des Annahmedienstes und das Führen des Kfz obliegen derselben Person. Der Fahrer muß im Besitz des Postführerscheins Klasse drei
    sein. Er erhält Entschädigung im Kraftfahrdienst.
    10 Bewertung
    Die Bewertung richtet sich nach den Aufgabenträger „Schalterbeamter 1″ (Regelbewertung A 7, jede 1., 4., 8. usw. ArbE A 8).
    11 Bemessung
    Die Bemessung richtet sich nach der DA Bem Ä. Als Anhaltspunkt für die Planung bedarfsgerechter Haltezeiten ist der neue Erhebungsbogen für Poststellen II (Erhebungsbogen 135,4) heranzuziehen, solange für den Schalterdienst bei Fahrbaren Postschaltern oder Postämtern noch kein neues Bemessungsverfahren vorliegt

    Offene Fragen:

    • Wann wurden die Betriebsversuche der regelmäßig eingesetzten fahrenden Postämter/Kurse in Niedersachsen beendet?

    Quellen:

    • Ortsverzeichnis Post, Verzeichnis der Orte im Bereich der deutschen Postverwaltungen, 1984
    • Fahrbare Postämter in Deutschland 1934 bis 1944, Paul-Jürgen Hueske, 2002, Band 158 der Neuen Schriftenreihe der Poststempelgilde e.V.
    • Bundesarchiv Koblenz, Fahrbare Postämter, Meldungen über den Einsatz
      1963 – 1981, B 257/26778, Band 1 mit 1963 – 1975, B 257/26779 Band 2 mit 1976 – 1981
    • Deutscher Bundestag, 8.5.1981, Drucksache 9/408, 9. Wahlperiode, Sachgebiet 901, https://dserver.bundestag.de/btd/09/004/0900408.pdf. Unterrichtung durch die Bundesregierung, Postversorgung auf dem Lande, Konzept
    • Verein zur Erhaltung historischen Postgutes e.V., Wuppertal, https://www.postverein.de/fahrzeuge
    • Das fahrbare Postamt der OPD Halle 1952, philatelie Nr. 560, Februar 2024
    • Fahrbare Postämter in Portugal, philatelie Nr. 572, Februar 2025
    • Fotos vom Autor November 1985, Mai 2018

    Nachsatz:

    Briefmarken mit dem Motiv der Fahrbaren Postschalter gibt es aus mehreren Ländern. Fehlende Abbildungen werden zeitnah ergänzt:

    • Bangladesch

    Bangladesch, 1983, Michel Nr. 206, Freimarkenserie Bilder aus Bangladesch, Postdienste, Postal Communications

    • China

    China Kaiserreich und Republik, 1947, Michel Nr. 826 und 829, bildgleiche Motive in rot und blau, Autopostamt

    • Madagaskar

    Madagaskar, Malagasy, 1971, Michel Nr. 634, Tag der Briefmarke, Ambulante ländliche Poststelle

    • Österreich

    Österreich, Tag der Briefmarke 2001, Michel Nr. 2345, Fahrendes Postamt Salzburg-Wien, Zierfeld neben Bahnpostwagen

    • Polen

    Polen, Tag der Briefmarke 1979, Michel Nr. 2654, Mobiles Postamt für die Landbevölkerung, Poczta objazdowa übersetzt „Reisepost“

    • Portugal

    Portugal, 1994, Michel Nr. 2044, aus der Satz Postbeförderung, AUTO AMBULANCIA „WOLKSWAGEM“, DECADA DE 1950, Fahrendes Postamt im Volkswagen Kleinbus (1952-1967), Bildunterschrift „Wolkswagem“ statt Volkswagen

    • Schweiz

    Schweiz, 1937, Michel Nr. 311, Fahrbares Postamt

    Schweiz, 1987, Michel Nr. 1335, 50 Jahre Automobilpostbüro

    • Südvietnam

    Südvietnam, 1969, Michel Nr. 428 bis 431, Die Post im Dienste des Volkes, Zwei Jahre fahrbares Postamt in Südvietnam,

    Michel Nr. 428 Kleinbus des fahrbaren Postamtes,

    Michel Nr. 429 Schalter des fahrbaren Postamtes,

    Michel Nr. 430 Kind und fahrbares Postamt,

    Michel Nr. 431, Postkunden und Stempel des fahrbaren Postamtes

    • Ungarn

    Ungarn, 1963, Michel Nr. 1929, Autopostamt vor Westbahnhof in Budapest

    Fehlliste: R-Zettel mit dem Zusatz „Land“

    Welche Bedeutung haben R-Zettel mit dem Zusatz Land?

    Gelegentlich fragt sich der Sammler, warum er von einem bestimmten Ort mit Poststelle keinen entsprechenden R-Zettel findet.

    Die Antwort ist banal. Es gab keinen R-Zettel für diese Poststelle!

    Am Beispiel des nachfolgen Beleges ist die Verfahrensweise einfach zu erklären. Der Brief wurde bei der Poststelle in Seinstedt aufgegeben und frankiert. Neben den Briefmarken wurde ein Poststellenstempel abgeschlagen, hier Seinstedt Börssum Land. Beim übergeordneten Postamt in Börßum wurde der R-Zettel dazu geklebt und die Briefmarken abgestempelt. Zur Unterscheidung mit anderen Briefen aus Börßum hatte dieser den Zusatz Land aufzuweisen.

    Seinstedt nach Braunschweig, R-Zettel Börßum mit Zusatz Land, Stempel mit doppeltem Rahmen der Poststelle II „Seinstedt Börssum Land“, Poststempel „Börssum Land“ 18. Juni 1928

    Die Verwendung von Einschreibbriefen mit R-Zettel und dem Zusatz Land ist für Orte aus Niedersachsen durchgehend dokumentiert von 1928 bis 1968. Weitere Verwendungen in den Jahren 1973, 1976 bis 1982, 1984 bis 1986, 1991 bis 1993 und 1997 mit fünfstelliger Postleitzahl sind ebenfalls belegt.

    Und jetzt zu dieser Fehlliste:

    Folgende R-Zettel, lose oder auf Beleg werden von mir gesucht. Bitte senden Sie mir gern einen Scan (mit Verkaufsangebot).

    Herzlichen Dank!

    Stand: 12. September 2024

    • 322 Alfeld (Leine) Land
    • 328 Bad Pyrmont Land (ohne Bezeichnung 1)
    • (23) Bersenbrück Land
    • Bevensen, ca. 1940
    • Bisperode Hameln Land, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • …über Bockenem, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • 288 Brake (Unterweser) 1 Land
    • Bramsche Ld, Ld für Land, handschriftlich, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Brockau Land, Deutsches Reich ohne PLGZ, ehemals Reichspostdirektion Braunschweig
    • Buchholz Kr. Harburg Land, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Buxtehude mit Stempel (Buxtehude Land) in Klammern, ca. 1930

    • 24a Buxtehude (Land), ca. 1947
    • Dahlenburg Land, einzeilig, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Damme (Oldb) Land, einzeilig, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Dannenberg (Elbe) Land, zweizeilig, (Elbe) in 2. Zeile, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Damme (Oldb) Land, zweizeilig, (Oldb) in 2. Zeile, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • (23) Damme (Oldb) Land
    • Elstorf Harburg-Wilhelmsburg 1 Land, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Elze, Stempel auf blanko Amtskennzeichen (AKZ) mit Postleitzahl, 321 Elze Landpoststelle
    • Fürstenau (Kr Bersenbrück) Land, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Grasleben Helmstedt Land, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Goslar Land, Land gestempelt, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • 20a Hameln Land, dreizeilig
    • … über Hannover, 12 A, Amtskennzeichen (AKZ), mit Querstrich
    • Harburg-Wilhelmsburg 1 Land, dieser Typ – schmaler Rahmen, zweizeilig, im Zusammenhang mit Poststellen II Stempel auf Beleg, ca. 1930
    • Harburg-Wilhelmsburg 1 Land, dieser Typ – breiter Rahmen, dreizeilig, im Zusammenhang mit Poststellen II Stempel auf Beleg, ca. 1933
    • Haste (Bz. Minden) Land, zweizeilig, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • 20a Haste (Han) Land, einzeilig
    • Haste (Han) Land – 12 B 9, Amtskennzeichen (AKZ)
    • Herzberg (Harz) Land, zweizeilig, Land handschriftlich ergänzt, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • 20a Hildesheim Landpoststelle, (Landpoststelle Stempel Lps)

    • Jesteburg Harburg-Wilhelmsburg 1 Land
    • Jever Land, allseitig gezähnter Blanko R-Zettel mit Kreis, ca. 1947
    • Kreis Leer Ostfr, 9 L, Amtskennzeichen (AKZ), Blanko Stempel
    • Lingen (Ems) mit Unterscheidungsbuchstabe l = Land, zweizeilig, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Lohne (Oldb.) Land, zweizeilig, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Lüthorst Kreiensen Land, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • 447 Meppen 1 Land, (ohne Stempel)
    • Münder Deister Land, Deister und Land in 2. Zeile, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Neustadt a. Rübenberge Land, Blanko R-Zettel mit Kreis und mit Stempel
    • Neustadt a Rübenberge, Land, zweizeilig, Wegener, Typ 761
    • Nordenham L, vierseitig gezähnter R-Zettel, L = Land
    • Nordenham L, L = Land, Wegener, Typ 761
    • Oederquart Stade Land, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Oldendorf Himmelpforten (Niederelbe Land), zweizeilig, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Querum (Braunschw.) Land, zweizeilig, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Rotenburg (Han) 1 Land, ab Han in 2. Zeile, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Salzgitter 1 Land, einzeilig, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Salzgitter 1 Land, zweizeilig, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • 20b Salzgitter-Bad 1 Land, dreizeilig
    • 20b Salzgitter-Lebenstedt 1 Land, dreizeilig
    • Salzgitter Ringelheim Land – 16 T, Amtskennzeichen AKZ
    • Salzgitter Ringelheim Land – 16 V, Amtskennzeichen AKZ
    • Schöningen (Bschwg.) Land, zweizeilig, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Stade 2 mit Unterscheidungsbuchstabe l = Land, zweizeilig, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • über Stade, hier das Beispiel handschriftlich Bützfleth 24a über Stade, ca. 1948
    • Süpplingen Helmstedt Land, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Uelzen (Bz. Hannover) Land, dreizeilig, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Uelzen (Bz. Han) Land, allseitig gezähnter Blanko R-Zettel mit Kreis, mit Kastenstempel, ca. 1946
    • Unterlüß Land, einzeilig, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Vechta Land, einzeilig, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Verden (Aller) Land, zweizeilig, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • (23) Westerstede Lkp, Unterscheidungsbuchstaben für Landkraftpost
    • Westerstede Lkp – 9 F 2, Unterscheidungsbuchstaben für Landkraftpost, Amtskennzeichen AKZ
    • Wilhelmshafen – Rüstringen Land, zweizeilig, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Winsen (Luhe) Land, zweizeilig, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Wirdum Norden Land, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • Wittmund Land, einzeilig, Deutsches Reich ohne PLGZ
    • (20b) Wolfenbüttel mit Unterscheidungsbuchstaben Ldkp = Landkraftpost
    • Wolfenbüttel mit Unterscheidungsbuchstaben LA = Land, allseitig gezähnter Blanko R-Zettel mit Kreis, ca. 1948

    Quelle:

    • Die Einschreibzettel der Landpostämter im Deutschen Reich und seiner Nachfolgestaaten, Herr Friedrich J. Opaterny, Nürnberg, Januar 1993

    Zu meinem Sammelgebiet Einschreiben aus Niedersachsen habe ich weitere Fehllisten erstellt:

    Fehlliste

    Fehlliste – Amtskennzeichen (AKZ)

    Fehlliste – fünfstellige Postleitzahl

    Fehlliste – vierstellige Postleitzahl

    Fehlliste – Zweisteller (zweistellige Numeratoren)

    Ich freue mich sehr auf Ihre Nachricht!

    Norderney, die einwohnerstärkste ostfriesische Insel in der Nordsee

    Zu den bewohnten ostfriesischen Inseln vor der niedersächsischen Nordseeküste zählen Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge.

    Dieser Artikel beschäftigt sich mit Norderney, der Insel mit der größten Stadt auf den Inseln.

    Norderney, vom Fischerdorf zum Nordseeheilbad

    Die Stadt Norderney hat mit etwa 6.100 Einwohnern die größte Bevölkerungszahl aller ostfriesischen Inseln. Die große Zahl der temporären Urlauber ist hier nicht berücksichtigt.

    Norderney gehört heute zum Landkreis Aurich. Die Entfernung zur Küste beträgt ca. drei Kilometer.

    1815 kam Ostfriesland inkl. Norderney zum Königreich Hannover. 1819 machte die Regierung das Norderneyer Seebad zum Staatsbad. Dadurch begann die Blütezeit der Insel. Das Postaufkommen ist geprägt von der Post der Insulaner, der üblichen Geschäftspost und den Sendungen der Urlauber, insbesondere zur Ferienzeit. Und Norderney verzeichnet in der Anzahl der Postsendungen (und der Badegäste) eine stetige Aufwärtsentwicklung.

    Ein philatelistischer Spaziergang zu „Postorten“ auf der Insel Norderney

    Wer mag, kann mit einem philatelistischen Spaziergang die Insel erkunden.

    • Markt 1 (Bülowallee: Schuchhardts Hotel, heute Inselhotel König), hier wird erstmals am 1. Juli 1820 eine Posteinrichtung eingerichtet. Und 1823 folgt hier eine Wattenpoststation zur Personen- und Postbeförderung über das Watt aus Hilgenriedersiel.
    • 1823 war die Post auf dem Gelände des einstigen „Haus der Insel“.
    • 1841 befindet sich die Postspedition in der Luisenstr. 24.
    • 1869 bekommt das Postbüro ein neues Domizil im Haus Brunnenstraße, Ecke Luisenstraße und ist der OPD Oldenburg unterstellt.
    • Zum 1. Januar 1876 wird die Postexpedition 2. Klasse auf Norderney zum Postamt 3. Klasse (Postamt III) aufgestockt. Das kaiserliche Post- und Telegrafenamt befindet sich bis 1892 in der Strandstr. 5 (heute Bücher Lübben).

    R-Zettel Norderney, R rechtsstehend, Einsatz dieser R-Zettel ab 1883

    1887 beginnen durch den Kauf mehrerer Grundstücke die Vorbereitungen zum Bau eines Postdienstgebäudes in der heutigen Poststraße. Am 1. April 1892 zieht die Kaiserliche Post dort in das von der Kaiserlichen Postdirektion Oldenburg erbauten Gebäude ein. In der Poststraße 1 steht das historische imposante Kaiserliche Postgebäude heute noch. Leider wird dieses imposante Gebäude anderweitig mit Geschäften und Wohnungen genutzt.

    Kunstvolle Backsteinverblendungen und -verzierungen schmücken das Postgebäude. Hoch über dem Eingangsportal befindet sich eine Wappenrosette. Aufgesetzte Ziergiebel, hell abgesetzte Ornamente und Schmuckbänder zeugen vom hohen Stand des Handwerks im Backsteinbau. Von der Inschrift „Kaiserliches Postamt“ ist die Bezeichnung „Postamt“ geblieben.

    2010 wurde das Gebäude der (Kaiserlichen) Post an einen Investor verkauft.

    Nach der Postgeschichte beginnt jetzt die Reise mit den unterschiedlichsten Typen von Einschreibzetteln des Inselpostamtes.

    R-Brief Norderney, Poststempel vom 18. Juli 1917 nach Rostock

    R-Zettel vom obigen Beleg. Diese R-Zettel Variante war seit 1904 im Einsatz. Das R ist jetzt links abgebildet, mageres No mit zwei Strichen in kursiv, allseitige Zähnung, aus Bogen

    Stempel von der Vorderseite des obigen Beleges, u.a. Posthorn und Name Norderney

    Stempel von der Rückseite des obigen Beleges, Absender Inselwacht Bataillon, genaue Bezeichnung „2. KGL. PR. Inselwacht-Bataillion Norderney X 41. Stern“

    R-Brief Norderney, Poststempel mit Zusatz Nordseebad vom 28. Juni 1937, nach Branitz, Luftpost und durch Eilboten

    R-Zettel vom obigen Beleg. R-Zettel der Deutsches Reichspost sind mit schmalem und breitem Rahmen bekannt

    R-Brief Nordseebad Norderney, Poststempel 3. Januar 1946, nach Pillnitz/Elbe

    R-Zettel vom obigen Beleg

    R-Brief Nordseebad Norderney, Poststempel 25. Mai 1948, nach Norden Ostfriesland, Absender und Adresse mit PLGZ 23

    R-Zettel vom obigen Beleg. Wegener Druck, erste Ausgabe für das vereinigte Wirtschaftsgebiet, aus Bögen geschnitten, Blanko Zettel mit Stempel

    Die zweite Ausgabe für das vereinigte Wirtschaftsgebiet der amerikanischen und britischen Zone wurde in Bögen produziert. Die R-Zettel sind allseitig gezähnt. Die Postämter hatten die Aufgabe die R-Zettel zu stempeln. Unterschiedliche Stempelvariationen kamen so zum Einsatz:

    R-Zettel Typ 762, allseitig gezähnt, Nordseebad Norderney, Blanko Zettel mit Stempel

    Seit 1951 wurden R-Zettel auf dünnem weißem Papier mit Ortsnamen und PLGZ im Kreis eingesetzt:

    R-Zettel 23 Nordseebad Norderney, UB c, auf weißem Papier, R-Zettel Typ 7244

    Zu dem R-Zettel Typ 7244 finden Sie hier weitere Informationen.

    Auf dünnem durchsichtigen Pergaminpapier, ebenfalls mit Ortsnamen und PLGZ im Kreis:

    R-Zettel 23 Nordseebad Norderney, UB a, durchsichtiges Pergaminpapier, R-Zettel Typ 7242

    Die Rautenausgabe mit Amtskennzeichen (AKZ) für die Bundesrepublik Deutschland lösten die zweistelligen Postleitgebietszahlen ab. Mit Amtsblattverfügung 274/1956 galten die Amtskennzahlen am 30. Juli 1956 auch für die Rautenausgabe der Einschreibezettel.

    Amtskennzeichen 9 D 4, Nordseebad Norderney

    Amtskennzeichen 9 D 4, Nordseebad Norderney

    R-Brief Nordseebad Norderney, Stempeldatum 19. Oktober 1963 nach Hannover, R-Zettel mit AKZ 9 P und UB a

    R-Zettel vom obigen Beleg

    Amtskennzeichen 9 P, Nordseebad Norderney, fette Schrifttype

    Am 5. Juli 1963 informiert die Oberpostdirektion Bremen: „Der Niedersächische Minister des Innern und das BPM (Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen) haben zugestimmt, daß der Zusatz „Nordseebad“ in der postamtlichen Bezeichnung beibehalten wird.“

    Zum 1. Januar 1965 wurden in der Bundesrepublik Deutschland Postleitzahlen mit vier Ziffern eingeführt. In den 28 Jahren bis zur nächsten Veränderung haben die Schriftsetzer eine Vielzahl von Schriftarten und Schriftgrößen eingesetzt:

    R-Zettel 2982 Nordseebad Norderney

    R-Zettel 2982 Nordseebad Norderney, neuer Type bei Unterscheidungsbuchstabe

    R-Zettel 2982 Norderney, der Zusatz Nordseebad ist weggefallen

    R-Zettel 2982 Norderney, handschriftliche Veränderung des UB

    R-Zettel 2982 Norderney, mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Schalterbuchstaben

    R-Zettel 2982 Norderney, der letzte Schrifttyp mit der vierstelligen Postleitzahl

    Ab dem 1. Juli 1993 galten auch auf Norderney die fünfstelligen Postleitzahlen:

    26548 Norderney mit unterschiedlichen Unterscheidungsbuchstaben

    26548 Norderney mit unterschiedlichen „fetten“ Unterscheidungsbuchstaben

    • Eine Postagentur auf Norderney:

    Von 2019 bis 24. März 2020 war die Postagentur beim Tankstop Bodenstab in der Hafenstr. 6 untergebracht.

    Ein für Menschen vom Festland ungewöhnliches Postauto.

    • Seit dem 25. März 2020 befindet sich die Post-Partnerfiliale im ehemaligen Haus Schifffahrt, der heutigen HS 2 Passage, in der Bülowallee 2.
    • Die Partnerfiliale Asia Kiosk, Jann-Berghaus-Str. 66 wurde am 30. September 2020 geschlossen.
    • Ein DHL Paketshop bei Genuss Company Klus im Herrenpfad 6 wurde am 1. Dezember 2020 eingerichtet.

    Ziel eines Spaziergangs kann auch eine Bake, eine Postbake sein!

    Heute wird die Post per Fährschiff von Norddeich Mole zur Insel und zurück transportiert. Ab 1844 richtete die hannoversche Post, mit Unterbrechungen bis 1892, eine Postbeförderung über das Watt mittels Karriol Post ein. Karriol Post nannte man einen ein- oder zweiachsigen Briefpostwagen, der auch Personen befördern durfte.

    Karriol Post der Thurn und Taxis´schen Post 1846, Tag der Briefmarke 1952, Michel Nr. 160, 100. Jahrestag der Erstausgabe der Briefmarken von Thurn und Taxis.

    So elegant wie auf der Briefmarke, ging es sicher nicht über das Watt, denn die Fahrt war mit allerlei Gefahren verbunden.

    Die benutzten Postwagen hatten breitere und höhere Räder, um das tiefe Einschneiden der Räder in Sand und Schlick und die Berührung des Personenabteils und des Packraumes mit dem Seewasser zu vermeiden. Start der Postbeförderung war auf dem Festland Hilgenriedersiel (heute ein Ortsteil der Gemeinde Hagermarsch im Landkreis Aurich).

    Auf einem „befestigten“ Wattfahrweg wurde als Transportmittel ein Pferdegespann und ein hölzerner Wagen mit breiten Rädern eingesetzt.

    Eine Postbake auf der Wattseite der Insel diente als Orientierungshilfe.

    Nach dem Herbst 1892 wurde die Wattenpost zu Gunsten einer funktionieren Dampfschiffsverbindung eingestellt.

    Heute erinnern der „Alte Postweg“ am Südsaum der Insel als Wanderweg und die Postbake im Osten der Insel als historisches Orientierungszeichen an die einstige Wattenpost.

    Als bunter Abschluss des Artikels, die zwei Briefmarken der Deutschen Post AG, die bisher Norderney würdigen:

    Leuchtturm Norderney 2009, erbaut 1875, Michel Nr. 2742, 0,45 €

    Tag der Briefmarke 2010, Kaiserlich Deutsche Post nach Helgoland-Norderney-Sylt Postplakat von 1890 der Albert Ballin Dampfschiff Reederei, Michel Nr. 2819, 0,55 €. Von Hamburg morgens um 8 Uhr nach Norderney, jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend.

    Viel Freude beim Erobern der Insel!

    Nicht alle wesentlichen R-Zettel Typen der Insel Norderney konnte ich belegen. Gern nehme ich Ihren Scan zur Abrundung dieses Artikels entgegen. Kontakt.

    Lesetipp: ein weitere Artikel beschäftigt sich mit der ostfriesischen Nordseeinsel Borkum.

    Offene Fragen:

    • Gab es beispielhaft im Sommer 1933 eine Poststelle II im Marienheim auf Norderney, Georgstr. 5?
    • An welchen Orten war die Post auf Norderney von 2010 bis 2019 untergebracht?

    Quellen:

    • Postgeschichtliche Blätter Weser Ems, Heft 1/1960, Aus der wirtschaftlichen und postalischen Entwicklung der Insel Norderney, Herr Fritz Thole
    • Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.
    • Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Nord, 1/1998, Das kaiserliche Postgebäude in Norderney, Herr Georg Friedrich
    • Norderney entdecken, das historische Schaufenster, 1998, http://www.norderney-chronik.de/download/insel-stadt/schaufenster.pdf, abgerufen 2.3.2021
    • Ein Rückblick in Jahreszahlen aus der Postchronik der Insel, 100 Jahre Postamtsgebäude Norderney, http://www.norderney-chronik.de, abgerufen 22.2.2021
    • Norderney Nordsee Magazins vom 6.2.2020, https://magazin.norderney-zs.de, Herr Hans Joachim Vollmer
    • Baken an der Nordsee, Jade, Weser und Elbe, www.baken-net.de, Herr Gerd Liedtke

    Amt Delmenhorst

    Der Zusatz „Amt“ vor der Ortsbezeichnung macht neugierig.

    Das Amt Delmenhorst war ab 1814 ein Verwaltungsbezirk des Großherzogtums Oldenburg und des späteren Freistaats Oldenburg.

    Die Bezeichnung Amt war gleichzusetzen mit der eines Landkreises.

    Das Amt Delmenhorst wurde 1814 gegründet und ging 1932 weitestgehend im Amt Oldenburg, dem späteren Landkreis Oldenburg auf.

    Zum Amt Delmenhorst gehörten, teils temporär:

    • Altenesch
    • Delmenhorst (ab 1855 zur Stadt Delmenhorst)
    • Ganderkesee (ab 1858)
    • Hasbergen (ab 1858)
    • Hude (ab 1858)
    • Schönemoor
    • Stuhr

    R-Brief Ganderkesee (Amt Delmenhorst), Poststempel vom 1. Dezember 1941, an das Arbeitsamt in Bremen

    R-Zettel Ganderkesee (Amt Delmenhorst), vom obigen Beleg

    R-Brief Ganderkesee, Poststempel 19. März 1920 nach Vechta. Dieser R-Zettel mit dem Zusatz Amt Delmenhorst ist ganzseitig gezähnt und weist einen Setzfehler auf: Gandersee statt Ganderkesee.

    R-Zettel vom obigen Beleg

    R-Brief Grüppenbühren (Amt Delmenhorst) nach Hude, Poststempel vom 21. Juni 1926

    R-Zettel Grüppenbühren (Amt Delmenhorst), vom obigen Beleg

    R-Brief Grüppenbühren (Amt Delmenhorst) nach Lübeck, Poststempel vom 28. Oktober 1935

    R-Zettel Grüppenbühren (Amt Delmenhorst), vom obigen Beleg

    Grüppenbühren ist ein Ortsteil von Ganderkesee.

    Die R-Zettel wurden auch nach dem Übergang zum Landkreis Oldenburg 1933 weiterverwendet bzw. aufgebraucht.

    Delmenhorst und das frühere Amt liegen in direkter Nachbarschaft westlich von Bremen.

    Frage:

    Kennen Sie weitere R-Zettel mit dem Zusatz Amt Delmenhorst? Über einen Scan würde ich mich sehr freuen!

    Die Leistungsschau in Osnabrück

    Eine Messe 1950 in Osnabrück.

    Die Osnabrücker Leistungsschau „Zwischen Emsland und Westfalen“ fand vom 27. Mai bis 11. Juni 1950 auf dem „Schwarzen Platz“ statt. Bereits 1948 hatte es eine entsprechende Veranstaltung auf dem Domplatz gegeben.

    Fünf Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs und ein Jahr nach Gründung der Bundesrepublik unternahmen Aussteller und Besucher 16 Tage lang erneut den Versuch den Aufbau und die Normalität in Angebot und Nachfrage abzubilden.

    Im Amtsblatt wird das Sonderpostamt zur Messe angekündigt:

    Amtsblatt des Bundesministeriums für das Post- und Fernmeldewesen, Ausgabe 8/1950 vom 3. Mai 1950

    Ankündigung des Sonderpostamtes als Zweigpostamt des Postamtes Osnabrück 1

    R-Brief 23 Osnabrück Leistungsschau nach 23 Bremen, Sonderstempel vom 4.Juni 1950. Sonder-R-Zettel mit Stempel 23 Osnabrück Leistungsschau auf Blanko Vorlage.

    R-Zettel vom obigen Beleg

    Waren die beteiligten Partner erfolgreich?

    Die Ausstellung fand in sieben Zelten und auf dem Außengelände statt.

    Mit Autos und Pferdewagen wurden die Ausstellungsgegenstände herangebracht. Neben den alteingesessenen Betrieben der Region waren auch ostvertriebene Unternehmer präsent.

    Erwachsene zahlten 75 Pfennige für den Eintritt.

    Wie hoch die Erwartungen an die Leistungsschau gewesen sind, zeigt sich beispielhaft an einem Grußwort des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB):

    Als Vertreter der Gewerkschaften begrüße ich jede Anstrengung durch Auftrieb der Wirtschaft Arbeitsplätze wieder zu besetzen oder neue Arbeitsplätze zu erschließen. Im Übrigen erwartet die breite Masse von der Leistungsschau auch, daß sie die Preise günstig beeinflußt und so die vorhandenen Spanne in der Lohn- und Preisbildung mildert.“

    Aussteller waren u.a. Handwerksbetriebe, Einzelhändler, Industrievertreter und KFZ-Anbieter.

    Bei der Sonderausstellung auf dem Domhof präsentierten sich verschiedene Kraftfahrzeugmarken, wie die auch heute noch bekannten Marken Opel (Opel Blitz Schnelllastwagen), Ford (Taunus), Mercedes und Volkswagen. Außerdem waren Büssing (Spezial- und Kommunalfahrzeuge), Hanomag (Diesel-Schnelllastwagen), Tempo (Hanseat-Kombi-Wagen und Matador Omnibus für 11 Personen), Kraus-Maffei (Omnibus) und Kleinschnittger (Kleinstwagen) vertreten.

    Die Ausstellung wurde vom Osnabrücker Oberbürgermeister Heinrich Herlitzius eröffnet.

    Der Sonderstempel am 31. Mai 1950 von dieser Veranstaltung: (23) Osnabrück, Leistungsschau 1950, Abbildung Rathaus Osnabrück, 27. Mai bis 11. Juni 1950

    Eine Reklamemarke zur Leistungsschau in Osnabrück, Wir stellen aus! Abbildung Rathaus, Daten wie oben

    Der „Schwarzen Platz“ lag an der Natruper Straße. Die Benutzung dieses Platzes spiegelt auch ein wenig die Geschichte der Stadt wieder. Zu Kaisers Zeiten wurde dieser als Exerzierplatz gebraucht. Nach der Nutzung durch Messen oder Vermietung an Firmen, fanden hier z.B. von 1955 bis 1961 Jahrmärkte statt. 1961 entschied der Rat der Stadt hier das zweite Osnabrücker Hallenbad bauen zu lassen. Im Februar 2005 wurde dieses Niedersachsenbad geschlossen und im Folgejahr abgerissen. Nach der Nutzung als Parkfläche steht heute hier ein „Combi Verbrauchermarkt“ der Fa. Bünting in der Natruper Str. 24.

    Quellen:

    • Amtsblatt des Bundesministeriums für Post- und Fernmeldewesen, Ausgabe 8/ 1950 vom 3.5.1950
    • Neuen Tagespost (NT), 27. Mai und 30. Mai 1950, Redaktionsarchiv der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ)
    • Neue Osnabrücker Zeitung, 22. Mai 2016, Joachim Dierks, „Einkaufen statt Schwimmen“, Redaktionsarchiv der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ)

    Offene Punkte und Fragen:

    • Gibt es zur Leistungsschau 1950 in Osnabrück in den Archiven und Bibliotheken einen Ausstellungskatalog? Ich würde mich über einen Hinweis sehr freuen!
    • Gibt es Fotos vom Stand der Deutschen Bundespost auf der Messe in Osnabrück?


    Bemerode Lager

    Ein Einschreibzettel mit dem Zusatz Lager

    R-Zettel Bemerode (Lager) über Hannover, R-Zettel Typ 34, Einheitsausgabe der Deutschen Reichspost

    Bemerode ist heute ein Stadtteil der Landeshauptstadt Hannover.

    Am 1. März 1974 wurde das Dorf Bemerode im Zuge der niedersächsischen Kommunalreform aus dem Landkreis Hannover in die Stadt Hannover eingemeindet.

    Für eine Luftnachrichteneinheit war 1938 am Stadtrand und am Rande des Seelhorster Waldes im sogenannten „kleinen Holz“ ein Barackenlager errichtet worden, in dem Soldaten als Funker, Fernmelder und Telegrafenbauer ausgebildet wurden.

    Das Wehrmachtslager bestand aus zahlreichen Baracken, Speisesaal mit Kantine, Kleiderkammer, Wasch- und Toilettenanlagen, Werkstätten, Bunkern, Hütten und Garagen. Lehrsäle dienten der Ausbildung auf technischem Gebiet. Ein Exerzierplatz wurde eigens angelegt. Mit Beginn des zweiten Weltkrieges wurden die Häuser zur Tarnung mit Giebeln aus Strohgeflecht versehen. Neben den meist geteerten Straßen wurden Pappeln gepflanzt.

    Die getarnten Baracken sollten für die gegnerische Luftwaffen ein Siedlungsgebiet vortäuschen.

    Baracken im Lager Bemerode

    Das Lagergelände war von einem Drahtzaun umgeben, ein Schlagbaum sicherte den Eingang.

    Paul Theile 1940 im Lager Bemerode

    Paul Theile, Autor (siehe Quellenangabe am Ende des Artikels), ist es zu verdanken, dass viel Geschichtliches von Bemerode und Umgebung dokumentiert worden ist. Der ausgebildete Lehrer und spätere Soldat kam 1940 in das Lager Bemerode zur Luftnachrichtentruppe, wo er mehrere Lehrgänge für eine Ausbildung zum Offizier absolvierte.

    Von direkten Kriegseinwirkungen war diese Anlage weitgehend verschont geblieben, und so diente das Lager, wie es allgemein genannt wurde, nach Beendigung des Krieges dazu, deutsche Gefangene aufzunehmen.

    Nach dem Einmarsch der US-Streitkräfte wurde das Gelände unter britischer Führung bis 1952 als Militärlager genutzt. Danach beherbergten die Gebäude bis 1955 eine britische Kraftfahrzeug Einheit.

    In Bemerode entstand eines der größten Kriegsgefangenlager, dass von den Briten als Handwerkerlager bezeichnet wurde. 4.800 Kriegsgefangene mit entsprechenden Fähigkeiten wurden hier zusammengefasst, um für die unterschiedlichsten Arbeiten in Hannover verwendet zu werden. Lagerkommandant dieses POW-Camps der 301. Division in der 8. Armoured Brigade der britischen Armee war Captain Davies. (POW = Prisoner of War)

    Als die Bewachung des Lagers allmählich aufgehoben wurde, entwickelte es sich zu einer Auffangstelle für entlassende Soldaten, die keine Möglichkeiten hatten, in ihre (Ost-) Heimat zurückzukehren.

    Briefausschnitt Stempel Bemerode (Lager) Hannover, 18.12.44

    Am 7.7.1948 wird dieses Einschreiben mit dem Zusatz Lager im R-Zettel von der Post Bemerode über Hannover nach Lauenstein bei Elze abgefertigt. Das Lager bestand im Jahr 1948 noch.

    Der Absender K. Algner Bemerode 236 Plant Group G.C.L.O. schreibt an seine Frau Adelheid Algner in das ca. 45 km entfernte Lauenstein. (Plant Group = die Sammlung einzelner Gebäude auf einer kriegsbasierten Produktionsstätte)

    Die German Civil Labour Organisation (GCLO) (übersetzt: Deutsche zivile Arbeitsorganisation) war eine von 1947 bis 1950 bestehende Organisation der britischen Besatzungsmacht in Deutschland, in der deutsches Zivilpersonal tätig war. Die GCLO entstand am 1. August 1947 nach der offiziellen Auflösung vormaliger Labour Service Einheiten in der britischen Besatzungszone, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus Teilen der deutschen Wehrmacht gebildet worden waren. Am 21. Oktober 1950 wurde die GCLO in die German Service Organisation (GSO) überführt.

    Erfreulicherweise ist der Briefinhalt im Beleg erhalten geblieben. Eine Abschrift folgt am Ende des Artikels. *

    Im Oktober 1949 beschäftigte die Beteiligten der Nachlass eines verstorbenen britischen Offiziers, Fuffy – ein Hund…

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Erhebung.jpg

    Erhebung der Gemeinde über die Situation im Lager Bemerode aus dem August 1951, die Straßenanschrift des Lagers lautet: Bischofsholer Straße 31

    Erhebung der Gemeinde über die Situation im Lager Bemerode aus dem November 1952

    Bereits im damaligen Kriegsgefangenenlager wurde unmittelbar nach Kriegsende 1945 von den Insassen ein Barackenraum behelfsmäßig zu einer gottesdienstlichen Stätte umgestaltet. Daraus entstand eine Lagerkirche, die erst am 20. Juli 1958 mit einer Abschiedspredigt letztmalig als Kirche genutzt wurde.

    Baracke 58, Belegungsplan: die Gemeinde Bemerode hielt am 25.11.1953 fest, welcher Raum in der Baracke wem zugeordnet war. Die zwei Räume links unten wurden von der Katholischen Kirche genutzt.

    Karte des GSO Camp Hannover Bemerode

    Die Original-Karte im Format 73 cm x 61 cm liegt im Archiv der Region Hannover in Neustadt am Rübenberge. Die Karte hat leider kein eigenes Datum. Sie ist Teil einer Akte zum Lager Bemerode mit der Laufzeit 1953 bis 1956.

    Die Legende der obigen Karte mit der Zuordnung der einzelnen Häuser

    Beispiele: Accommodation = Unterkunft, Camp Police (1) = Lager Polizei, H. Q. Building (24) = Hauptquartier, Pig Sty (42) = Schweinestall, Coal Store (43) = Kohlenlager, Sewage (86) = Abwasser

    Ausschnitt aus Karte des GSO Camp Hannover Bemerode (Mitte unten), eingezeichneten Nissen Hütten als Familiennotsiedlung und zwei Hütten im Eigentum der Continental Hannover.

    Familiensiedlung im abgetrennten Teil des GSO-Lagers Bemerode, aus einer Notiz der Gemeinde Bemerode, GSO = German Service Organisation, eine Dienstgruppe der Britischen Armee.

    Im Anschluss erfolgte eine allmähliche Übergabe an die Bundeswehr und an zivile Gewerbebetriebe. Auch die Gemeindeverwaltung Bemerode und ein Theater hatten auf dem Gelände zeitweise ihren Sitz.

    Die noch vorhandenen Gebäude wurden nach und nach entfernt, Schuttreste abgesammelt, Teerstraßen und Betonwege entsiegelt und die Freiflächen teilweise aufgeforstet. 2/3 der Lagerfläche wurde zu Bauland. Über der ehemaligen Lagerkläranlage wurde ein Rodelberg aufgeschüttet.

    Noch heute sind im Seelhorster Wald Spuren des Lagers zu entdecken

    Betonreste, noch nicht ganz überwachsen

    Ein Kartenausschnitt aus dem Mai 1954. Das Lager ist namentlich gekennzeichnet. (Bauverwaltung der Hauptstadt Hannover)

    Der Vergleich zur farbigen Karte gibt eine gute Orientierung.

    Seit den 1980er Jahren entstanden im unmittelbaren Umfeld des Waldes Gebäude und Siedlungen, wie der Verlag Madsack, das Annastift und die Wohngebiete Emslandviertel, Seelhorster Garten und Spargelacker.

    Das Lagerwäldchen (kleine Seelhorst) befindet sich südlich der Bemeroder Straße/Dreibirkenweg und westlich der Emslandstraße. Das Lagergelände umfasste alle heutigen Straßen mit Emslandbezeichnungen.

    Aus Sicht der Wehrmacht verständlich, dass das Postamt Bemerode LAGER in den Ortsverzeichnissen der Deutschen Reichspost 1939 und folgende Jahre nicht aufgelistet wurde.

    Bemerode ist postalisch bis zur Einführung der Label 1997 auf Einschreibzetteln dokumentiert: 30539 Hannover 72, 3000 Hannover 72, 3011 Bemerode, Bemerode (Han) 12 A (AKZ), 20a Bemerode (Han), 20a Bemerode über Hannover, Bemerode über Hannover, Bemerode (Landkreis Hannover).

    *Mein süßer Liebling! Da ich heute nach meiner Rückkehr diese Raucher und Punktekarten ausgehändigt bekam, will ich gleich wie es sich für einen guten Ehemann wie Geburtstagskind gehört, Dir mein Liebling selbiges übersenden. Ich bitte Dich, kaufe also für nächsten Sonntag etwas Rauchbares. Nach Möglichkeit Tabak und Papier. Über die Verwendung der Punkte sprechen wir am Ende der Woche. Denn ich weiß immer noch nicht, was mit dem Hund und der Uhr wird. Wegen der Uhr will sobald als möglich zur Stadt. Vielleicht findet sich etwas passendes. Und mit dem Hund stehen die Aktien so. Man war am Sonnabend wahrscheinlich nach Goslar gefahren und ist bis Montag am Morgen noch nicht zurückgewesen. Es ist also alles noch offen. Ich wäre froh wir hätten es hinter uns. Ein Hund macht schon Ärger, wenn er da ist. So lass mich dann schließen, ich verbleibe mit vielen herzlichen Grüßen und süßen Küssen, dein Dich herzlich liebender … PS. Geld habe ich als Abschlag noch 30,00 DM bekommen.

    Offene Frage:

    Für die im Wikipedia Eintrag „Seelhorst Stadtwald“ im Lager Bemerode erwähnte Heeres-Nebenmunitionsanstalt Hannover hat der Autor bisher keine Hinweise in der Literatur gefunden. Kann eine Leserin oder Leser weiterhelfen?

    Quellen:

    • Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.
    • Familien Notsiedlungen, Nutzung des GSO-Lagers Bemerode für Notunterkünfte (1949-1955)
    • Hannover zwischen Null und Neubeginn, Dieter Tasch, 1985, Leuenhagen & Paris
    • 1000 Jahre christliches Wirken am Kronsberg, Paul Theile, 1987, Kronsberg Verlag
    • Heimat am Kronsberg, Kronsberger Geschichtsblätter, Heft 3, Paul Theile, 1998, Selbstverlag
    • Die Seelhorst, Stadtwälder in Hannover, 2016, Landeshauptstadt Hannover
    • Fotos vom Autor, November 2019
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Seelhorst_(Stadtwald), abgerufen am 7.1.2020
    • Mein Dank geht an Herrn Rainer Lütgens, Langenhagen für die Bereitstellung eines Beleges
    • Flüchtlingslager im Landkreis Hannover, Instandsetzung und Ausstattung, Versorgung mit Lebensmitteln (1945-1953) (Archiv der Region Hannover)
    • Verfügbare ehemalige Wehrmachts- und Rüstungsanlagen (Niedersächsisches Landesarchiv Hannover)

    Nachsatz: Das Foto von Herrn Theile und die zwei Abbildungen des Barackenlagers sind dem Buch „Heimat am Kronsberg, Kronsberger Geschichtsblätter, Heft 3, Paul Theile, 1998, Selbstverlag“ entnommen. Da Herr Theile im Jahre 2006 verstorben ist und das Buch im Selbstverlag veröffentlicht wurde, hatte ich keine Möglichkeit die Bildrechte zu erbitten. Ich bitte um Zuschrift, von der Person, dem die Rechte gehören.

    Domhof Osnabrück

    In Osnabrück wurde vom 17. bis 24.10. 1948 ein Sonderpostamt anläßlich der 300-Jahrfeier zum Westfälischen Friedens eingerichtet.

    R-Belege wurden mit einem Blanko R-Zettel mit einem Gummistempel abgefertigt.

    R-Brief von diesem Sonderpostamt nach Leipzig, Sonderstempel

    R-Zettel vom obigen Beleg

    Der R-Zettel aus der Druckerei Wegener, Alfeld wurde in Bogen zu 40 Stück hergestellt und für Sonderpostämter oder als normaler R-Zettel für Postämter bereitgestellt. Den Postämtern war es überlassen, diese Blanko R-Zettel entsprechend zu stempeln oder händisch zu beschriften. Daher ist dieses Normalität und kein Not R-Zettel. R-Zettel Beschreibung.

    Amtsblatt der Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen des Vereinigten Wirtschaftsgebietes, Nr. 51, 14.9.1948

    Im Amtsblatt wird das Sonderpostamt angekündigt und Anlaß, Veranstalter, Dauer, Aufgabenkreis und Sonderstempel beschrieben

    Der Handstempel (23) Osnabrück 1 zu dieser Veranstaltung zeigt eine Friedenstaube mit Zweig im Schnabel, Text Westfälischer Friede 1648-1948

    NumeratorDatumZiel des Beleges
    3018.10.48München
    60(Abb. „plusbrief-individuell“)
    10122.10.48Berlin
    12223.10.48Alsheim
    13324.10.48Osnabrück
    13524.10.48Marienberg
    13924.10.48Marienberg
    20326.10.48Rödernhof
    26529.10.48Rödernhof
    29530.10.48Osnabrück
    30431.10.48Leipzig
    305?Osnabrück

    Die Verwendungen vom 26. und 31.10.48 lassen die Frage aufkommen, wie diese Belege nach Schließung des Sonderpostamtes zu Stande gekommen sind. Hat hier das Postamt Osnabrück 1 für das ZwPA – Zweigpostamt Domhof aus „Kulanz“ weitergearbeitet? Oder waren die Daten im Amtsblatt überholt?

    Vermutlich sind über 300 Einschreiben bei diesem Sonderpostamt aufgegeben worden. Bitte helfen Sie mit, diese Aussage zu bestätigen und die Aufstellung zu ergänzen. Gern nehme ich Ihren Scan entgegen und baue ihn in die Übersicht mit ein. (Kontaktformular)

    Letzte Aktualisierung: 2. Juni 2023

    Quellen:

    • Amtsblatt der Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen des Vereinigten Wirtschaftsgebietes, Nr. 51, Frankfurt 14.9.1948
    • Ausstellungskatalog Landesverband Postwertzeichen Ausstellung 10.-14.5.1978
    • Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.

    Bahnhof

    R-Zettel mit dem Zusatz Bahnhof

    Das Thema Bahnhof ist allen mobilen Menschen präsent. Bis zur Einführung der Brief- und Paketzentren durch die Deutsche Post, waren die Postämter in relevanten Orten in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof eingerichtet. Eine Vielzahl der Sendungen würde mit der Bahn und nicht auf der Straße transportiert. Auch kleinere Poststellen (Poststellen II) waren aus logistischen Gründen in der Nähe untergebracht. Viele Belege, Postkarten, Poststempel und Bahnpoststempel dokumentieren das Thema Bahn, Bahnhofsgebäude oder den Transport mit der Bahn.

    In diesem Artikel geht es um R-Briefe oder R-Zettel mit dem Zusatz Bahnhof.

    Letzte Aktualisierung: 27. Juli 2025

    Sortierung nach Ortsalphabet:

    Bentheim, später Bad Bentheim, unterhielt über einen längeren Zeitpunkt ein Postamt Bahnhof:

    R-Zettel Reichsausgabe Bentheim Bhf

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Bentheim-Bahnhof_003379-1024x726.jpg

    R-Brief 23 Bentheim Bhf = Bahnhof, Sonderstempel (23) Bentheim Freilichtspiele 1925 1950, Datum 6. Juni 1950, nach Hannover, dort nicht abgeholt und zurück

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Bentheim-Bahnhof-rz_003380.jpg

    R-Zettel vom obigen Beleg

    R-Zettel 23 Bentheim Bhf, einzeilig

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist bahnhof_000148.jpg

    R-Zettel 23 Bentheim Bhf, zweizeilig, Bhf kleinerer Schrift

    R-Zettel Amtskennzeichen (AKZ) Bentheim Bhf, 9 A 8, einzeilig

    R-Zettel Amtskennzeichen (AKZ) Bentheim Bhf, 9 A 8, zweizeilig

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Frellstedt-Bahnhof-RZ_000039.jpg

    R-Zettel Frellstedt 1 (Bahnhof), Frellstedt liegt im Landkreis Helmstedt, Kopie von einem Auktionslos

    R-Brief Hesepe-Bahnhof über Bramsche nach Hannover, 12. März 1960

    Amtskennzeichen 9 T (AKZ) R-Zettel vom obigen Beleg

    R-Brief Hildesheim 2 (Bahnhof) nach Hannover, 7. März 1893

    R-Zettel vom obigen Beleg, R rechtsstehend

    R-Brief Jerxheim (Bhf) über Schöningen (Braunschw) nach Demmin, 24. April 1947

    R-Zettel vom obigen Beleg

    R-Zettel (20b) Jerxheim Bahnh. üb Schöningen (Bswg)

    R-Zettel Amtskennzeichen 16 S Jerxheim Bahnhof über Schöningen (Braunschw)

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist bahnhof_000034.jpg

    R-Zettel 3339 Jerxheim Bahnhof, Verwendung 1975, später Jerxheim 2

    Ein R-Zettel von Nordholz Bhf. (Kr. Lehe) aus dem Jahr 1916 ist belegt, liegt aber leider noch nicht im Original vor.

    Aus dem Jahr 1939 ist ein Poststellen II Stempel bekannt mit der Inschrift „Nordholz (Kr Wesermünde) Bhf. über Wesermünde-Geestemünde“

    R-Brief Rieste Bhf über Bramsche nach Schönebeck (Elbe), 7. September 1946

    R-Zettel vom obigen Beleg

    Poststempel Rieste Bahnhof vom obigen Beleg

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Vorwohle-Bahnhof-RZ-Zweisteller-28.1.1975.jpg

    R-Zettel 3351 Vorwohle Bahnhof, Vorwohle im Landkreis Holzminden, Kopie von einem Auktionslos

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Wunstorf-1-Bahnhof-R-rechtsstehend.jpg

    R-Zettel Wunstorf 1 (Bahnhof), freundlicherweise zur Verfügung gestellt von SF Neumann

    Das Thema dieses Artikels ist hiermit beschrieben. Bei der Frage nach weiteren, mir bisher unbekannten R-Zetteln mit dem Zusatz Bahnhof bin ich auf die Idee gekommen über Poststempel, Poststellen II Stempel (Landpoststempel), Paketkarten und über ein Ortsverzeichnis mögliche weitere Poststellen in den Fokus zu bekommen, denn nicht immer war die Poststelle oder das Postamt mit eigenen R-Zetteln ausgestattet.

    Poststellen II Stempel (auch gern Landpoststempel genannt) dokumentieren die Poststelle im oder am Bahnhof:

    Poststellen II Stempel 20 Brockhöfe Bhf. über Ebstorf Land. R-Brief mit Einschreibzettel 20 Ebstorf (Kr Uelzen) Land mit passendem Poststempel vom 7. Oktober 1946, nach Schönebeck, Elbe

    1946 Poststellen II Stempel Brockhöfe Bhf. vom obigen Beleg

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Goldenstedt-Bahnhof-über-Vechta-Poststellen-II-Stempel-31.10.1958.jpg

    ca. 1958 wurde der Poststellen II Stempel 23 Goldenstedt Bahnhof über Vechta eingesetzt

    ca. 1956 wurde der Poststellen II Stempel 23 Hesepe Bahnhof über Bramsche verwendet. R-Zettel Hesepe Bahnhof s.o.

    ca. 1947 wurde dieser Poststellen II Stempel 24 Hittfeld Bahnhof über Hamburg-Harburg 1 verwendet

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Langwarden-Bahnhof-Poststellen-II-Stempel.jpg

    ca. 1948 wurde der Poststellen II Stempel 23 Langwarden-Bahnhof über Nordenham eingesetzt

    Bereits im Jahre 1941 wurde der Poststellen II Stempel „Langwarden-Bahnhof über Nordenham-Eckwarderhörne“ verwendet.

    Poststempel aus Meinersen BHF.- Ohof vom 30. November 1931. Einsatz des Stempels von 1924 bis 1935

    Poststellen II Stempel Meinersen Bf Ohof über Gifhorn, Verwendungszeit 1935 bis 1947, Scan dieses Stempels von 1941

    Poststellen II Stempel 23 Schwichteler Bahnhof über Vechta, u.a. 1945

    2. Juni 1960, Poststellen II Stempel 20b Tettenborn Bahnhof über Bad Sachsa (Südharz)

    13. Juni 1962 Poststellen II Stempel 3421 Tettenborn Bahnhof Gem. Tettenb. (Gemeinde Tettenborn)

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Tettenborn-Bahnhof-Paketkarte_001633-969x1024.jpg

    Paketkarte vom 31. August 1985 aus 3421 Tettenborn Bahnhof

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Tettenborn-Bahnhof-Paketkarte-II_001634.jpg

    Ausschnitt vom obigen Beleg

    R-Brief violetter Not-Stempel Vechta Reichspost, R-Zettel 23 Vechta mit Unterscheidungsbuchstabe W, Poststellen II Stempel 23 Rechterfeld Bahnhof über Vechta, nach Schönebeck (Elbe), Rückseite Ankunftsstempel 31. Mai 1947

    1947, 23 Rechterfeld Bahnhof über Vechta, vom obigen Beleg

    ca. 1932 wurde der Poststellen II Stempel Weste Bahnhof Bevensen (Lüneburger Heide) Land verwendet.

    1960 wurde der Poststellen II Stempel Weste Bahnhof über Bevensen (Kr Uelzen) eingesetzt.

    • Poststempel mit dem Zusatz Bahnhof sind bekannt von Braunschweig (beispielhaft 1870-74), Celle (1873), Elze, Hannover, Osnabrück (1922) und Wunstorf.

    Eine weitere hilfreiche Quelle für die Recherche ist das Ortsverzeichnis I, Verzeichnis der Postanstalten, Eisenbahn- und Dampfschiffstationen im Deutschen Reich, Reichspostzentralamt, Berlin 1936:

    Viele Orte mit dem Zusatz Bahnhof oder Bhf sind in diesem Verzeichnis aufgeführt. Und Orte die möglicherweise später erst einen Zusatz erhalten haben natürlich auch. Ein Stichtagsbetrachtung von 1936:

    • Arpke Bhf/über Lehrte, Poststelle
    • Barenburg Bhf/über Sulingen, Poststelle
    • Bentheim, Telegraphenamt, Hinweis: dem öffentlichen Verkehr dienende wichtige Postanstalten in oder an Bahnhöfen
    • Brockhöfe Bhf/über Ebstorf (Kr Uelzen), Poststelle, Ort dessen Bahnhof mindestens 2 km von der Ortsgrenze entfernt ist: die Entfernung selbst ist hinter dem Ortsnamen vermerkt: 2500m – (Ein Landpoststempel aus 1962 Brockhöfe Bhf über Uelzen ist bekannt)
    • Daerstorf BhF/über Harburg-Wilhelmsburg 1, Poststelle
    • Hesepe kein Zusatz Bahnhof, Posthilfstelle
    • Hittfeld Bhf/über Harburg-Wilhelmsburg 1, Poststelle
    • Horst-Wipshausen Bhf/über Peine, Poststelle
    • Jerxheim (Bhf) über Schöningen (Braunschw), Postagentur, Ort dessen Bahnhof mindestens 2 km von der Ortsgrenze entfernt ist: die Entfernung selbst ist hinter dem Ortsnamen vermerkt: 2528m
    • Mehle Bahnhof/über Elze (Hann), Poststelle
    • Meinersen Bhf-Ohof über Gifhorn, Poststelle
    • Kreiensen Reichsbhf
    • Langwarden Bahnhof/über Nordenham-Eckwarderhörne, Poststelle, Ort dessen Bahnhof mindestens 2 km von der Ortsgrenze entfernt ist: die Entfernung selbst ist hinter dem Ortsnamen vermerkt: 2700m
    • Oldenbrok Bahnhof, Poststelle, Ort dessen Bahnhof mindestens 2 km von der Ortsgrenze entfernt ist: die Entfernung selbst ist hinter dem Ortsnamen vermerkt: 3500m
    • Osterlinde Bhf/über Wolfenbüttel, Poststelle
    • Rechterfeld Bahnhof/über Vechta, Poststelle
    • Rieste kein Zusatz Bahnhof, Poststelle
    • Schwichteler Bahnhof/über Vechta, Poststelle
    • Tettenborn, kein Zusatz Bahnhof, Postagentur
    • Weste Bahnhof/über Bevensen, Poststelle

    Aus dem Anhang 1, Orte mit mehreren durch Zahlen oder Buchstaben unterschiedene Postanstalten, mit Hinweisen auf Bahnhof:

    • Braunschweig 2 (Hauptbhf), Zweigpostamt des Amtes 1, Hinweis: dem öffentlichen Verkehr dienende wichtige Postanstalten in oder an Bahnhöfen
    • Celle 2 (Im Staatsbhf), Zweigpostamt des Amtes 1, Hinweis: dem öffentlichen Verkehr dienende wichtige Postanstalten in oder an Bahnhöfen
    • Göttingen 2 (Bahnhofstr. 20), Zweigpostamt des Amtes 1, Hinweis: dem öffentlichen Verkehr dienende wichtige Postanstalten in oder an Bahnhöfen
    • Hannover 1 (Ernst August Platz 2), Brief- und Geldzustellung, Hinweis: dem öffentlichen Verkehr dienende wichtige Postanstalten in oder an Bahnhöfen
    • Hannover 2 (Am Bahnhof 4) (Paketpostamt), Paketzustellung
    • Hildesheim 2 (Bahnhofsplatz 2), Zweigpostamt des Amtes 1, Paketzustellung, Hinweis: dem öffentlichen Verkehr dienende wichtige Postanstalten in oder an Bahnhöfen
    • Kichweyhe (Bz Bremen) (Bahnhofsstr. 270), Postamt, vereinigte Zustellung (Brief-, Geld-, Paketzustellung)
    • Leer (Ostfriesl) 1 (Bahnhofstr. 2), Postagentur, vereinigte Zustellung (Brief-, Geld-, Paketzustellung)
    • Lüneburg 2 (Bahnhofstr. 2), Zweigpostamt des Amtes 1, Hinweis: dem öffentlichen Verkehr dienende wichtige Postanstalten in oder an Bahnhöfen
    • Oldenburg (Oldb) 3 (Bahnhofsplatz 11), Zweigpostamt des Amtes 1, Hinweis: dem öffentlichen Verkehr dienende wichtige Postanstalten in oder an Bahnhöfen, Paketzustellung
    • Osnabrück 5 (Hbhf), Zweigpostamt des Amtes 1
    • Uelzen (Bz Han) 2 (Bhf), Zweigpostamt des Amtes 1, Hinweis: dem öffentlichen Verkehr dienende wichtige Postanstalten in oder an Bahnhöfen

    In einem späteren Artikel wird es um das Bahnpostamt 16 gehen. Hier nur eine erste Auflistung aus dem Ortsverzeichnis:

    Aus dem Anhang 2, Bahnpostämter mit Angabe der ihnen zugeteilten Bahnstrecken:

    Bahnpostamt 16 in Hannover: (Raschplatz 1, Eingang Tivolistr.)

    • Hannover-Kassel (-Frankfurt (Main)
    • Göttingen-Bebra (-Frankfurt (Main)-Würzburg)
    • Hannover Hamburg
    • Hannover-Wesermünde-Lehe
    • Bremen-Oldenburg-Wilhelmshaven (Oldenburg-Leer-Norddeich)
    • Hannover-Altenbeken
    • Hannover-Soltau (Han)
    • Walsrode-Visselhövede
    • Hannover-Weetzen-Haste (Bz Minden)
    • (Hannover-Braunschweig)

    An Sie gerichtet, meine herzliche Bitte, für diesen oder alle anderen Artikel dieses Blogs, mir fehlende Belege oder R-Zettel zu den Themen anzubieten. Vielen Dank!

    Beobachtungen an der Strecke, für Freunde der Bahn:

     

    Die „NordWestBahn“ organisiert die Verbindung einiger der oben beschriebenen Orte.

    Bad Bentheim, (bis zum 5. Juni 1979 Bentheim) Stadt im Landkreis Grafschaft Bentheim, ca. 15.400 Einwohner:

     

     

    Der Bahnhof Bad Bentheim ist im Mai 2018 eine Baustelle

    Hesepe, seit 1.7.72 in die Stadt Bramsche eingegliedert, ca. 2.600 Einwohner:

    Am Bahnhof Hesepe muss man sich Richtung Norden entscheiden: Oldenburg links oder Bremen rechts

    Jerxheim, ca. 1.200 Einwohner:

    Bahnhofsgebäude Rückseite, Beschriftung gut erkennbar, keine Fenster mehr im Gebäude

     

    Über diese Gleise in Jerxheim fährt seit Dezember 2007 kein Zug mehr

    Die Bezeichnung Bahnhof für diesen Ort dient auch zur Unterscheidung zu anderen Teilen der Gemeinde

    Rechterfeld, Gemeinde Visbek im Landkreis Vechta, ca. 1.100 Einwohner:

    Eingleisiger Bahnhof Rechterfeld

    Auf dem Ortsplan wird der Bahnhof als Bahnhaltestelle bezeichnet

    Rieste, im Landkreis Osnabrück, ca. 3.400 Einwohner:

    Der eingleisige Bahnhof Rieste liegt direkt neben dem Rathaus

    Schwichteler, Gemeinde Cappeln im Landkreis Cloppenburg, ca. 280 Einwohner:

    Die verlassene? Bahnhofgaststätte ist der letzte Zeuge der ehemaligen Bahnstation. Alle Gleisanlagen sind entfernt.

    Die Bushaltestelle trägt die Bezeichnung  „ehem. Bahnhof“

    Literatur und Quellen:

    • Ortsverzeichnis I, Verzeichnis der Postanstalten, Eisenbahn- und Dampfschiffstationen im Deutschen Reich, Reichspostzentralamt, Berlin 1936
    • Postgeschichtliche Blätter Hannover Braunschweig, Heft 1, Januar 1977
    • aktuelle Fotos vom Autor, April 2017 und August 2018
    • mit freundlicher Unterstützung von J. Messerschmidt, Gifhorn