Die zweiten Einschreibzettel der Deutschen Reichspost – OPD Gruppendrucke, Typ 2191

In einem Artikel habe ich eine Einführung zu diesem Thema geschrieben. Hier können Sie ihn lesen.

Dieser Beitrag zeigt Beispiele aus dem Gebiet des heutigen Niedersachsen vom Typ 2191: Nº und Numerator in rot ohne Punkt

Hessisch-Braunschweigisch-Württembergische Gruppe mit den OPD Braunschweig, Darmstadt, Frankfurt, Kassel und Stuttgart. Herstellung in der Druckerei Osterrieth in Frankfurt/Main in Halbbogen zu 50 Stück:

Zettel Typ 2191, im Einsatz ab 1.9.1875:

  • Braunschweig 1

Einschreibbrief von Braunschweig 1 an das Kaiserliche Postamt in Goslar, Poststempel 2. November 1877, Postauftrag

Zettel vom obigen Beleg

  • Braunschweig 2

ein loser Zettel von Braunschweig 2

  • Calvörde

Einschreibbrief von Calvörde nach Braunschweig, Poststempel vom 17. September 1876

Zettel vom obigen Beleg

Ja, was macht denn Calvörde in einem Artikel von Niedersachsen? In einem Beitrag über diesen Ort aus dem heutigen Sachsen-Anhalt habe ich einen eigenen Artikel geschrieben.

  • Ebergötzen

Rückschein von Ebergötzen nach Hannover, Poststempel vom 27. März 1879, Kastenstempel Hannover Stadtpostexpedition No. 2

Zettel vom obigen Beleg

Die Gemeinde Ebergötzen liegt im Landkreis Göttingen.

  • Einbeck

Einschreibbrief von Einbeck an das Kaiserliche Postamt in Stadtoldendorf, Poststempel 13. Juni 1877, Postauftrag

Zettel vom obigen Beleg

Die Gemeinde Einbeck liegt im Landkreis Northeim.

  • Göttingen 1

Einschreiben mit Ganzsachenumschlag und zwei zusätzlichen Briefmarken von Göttingen 1 nach Mainz, Poststempel 4. Dezember 1880

Zettel vom obigen Beleg

  • Göttingen 2:

Einschreiben mit Ganzsachenumschlag und einer zusätzlichen Briefmarke von Göttingen 2 nach Zittau, Oberlausitz, Poststempel 5. Juni 1876

Zettel vom obigen Beleg

Göttingen ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises.

  • Königslutter:

ein loser Zettel aus Königslutter

Die Stadt Königslutter liegt im Landkreis Helmstedt.

  • Lauterberg am Harz:

Einschreibbrief von Lauterberg am Harz nach Cassel, Poststempel 28. November 1877

Cassel wird seit 4. Dezember 1926 mit „K“ – Kassel geschrieben.

Zettel vom obigen Beleg

Lauterberg im Harz, seit 1906 mit dem Zusatz Bad, jetzt Bad Lauterberg liegt heute im Landkreis Göttingen.

  • Lerbach:

Postkarte mit einer eingedruckten Marke und zwei weiteren Briefmarke von Lerbach nach Clausthal, Poststempel vom 6. Oktober 1879

Zettel von obiger Postkarte

Lerbach ist heute ein Ortsteil der ehemaligen Kreisstadt Osterode am Harz im Landkreis Göttingen.

  • Reinhausen:

Eingeschriebener Rückschein von Reinhausen nach Göttingen, Poststempel vom 17. Februar 1877

Zettel vom obigen Beleg

Reinhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Gleichen im Landkreis Göttingen.

  • Salder:

Einschreibbrief vom Amtsgericht in Salder nach Braunschweig, Poststempel vom 13. August 1879

Zettel vom obigen Beleg

Salder ist heute ein Stadtteil von Salzgitter.

  • Wolfenbüttel:

Einschreibbrief von Wolfenbüttel nach Göttingen, Poststempel 26. November 1875

Zettel vom obigen Beleg

Wolfenbüttel ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises.

Die Reihe mit OPD-Gruppendrucken wird fortgesetzt mit dem Typ 2192.

Die zweiten Einschreibzettel der Deutschen Reichspost – OPD Gruppendrucke, Typ 2172

In einem Artikel habe ich eine Einführung zu diesem Thema geschrieben. Hier können Sie ihn lesen.

Dieser Beitrag zeigt Beispiele vom Typ 2172 aus dem Gebiet des heutigen Niedersachsen, im Einsatz ab 1877.

Westfälisch-Oldenburgisch-Bremische Gruppe mit den OPD Arnsberg/Dortmund, Bremen, Minden, Münster und Oldenburg. Herstellung in der Druckerei Bruns in Minden in Halbbogen zu 50 Stück:

Der Typ 2172 wird beschrieben mit zwei Strichen unter dem 0, No und Numerator in schwarz:

  • Bückeburg

Einschreibbrief von Bückeburg nach Stadthagen, Poststempel vom 16. März 1882

Zettel vom obigen Beleg

Die Stadt Bückeburg liegt im Landkreis Schaumburg.

  • Grossefehn

Einschreibbrief von Grossefehn nach Emden, Poststempel vom 12. April 1882

Zettel vom obigen Beleg

Grossefehn, heute Großefehn geschrieben, liegt im Landkreis Aurich.

  • Haren a. d. Ems

Einschreibbrief von Haren an der Ems nach Meppen, Poststempel vom 18. August 1882

Zettel vom obigen Beleg

Die Stadt Haren liegt im Landkreis Emsland.

  • Hoya

Einschreibbrief von Hoya nach Nienburg, Poststempel vom 25. Oktober 1878

Zettel vom obigen Beleg

  • Leer i. Hann. 2

Einschreibbrief von Leer in Hannover 2 in die Niederlande, Poststempel vom 9. Juni 1881

Zettel vom obigen Beleg

  • Leer i. Hann. 3

Einschreibbrief von Leer in Hannover 3 nach England, Poststempel vom 19. Juli 1879

Zettel vom obigen Beleg

Die Stadt Leer in Ostfriesland ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises.

  • Oldenburg i. Gr.

Einschreibbrief aus Oldenburg im Grossherzogthum ohne Briefmarken und mit Nachporto „50“, handschriftlich in blau. Poststempel 6. Oktober 1879, Brief an die Königliche Landdrostei in Stade. 

Zettel vom obigen Beleg

  • Osnabrück 2

Einschreibbrief aus Osnabrück 2 nach Vechta, Poststempel vom 14. Juni 1882

Zettel vom obigen Beleg

Die kreisfreie Stadt Osnabrück ist Sitz des Landkreises Osnabrück.

  • Rinteln

Einschreibbrief aus Rinteln nach Wetter, Poststempel vom 9. Dezember 1882

Zettel vom obigen Beleg

  • Twistringen

Einschreibbrief aus Twistringen nach Ratzeburg, Poststempel vom 24. Juli 1879

Zettel vom obigen Beleg

  • Verden i. H.

Einschreibbrief aus Verden in Hannover nach Winzlar via Wunstorf Amt Stolzenau, Poststempel vom 11. April 1881

Zettel vom obigen Beleg

Der folgende Artikel beschäftigt sich mit dem Typ 2191 der OPD Gruppendrucke.

Die zweiten Einschreibzettel der Deutschen Reichspost – OPD Gruppendrucke, Typ 2171

In einem Artikel habe ich eine Einführung zu diesem Thema geschrieben. Hier können Sie ihn lesen.

Dieser Beitrag zeigt Beispiele vom Typ 2171 aus dem Gebiet des heutigen Niedersachsen.

No mit zwei Strichen und Numerator in rot mit Punkt. Im Einsatz ab 1.9.1875:

Westfälisch-Oldenburgisch-Bremische Gruppe mit den OPD Arnsberg/Dortmund, Bremen, Minden, Münster und Oldenburg. Herstellung in der Druckerei Bruns in Minden in Halbbogen zu 50 Stück:

  • Buer

Einschreibbrief und Postauftrag von Buer i Osnabr., Poststempel vom 27. Oktober 1875

Zettel vom obigen Beleg

Buer ist heute ein Stadtteil von Melle im Landkreis Osnabrück.

  • Harpstedt

Einschreibbrief von Harpstedt nach Hannover, Poststempel vom 11. April 1880

Zettel vom obigen Beleg

Harpstedt liegt im Landkreis Oldenburg.

  • Hude

Einschreibbrief von Hude nach Sierße, Poststempel vom 15. Februar

Zettel vom obigen Beleg

Hude liegt im Landkreis Oldenburg.

  • Ihrhove

Telegraphische Depesche mit Vordruckumschlag als Einschreiben von Ihrhove nach Collinghorst, Poststempel vom 10. November 1876

Zettel vom obigen Beleg

Ihrhove ist heute Teil der Gemeinde Westoverledingen im Landkreis Leer.

  • Jever

Briefstück, Einschreiben von Jever nach Berlin, Poststempel 1878

Zettel vom obigen Beleg

Jever ist die Kreisstadt des Landkreises Friesland.

  • Lauenförde

Einschreibbrief von Lauenförde nach Uslar, Poststempel vom 1. Dezember 1878

Zettel vom obigen Beleg

Lauenförde gehört zur Samtgemeinde Boffzen im Landkreis Holzminden.

  • Meppen

Einschreibbrief von Meppen nach Emden, Poststempel vom 22. Mai 1878

Zettel vom obigen Beleg

Meppen ist die Kreisstadt des Landkreises Emsland.

  • Nordhorn

Einschreibbrief von Nordhorn nach Neuenhaus, zurück an Absender, Poststempel vom 24. März 1877

Zettel vom obigen Beleg

Nordhorn ist die Kreisstadt des Landkreises Grafschaft Bentheim.

  • Osnabrück 1

Einschreibbrief von Osnabrück 1 nach Bramsche, Poststempel vom 31. März 1877

Zettel vom obigen Beleg

  • Osnabrück 2

Einschreibbrief von Osnabrück 2 nach Borgwedde bei Venne, Poststempel vom 20. April 1877

Zettel vom obigen Beleg

Osnabrück ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises.

  • Stadthagen

Einschreibbrief auf Vordruckumschlag von Stadthagen nach Erfurt (Preussen-Provinz Sachsen), Poststempel vom 29. Mai 1877

Zettel vom obigen Beleg

Stadthagen ist die Kreisstadt des Landkreises Schaumburg.

  • Stubben

Einschreibbrief von Stubben nach Hannover, Poststempel vom 6. Mai 1879

Zettel vom obigen Beleg

Stubben ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Beverstedt im Landkreis Cuxhaven.

Der folgende Artikel beschäftigt sich mit dem Typ 2172 der OPD-Gruppendrucke.

Die zweiten Einschreibzettel der Deutschen Reichspost – OPD Gruppendrucke, Typ 2162

In einem Artikel habe ich eine Einführung zu diesem Thema geschrieben. Hier können Sie ihn lesen.

Dieser Beitrag zeigt Beispiele aus dem Gebiet des heutigen Niedersachsen vom Typ 2162. No. und Numerator in schwarz mit Punkt. Im Einsatz ab 1877:

Norddeutsche Gruppe mit den OPD Hamburg, Hannover, Kiel, Schwerin und Lübeck. Herstellung in der Druckerei Schlüter in Hannover in Bogen zu 100 Stück:

Gleich zu Beginn gibt es drei unterschiedliche Belege aus Alfeld (in Hnvr., i. Hann. und i. Hnvr.) Da haben die Schriftsetzer frei entschieden…

  • Alfeld in Hannover:

Einschreibbrief von Alfeld in Hnvr. nach Everode bei Freden, Poststempel 13. August 1878

Zettel vom obigen Beleg, mit unterem Rand vom Bogen

  • Alfeld in Hannover:

Einschreibbrief von Alfeld i. Hann. nach Hannover, Poststempel 18. November 1879

Zettel vom obigen Beleg

  •  Alfeld in Hannover:

Einschreibbrief von Alfeld i. Hnvr. nach Eschershausen, Poststempel 10. Februar 1882

Zettel vom obigen Beleg

Die Stadt Alfeld liegt im Landkreis Hildesheim.

  • Celle:

Postkarte Deutsche Reichspost, Eingeschrieben von Celle 1 nach Leipzig, Poststempel 20. März 1880

Zettel vom obigen Beleg

  • Coppenbrügge:

Einschreibbrief von Coppenbrügge nach Beedenbostel bei Celle, Poststempel 28. Oktober 1879

Zettel vom obigen Beleg

Coppenbrügge liegt im Landkreis Hameln-Pyrmont.

Und auch in Elze gibt es drei (i. Hnvr., i. Hann. und in Hannover) verschiedene Formulierungen nach der Ortsbezeichnung:

  • Elze in Hannover:

Einschreibbrief von Elze i. Hnvr nach Hannover, Poststempel 24. April 1874

Zettel vom obigen Beleg

  • Elze in Hannover:

Einschreibbrief von Elze i. Hann. nach Domäne Möllenbeck bei Rinteln, Poststempel 4. April 1878

Zettel vom obigen Beleg

  • Elze in Hannover:

Telegramm als Einschreibbrief von Elze in Hannover, 2. April 1879

Zettel vom obigen Beleg

 

Die Nachricht des Telegramms: „Gustav außer Gefahr“

Das Siegel vom obigen Beleg der Kaiserlich Deutsche Telegraphie

Die Stadt Elze liegt im Landkreis Hildesheim.

  • Hannover 1:

Einschreibbrief von Hannover 1 nach Göttingen, Poststempel 14. Dezember 1882

Zettel vom obigen Beleg

  • Hannover 2:

Einschreibbrief von Hannover 2 nach New York, Poststempel 9. September 1880

16 Tage später war der Brief in New York.

Zettel vom obigen Beleg

  • Hannover 3:

Einschreibbrief von Hannover 3 als Postauftrag an das „Kaiserliches Post Amt“ nach Stadtoldendorf, Poststempel 30. April 1877

Zettel vom obigen Beleg

  • Hannover 4:

Einschreibbrief von Hannover 4, Poststempel 1. Dezember 1879

Zettel vom obigen Beleg

Alfeld und Elze boten drei verschiedene Bezeichnungen nach dem Ortsnamen. Hildesheim bietet drei verschiedene Varianten (ohne, i. Hann. und i. Hnvr.) an:

  • Hildesheim:

Einschreibzettel Hildesheim, lose, ohne Bezeichnung hinter Ortsnamen

  • Hildesheim in Hannover:

Einschreibbrief von Hildesheim i. Hann. nach Cöln, Poststempel 25. Juli 1878

Zettel vom obigen Beleg

Einschreibbrief von Hildesheim i. Hnvr. nach Holzhausen bei Pyrmont, Poststempel 22. September 1879

Zettel vom obigen Beleg

  • Hoheneggelsen:

Einschreibbrief von Hoheneggelsen nach Hildesheim, Poststempel 23. November 1878

Zettel vom obigen Beleg

Hoheneggelsen ist ein Ortsteil der Gemeinde Söhlde im Landkreis Hildesheim.

  • Jork:

Einschreibbrief von Jork nach Neuenfelde, Poststempel 13. Oktober 1882

Zettel vom obigen Beleg

Die Gemeinde Jork liegt im Landkreis Stade.

  • Neustadt am Rübenberge:

Einschreibbrief von Neustadt a. Rbge. nach Berlin, Poststempel 29. Juli 1878

Zettel vom obigen Beleg

Die Stadt Neustadt am Rübenberge liegt in der Region Hannover.

  • Peine:

Postkarte, Eingeschrieben von Peine nach Coburg, Poststempel 27. Februar 1878

Zettel vom obigen Beleg

  • Soltau:

Postauftrag, Einschreibbrief von Soltau i. Hann. nach Plau, Poststempel 28. November 1877

Zettel vom obigen Beleg

Die Stadt Soltau gehört zum Landkreis Heidekreis.

  • Trebel:

Trebel, Zettel von einem Briefstück 1879

Die Gemeinde Trebel liegt im Landkreis Lüchow-Dannenberg.

  • Uelzen:

Einschreibbrief von Uelzen nach Wieren bei Ülzen, Poststempel 11. August 1880

Die beiden linken Briefmarken in der Währung Pfennig, die rechte Marke mit dem Wort Pfennige.

Zettel vom obigen Beleg

Uelzen ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises.

Die Reihe mit OPD-Gruppendrucken wird fortgesetzt mit dem Typ 2171.

Die zweiten Einschreibzettel der Deutschen Reichspost – OPD Gruppendrucke, Typ 2161

In einem Artikel habe ich eine Einführung zu diesem Thema geschrieben. Hier können Sie ihn lesen.

Dieser Beitrag zeigt Beispiele vom Typ 2161 aus dem Gebiet des heutigen Niedersachsen. No. und Numerator in rot mit Punkt. Im Einsatz ab 1.9.1875:

Norddeutsche Gruppe mit den OPD Hamburg, Hannover, Kiel, Schwerin und Lübeck. Herstellung in der Druckerei Schlüter in Hannover in Bogen zu 100 Stück:

  • Cuxhaven

Einschreibbrief von Cuxhaven nach Lübeck, Poststempel 20. Mai 1877

Zettel vom obigen Beleg

  • Hameln

Einschreibbrief von Hameln nach Hannover, Poststempel 10. Februar

Zettel vom obigen Beleg

  • Hannover 2

Einschreibbrief von Hannover 2 nach Amsterdam, Poststempel 22. September 1875

Zettel vom obigen Beleg

  • Linden vor Hannover

Einschreibbrief von Linden vor Hann. nach Leipzig, Poststempel 22. Oktober 1875

Zettel vom obigen Beleg

Linden ist heute ein Stadtteil der Landeshauptstadt Hannover.

  • Oberndorf in Hannover

Einschreibbrief von Oberndorf i. Hann. nach Neuhaus Oste, Poststempel 16. Mai 1877

Zettel vom obigen Beleg

Oberndorf ist heute eine Gemeinde in der Samtgemeinde Land Hadeln im Landkreis Cuxhaven.

  • Rethen an der Leine

Einschreibbrief von Rethen a. d. Leine nach Groß Lobke, Algermissen, Poststempel 22. April 1878

Zettel vom obigen Beleg

Rethen ist heute ein Ortsteil der Stadt Laatzen in der Region Hannover.

Der folgende Artikel beschäftigt sich mit dem Typ 2162 der OPD Gruppendrucke.

Die zweiten Einschreibzettel der Deutschen Reichspost – OPD Gruppendrucke

In einem früheren Artikel hatte ich mich mit den ersten Einschreibzetteln der Deutschen Reichspost beschäftigt. Diesen Beitrag können Sie zur Einstimmung gern hier nachlesen.

Wir begeben uns jetzt in das Jahr 1875. Mit dem Amtsblatt der Deutschen Reichspostverwaltung Nummer 63 vom 7. August 1875 wird in der Verordnung 161 geregelt:

„Einführung neuer Zettel zur Bezeichnung der Einschreibbriefsendungen“ ab 1. September 1875:

Auszug aus Amtsblatt Deutschen Reichspostverwaltung, Nummer 63, Verordnung 161, 7. August 1875

Der wesentliche Unterschied zu den ersten Ausgaben ist die Nennung des Ortes auf dem Zettel. Und die Zettel erscheinen noch ohne den Buchstaben „R“. Dieses erfolgt erst im Jahre 1883.

Ein feines, kleines, abgeschlossenes Sammelgebiet von 1875 bis 1883.

Der Aufbrauch dieser Zettel dauerte wie alle Einschreibzettel der folgenden Postperioden über die Einführung der folgenden Einschreibzettel hinaus. Der jüngste mir vorliegende Beleg stammt aus dem Jahr 1892.

Dieses ist die Einleitung in diesen Zeitabschnitt. Sechs weitere Artikel werden folgen, da durch die Zuständigkeiten der Oberpostdirektionen (OPD) und der Auswahl unterschiedlicher Druckereien verschiedene Zettelvarianten produziert worden sind.

In diesem und den folgenden Beiträgen werden die Gebiete der OPD mit den Gruppendrucken der Norddeutschen, der Westfälisch-Oldenburgisch-Bremische und der Hessisch-Braunschweigisch-Württembergische Gruppe vorgestellt, soweit in diesen Gebieten Orte aus dem heutigen Niedersachsen liegen.

Gleich bei allen Zetteln sind die in schwarz geschriebenen Ortsnamen, das Wort Eingeschrieben in rot und die roten Rahmen. Alle Zettel sind aus einem Bogen ausgeschnitten und daher ungezähnt.

Die Unterschiede der Varianten ergeben sich durch die Schreibweise der Nummer (No.No mit zwei Strichen unter 0, – o hochgestellt) und der Farbwahl der dritten Zeile.

1. Norddeutsche Gruppe mit den OPD Hamburg, Hannover, Kiel, Schwerin und Lübeck. Herstellung in der Druckerei Schlüter in Hannover in Bogen zu 100 Stück:

Zettel Typ 2161, im Einsatz ab 1.9.1875:

Cuxhaven. No. und Numerator in rot mit Punkt

Zettel Typ 2162, im Einsatz ab 1877:

Alfeld i. Hnvr. No. und Numerator mit Punkt in schwarz

2. Westfälisch-Oldenburgisch-Bremische Gruppe mit den OPD Arnsberg/Dortmund, Bremen, Minden, Münster und Oldenburg. Herstellung in der Druckerei Bruns in Minden in Halbbogen zu 50 Stück:

Zettel Typ 2171, im Einsatz ab 1.9.1875:

Harpstedt. No mit zwei Strichen und Numerator mit Punkt in rot

Zettel Typ 2172, im Einsatz ab 1877:

Grossefehn. No mit zwei Strichen und Numerator mit Punkt in schwarz

3. Hessisch-Braunschweigisch-Württembergische Gruppe mit den OPD Braunschweig, Darmstadt, Frankfurt, Kassel und Stuttgart. Herstellung in der Druckerei Osterrieth in Frankfurt/Main in Halbbogen zu 50 Stück:

Zettel Typ 2191, im Einsatz ab 1.9.1875:

Salder. Nº und Numerator in rot ohne Punkt

Zettel Typ 2192, im Einsatz ab 1877:

Königslutter. Nº und Numerator in schwarz ohne Punkt

Es ist eine Freude, die über 100 Jahre alten Belege zu betrachten.

In den nachfolgen Beiträgen in den kommenden Monaten stelle ich die verschiedenen Typen mit Belegen und losen Zetteln vor:

Von einigen Orten sind bisher zwei verschiedene Typen bekannt:

  • Braunschweig 2191 und 2192
  • Göttingen 2191 und 2192
  • Hannover 2161 und 2162
  • Königslutter 2191 und 2192
  • Lauterberg 2191 und 2192
  • Osnabrück 2171 und 2172
  • Wolfenbüttel 2191 und 2192

Quellen:

  • Amtsblatt Deutschen Reichspostverwaltung, Nummer 63, Verordnung 161, 7. August 1875
  • Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.
  • Typenaufstellung und Bewertung der deutschen R-Zettel-Gruppendrucke von 1875 bis 1934, Rolf Neckermann, 2011, morgana edition, Moderne Postgeschichte Band 14

Fehn

Ortsnamen mit gleicher Endung finden mein Interesse. Nachdem ich mich mit der Endung „-siel“ in Ortsnamen beschäftigt habe, gibt es im Nordwesten von Niedersachsen eine Häufung mit Orten und dem Namensteil „Fehn- oder -fehn“.

Was bedeutet FEHN?

Fehn bedeutet Moor. Der Name kommt aus dem Holländischen (Veen) und bezeichnet die Urbarmachung und Besiedlung der Region ab dem 17. Jahrhundert. Älteste und längste Fehnkolonie ist Papenburg (Landkreis Emsland).

In mühevoller Handarbeit wurde Entwässerungsgräben angelegt. Das Moor wurde trockengelegt und der Torf wurde gestochen. Torf diente als Brennstoff und wurde mit Holzkähnen über die Kanäle abtransportiert.

Hinweisschild bei Ostersander, Gemeinde Ihlow im Landkreis Aurich

Orte mit der Endung „-fehn“ deuten auf eine genau festgelegte Kultivierungsmethode hin, nach der die Hochmoore zur Brenntorfgewinnung erschlossen und anschließend urbar gemacht wurden. Unter Fehn versteht man heute eine kultivierte Ortschaft, die entlang einem Kanal mit Schleusen und Brücken beiderseits Häuserreihen hat. Ein Blick auf Karten zeigt die besondere Siedlungsform der Orte an den Kanälen.

Welche dieser Orte lassen sich mit Einschreibzetteln oder R-Briefen aus den unterschiedlichen Verwendungszeiten belegen?

Durch den Zuschnitt der Landkreise nach den Gebietsreformen finden wir Fehnorte in den Landkreisen Ammerland, Aurich, Cloppenburg, Emsland und Leer.

Landkreis Ammerland:

  • Augustfehn (später 2913 Apen 1)

R-Zettel Augustfehn

Von Augustfehn sind aus den Jahren 1945 bis 1953 Ortsnotstempel bekannt. Ein anderes interessantes Sammelgebiet…

  • Friedrichsfehn (später 2905 Edewecht 2)

R-Zettel 2901 Friedrichsfehn

  • Petersfehn (später 2903 Bad Zwischenahn 8 und 9)

Beide Orte wurden über einen fahrbaren Postschalter – mobile Annahmestelle aus Oldenburg bedient. Mehr dazu finden Sie hier.

Landkreis Aurich:

  • Berumerfehn (später 2987 Großheide 3)

R-Zettel Berumerfehn, „R“ rechtsstehend

  • Großefehn

Einschreibebrief Grossefehn nach Emden, alte Schreibweise Grossefehn, Gerichtsbrief nach Emden, Poststempel vom 12. April 1882

Zettel vom obigen Beleg, Einschreibzettel ohne „R“

R-Zettel 2962 Großefehn 1, heutige Schreibweise

Die Gemeinde Großefehn wurde nach der Gebietsreform postalisch in Großefehn 1 bis 6 und 8 gegliedert. Wer weiß etwas über Großefehn 7?

  • Ihlowerfehn (später 2965 Ihlow, Ostfriesl 1)

R-Zettel (23) Ihlowerfehn über Aurich

  • Mittegroßefehn (später 2962 Großefehn 2)

R-Zettel 23 Mittegroßefehn über Aurich

  • Ostgroßefehn (später 2962 Großefehn 1)

R-Zettel 2962 Ostgroßefehn

  • Spetzerfehn (später 2962 Großefehn 8)

R-Zettel Spetzerfehn, „R“ rechtsstehend

Landkreis Cloppenburg:

  • Elisabethfehn 1 (später 2914 Barßel 2)

R-Zettel Elisabethfehn (Oldb.), vierseitig gezähnt aus Bogen

  • Elisabethfehn 2 (später 2914 Barßel 3)

R-Zettel 2919 Elisabethfehn 2

Landkreis Emsland:

  • Fehndorf (später 4472 Haren 5)

R-Zettel 4471 Fehndorf

Landkreis Leer:

  • Boekzetelerfehn (später 2956 Moormerland 6)

R-Brief von Boekzetelerfehn nach Aurich, Poststempel 23. April 1908

R-Zettel vom obigen Beleg, „R“ rechts

  • Iheringsfehn (später 2956 Moormerland 5)

R-Zettel Iheringsfehn über Leer (Ostfriesl) mit Amtskennzeichen (AKZ) 9 L

  • Holterfehn (später 2958 Ostrhauderfehn 2)

R-Brief von 2951 Holterfehn nach Hannover, Poststempel 9. März 1978

R-Zettel vom obigen Beleg

  • Idafehn (später 2958 Ostrhauderfehn 4?)

R-Zettel Idafehn, Blanko R-Zettel aus Bogen mit Stempel

  • Lampertsfehn (später 2951 Filsum 2)

R-Zettel 2919 Lammertsfehn. Ein Poststellen II Stempel von „Lampertsfehn über Augustfehn“ aus dem Jahr 1962 ist belegt

  • Neukamperfehn

R-Zettel 2951 Neukamperfehn

  • Nordgeorgsfehn (später 2912 Uplengen 6)

R-Zettel 2912 Uplengen 6, leider liegt mir kein Einschreibzettel von Nordgeorgsfehn vor. Ein Poststellen II Stempel von Nordgeorgsfehn über Stickhausen-Velde (Ostfriesland) aus dem Jahr 1938 belegt die Existenz einer Post im Ort

  • Oltmannsfehn (später 2912 Uplengen 4)

R-Zettel 2951 Oltmannsfehn, mit der Besonderheit eines nur zweistelligen Numerators

Die Geschichte zu den sogenannten Zweistellern finden Sie hier.

  • Ostrhauderfehn (später 2956 Ostrhauderfehn 1)

R-Brief 2951 Ostrhauderfehn nach Hannover, Poststempel vom 31. August 1965

R-Zettel vom obigen Beleg

Die Gemeinde Ostrhauderfehn entstand durch die Gebietsreformen zwischen 1970 und 1974 und gliederte sich postalisch in 2958 Ostrhauderfehn 1 bis 4.

  • Rhauderfehn

R-Zettel 2953 Rhauderfehn 1

Die Gemeinde Rhauderfehn entstand durch die Gebietsreform 1973 und gliederte sich postalisch in 2953 Rhauderfehn 1 bis 9.

  • Stiekelkamperfehn (später mit 2954 Neukamperfehn zusammengeschlossen)

R-Zettel 2951 Stiekelkamperfehn

Der R-Brief aus 23 Stiekelkamperfehn (Ostfriesl) belegt mit dem Poststellen II Stempel die Existenz einer Poststelle in diesem Ort. Poststempel aus 23 Leer vom Januar 1952, Brief an das Versorgungsamt in Oldenburg, Pferdemarkt 13 und R-Zettel (23) Leer (Ostfriesl) 1 mit den Unterscheidungsbuchstaben „Lp“ für Landpost

Poststellen II Stempel 23 Stiekelkamperfehn (Ostfriesl) vom obigen Beleg

R-Zettel (23) Leer (Ostfriesl) 1 mit den Unterscheidungsbuchstaben „Lp“ für Landpost vom obigen Beleg

  • Südgeorgsfehn (später 2912 Uplengen 3)

  • Warsingsfehn (später 2956 Moormerland 1)

Gleich zwei R-Zettel von 2956 Warsingsfehn. Der Schriftsetzer hat beim ersten Exemplar ein „s“ vergessen. Ein schöner Setzfehler

In Warsingsfehn wurde 1881 eine Postagentur eingerichtet. 1939 wurde aus der Agentur eine Poststelle I.

  • Westrhauderfehn (später 2953 Rhauderfehn 1)

R-Brief aus 2953 Westrhauderfehn 1 nach Hannover, Poststempel 15. März 1978

R-Zettel vom obigen Beleg

Offene Punkte:

Leider können nicht alle Fehnorte von mir belegt werden. Daher der Aufruf an Sie, mir bitte fehlende Scans zu senden. Gab es in den folgenden Orten jemals eine Poststelle? Herzlichen Dank!

Im Landkreis Aurich:

  • Fehnhusen, zu 2963 Südbrookmerland
  • Lübbertsfehn, zu 2985 Ihlow
  • Hüllenerfehn, zu 2985 Ihlow
  • Rammsfehn, zu 2964 Wiesmoor
  • Westgroßefehn, zu 2962 Großefehn
  • Wiesederfehn, zu 2964 Wiesmoor. Zwei unterschiedliche Poststellen II Stempel aus Wiesederfehn sind belegt: „Wiesederfehn über Wittmund“ aus dem Jahr 1937 und „2954 Wiesederfehn“ aus dem Jahr 1963
  • Wilhelmsfehn, zu 2964 Wiesmoor

im Landkreis Leer:

  • Beningafehn, zu 2954 Hesel
  • Völlenerfehn, zu 2957 Westoverledingen, Ortsteil 4493 Völlen ist belegt als 2957 Westoverledingen 2

Und nun eine Übersicht aller bekannten niedersächischen Fehnorte, in alphabetischer Reihenfolge (kein bekannter R-Zettel als Anmerkung):

  • Augustfehn
  • Beningafehn kein RZ
  • Berumerfehn
  • Boekzetelerfehn
  • Elisabethfehn 1
  • Elisabethfehn 2
  • Fehndorf
  • Fehnhusen kein RZ
  • Friedrichsfehn
  • Großefehn / Grossefehn
  • Holterfehn
  • Hüllenerfehn kein RZ
  • Idafehn
  • Iheringsfehn
  • Ihlowerfehn
  • Lampertsfehn 
  • Lübbertsfehn kein RZ
  • Mittegroßefehn
  • Neukamperfehn
  • Nordgeorgsfehn kein RZ
  • Oltmannsfehn
  • Ostgroßefehn
  • Ostrhauderfehn
  • Petersfehn kein RZ
  • Rammsfehn kein RZ
  • Rhauderfehn
  • Spetzerfehn
  • Stiekelkamperfehn
  • Südgeorgsfehn
  • Warsingsfehn
  • Westgroßefehn kein RZ
  • Westrhauderfehn
  • Wiesederfehn kein RZ
  • Wilhelmsfehn kein RZ

Gibt es tatsächlich ein Museum zu diesem Thema?

Nein, mehrere! Moor- und Fehnmuseum in Elisabethfehn, Fehnmuseum Eiland in Großefehn, Torf- und Siedlungsmuseum in Wiesmoor, Heitens Huus in Warsingsfehn (Moormerland) und Seelter Foonkieker in Ramsloh (Saterland).

Was ist eine Fehnroute?

Die Deutsche Fehnroute zählt zu den bekanntesten Radwanderwegen in Norddeutschland. Auf einem 173 km langen Rundkurs kommen Sie an „vielen Gesichtern“ vorbei und erfahren viel über Fehn, Fehnkultur, Fehnkanäle, Moor, Niedermoore, Hochmoore und auch Torf.

Gibt es darüber hinaus weitere Fehnorte?

Überall in Moorlandschaften und entsprechend morastig-sumpfigen Gebieten findet man ebenfalls „Fehnorte“, allerdings in anderen Schreibweisen: Fen, Fenn, Venn, Venne, Ven, Veen, Vehn, Vehne, Fain und einige andere Bezeichnungen. Davon vielleicht mehr in einem späteren Beitrag

Lesetipp:

Wasser, Siele und Moore haben eine besondere Bedeutung für Niedersachsen.

Quellen:

  • Fehnmuseum Eiland, Leerer Landstr. 59, 26629 Westgroßefehn, http://www.fehnmuseumeiland.de/ abgerufen am 26. Juli 2024
  • Fehnland Ostfriesland, Manfred Wittor, in Niedersachenbuch 1993 – Emden, Seiten 110 bis 117
  • Fotos vom Autor Juni 2023

 

Siel, ein wichtiges Ventil!

Wer an der Nordseeküste und speziell durch Ostfriesland reist, sieht unterwegs viele Kanäle mit ihren charakteristischen Klappbrücken, Schleusen, Deichen, Mühlen und Sielen.

Diese Wasserwege und Deiche sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern dienen auch dem Schutz vor Hochwasser und Sturmfluten.

Der im 16. Jahrhundert begonnene Deichbau hatte zur Folge, dass das Wasser aus dem Hinterland nicht mehr ins Meer abfließen konnte.

Daher wurden Kanäle, Schleusen und Siele gebaut, um eine Überflutung des Hinterlandes zu verhindern und um überschüssiges Wasser während der Ebbe in die Nordsee zu leiten. 

Die Abbildung zeigt auf der linken Bildseite das neue Schöpfwerk und auf der rechten Bildseite das Neue Siel in Greetsiel

Ein Siel ist ein verschließbarer Gewässerdurchlass in einem Deich. Das Schließen erfolgt durch Druck bei höherem Wasserspiegel auf der Meerseite, das Öffnen durch höheren Druck von der Binnenseite bei niedrigem Wasserstand auf der Meerseite. Die Siele entleeren sich durch ihr Gefälle bei Ebbe von allein in die Nordsee.

Diese Funktionen lassen sich nur im Rhythmus der Tide bewerkstelligen.

Ein Siel ist also ein Ventil zur passiven Entwässerung des hinter dem Deich gelegenen Binnenlandes, besonders als Teil des Entwässerungssystems von Marschgebieten.

Ortsnamen mit dem Namensteil -„siel“

In der Blütezeit der Frachtsegler im 18. und 19. Jahrhundert wurden 47 kleine Häfen und Sielhäfen an der niedersächsischen Nordseeküste zwischen Ems und Elbe gezählt.

Viele Ortsnamen entlang der deutschen Nordseeküste haben daher die Endung „-siel“. Auch im Binnenland gibt es Sielorte. Durch frühe Eindeichungen und Landgewinnung hat sich die Küstenlinie verschoben und ein Sielort liegt jetzt im Binnenland.

Welche Sielorte und Sielhafenorte lassen sich mit Einschreiben oder Einschreibzetteln aus den unterschiedlichen Verwendungszeiten belegen?

Landkreis Aurich:

  • Dornumersiel (später 2988 Dornumersiel)

R-Brief Dornumersiel nach Landeck, Poststempel 5. Juli 1905

R-Zettel vom obigen Beleg, R rechtsstehend

  • Greetsiel (später 2974 Krummhörn 3)

R-Zettel (23) Greetsiel über Emden 1

1816 schrieb sich dieser Ort Greetsyhl. Belegt mit einem Stempel aus dem Königreich Hannover.

  • Neßmersiel (später 2981 Nesse, Ostfriesland 3)

R-Zettel Nessmersiel, gezähnt, aus Bogen

Neßmersiel ist der Fährhafen für die Nordseeinsel Baltrum.

Landkreis Friesland und die kreisfreie Stadt Wilhelmshaven:

  • Mariensiel (später 2945 Sande, Kreis Friesland 3)

R-Zettel mit Amtskennzeichen (AKZ) 9 F, Mariensiel über Wilhelmshaven

Mariensiel hatte 1937 einen Poststellen II Stempel mit der Inschrift „Mariensiel über Wilhelmshaven“ im Einsatz.

  • Hooksiel (später 2949 Wangerland 3, Hooksiel war bis 1870 Vorhafen der Stadt Jever)

R-Brief Hooksiel nach Nürnberg, Poststempel 27. Juli 1946

R-Zettel vom obigen Beleg, Einheitsausgabe Deutsches Reich

  • Horumersiel (später 2949 Wangerland 2)

R-Zettel 23 Horumersiel (Oldb)

  • Rüstersiel (später 2940 Wilhelmshaven 15)

R-Brief Rüstersiel über Wilhelmshaven nach Berlin, Poststempel vom 21. Februar 1948, zweifach verwendeter Umschlag aus Wilhelmshaven vom 9. Oktober 1947

R-Zettel vom obigen Beleg, Rüstersiel über Wilhelmshaven, Einheitsausgabe Deutsches Reich

Landkreis Wesermarsch:

  • Fedderwardersiel (später 2893 Butjadingen 11)

R-Zettel aus 2893 Butjadingen 11. Hinter der 11 verbirgt sich Fedderwardersiel, auf einem Beleg vom 24. August 1990

Der Autor Dieter Jacobs hat in seinem Buch „Die Postgeschichte des Butjadinger Landes“ sich u.a. mit der Postgeschichte von Fedderwardersiel beschäftigt:

Eröffnung der Landpoststelle am 1. März 1931 in den Räumen eines Kolonialwarengeschäfts und Gaststätte. Am 31. Dezember 1995 wurde diese Land-Poststelle II geschlossen. Belegt vom Autor sind Poststellen II Stempel von „Fedderwardersiel über Nordenham“ (27. Januar 1939), „23 Fedderwardersiel über Nordenham“ (3. November 1949 und 14. November 1958), „2891 Fedderwardersiel“ (5. März 1963) und einem Tagesstempel „2891 Fedderwardersiel“ (17. April 1964).

  • Großensiel (später 2890 Nordenham 18)

R-Zettel aus 2890 Nordenham 18. Hinter der 18 verbirgt sich Großensiel, auf einem Beleg vom 28. Juni 1990

Großensiel liegt an der Weser.

  • Kleinensiel (später 2883 Stadland 4)

R-Brief 2883 Stadland 4 nach Gundelfingen, Poststempel 13. Januar 1978

R-Zettel vom obigen Beleg. Eine kleine Besonderheit: R-Zettel aus 2891 Kleinensiel mit nur zweistelligem Numerator (17), überstempelt mit 2883 Stadland 4

Kleinensiel liegt an der Weser und benutze 1954 u.a. einen viereckigen Poststellen II Stempel in Kastenform mit Inschrift „23 Kleinensiel über Nordenham“ und 1963 „2891 Kleinensiel“.

Landkreis Wittmund:

  • Altfunnixsiel (später 2944 Wittmund)

R-Brief Altfunnixsiel nach Hamburg, Poststempel vom 24. Juli 1975

R-Zettel vom obigen Beleg mit vierstelliger Postleitzahl 2941

Was für ein schöner Ortsname, Altfunnixsiel

  • Bensersiel (später 2943 Esens 2)

Blanko R-Zettel gezähnt mit Stempel Bensersiel über Esens (Ostfriesl)

Bensersiel ist der Fährhafen für die Nordseeinsel Langeoog. In Bensersiel wurde am 1. April 1888 eine Postagentur mit Telefonbetrieb eröffnet. Zum 1. Juni 1973 folgte die Umbenennung in 2943 Esens 2.

  • Carolinensiel (später 2944 Wittmund 2)

R-Zettel 23 Carolinensiel (Ostfriesl)

Der Binnenhafen von Carolinensiel liegt geschützt direkt vor dem Schöpfwerk (Harlesiel Schöpfwerk erbaut 1953-1957). Das historische Bauwerk hat eine Schleuse. Aber es hat eine noch wichtigere Bedeutung. Von hier wird der Wasserstand des Flusses Harle und der umliegenden Gebiete geregelt. Denn dieses Land entstand durch Eindeichung. Einst reichte die Nordsee bis an den Museumshafen.

1857 schrieb sich dieser Ort Carolinensyhl. Belegt mit einem Poststempel aus dem Königreich Hannover.

  • Neuharlingersiel (später 2943 Neuharlingersiel)

R-Zettel mit Amtskennzeichen (AKZ) 9 B 9, Neuharlingersiel üb Esens (Ostfriesl)

Ein weiter R-Zettel mit AKZ von Neuharlingersiel mit 9 F „üb Wilhelmshaven“ ist bekannt.

Neuharlingersiel ist der Fährhafen für die Nordseeinsel Spiekeroog. Am 20. Juni 1867 wurde in Neuharlingersiel eine Postagentur II. Klasse eingerichtet. Zum 1. September 1904 gab es für den Ort die Zusatzbezeichnung „Ostfriesl.“.

Folgende Sielorte aus Niedersachsen sind bekannt, können aber bisher nicht im Sinne dieses Beitrags belegt werden:

  • Altgarmssiel (zu Gemeinde Wangerland, Lk. Friesland)
  • Altharlingersiel (Ortsteil von Neuharlingersiel, Lk. Wittmund)

Eröffnung einer Poststelle in Altharlingersiel am 16. April 1883. Zum 1. Oktober 1971 wurde die Poststelle aufgehoben. Es ist ein Poststellen II Stempel „Altharlingersiel Wittmund Land“ von 1932 belegt.

  • Crildumersiel (zu Gemeinde Wangerland, Lk. Friesland)
  • Dreisielen (zu Berne, Lk. Wesermarsch)
  • Ellensendammersiel (zu Gemeinde Bockhorn, Lk. Friesland)
  • Friederikensiel (zu Gemeinde Wangerland, Lk. Friesland)
  • Harlesiel (Ortsteil von Wittmund und Fährhafen nach Wangerooge)
  • Hilgenriederssiel (zu Gemeinde Hagermarsch, Lk. Aurich). Hilgenriedersiel war bis 1892 Startpunkt für die Postbeförderung zur Insel Norderney .
  • Hollersiel (Gemeinde Hude, Lk. Oldenburg)
  • Lichtenbergersiel (zu Berne, Lk. Wesermarsch)
  • Neuenhuntorfersiel (zu Berne, Lk. Wesermarsch)
  • Neufunnixsiel (Siedlung, zu Wittmund)

Ein Poststellen II Stempel von „Neufunnixsiel über Wittmund“ ist aus dem Jahr 1937 belegt.

  • Neugarmssiel (zu Gemeinde Wangerland, Lk. Friesland)
  • Sophiensiel (zu Gemeinde Wangerland, Lk. Friesland)
  • Wapelersiel (Gemeinde Jade, Lk. Wesermarsch)
  • Westeraccumersiel (Lk. Aurich)

Die Gemeinde Wangerland im Landkreis Friesland hat eine 27 Kilometer lange Küstenlinie zur Nordsee und daher eine Vielzahl von Siel-Bezeichnungen. In der Gemeinde Wangerland leben auf großer Fläche etwa 9200 Einwohner.

Viele größere oder kleinere Siele sind mit einem Namen versehen. Manchmal liegen sie einsam und versehen ihren Dienst. Sie sind keine Namensgeber für Ortschaften und werden daher hier vernachlässigt. Aber sie sind sicher einen Besuch wert, z.B. bei einer Radtour.

Auch auf den ostfriesischen Inseln existieren Siele. Süßwasser, dass sich auf der Insel sammelt wird auf diesem Wege in die salzige Nordsee abgegeben.

Und natürlich gibt es auch Sielorte an der Nordseeküste von Schleswig-Holstein. Auch in Bremerhaven kennt man diese Bezeichnung, als Siel zur Weser. Und auch in Hamburg kennt man den Begriff Siel. Der Versorger „Hamburg Wasser“ nennt seine Abwasserkanäle nicht Kanal, sondern Siel.

Die niederländische Endung -„zijl“ oder Westfriesisch -„syl“ verweist ebenfalls auf Orte, die an einem Siel liegen bzw. lagen beispielhaft Delfzijl.

Quellen:

  • Deutsches Schifffahrtsarchiv, Heide Barmeyer: Die Sielhafenorte in der Oldenburgisch-Ostfriesischen Küstenmarsch zwischen Weser und Ems, 1975, https://ww2.dsm.museum/DSA/DSA01_1975_011023_Barmeyer.pdf, abgerufen 4.12.2024
  • Postgeschichtliche Hefte Weser-Ems, 1978
  • Fedderwardersiel, Ein Dorf im Wellenschlag der Zeiten, Wilhelm Niggemann, Förderkreis Museum Butjadingen, 1998
  • Die Postgeschichte des Butjadinger Landes, Dieter Jacobs aus Stollham, 2016
  • Sielhäfen in Ostfriesland, Günter G. A. Marklein, 2017
  • Sehnsuchtsort Sielhafen, Norddeutscher Rundfunk, Die Nordstory, 1. Mai 2020
  • Wo ist mein Wasser? Dirk Asendorf, Die Zeit, 6. August 2020
  • Deutsches Sielhafenmuseum in Carolinensiel, Pumphusen 3, 26409 Wittmund-Carolinensiel, https://www.deutsches-sielhafenmuseum.de/
  • Sielhafenmuseum Carolinensiel, Hinrich Siebelts, in Niedersachenbuch 1993 – Emden, Seiten 160 bis 163.
  • Museumsverein Dornumersiel e.V., Am alten Hafen 1, 26553 Dornum, Zwei Siele Museum, https://www.zwei-siele-museum.de/
  • https://www.sielwerk.de, J. Willms, Krummhörn, letzter Abruf 4. 12.2024
  • Foto vom Autor Mai 2019

Fliegerhorst Wittmundhafen

Ein Einschreibbrief vom 12. Oktober 1944 bringt mich zum Thema Wittmundhafen.

Verwirrend stelle ich in der Recherche fest, dass es ein Wittmundhaven gibt. „-haven“ mit „v“ wie bei Bremerhaven, Cuxhaven und Wilhelmshaven. Aber von Wittmundhaven sind es knapp 20 km bis zur Nordsee. Warum ein Haven in Wittmund?

Im Jahr 1911 wurde in Wittmund mit dem Bau eines Landeplatzes für Luftschiffe begonnen. Als offizieller Starttermin gilt der 7. November 1916. Damals landete mit dem Heeresluftschiff LZ 90 der erste Zeppelin in Wittmundhaven. Die Premiere stand unter einem äußerst ungünstigen Stern, denn bereits in der folgenden Nacht riss ein Sturm das Luftschiff los. Es wurde in Richtung Nordsee geweht, wo sie für immer verschwand.

1917 verlegte die Kaiserliche Marine drei Luftschiffe mit entsprechendem Personal hierher. Zwei riesige Hallen mit Platz für insgesamt vier Zeppeline wurden gebaut.

Der Luftschiffhafen war schon einige Zeit in Betrieb und hatte noch keinem allgemeingültigen Namen. Der damalige Platzkommandant Jacobi gab dem Luftschiffhafen kurzentschlossen den Namen Wittmundhaven.

Während des Ersten Weltkriegs gingen die Luftschiffe von hier aus auf Feindfahrt und griffen unter anderem Ziele in Großbritannien an. Nach Ende des Krieges fand die Luftschifffahrt in Wittmundhaven dann sein Ende. Durch die Regelungen des Versaillers Vertrages wurde 1920 der Marineluftschifftrupp aufgelöst, die Hallen abgebaut und das Gelände zur landwirtschaftlichen Nutzung freigegeben.

Belegt sind Briefe und Karten mit dem Hinweis Marine-Feldpost und Feldpost aus den Jahren 1917 und 1918. Die Belege führen den Poststempel Wittmundhaven (Kr. Wittmund) und zusätzlich „Brief-Stempel Kaiserliche Marine“.

Wann exakt sich die Schreibweise von Wittmundhaven geändert hat, ist offen. Die Marine war der Betreiber des Landeplatzes, daher die Schreibweise mit „v“.

Bald nach Ende des 1. Weltkrieges begann sich die Ortsbezeichnung Wittmundhafen mit „f“ einzubürgern. Im Ortsverzeichnis der Oberpostdirektion (OPD) Oldenburg erscheint die neue Schreibweise erstmalig in der Ausgabe von 1925.

Viele Jahre später, kurz vor Beginn des zweiten Weltkrieges, wurde erneut mit dem Aufbau eines Flugplatzes begonnen.

Als die Luftwaffe das Gelände (1938) übernahm wurde die Schreibweise mit „f“, Wittmundhafen sicher verwendet.

Am 15. Dezember 1939 wurde auf dem Fliegerhorst ein Zweigpostamt zur Entlastung des knapp vier Kilometer entfernten Postamts in Ogenbargen (heute Stadtteil von Aurich) eingerichtet.

Einschreibbrief aus Wittmundhafen, Stempel vom 12. Oktober 1944, Brief nach Cottbus, Briefmarken auf der Vorderseite und der…

…Rückseite, Ankunftstempel Cottbus 15. Oktober 1944, Absender mit Postleitgebietszahl 23 Wittmundhafen (Ostfriesland)

R-Zettel vom obigen Beleg

Nach der Fertigstellung Ende 1940 starteten auf drei jeweils 1.200 Meter langen Bahnen zunächst Maschinen, um Bombenangriffe in Südengland zu fliegen. Ab 1943 wurden in Wittmundhafen zudem Nachtjäger stationiert, um die Marineanlagen in Wilhelmshaven vor Angriffen der Alliierten zu schützen. Die Abwehrmaßnahmen waren letztendlich vergeblich. Am 21. März 1945 wurde der Flugplatz bei einem Luftangriff der USA so stark zerstört, dass eine Nutzung nicht mehr möglich war.

Nach der Zerstörung des Fliegerhorstes, wurde der Betrieb des Zweigpostamtes am 5. Mai 1945 eingestellt.

Das Gelände diente nach dem Krieg zunächst erneut der Landwirtschaft.

Im Jahr 1950 bauten die Engländer den bis heute existierenden Fliegerhorst zum dritten Male wieder auf und überließen ihn 1959 der deutschen Luftwaffe. Der Fliegerhorst ist jetzt ein NATO-Luftwaffenstützpunkt.

Die historische Schreibweise „Wittmundhaven“ auf dem Gedenkstein im Fliegerhorst erinnert an die Zeit der Marine-Luftschifffahrt 1911 bis 1918.

Der Deckname des Flugplatzes zu Kriegszeiten war: „Weser“.

Eine Anmerkung für alle Anhänger der Luftfahrt, von Flugzeugen oder von militärischen Bezeichnungen. Dieser Beitrag dient nur der Betrachtung durch die Brille der Postgeschichte. Alles darüber hinaus würde dieses Format sprengen.

Offene Fragen:

Welche Fliegerhorste (Luftwaffe, Heer, Marine) in Niedersachsen lassen sich postgeschichtlich dokumentieren? Wo gab es eine Poststelle oder Agentur? Welche Einschreibzettel mit dem Zusatz Fliegerhorst sind dokumentiert?

Fliegerhorste in Niedersachsen:

  • Heeresflugplatz Bückeburg
  • Heerespflugplatz Celle
  • Fliegerhost Diepholz
  • Heeresflugplatz Faßberg
  • Fliegerhorst Meppen
  • Fliegerhorst Nordholz
  • Fliegerhorst Wittmundhafen
  • Fliegerhorst Wunstorf
  • und ehemalige Fliegerhorste der Wehrmacht und der Bundeswehr

Quellen:

  • Wittmundhafen, Postgeschichtliche Blätter Weser Ems, 1970, Heft 7
  • Norddeutscher Rundfunk, NDR, „Wittmundhafen: Vom Zeppelin bis zum Eurofighter“, Oliver Gressieker, 7.11.2016
  • Fliegerhorstkommandanturen und Flugplätze der deutschen Luftwaffe 1935 bis 1945, Gianfranco Mattieello
  • Manfred Tegge, Bremen, https://www.relikte.com/wittmund/index.htm, abgerufen am 30.10.2024

Der Strukturwandel auf dem Land – Filialvakanzen der Deutschen Post AG

Die Deutsche Post hat weiterhin etwas zu wenige Postfilialen auf dem Land. Wie aus einem Schreiben der Bundesnetzagentur hervorgeht, waren der Aufsichtsbehörde am 23. Februar 2024 in Deutschland 125 Standorte bekannt, die trotz der staatlichen Vorgaben nicht besetzt waren.

Im Verhältnis zu den 12.000 Pflichtstandorten, die die Post bundesweit haben muss, sind die Defizite gering – in fast 99 Prozent der Orte ist die Post mit einer Filiale präsent.

Dem Postgesetz zufolge muss es in jeder Gemeinde mit mehr als 2000 Einwohnern mindestens eine Filiale geben. Ab 4000 Einwohnern darf eine Filiale in zusammenhängend bebauten Wohngebieten nicht weiter entfernt sein als zwei Kilometer. Mit Postfilialen sind in den allermeisten Fällen Partnerfilialen gemeint, die auch einen Postschalter haben, etwa Supermärkte, Einzelhandelsgeschäfte oder Kioske.

Eine unterjährige Schwankung der Filialvakanzen ist nicht unüblich, da sich Geschäftsaufgaben nicht gleichmäßig über das Jahr verteilten. Tatsächlich macht der Post der Strukturwandel im Einzelhandel auf dem Land zu schaffen. Macht in einem Dorf der einzige Händler dicht, der ein Postangebot hat, so kann es sein, dass vor Ort kein anderer Einzelhändler als Alternative übrig ist.

In Niedersachsen gibt es zu diesem Stichtag laut Bundesnetzagentur zwölf unbesetzten Standorte. Zur Illustration dieses Beitrages habe ich nach passenden Einschreibzetteln Ausschau gehalten:

1. 21357 Barum (Landkreis Lüneburg)

Leider kann ich diesen Ort nicht mit einem R-Zettel belegen.

In nur 40 km Entfernung gibt es einen weiteren Ort mit dem Namen Barum, im Landkreis Uelzen und der Postleitzahl 29576.

2. 21394 Westergellersen (Landkreis Lüneburg)

R-Zettel 3141 Westergellersen. Einschreibzettel mit der früheren Postleitzahl 3141. Diese wurde bis ca. 1977 verwendet und anschließend von der neueren vierstelligen Postleitzahl 2121 abgelöst

3. 21717 Fredenbeck (Landkreis Stade)

R-Zettel 21717 Fredenbeck 1

4. 27607 Geestland Debstedt (Landkreis Cuxhaven)

R-Zettel 27607 Langen bei Bremerhaven 6, Debstedt hieß seit dem 1. März 1974 Langen 6. Seit dem 1. Januar 2015 ist Debstedt eine Ortschaft in der neugegründeten Stadt Geestland

5. 29339 Wathlingen (Landkreis Celle)

R-Zettel 29339 Wathlingen

6.  29525 Uelzen-Oldenstadt (Landkreis Uelzen)

R-Zettel 29525 Uelzen 5, Ortsteil der Hansestadt Uelzen

7. 38228 Salzgitter-Fredenberg

R-Zettel 38228 Salzgitter 23, Stadtteil Fredenberg innerhalb des Stadtteils Lebenstedt

8. 38268 Lengede-Woltwiesche (Landkreis Peine)

R-Zettel 38268 Lengede 1 mit Unterscheidungsbuchstaben ZZ. R-Zettel der Postagentur vom Tag der Eröffnung am 19. November 1996 in Woltwiesche.

Kurzgeschichte: Schreibweise von Woltwische ohne „e“ z.B. auf Einschreibzetteln mit dem Amtskennzeichen 16 A oder PLGZ (20b) und 20. Später nach Eingemeindung 3325 Lengede 2, mit der veränderten Schreibweise Woltwiesche mit „e“.

9. 38446 Wolfsburg-Reislingen

R-Zettel 38446 Wolfsburg 22, Stadtteil Reislingen

10. 38524 Sassenburg-Grußendorf (Landkreis Gifhorn)

R-Zettel 38524 Sassenburg 3, Ortsteil Grußendorf

11. 49124 Georgsmarienhütte-Harderberg (Landkreis Osnabrück)

R-Zettel 49124 Georgsmarienhütte 4, Stadtteil Harderberg

12. 49219 Glandorf (Landkreis Osnabrück)

R-Zettel 49219 Glandorf

Ich vermute eine ungenügenden Postversorgung in Barum und Westergellersen seit einiger Zeit. In den Verzeichnissen gibt es von diesen zwei Orten keinen Hinweis auf R-Zettel mit fünfstelligen Postleitzahlen.

In diesen bisher unbesetzten Orten soll nach den Vorgaben der Post-Universaldienstleistungsverordnung (PUDLV) eine Postfiliale oder Partnerfiliale (früher Postagentur) geöffnet haben.

Die Deutsche Post AG betreibt neben den übriggebliebenen eigenen Postfilialen etwa 12.800 Partnerfilialen und über 14.000 Packstationen.

Das neue Postgesetz zum 1. Januar 2025 ermöglicht unter dem Eindruck verstärkter Digitalisierung und Versandhandel E-Commerce den Betrieb von automatisierten Stationen (sogenannte Poststationen) anstelle von neuen (bedienenden) Angebotsstellen.

Beispiel für eine Poststation: Rohmerplatz 33-37, 60486 Frankfurt am Main, im September 2023

Beispiel für eine Poststation mit dem Hinweis 701 über dem Display, Beschriftung Posthorn mit DHL, links, und Poststation, rechts, auf der Frontseite: Adenauer Str. 7, 89233 Neu-Ulm, im Oktober 2024

Poststationen sind Automaten, an denen Briefmarken gekauft, Briefe eingeworfen sowie Pakete abgegeben oder abgeholt werden können. Diese Automaten werden zukünftig der Filialnetz-Pflicht angerechnet.

Das neue “Gesetz zur Modernisierung des Postrechts“ löst Regelungen aus den 90er Jahren ab, die angesichts unserer zunehmend digitalisierten Gesellschaft mit deutlichem Rückgang der Briefmengen und einem starken Anstieg der Paketmengen nicht mehr zeitgemäß waren.

Den zukünftigen Kunden in den Partnerfilialen in den sechs Orten ist zu wünschen, dass sie bald in der bekannten, genormten Einrichtung im Farbton Ginstergelb, RAL 1032, willkommen geheißen werden. Oder wenigsten eine Poststation vorfinden werden.

Quelle:

Foto vom Autor, September 2023

Offene Fragen:

Welcher Leser kann R-Zettel mit 5-stelliger Postleitzahl von Barum und Westergellersen, gern per Scan, vorlegen?

Haben Sie Hinweise auf frühere Poststellen in diesen beiden Orten, z.B. mit Poststellen II Stempeln oder gar Einschreibzetteln zur Vervollständigung dieses Artikels?