Zweisteller

R-Zettel mit zweistelligen Numeratoren – Zweisteller

Ein geschätztes Sammelgebiet im Bereich der Einschreibzettel sind Zettel von Orten mit geringem Postaufkommen. Also häufig von einer Poststelle II oder Poststelle I in kleineren Ortschaften.

Insbesondere Heimat-Sammler können hier fündig werden, weil die Ortbezeichnungen im Rahmen von kommunalen Gebietsreformen  in den Jahren 1972 bis 1978 schrittweise von der postalischen Landkarte verschwunden sind.

Die Deutsche Bundespost belieferte die Poststellen auch mit R-Zetteln. Aber im Gegensatz zu größeren Postämtern erhielten diese nur Rollen mit 100 R-Zetteln je Einheit. Eine übliche Rolle umfasste 999 bzw. 1000 Einschreibzettel.

Im Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen, Nr. 105, vom 27. Juli 1971 wird die Einführung der Zweisteller „versteckt“ als Nummernzettel für eingeschriebene Sendungen (Nr. 001 bis 100) angekündigt.

Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen 27.7.1971

 Verfügung Nr. 623/1971

Die Besonderheit der kleinen Rollen ergab sich durch den aufgedruckten Numerator.

Erklärung für Numerator: das Zählwerk, die Zählvorrichtung, der Zähler.

Bisherige R-Zettel Rollen bestanden aus 999 bzw. 1000 Zetteln, der Numerator war durchgehend dreistellig mit den Nummern 001 bis 999. Die im Amtsblatt angekündigten kleinen Rollen mit 100 Zetteln wurden mit 001 bis 100 angekündigt, aber zweistellig von 01 bis 99 und der letzte Zettel der Rolle mit der Nr. 100 ausgeliefert.

zweisteller

Ein Vergleich: der linke R-Zettel wird als Zweisteller bezeichnet. Ein R-Zettel mit nur zwei, statt sonst üblichen drei Zahlen als Numerator.

Drei zusammenhängende blank0 Zweisteller von einer R-Rolle, ohne Postleitzahl und Ortsangabe

Entsprechend rar sind diese sogenannten Zweisteller (zweistellige Numeratoren). Besonders interessant sind eingeschriebene Briefe mit R-Zettel-Zweistellern und dem entsprechenden Poststempel. Viele Sammler haben sich in den 70er Jahren aus Dokumentationsgründen mit Eigenbelegen beschäftigt. Unabhängig von einer sicher kritischen Einschätzung zu diesen „selbstgemachten“ Belegen, sind auf diesem Weg eine Vielzahl von Zweistellern dokumentiert worden.

Nach Einschätzung der Autoren Dr. Klaus Fischer und Hans-Peter König, die einen Katalog  „Einschreibzettel mit zweistelligem Numerator“ über die Arbeitsgemeinschaft R- und V-Zettel vorgelegt haben, gibt es nachweislich im alten Bundesgebiet ca. 3.000 verschiedene Zweisteller.

Beispiele aus den drei niedersächsischen Leitbereichen (LB):

Brief 2855 Beverstedt 3 nach Hannover, 12.4.78

R-Zettel aus obigem Beleg, als Beispiel für den LB 2

Brief 3221 Meimerhausen nach München, Poststempel 3222 Freden Leine, 1.10.7?

R-Zettel aus obigem Beleg, als Beispiel für den LB 3

Brief 4451 Schepsdorf nach Bremen, 21.1.74, Freistempler

R-Zettel aus obigem Beleg, als Beispiel für den LB 4

Eine Mengenanalyse der bekannten Zweisteller nach den damals gültigen Leitbereichen ergibt folgenden Überblick:

Leitbereich 2 ca. 690
Leitbereich 3 ca. 710
Leitbereich 4 ca. 280
Leitbereich 5 ca. 130
Leitbereich 6 ca. 340
Leitbereich 7 ca. 450
Leitbereich 8 ca. 390

In der Tabelle ist deutlich abzulesen, dass im bevölkerungsstarken Nordrhein-Westfalen (u.a. Leitbereiche 4 und 5) die kleine Postämter folgerichtig nicht stark vertreten waren. Der Leitbereich 1, das ehemalige West-Berlin, ist nicht vertreten.

Aus dem Flächenland Niedersachsen sind ca. 1.300 Zweisteller (anteilig  in den Leitbereichen 2, 3 und 4) bekannt.

Ende der 70er Jahre wurden die kleinen Rollen mit den Zweistellern durch die üblichen R-Zettel Rollen mit 1.000 Exemplaren abgelöst. Das Sammelgebiet schien in diesem Moment abgeschlossen zu sein…

Verschiedentlich gab es im Zweisteller-Postalltag einige abweichende Verwendungen:

Blanko R-Zettel mit Stempel 2876 Berne, Kr. Wesermarsch

Blanko R-Zettel mit handschriftlichem Eintrag der Postleitzahl 2149 und Stempel von Wense

R-Zettel von 2852 Lintig 3 handschriftlich geändert in Elmlohe

R-Zettel 2891 Kleinensiel überstempelt mit 2883 Stadland 4

Postsache: R-Zettel von 2990 Papenburg 1 und  Unterscheidungsbuchstabe „e“

Zweisteller von obigem Beleg

R-Zettel mit Setzfehler 3261 Friedrchswald statt Friedrichswald

R-Zettel mit Setzfehler 4591 Stalförder statt Stallförden

Und zum Vergleich der Zweisteller… 

…und der Poststempel in der richtigem Schreibweise

Vermutlich ist der Zweisteller mit dem Setzfehler 4591 Stalförder häufiger verwendet worden, als der R-Zettel mit der korrekten Schreibweise.

Nach dem obigen Amtsblatt könnte ab dem  31.7.1972 der erste Zweisteller verklebt worden sein.

Der folgende Beleg ist der früheste in der Sammlung des Autors:

Zweisteller 288 Süderfeld vom 1.6.1973 nach Oldenburg

R-Zettel von obigem Beleg

Später tauchten dann Zweisteller im Postverkehr auf, die vermutlich wegen vorhandener Vorräte aufgebraucht wurden.

Und es gibt Zweisteller die wegen eines erkennbar anderen Drucktyps der Zahlen oder der Ortsbezeichnung Anfang der 90er Jahre für wenige Orte neu hergestellt wurden.
Spätester Beleg mit einem zweistelligen Numerator aus der Sammlung:

Zweisteller 2974 Krummhörn 14 vom 29.9.1991

R-Zettel von obigem Beleg…

…und der passende Einlieferungsschein

Die Zweisteller sind ein in knapp 19 Jahren abgeschlossenes Sammelgebiet.

Literatur:

  • Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen, 27. Juli 1971, Nr. 105, Verfügungen 623
  • Katalog der Einschreibzettel mit zweistelligem Numerator, Arge R-und V-Zettel e.V., Heft 14, September 1989, Autoren: Dr. Klaus Fischer und Hans-Peter König
  • Junge Sammler, Heft 6, 1. Dezember 1989, Seiten 21 bis 25, Hans-Peter König

Nachsatz:

Keine Sammlung ist komplett. Bitte klicken Sie auf den folgenden Link meiner Fehlliste und bieten mir gern fehlende Zweisteller und andere gesuchte R-Zettel an. Vielen Dank!

Postleitgebietszahl (PLGZ) – 24

Postleitgebietszahl – 24

Bitte lesen Sie zur Einführung in dieses Thema den Beitrag Die Einführung der Postleitzahlen.

Einige Orte  im heutigen Niedersachsen scheinen bei diesem R-Zettel Typ nicht vertreten zu sein. Hat es bei der Einführung dieser Einschreibezettel z.B. in der Grafschaft Bentheim, in Göttingen oder in Wilhelmshaven kriegsbedingt keine Verwendung gegeben? Oder waren die Vorräte mit den Vorläufern so ausreichend, dass die neuen Einschreibezettel nicht bestellt wurden?

Sie sind herzlich eingeladen dem Autor weitere Kopien/Scans zur Verfügung zu stellen, um weitere Orte in die Übersichten mit aufzunehmen.

Letzte Aktualisierung: 27. Januar 2025

Von folgenden Postämtern oder Orten liegen R-Zettel mit der Postleitgebietszahl 24 vor:

  • Adendorf über Lüneburg (Auktionslos …46)
  • Assel über Stade
  • Balje über Stade
  • Basbeck (Niederelbe)
  • Buchholz (Kr Harburg)
  • Buchholz (Kr Harburg) UB a
  • Cadenberge (Niederelbe) (Auktionslos)
  • Drochtersen über Stade, 12.1.1945
  • Freiburg über Stade
  • Hammah (Niederelbe)
  • Handeloh (Kr Harburg)
  • Hemmoor (Oste)
  • Himmelpforten (Niederelbe)

  • Himmelpforten (Niederelbe) Land, 21.6.47

  • Höftgrube (Niederelbe), 26.3.46
  • Hollenstedt (Kr Harburg)
  • Hollern (Niederelbe) (Schnellbacher 15.3.1945)
  • Holm-Seppensen
  • Ihlenworth (Niederelbe)
  • Lamstedt (Niederelbe) (Schnellbacher 22.11.1944)
  • Marxen über Buchholz (Kr Harburg)
  • Moisburg (Kr Harburg)
  • Neuenkirchen (Niederelbe)
  • Neuhaus (Oste) (Auktionslos)
  • Neuland über Himmelpforten (Niederelbe)
  • Oberndorf (Bz Hamburg) (Auktionslos)
  • Odisheim (Niederelbe)
  • Osten über Basbeck (Niederelbe)
  • Otterndorf (Niederelbe)

  • Otterndorf (Niederelbe) UB a, 10.4.1945

  • Sprötze, 10.7.48
  • Stade 1, 4.4.1945
  • Stade 1 UB b
  • Stade 1 UB c, 7.8.47
  • Stade 1 UB h
  • Stade 1 UB k
  • Stade 1 UB m
  • Stade 2
  • Steinkirchen (Bz. Hmb) als Stempel auf Stade 2

  • Wischhafen über Stade, 5.7.48

Anmerkungen:

  • Datum hinter Ort = R-Zettel auf Beleg
  • Datum hinter Ort = Beleg vor dem 8.5.45 mit 19 vor Jahreszahl
  • Ohne Datum = R-Zettel liegt lose vor
  • UB = Unterscheidungsbuchstabe
  • alle Abkürzungen wie auf dem R-Zettel abgebildet
  • Ergänzung (z.B. Auktionslos oder Schnellbacher 11.12.1944) = Belegt durch Vorlage

Auflistung aller R-Zettel mit PLGZ aus dem Gebiet des heutigen Niedersachsen, die auf Brief (Datum) oder als loser R-Zettel (ohne Datum) im Original oder als Kopie vorgelegen haben.

Literatur:

  • Die Postleitgebietzahl vor dem 8.5.45, 2. Auflage, Jürgen Schnellbacher, 2009
  • Postleitgebietszahlen 1944 bis 1961, Peter Griese, 2001, Heft 139 Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde e.V.
  • Einführung der Postleitzahl bis zum 8.5.1945, Günther Borchers, 1996, Heft 146, Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde e.V.
  • Die Postgebietszahlen im Nachkriegsdeutschland, Alfred Meschenmoser, 1995, Studien zur Philatelie und Postgeschichte Band 7
  • Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 68/1941, Verfügung 407, 25.7.1941, Einführung der Päckchenleitgebiete
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 56/1944, Verfügung 175, 6.6..1944, Postleitzahlen in Tages- und Ortstempeln für Poststellen II
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 73/1944, Verfügung 242, 1.8..1944, Angabe der Postleitzahl auf Postsendungen, die am Postschalter eingeliefert werden und Verfügung 457, Postleitzahlen in Telegrammen
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 90/1944, Verfügung 312, 22.9.1944, Postleitzahlen auf Paketen

Postleitgebietszahl (PLGZ) – 23

Postleitgebietszahl – 23

Bitte lesen Sie zur Einführung in dieses Thema den Beitrag Die Einführung der Postleitzahlen.

Einige Orte  im heutigen Niedersachsen scheinen bei diesem R-Zettel Typ nicht vertreten zu sein. Hat es bei der Einführung dieser Einschreibezettel z.B. in der Grafschaft Bentheim, in Göttingen oder in Wilhelmshaven kriegsbedingt keine Verwendung gegeben? Oder waren die Vorräte mit den Vorläufern so ausreichend, dass die neuen Einschreibezettel nicht bestellt wurden?

Sie sind herzlich eingeladen dem Autor weitere Kopien/Scans zur Verfügung zu stellen, um weitere Orte in die Übersichten mit aufzunehmen.

Letzte Aktualisierung: 20. Januar 2023

Von folgenden Postämtern oder Orten liegen R-Zettel mit der Postleitgebietszahl 23 vor:

  • Aschendorf
  • Asendorf (Bz Bremen)
  • Aurich UB a
  • Aurich UB r (Auktionslos)
  • Belm (Auktionslos 2.7.46)
  • Bissendorf (Auktionslos 27.4.46)

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist s-l1600.jpg

  • Bruchhausen-Vilsen (Auktionslos 30.7.1947)
  • Georgsmarienhütte (Kr Osnabrück) (Auktionslos 2.3.1945)
  • Georgsmarienhütte (Schnellbacher 8.3.1945)
  • Hagen (Bz Bremen)
  • Hagen ü. Osnabrück (Schnellbacher 11.12.1944)
  • Hasbergen (Kr Osnabrück)

  • Oesede (Bz. Osnabrück) 19.2.1945
  • Oldenburg (Oldb) UB o

  • Oldenburg (Oldb) UB dda, 13.12.45
  • Osnabrück 1
  • Osnabrück 1 UB a (Auktionslos 29.5.46)
  • Osnabrück 1 UB g

  • Osnabrück 1 UB p
  • Osnabrück 1 UB v (24.3.45) zur Info: Beleg Überroller
  • Osnabrück 1 UB aa
  • Osnabrück 1 UB bb (Auktionslos 29.4.46)
  • Osnabrück 2
  • Osnabrück 2, überstempelt mit Glandorf, 19.3.46
  • Osnabrück-Haste

  • Papenburg (Ems), 28.1.46
  • Papenburg (Ems) UB a (Auktionslos)
  • Papenburg (Ems) UB b (Auktionslos 23.3.45)

  • Rulle über Osnabrück 5, 30.7.46
  • Scheeßel (Bz. Bremen) (Schnellbacher 17.4.1945)
  • Scheeßel (Bz Bremen), überstempelt mit Sittensen (Bz. Bremen)
  • Schledehausen (Kr Osnabrück), 26.6.48
  • Sulingen UB b

Anmerkungen:

  • Datum hinter Ort = R-Zettel auf Beleg
  • Datum hinter Ort = Beleg vor dem 8.5.45 mit 19 vor Jahreszahl
  • Ohne Datum = R-Zettel liegt lose vor
  • UB = Unterscheidungsbuchstabe
  • alle Abkürzungen wie auf dem R-Zettel abgebildet
  • Ergänzung (z.B. Auktionslos oder Schnellbacher 11.12.1944) = Belegt durch Vorlage

Auflistung aller R-Zettel mit PLGZ aus dem Gebiet des heutigen Niedersachsen, die auf Brief (Datum) oder als loser R-Zettel (ohne Datum) im Original oder als Kopie vorgelegen haben.

Literatur:

  • Die Postleitgebietzahl vor dem 8.5.45, 2. Auflage, Jürgen Schnellbacher, 2009
  • Postleitgebietszahlen 1944 bis 1961, Peter Griese, 2001, Heft 139 Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde e.V.
  • Einführung der Postleitzahl bis zum 8.5.1945, Günther Borchers, 1996, Heft 146, Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde e.V.
  • Die Postgebietszahlen im Nachkriegsdeutschland, Alfred Meschenmoser, 1995, Studien zur Philatelie und Postgeschichte Band 7
  • Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 68/1941, Verfügung 407, 25.7.1941, Einführung der Päckchenleitgebiete
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 56/1944, Verfügung 175, 6.6..1944, Postleitzahlen in Tages- und Ortstempeln für Poststellen II
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 73/1944, Verfügung 242, 1.8..1944, Angabe der Postleitzahl auf Postsendungen, die am Postschalter eingeliefert werden und Verfügung 457, Postleitzahlen in Telegrammen
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 90/1944, Verfügung 312, 22.9.1944, Postleitzahlen auf Paketen

Postleitgebietszahl (PLGZ) – 21

Postleitgebietszahl – 21

Bitte lesen Sie zur Einführung in dieses Thema den Beitrag Die Einführung der Postleitzahlen.

Einige Orte  im heutigen Niedersachsen scheinen bei diesem R-Zettel Typ nicht vertreten zu sein. Hat es bei der Einführung dieser Einschreibezettel z.B. in der Grafschaft Bentheim, in Göttingen oder in Wilhelmshaven kriegsbedingt keine Verwendung gegeben? Oder waren die Vorräte mit den Vorläufern so ausreichend, dass die neuen Einschreibezettel nicht bestellt wurden?

Sie sind herzlich eingeladen dem Autor weitere Kopien/Scans zur Verfügung zu stellen, um weitere Orte in die Übersichten mit aufzunehmen.

Letzte Aktualisierung: 19. Juni 2023

Von folgenden Postämtern oder Orten liegen R-Zettel mit der Postleitgebietszahl 21 vor:

  • Ahnsen über Bückeburg
  • Bad Eilsen
  • Bad Pyrmont 1 (Schnellbacher 15.11.1944)
  • Bad Pyrmont 1, UB c, 21.11.1944

R-Brief 21 Bernsen über Rinteln nach Berlin, 30.4.1944

  • Bernsen über Rinteln, 30.4.48
  • Bückeburg, 9.12.1944 (Auktionslos)
  • Bückeburg UB w, handschriftlich
  • Bückeburg UB wh

  • Bückeburg UB wma, (Wehrmeldeamt), 29.10.46
  • über Bückeburg, 15.6.46
  • Deckbergen über Rinteln
  • Exten über Rinteln, 27.1.47

  • Großwieden über Rinteln
  • Hessisch-Oldendorf (Schnellbacher 19.2.1945)
  • Krankenhagen über Rinteln
  • Möllenbeck über Rinteln
  • Obernkirchen (Grafsch Schaumburg), 18.11.1944
  • Rinteln UB a, 4.1.1945
  • Rinteln UB b
  • Rinteln UB c
  • Rumbeck über Rinteln (Poststempelgilde 246, Seite 98, Oktober 2015)
  • Stadthagen

  • Steinbergen über Rinteln

Anmerkungen:

  • Datum hinter Ort = R-Zettel auf Beleg
  • Datum hinter Ort = Beleg vor dem 8.5.45 mit 19 vor Jahreszahl
  • Ohne Datum = R-Zettel liegt lose vor
  • UB = Unterscheidungsbuchstabe
  • alle Abkürzungen wie auf dem R-Zettel abgebildet
  • Ergänzung (z.B. Auktionslos oder Schnellbacher 11.12.1944) = Belegt durch Vorlage

Auflistung aller R-Zettel mit PLGZ aus dem Gebiet des heutigen Niedersachsen, die auf Brief (Datum) oder als loser R-Zettel (ohne Datum) im Original oder als Kopie vorgelegen haben.

Literatur:

  • Die Postleitgebietzahl vor dem 8.5.45, 2. Auflage, Jürgen Schnellbacher, 2009
  • Postleitgebietszahlen 1944 bis 1961, Peter Griese, 2001, Heft 139 Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde e.V.
  • Einführung der Postleitzahl bis zum 8.5.1945, Günther Borchers, 1996, Heft 146, Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde e.V.
  • Die Postgebietszahlen im Nachkriegsdeutschland, Alfred Meschenmoser, 1995, Studien zur Philatelie und Postgeschichte Band 7
  • Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 68/1941, Verfügung 407, 25.7.1941, Einführung der Päckchenleitgebiete
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 56/1944, Verfügung 175, 6.6..1944, Postleitzahlen in Tages- und Ortstempeln für Poststellen II
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 73/1944, Verfügung 242, 1.8..1944, Angabe der Postleitzahl auf Postsendungen, die am Postschalter eingeliefert werden und Verfügung 457, Postleitzahlen in Telegrammen
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 90/1944, Verfügung 312, 22.9.1944, Postleitzahlen auf Paketen

Postleitgebietszahl (PLGZ) – 20

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Sülze-5.jpgPostleitgebietszahl – 20

Bitte lesen Sie zur Einführung in dieses Thema den Beitrag Die Einführung der Postleitzahlen.

Einige Orte  im heutigen Niedersachsen scheinen bei diesem R-Zettel Typ nicht vertreten zu sein. Hat es bei der Einführung dieser Einschreibezettel z.B. in der Grafschaft Bentheim, in Göttingen oder in Wilhelmshaven kriegsbedingt keine Verwendung gegeben? Oder waren die Vorräte mit den Vorläufern so ausreichend, dass die neuen Einschreibezettel nicht bestellt wurden?

Sie sind herzlich eingeladen dem Autor weitere Kopien/Scans zur Verfügung zu stellen, um weitere Orte in die Übersichten mit aufzunehmen.

Letzte Aktualisierung: 31. Oktober 2025

Von folgenden Postämtern oder Orten liegen R-Zettel mit der Postleitgebietszahl 20 vor:

  • Altenau (Harz)
  • Altenhagen 1 über Bad Münder (Deister)
  • Bad Gandersheim, 16.11.1944
  • Bad Lauterberg (Harz) UB a, 27.11.1944
  • Bad Lauterberg (Harz) UB b
  • Bad Münder (Deister)

  • Barskamp über Dahlenburg
  • Barum (Braunschw), (Auktionslos 2.8.47)
  • Bergen (Kr Celle)
  • Bergen (Dumme)

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist signal-iduna-2.-Versuch_000334-1.jpg

  • Bisperode Hameln Land
  • Bodenfelde
  • Bodenfelde UB A (UB gestempelt)
  • Bodenwerder, (Auktionslos 13.12.44)

  • Börry Hameln Land
  • Braunschweig 1, (9.4.45) zur Info: Beleg Überroller
  • Braunschweig 2
  • Braunschweig 3
  • Braunschweig 4
  • Braunschweig 4 UB a, handschriftlich
  • Braunschweig 5
  • Braunschweig 6
  • Braunschweig 7

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist bs-8_000335.jpg

  • Braunschweig 8
  • Braunschweig 9
  • Braunschweig-Gliesmarode (Auktionslos 15.6.46)
  • Braunschweig-Riddagshausen
  • Braunschweig-Querum (Auktionslos)
  • Broitzem über Braunschweig
  • Brockhöfe über Ebstorf (Kr Uelzen)
  • Broistedt (Auktionslos 1.8.46)
  • Celle 1, 3.2.1945
  • Celle 1 UB b, 3.6.46
  • Celle 1 UB c
  • Celle 1 UB d
  • Celle 1 UB e
  • Celle 1 UB f
  • Celle 1 UB k, 25.1.47
  • Celle 1 UB m
  • Celle 1 UB o
  • Celle 1 UB o, Zusatz UB k, Stempel, 14.3.49
  • Celle 1 UB z
  • Celle 1 Land, 6.12.45
  • Celle 2
  • Celle 3
  • Clenze
  • Dahlenburg Land, 24.2.1945
  • Dannenberg (Elbe)
  • Dannenberg (Elbe) UB a, 25.3.46
  • Dassel (Kr Einbeck)
  • Deensen (Kr Holzminden), 26.11.46
  • Ebstorf (Kr Uelzen)
  • Ebstorf (Kr Uelzen) Land, 19.12.45

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist 20-Eimbeckhausen-vom-Beleg-fuer-Homepage.jpg

  • Eimbeckhausen (Kr Springe)

  • Elvershausen über Northeim (Han)
  • Eschede (Kr Celle)
  • Eschershausen (Kr Holzminden)
  • Fallingbostel
  • Fallingbostel UB a, (Auktionslos 10.3.45)
  • Fallingbostel UB c
  • Gartow über Lüchow
  • Gifhorn
  • Gifhorn UB wia, militärischer Selbstbucher

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist gf_000336.jpg

  • Gifhorn UB wma, militärischer Selbstbucher
  • Gifhorn Land, 9.2.46
  • Golmbach über Stadtoldendorf
  • Grohnde
  • Groß Berkel (Kr Hameln)
  • Hahnenklee-Bockwiese (Oberharz)
  • Hameln 1
  • Hameln 1 UB db, 19.1.46
  • Hannover 1 UB m, 16.3. 1945
  • Hannover-Kleefeld, 10.2.1945
  • Hannover-Kleefeld, UB a, handschriftlich
  • Hannover-Kleefeld, UB b, handschriftlich
  • Hardegsen über Nörten-Hardenberg
  • Hehlen
  • Hehlen, überstempelt Bodenwerder
  • Helmstedt, siehe PLGZ 22
  • Hemeringen (Kr Hameln)
  • Hermannsburg, (Auktionslos 13.11.44)
  • Hildesheim 1, (aus Ausstellungskatalog, 15.1.45)

  • Hildesheim 2 , 26.2.1945
  • Hildesheim 3, Blanko R-Zettel mit Stempel Hildesheim 3 und handschriftlich 20
  • Hitzacker
  • Höfer-Aschenberg über Celle
  • Holzminden 1, (Auktionslos 11.2.45)
  • Holzminden 1 UB a, 8.12.1944
  • Holzminden 1 UB b, (Auktionslos 15.4.46)
  • Holzminden 1 UB w
  • Ilten über Lehrte

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist jameln_000337.jpg

  • Jameln über Dannenberg
  • Königslutter
  • Königslutter mit blauem Stempel „A“
  • Kreiensen 1, (Auktionslos 10.3.45)
  • Kreiensen 2
  • Lamspringe
  • Langenholtensen über Northeim (Han)
  • Lauenau (Deister)
  • Lebenstedt (Braunschw)
  • Lebenstedt (Braunschw) mit kleinem Kastenstempel Land
  • Leese (Kr Nienburg, Weser) (Auktionslos 8.5.46)
  • Lengede (Kr. Peine)
  • Liebenau über Nienburg (Weser)
  • Lehre über Braunschweig (Auktionslos 11.12.46)
  • Lühnde über Lehrte (Auktionslos 11.4.46)
  • Lutter (Barenberg)

  • Meißendorf über Celle
  • Misburg (Auktionslos 31.3.45)
  • Misburg, 7.8.46
  • Moringen (Solling)
  • Nahrendorf über Dahlenburg, überstempelt Bleckede
  • Negenborn über Stadtoldendorf
  • Neuhaus (Elbe), 27.1.46

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist nwuhaus_000338.jpg

  • Neuhaus (Elbe) Land 11.12.1944
  • Nienburg (Weser)
  • Nienburg (Weser) UB a
  • Nienburg (Weser) UB e
  • Nörten-Hardenberg

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist oker_000339.jpg

  • Oker
  • Osterode (Harz)
  • Osterode (Harz) UB a, 27.3.1945
  • Osterode (Harz) UB b
  • Osterode (Harz) UB c, 12.2.46
  • Rohrsen
  • Salzgitter 1 (Auktionslos 17.8.45)
  • Salzgitter 2 (und Schnellbacher 10.11.45)
  • Scheuen über Celle
  • Schneverdingen
  • Schneverdingen UB a, handschriftlich
  • Stadtoldendorf, (Auktionslos 12.2.46)

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Sülze-5.jpg

  • Sülze über Celle
  • Thiede (Braunschw) 1
  • Thiede (Braunschw) 2
  • Varrel (Han)

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist watenbüttel.jpg

  • Watenbüttel über Braunschweig (Auktionslos 23.11.48)
  • Watenstedt (Kr Helmstedt)

  • Wathlingen (Auktionslos 1946)
  • Wienhausen über Celle
  • Wietze
  • Wietzen (Kr Nienburg, Weser)

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist 20-Winsen-Aller-25.3.46-RZ.jpg

  • Winsen (Aller)
  • Wolfenbüttel
  • Wolfenbüttel UB w, 6.11.45
  • Wolfenbüttel UB bü (Auktionslos)
  • Woltwische

  • Wriedel über Ebstorf (Kr Uelzen), 2.10.48
  • Wunstorf 1
  • Wunstorf 1 UB b handschriftlich (Auktionslos 23.9.47)
  • Wunstorf 1 UB l (l = Land)
  • Wunstorf 2, 28.2.46

  • Wustrow über Lüchow

Anmerkungen:

  • Datum hinter Ort = R-Zettel auf Beleg
  • Datum hinter Ort = Beleg vor dem 8.5.45 mit 19 vor Jahreszahl
  • Ohne Datum = R-Zettel liegt lose vor
  • UB = Unterscheidungsbuchstabe
  • alle Abkürzungen wie auf dem R-Zettel abgebildet
  • Ergänzung (z.B. Auktionslos oder Schnellbacher 11.12.1944) = Belegt durch Vorlage

Auflistung aller R-Zettel mit PLGZ aus dem Gebiet des heutigen Niedersachsen, die auf Brief (Datum) oder als loser R-Zettel (ohne Datum) im Original oder als Kopie vorgelegen haben.

Literatur:

  • Die Postleitgebietzahl vor dem 8.5.45, 2. Auflage, Jürgen Schnellbacher, 2009
  • Postleitgebietszahlen 1944 bis 1961, Peter Griese, 2001, Heft 139 Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde e.V.
  • Einführung der Postleitzahl bis zum 8.5.1945, Günther Borchers, 1996, Heft 146, Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde e.V.
  • Die Postgebietszahlen im Nachkriegsdeutschland, Alfred Meschenmoser, 1995, Studien zur Philatelie und Postgeschichte Band 7
  • Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 68/1941, Verfügung 407, 25.7.1941, Einführung der Päckchenleitgebiete
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 56/1944, Verfügung 175, 6.6..1944, Postleitzahlen in Tages- und Ortstempeln für Poststellen II
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 73/1944, Verfügung 242, 1.8..1944, Angabe der Postleitzahl auf Postsendungen, die am Postschalter eingeliefert werden und Verfügung 457, Postleitzahlen in Telegrammen
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 90/1944, Verfügung 312, 22.9.1944, Postleitzahlen auf Paketen

Postleitgebietszahl (PLGZ) – 22

Postleitgebietzahl 22:

Bitte lesen Sie zur Einführung in dieses Thema den Beitrag Die Einführung der Postleitzahlen.

Bei der PLGZ 22 erwarten Sie Berichte aus dem Rheinland, aus Orten wie Aachen, Düsseldorf oder Köln. Bei der Herstellung für den R-Zettel für Helmstedt ist ein Fehler unterlaufen. Entweder der Schriftsetzer hatte eine fehlerhafte Bestellung vorliegen oder er hat sich beim Setzen der Zahlen einfach vertan. Ein klassischer Setzfehler. Da der Drucker auf diesen Bearbeitungsschritt keinen Einfluss hat, ist es auch kein Druckfehler.

R-Brief 22 Helmstedt nach Hannover, 30.11.45, Bankbrief

R-Zettel mit PLGZ 22, Abbildung aus obigem Brief

Helmstedt gehörte zum Postleitgebiet 20, Gau Hannover, Braunschweig. Statt der 22 wäre die 20 die richtige Bezeichnung gewesen.

Ein Beleg mit dem Postdatum 1.2.45 (Auktionslos) ist belegt.

Bereits veröffentlicht: 

Auflistung aller R-Zettel mit PLGZ aus dem Gebiet des heutigen Niedersachsen, die auf Brief (Datum) oder als loser R-Zettel (ohne Datum) im Original oder als Kopie vorgelegen haben.

Literatur:

  • Die Postleitgebietzahl vor dem 8.5.45, 2. Auflage, Jürgen Schnellbacher, 2009
  • Postleitgebietszahlen 1944 bis 1961, Peter Griese, 2001, Heft 139 Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde e.V.
  • Einführung der Postleitzahl bis zum 8.5.1945, Günther Borchers, 1996, Heft 146, Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde e.V.
  • Die Postgebietszahlen im Nachkriegsdeutschland, Alfred Meschenmoser, 1995, Studien zur Philatelie und Postgeschichte Band 7
  • Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 68/1941, Verfügung 407, 25.7.1941, Einführung der Päckchenleitgebiete
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 56/1944, Verfügung 175, 6.6..1944, Postleitzahlen in Tages- und Ortstempeln für Poststellen II
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 73/1944, Verfügung 242, 1.8..1944, Angabe der Postleitzahl auf Postsendungen, die am Postschalter eingeliefert werden und Verfügung 457, Postleitzahlen in Telegrammen
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 90/1944, Verfügung 312, 22.9.1944, Postleitzahlen auf Paketen

Postleitgebietzahl (PLGZ) – allgemein

Die Einführung der Postleitzahlen

Die Einführung der Postleitzahlen begann 1941 im Deutschen Reich. Da immer mehr Postbedienstete von ihrer Arbeit zum Kriegsdienst eingezogen wurden, musste für Aushilfen mit fehlenden Geographiekenntnissen eine Orientierung organisiert werden. Jedem Gau im Deutschen Reich wurde eine Leitgebiets-Nummer mit den Ziffern 1 bis 24 zugeordnet. Die erste Anwendung der neuen Leitgebiete bezog sich auf den Versand von Päckchen. Ab 1944 wurden diese Leitgebietszahlen auf den Briefdienst ausgedehnt.

Sich diesem Thema zu nähern bedeutet Begrifflichkeiten zu klären. Postleitzahl, Postgebietszahl, Postleitgebietszahl oder Postleitgebietzahl.

Jeder Autor hat seinen eigenen Sprachgebrauch und vermutlich sind alle Bezeichnungen für die Einführung von Postleitzahlen im Deutschen Reich richtig. Die Deutsche Reichspost schreibt in ihren Verfügungen von Postleitzahlen und Postleitgebieten.

Der Overmann Katalog als Grundlage der deutschen R-Zettel, beschreibt die Dritte Einheitsausgabe für das gesamte Reichgebiet als Typen 344, 345 und 346.  Es ergeben sich unterschiedliche Drucktypen durch die Wahl unterschiedlicher Schriftarten wie Antiqua und Egyptienne.

Werbung für die neuen Postleitzahlen auf der Rückseite von Feldpostumschlägen ab 1943

Ausschnitt aus obiger Karte mit den PLGZ, die das heutige Niedersachsen betreffen. Die Deutsche Reichspost hat sich damals in ihre Beschreibung im Vergleich zu heute großflächiger definiert:

  • 20: Ost-Hannover, Süd-Hannover-Braunschweig.

R-Brief 20 Bad Lauterberg (Harz) nach 10 Chemnitz in Sachsen, Dezember 1944

R-Zettel mit PLGZ 20, Abbildung aus obigem Brief

  • 21: Westfalen-Nord und Süd (aus heutiger Sicht Bereich Schaumburg/Hameln).

R-Brief 21 Bernsen über Rinteln nach Berlin, 30.4.1944

R-Zettel mit PLGZ 21, Abbildung aus obigem Brief

  • 23: Weser-Ems und die Landkreise Bremervörde, Wesermünde, Verden (Aller), Rotenburg (Hannover) und Osterholz-Scharmbeck, Grafschaft Hoya und Diepholz.

R-Brief 23 Glandorf, überstempelt auf Osnabrück 2 nach 16 Frankfurt/ M., 19.3.1946, Zensurbrief, Notstempel Glandorf auf Briefmarken

R-Zettel mit PLGZ 23, Abbildung aus obigem Brief

  • 24: Hamburg, Schleswig-Holstein und die Landkreise Land Hadeln, Stade, Lüneburg und Harburg sowie die Stadt Cuxhaven.

R-Brief 24 Stade 1 nach 20 Celle, 4.4.1945

R-Zettel mit PLGZ 24, Abbildung aus obigem Brief

Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 56/1944, Verfügung 175, 6.6..1944, Postleitzahlen in Tages- und Ortstempeln für Poststellen II

Die Einführung der neuen Postleitzahlen hatte Auswirkungen auf Tagesstempel, Aufgabestempel, Poststellen-II- Stempel, Maschinenstempeleinsätze, Absenderfreistempel, Aufkleber, Hinweisstempel, V-Zettel, R-Stempel und natürlich R-Zettel.

Die Stempel gibt es in verschiedenen Varianten:

  • neu hergestellte Stempel mit PLGZ in Klammern oder im Kreis,
  • ältere Stempel mit hinzugefügter PLGZ in Klammern oder im Kreis,
  • Stempel mit PLGZ über dem Steg in Klammern oder im Kreis,
  • Stempel mit PLGZ über dem Steg ohne Klammer oder ohne Kreis.
  • Stempel mit PLGZ im unteren Teil des Stempels oder im Steg

Ab der Einführung 1944 bis zum 8. Mai 1945 wurden diese im Verkehrsgebiet der Deutschen Reichspost eingesetzt, anschließend von der Deutschen Post und bis 1961 im Gebiet der Deutschen Bundespost.

Nach Kriegende wurden zum Teil noch jahrelang Restbestände (Aufbrauch), oft durch Abänderung von Ortsbezeichnungen oder Streichung der Postleitgebietszahlen aufgebraucht.

Ein besonderer Reiz für eine postgeschichtliche Sammlung ergibt sich aus der kurzen Verwendung aus Belegen der Deutschen Reichspost von 1944 bis zum 8. Mai 1945.

Aus einer Anweisung der Deutschen Reichspost vom 1.9.1944 zu am Schalter eingelieferten Briefsendungen: „Fehlt auf am Schalter eingelieferten Sendungen die Postleitzahl in der Anschrift oder ist sie nicht deutlich genug angegeben, so hat der Annahmebeamte sie unter höflicher Belehrung des Einlieferers in kreisförmiger Umrandung auf die Sendung zu schreiben.“

Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzen die Alliierten die vorhandenen Postleitgebiete weiter. Nach der Gründung der beiden deutschen Staaten 1949 wurden die zweistelligen Postleitgebiete mit leichten Veränderungen weitergenutzt.

Die Verwendung der Postleitgebietszahlen auf R-Zetteln in ihrer ursprünglichen Form bezieht sich auf den fünfjährigen Zeitraum von 1944 bis 1949.

Anschließend folgte eine Aufteilung der PLGZ für eine weitere Verfeinerung der Sortierung. Nachfolgend werden nur die Änderungen die Niedersachsen betreffen aufgeführt:

20 wurde in 20a und 20b –

22a wurde in 22a und 22c  –

und 24 wurde in 24a und 24b aufgeteilt.

Auflistung aller R-Zettel mit PLGZ aus dem Gebiet des heutigen Niedersachsen, die auf Brief (Datum) oder als loser R-Zettel (ohne Datum) im Original oder als Kopie vorgelegen haben.

Sie sind herzlich eingeladen dem Autor weitere Kopien/Scans zur Verfügung zu stellen, um weitere Orte in die Übersichten mit aufzunehmen.

Literatur:

  • Die Postleitgebietzahl vor dem 8.5.45, 2. Auflage, Jürgen Schnellbacher, 2009
  • Postleitgebietszahlen 1944 bis 1961, Peter Griese, 2001, Heft 139 Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde e.V.
  • Einführung der Postleitzahl bis zum 8.5.1945, Günther Borchers, 1996, Heft 146, Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde e.V.
  • Die Postgebietszahlen im Nachkriegsdeutschland, Alfred Meschenmoser, 1995, Studien zur Philatelie und Postgeschichte Band 7
  • Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 68/1941, Verfügung 407, 25.7.1941, Einführung der Päckchenleitgebiete
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 56/1944, Verfügung 175, 6.6..1944, Postleitzahlen in Tages- und Ortstempeln für Poststellen II
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 73/1944, Verfügung 242, 1.8..1944, Angabe der Postleitzahl auf Postsendungen, die am Postschalter eingeliefert werden und Verfügung 457, Postleitzahlen in Telegrammen
  • Amtsblatt des Reichpostministeriums, Bekanntmachung der Deutschen Reichspost, Nr. 90/1944, Verfügung 312, 22.9.1944, Postleitzahlen auf Paketen

Greif-Werke

Die Greif-Werke, Goslar

Postkunden mit höheren Einlieferungsmengen bekamen „eigene“ vorproduzierte Einschreibezettel, um den Einlieferungsvorgang zu beschleunigen.

Eine Erklärung für die sogenannten Selbstbucher.

29.12.33, Goslar Greifwerke, Freistempel Deutsches Reich mit Motiv Füllhalter und Tinte, R-Brief nach Erfurt

R-Zettel vom obigen Beleg, Goslar Greifwerke 1933

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Greifwerke-RZ-1920_000037.jpg

Ca. 1920 wurde dieser R-Zettel eingesetzt, Kopie von einem Auktionslos

Welcher Postkunde verbirgt sich hinter den Greif-Werken?

Der Vorläufer der Greif-Werke wurde 1902 von Carl Bruer als „Deutsche Bürobedarfsgesellschaft Carl Bruer & Co.“ gegründet.

Gründer und Inhaber Carl Bruer

Wer Dauerschablonen, Füllhalter, Tinte, Typenreiniger, Wachspapier Vervielfältiger, Schreibmaschinen Zubehör, Kohlepapier, Klebstoff oder allgemeinen Bürobedarf suchte kam an dieser Firma nicht vorbei. 1921 wurden in der Firma 300 Menschen beschäftigt.

Die einzelnen Bauabschnitte der Greif-Werke von 1908 bis 1930 am Greifplatz und im Gosetal werden dokumentiert

23.4.15, Paketkarte, Absender Deutsche Bürobedarfs-Gesellschaft

Etwa 1922 wurde die Füllhalterfabrikation aufgenommen.

Perfin-Beleg 12.6.22 von Greif-Werke, Goslar nach Stuttgart

Die  Firmenlochung von Marken war eine Sicherheitsmaßnahme gegen Entwendung durch die Belegschaft. Im englischen Sprachgebrauch werden sie als Perfin bezeichnet, von der englischen Abkürzung „Perforated Initials“, was so viel bedeutet wie: gelochte Initialen. Es wurde ein Raster aus Punkten in das Bild der Briefmarke eingestanzt und das Aussehen der Marke so verändert. Die Marken wurden durch die Lochung nicht entwertet, sondern nur für einen eingeschränkten Gebrauch kenntlich gemacht. Meist wurden hierfür die Anfangsbuchstaben der Firma oder auch Symbole verwendet. Unternehmen, Dienststellen und Behörden mit einem größeren Vorrat an Briefmarken kennzeichneten so ihre Marken. Die Marken auf diesem Beleg tragen die Lochung „GW“ für „Greif-Werke“. Und 1922 ahnte man noch nicht den Verkauf an Pelikan: Günter Wagner „GW“.

Notgeld der Greif-Werke vom 23.10.1923, Unterschrift Carl Bruer

Freistempel Greif-Werke vom 15.11.33, Umsatz schaffen durch Greif Vervielfältiger Dauerschablonen

Freistempel Greif-Werke vom 29.12.33, Greif Füllhalter und Tinte, Ausschnitt aus obigem R-Brief

Historischer Füllhalter, schwarze Perle, ca. 1937

Auf Bestellformularen taucht während der Kriegszeit der Zusatz Reichsbauernstadt Goslar auf.

1955 übernahm die Nukote-Holding die Greif-Werke, die zu einer Tochter der Pelikan Hardcopy AG mit Sitz im schweizerischen Egg geworden waren.

Im Jahr 1965 kauft Pelikan (Günther Wagner) aus Hannover die Greif-Werke. Zu diesem Zeitpunkt erzielen 380 Beschäftige einen Umsatz von 10,5 Millionen Deutsche Mark. 1985 folgt der Zusammenschluss mit Pelikan. Bis Mitte der 1990er Jahre wurde von Pelikan im Stadtteil Baßgeige produziert.

Weitere Information zu Günther Wagner, Hannover finden Sie hier.

Als Erinnerung an die Greif-Werke ist der Greifplatz als ein Straßenabschnitt in Goslar benannt worden. Die Benennung erfolgte in den 1980er Jahren. Der Platz an der Bäringerstraße erinnert an den ursprünglichen Standort der Firma. Der Greif- und Ziegenbrunnen, der 1920 von dem Berliner Bildhauer Willibald Böttcher (1867-1928) erschaffen wurde, hat die Zeiten überlebt und wurde wieder aufgebaut und im September  1983 eingeweiht. Er war eine Stiftung von Carl Bruer an die Stadt Goslar.

Wo einst der Mönche Chorgesang
Tönt jetzt vom Greifwerk Arbeitsklang
Der Hirte bläst das Zicklein springt
Der Brunnen leise dazu singt

Spruch am Brunnen, gestiftet von Carl Bruer 1920. Ziegenköpfe erinnern am Brunnen an die ehemalige Nutzung als „Ziegenplatz“, noch vor der Niederlassung der Greifwerke.

Das Symbol der Greif-Werke: der Greif ist ein aus Tierkörpern gebildetes, mythisches Mischwesen. Die Eigenschaften des Greifs sind Stärke, Klugheit und Wachsamkeit.

Brauner Schatten: das Trillke-Werk lagerte während des 2. Weltkrieges einen Teil der Zubehörproduktion für die Herstellung von Kriegsgerät in andere Firmen aus, die dem Rüstungsunternehmen ihre Arbeitskräfte überließen. Trillke stellte die nötigen Maschinen, schulte die Arbeiterinnen und übernahm die technische Leitung. Eine dieser sogenannten verlängerten Werkbänke befand sich in Goslar in den Greif-Werken. Hier ließ Trillke Zündanker, Kollektoren und Magnetschalter fertigen.

Quellen:

  • Goslars Handel im Wandel der Zeiten, Kraus Geyer, 1. Auflage 1996
  • Nun muss sich alles wenden, Goslarer Allerlei 1948-1970. Aus gesammelten Zeitungsberichten zusammengestellt von Hannelore Giesecke
  • Verein „Spurensuche Goslar e.V.“. „Gebt uns unsere Würde wieder“ – Kriegsproduktion und Zwangsarbeit in Goslar 1939; eine Begleitbroschüre zur gleichnamigen Ausstellung von Peter Schyga, Goslar 20062, S. 21.
  • www.goslarer-geschichten.de

Archiv:

Das Stadtarchiv Goslar bewahrt wertvolle Unterlagen zu den Greif-Werken auf: Gründungsverträge, Bauprojekte, Kataloge, Preislisten, Werbematerial, Chroniken, Fotoalben, Firmenzeitschriften, Reiseberichte des Inhabers und persönliche Familienpapiere. Das Stadtarchiv deckt hier den Zeitraum von 1890 bis 1985 ab.

Gerhard Hohn

Wer war G. Hohn aus Goslar?

Postkunden mit höheren Einlieferungsmengen bekamen „eigene“ vorproduzierte Einschreibezettel, um den Einlieferungsvorgang zu beschleunigen. Eine Erklärung für die sogenannten Selbstbucher.

Welcher Postkunde verbirgt sich hinter G. Hohn?

Fabrikant Gerhard Hohn, 1870 -1939, Gründer der Harzer Hosenträger- und Gürtelfabrik in Goslar. Auf Vorschlag der Technischen Universität Braunschweig, Abteilung für Maschinenbau, am 26.5.1922 Ernennung zum Dr.-Ing E.H. .

Auf dem R-Zettel der 1. Reichsausgabe ab 1910 ist der Selbstbucher Zusatz G. Hohn zu erkennen.

R-Brief aus Baddeckenstedt (Landkreis Wolfenbüttel) nach Hannover, 15.11.45, Selbstbucher R-Zettel Goslar G. Hohn überstempelt mit Baddeckenstedt.

R-Zettel vom obigen Beleg.

Die Firmengründung  fand 1896 im Marktkirchhof 1 statt. Die Firma wuchs und fand neue Räume in die Mauerstraße 3-4. Die Produktion von Hosenträgern wurde von Herrenwäsche Sortimenten abgelöst.

Werbung ca. 1926

Cunard- Werk ist der neue Name der Harzer Hosenträger- und Gürtelfabrik. Der Firmengründer Gerhard Hohn ist am Beginn seiner Berufstätigkeit als Steward für die englische Cunard-Linie gefahren. So fand der Qualitätsbegriff Cunard Einzug in die Firmenhistorie. (Die Cunard-Linie führt auch heute noch Kreuzfahrten durch).

Das Firmengelände um ca. 1926.

Ca. 1938 wird bei der Darstellung der Fabrik auf die Schornsteine verzichtet.

Auf Firmenformularen taucht während der Kriegszeit, ca. 1942, der Zusatz Reichsbauernstadt Goslar auf. Und an Eigenwerbung wird nicht gespart: Erstklassische Herstellung von Hosenträgern, Sockenhaltern, Ärmelhaltern, Sport- und Ledergürteln.

Und die Cunard Bulldogge ist das Wahrzeichen für Sorgfalt und Eleganz.

Ende der 1960er Jahre existierte das Werk in Goslar nicht mehr. Eine Verlagerung nach Bad Harzburg war der Grund. Etwa 1977 wurde das bisherige Fabrikgelände verkauft und umgestaltet.

Quellen:

  • Goslars Handel im Wandel der Zeiten, Kraus Geyer, 1. Auflage 1996
  • Nun muss sich alles wenden, Goslarer Allerlei 1948-1970. Aus gesammelten Zeitungsberichten zusammengestellt von Hannelore Giesecke, S. 426/7
  • Universitätsarchiv der Technischen Universität I Braunschweig.

Offene Fragen:

  • Gibt es in Goslar noch eine Erinnerung an diese Firma? Ist der  Cunard-Platz, Ecke Bäckerstraße/Mauerstraße, noch existent?
  • Kann ein interessierte Leser dem Autor einen Einblick in folgendes Buch zum Thema Harzer Hosenträger- und Gürtelfabrik, Gerhard Hohn, Goslar gewähren?

Titel: Goslar a./H. / Hrsg. vom Magistrat Goslar a. H. Verlag: Berlin-Halensee : „Dari“, Deutscher Architektur- u. Industrie-Verlag – [Leipzig] : [F. Volckmar], Erscheinungsdatum: 1921, Signatur: 1921 B 1953
Bereitstellung in Leipzig.

Vom „Y“ zum „I“

Schreibweise

Vom „Y“ zum „I“

In einem früheren Artikel bin ich auf die Veränderung der Schreibweise von Ortsnamen eingegangen, vom „C“ zum „K“. 

Beim Typenvergleich von R-Zetteln einzelner Orte bin ich auf Kaierde aufmerksam geworden.

Kaierde ist ein Ortsteil des Fleckens Delligsen im Landkreis Holzminden (ehem. 3223 Delligsen 6). Über viele Jahre gehörte Kaierde zum Landkreis Gandersheim und wurde am 1. April 1974 im Zuge einer Gebietsreform ein Ortsteil des Fleckens Delligsen.

Die Abbildungen zeigen eine unterschiedliche Schreibweise des Ortsnamens, Kayerde und Kaierde:

21.6.1905, Brief von Kayerde nach Hannover. R-Zettel „R“ rechtsstehend, Poststempel Kaierde (Braunschw.). Der Absender wählt auch die Schreibweise in der neuen Form. Der Poststempel ist bereits auf die neue Schreibweise umgestellt. Der ältere R-Zettel mit der früheren Schreibweise wird aufgebraucht.

R-Zettel Kayerde vom obigen Beleg.

Reichs-R-Zettel mit der aktuellen Schreibweise Kaierde.

Einen Hinweis für die Veränderung liefert Herr Ahlswede aus Kaierde, der sich intensiv mit der Heimatgeschichte beschäftigt. Eine erste Vereinheitlichung der Schreibweisen ergab sich durch die ab 1. Oktober 1874 im Königreich Preußen installierten Standesämter. Eine weitere Erklärung ist aus einem Auftrag des Landes Preußen im Jahre 1911 an den Berliner Graphiker Ludwig Sütterlin abzuleiten. Besagter Sütterlin bekam den Auftrag für die seit fast 500 Jahren nebeneinander bestehende lateinische und deutsche Schreibschrift einheitliche Regeln und Schreibweisen zu entwickeln. Im Jahre 1915 wurden beide Schriftarten offiziell an den preußischen Grund- und Volksschulen eingeführt und nebeneinander gelehrt.

Quelle: Herr Albert Ahlswede, Kaierde