Die zweiten Einschreibzettel der Deutschen Reichspost – OPD Gruppendrucke, Typ 2162

In einem Artikel habe ich eine Einführung zu diesem Thema geschrieben. Hier können Sie ihn lesen.

Dieser Beitrag zeigt Beispiele aus dem Gebiet des heutigen Niedersachsen vom Typ 2162. No. und Numerator in schwarz mit Punkt. Im Einsatz ab 1877:

Norddeutsche Gruppe mit den OPD Hamburg, Hannover, Kiel, Schwerin und Lübeck. Herstellung in der Druckerei Schlüter in Hannover in Bogen zu 100 Stück:

Gleich zu Beginn gibt es drei unterschiedliche Belege aus Alfeld (in Hnvr., i. Hann. und i. Hnvr.) Da haben die Schriftsetzer frei entschieden…

  • Alfeld in Hannover:

Einschreibbrief von Alfeld in Hnvr. nach Everode bei Freden, Poststempel 13. August 1878

Zettel vom obigen Beleg, mit unterem Rand vom Bogen

  • Alfeld in Hannover:

Einschreibbrief von Alfeld i. Hann. nach Hannover, Poststempel 18. November 1879

Zettel vom obigen Beleg

  •  Alfeld in Hannover:

Einschreibbrief von Alfeld i. Hnvr. nach Eschershausen, Poststempel 10. Februar 1882

Zettel vom obigen Beleg

Die Stadt Alfeld liegt im Landkreis Hildesheim.

  • Celle:

Postkarte Deutsche Reichspost, Eingeschrieben von Celle 1 nach Leipzig, Poststempel 20. März 1880

Zettel vom obigen Beleg

  • Coppenbrügge:

Einschreibbrief von Coppenbrügge nach Beedenbostel bei Celle, Poststempel 28. Oktober 1879

Zettel vom obigen Beleg

Coppenbrügge liegt im Landkreis Hameln-Pyrmont.

Und auch in Elze gibt es drei (i. Hnvr., i. Hann. und in Hannover) verschiedene Formulierungen nach der Ortsbezeichnung:

  • Elze in Hannover:

Einschreibbrief von Elze i. Hnvr nach Hannover, Poststempel 24. April 1874

Zettel vom obigen Beleg

  • Elze in Hannover:

Einschreibbrief von Elze i. Hann. nach Domäne Möllenbeck bei Rinteln, Poststempel 4. April 1878

Zettel vom obigen Beleg

  • Elze in Hannover:

Telegramm als Einschreibbrief von Elze in Hannover, 2. April 1879

Zettel vom obigen Beleg

 

Die Nachricht des Telegramms: „Gustav außer Gefahr“

Das Siegel vom obigen Beleg der Kaiserlich Deutsche Telegraphie

Die Stadt Elze liegt im Landkreis Hildesheim.

  • Hannover 1:

Einschreibbrief von Hannover 1 nach Göttingen, Poststempel 14. Dezember 1882

Zettel vom obigen Beleg

  • Hannover 2:

Einschreibbrief von Hannover 2 nach New York, Poststempel 9. September 1880

16 Tage später war der Brief in New York.

Zettel vom obigen Beleg

  • Hannover 3:

Einschreibbrief von Hannover 3 als Postauftrag an das „Kaiserliches Post Amt“ nach Stadtoldendorf, Poststempel 30. April 1877

Zettel vom obigen Beleg

  • Hannover 4:

Einschreibbrief von Hannover 4, Poststempel 1. Dezember 1879

Zettel vom obigen Beleg

Alfeld und Elze boten drei verschiedene Bezeichnungen nach dem Ortsnamen. Hildesheim bietet drei verschiedene Varianten (ohne, i. Hann. und i. Hnvr.) an:

  • Hildesheim:

Einschreibzettel Hildesheim, lose, ohne Bezeichnung hinter Ortsnamen

  • Hildesheim in Hannover:

Einschreibbrief von Hildesheim i. Hann. nach Cöln, Poststempel 25. Juli 1878

Zettel vom obigen Beleg

Einschreibbrief von Hildesheim i. Hnvr. nach Holzhausen bei Pyrmont, Poststempel 22. September 1879

Zettel vom obigen Beleg

  • Hoheneggelsen:

Einschreibbrief von Hoheneggelsen nach Hildesheim, Poststempel 23. November 1878

Zettel vom obigen Beleg

Hoheneggelsen ist ein Ortsteil der Gemeinde Söhlde im Landkreis Hildesheim.

  • Jork:

Einschreibbrief von Jork nach Neuenfelde, Poststempel 13. Oktober 1882

Zettel vom obigen Beleg

Die Gemeinde Jork liegt im Landkreis Stade.

  • Neustadt am Rübenberge:

Einschreibbrief von Neustadt a. Rbge. nach Berlin, Poststempel 29. Juli 1878

Zettel vom obigen Beleg

Die Stadt Neustadt am Rübenberge liegt in der Region Hannover.

  • Peine:

Postkarte, Eingeschrieben von Peine nach Coburg, Poststempel 27. Februar 1878

Zettel vom obigen Beleg

  • Soltau:

Postauftrag, Einschreibbrief von Soltau i. Hann. nach Plau, Poststempel 28. November 1877

Zettel vom obigen Beleg

Die Stadt Soltau gehört zum Landkreis Heidekreis.

  • Trebel:

Trebel, Zettel von einem Briefstück 1879

Die Gemeinde Trebel liegt im Landkreis Lüchow-Dannenberg.

  • Uelzen:

Einschreibbrief von Uelzen nach Wieren bei Ülzen, Poststempel 11. August 1880

Die beiden linken Briefmarken in der Währung Pfennig, die rechte Marke mit dem Wort Pfennige.

Zettel vom obigen Beleg

Uelzen ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises.

Die Reihe mit OPD-Gruppendrucken wird fortgesetzt mit dem Typ 2171.

Telegramm

Telegraphie im Deutschen Reiches mittels Einschreiben:

Frau Bürgermeister Jahns, Dringend nach Elze …Facharzt…? P.P., ein kleinformatiger Beleg aus dem Jahr 1879. (Format 7,3 cm x 12,9 cm klein)

Die Geschichte der Telegraphie und der Telegramme beginnt 1684. Die Details der Telegramm-Geschichte sind sehr umfangreich und würden dieses Format „sprengen“. Am Ende des Beitrags verweise ich auf Literaturquellen, die sehr lesenswert sind.

Wie erklärt man heute jungen Menschen, was ein Telegramm ist? Wohl alle Haushalte haben Zugang zu einem Telefon, einem Smartphone oder dem Internet. Dieses macht ein Telegramm in der heutigen Zeit überflüssig.

Das Wort Telegramm setzt sich aus dem griechischen Tele = fern und Gramma = Buchstabe zusammen. Ein Telegramm ist eine telegraphisch übermittelte Botschaft mit Unterstützung von elektrischen, optischen oder akustischen Geräten. Das Telegramm überbrachte Nachrichten schneller als jeder Brief.

Der Text für ein Telegramm wurde persönlich oder telefonisch (Firmen) bei einem Postamt oder einem Telegrafenamt aufgegeben.

Die notierten Angaben wurden mittels Fernschreiber an ein Post- bzw. Telegrafenamt in der Nähe des Empfängers übermittelt.

Von dort wurde die Nachricht mit einem Boten in kurzer Zeit an den Adressaten in Schriftform zugestellt.

In diesem Beitrag geht es um obigen Beleg, ein Telegramm Faltumschlag.

Geschnittener Einschreibzettel vom obigen Beleg Elze in Hannover, ohne Buchstabe „R“. Ein Einschreibzettel der Norddeutschen Gruppe, Typ 2162. Hergestellt von der Firma Schlüter, Hannover in Bögen zu 100 Stück, ungezähnt auf weißem gummierten Papier. Erste und dritte Zeile in schwarzer Schrift.

Für die postalische Weiterbeförderung als Einschreiben wurde eine zusätzliche Gebühr bezahlt.

Verschlussvignette Kaiserlich Deutsche Telegraphie, Adler im Prägedruck

Der Innenteil vom Telegramm, aufgeklappt, trapezförmig geschnitten, Maße 21,5 cm x 24,2 cm.

Der vergrößerte Kopfteil von obigem Beleg, Telegraphie des Deutschen Reiches, Amt Elze

N0. 43/701, aufgenommen von Hand, den 2.4. um 1 Uhr 35 Minuten durch Stöpsel – Telegramm aus Lenchin Land Nr. 45, 13 Worte den 2.4.1879, 4 Uhr 45 Minuten, …Vermittler R…? (Lenchin in der heutigen Ukraine?)

Und jetzt endlich die Nachricht des Telegramms: Gustav außer Gefahr

Der Aufgeber hat die Art der von ihm verlangten Weiterbeförderung in einem taxpflichtigen Zusatz vor der Anschrift geschrieben, wobei die Abkürzung P.P. für Post gilt.

Kein Formular ohne Nummer: C. 187., als Vordruckbezeichnung, unten rechts im Innenteil abgedruckt.

Trotz der technischen Entwicklung bietet die Deutsche Post AG auch heute noch Mini- oder Maxitelegramme an. Zwischen 160 Zeichen und 480 Zeichen kann das Telegramm lang sein. Und zwischen 12,90 € und 22,55 € (Stand 13.10.2019) kostet diese Dienstleistung.

Offene Frage:

Wo liegt Lenchin?

Quellen:

  • Katechismus der Deutschen Reichspost, Verlagsbuchhandlung Weber, Leipzig 1882
  • Handbuch für Post und Telegraphie, Berlin 1886 Illustriertes Post- und Telegraphen-Handbuch, zum täglichen Gebrauch für jedermann(!), Winter-Ausgabe 1906/7, 19. Jahrgang, Weimar
  • Post-, Telegraphen- und Telephonrecht, Verlag von G.A. Gloeckner, Leipzig 1909
  • Deutsche Zeitung für Briefmarkenkunde Nr. 21/1966
  • Telegraphie des Deutschen Reichs, Geschichte und Katalog 1848-1945, Hans Friedrich Karl Meier zu Eissen, 2013
  • Lexikon der Philatelie, Wolfram Grallert
  • Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.