Celle Land – die Post auf dem flachen Land, Einschreiben und Poststellen II Stempel

Der Landpostdienst am Beispiel der Orte im Landkreis Celle

Die Beschäftigung mit der Philatelie bringt es mit sich, dass kleine oder abgelegene Postorte von besonderem Interesse sind.

Einen Beleg oder Stempel vom Postamt Hannover 1 zu finden ist nicht besonders schwer. Das gleiche gilt auch für Einschreibzettel, auch R-Zettel genannt.

Heimatsammler stellen bei der Recherche schnell fest, dass die Postämter, die Poststellen I und II, die Agenturen, Partner-Filialen oder andere Dienststellen der Post je nach gestellten und definierten Aufgaben unterschiedlich ausgestattet sind.

So entdeckt man schnell die Stempel der Poststellen II, die je nach zeitlicher Periode auch das kleinste Dorf postalisch dokumentieren.

Am Beispiel der Postorte im Landkreis Celle möchte ich hier das Zusammenspiel von Poststellen II Stempeln und Einschreibzetteln beschreiben.

Welche Poststellen II Stempel hat es zwischen 1930 bis 1964 gegeben? Wie haben sie sich inhaltlich und äußerlich geändert?

Welche Vorschriften haben den Einsatz geregelt?

Welche Orte fehlen in der folgenden Aufstellung und könnten durch Sie ergänzt werden?

Welche Orte gehörten zum Landkreis Celle und sind nach den Gebietsreformen in benachbarte Landkreise eingegliedert worden?

Welche Literatur hat mir bei der Recherche geholfen? 

Stempel der Poststellen II waren nicht genormt. Die Farbe der Stempelkissen war nicht einheitlich. Größe und Schriftart der Stempel in gleichen Zeitperioden können abweichen.

Beleg vom 10. September 1930. Poststempel Celle 1 Land, Poststellen II Stempel Oldau-Dorf Celle 1 Land, R-Zettel Celle 1 Land, nach Leipzig

Anhand dieses Beleges ist die Vorgehensweise gut zu erklären:

Die Poststelle II bekam den Beleg und frankierte ihn oder nahm ihn frankiert entgegen. Neben den Marken wurde der Poststellen II Stempel Oldau-Dorf Celle 1 Land abgeschlagen. Zur weiteren Bearbeitung ging der Beleg nach Celle zum dortigen Hauptpostamt (Schlossplatz). Hier wurde der Beleg mit dem Poststempel Celle 1 Land gestempelt und der R-Zettel Celle 1 Land auf den Beleg geklebt.

Nur wenn der Beleg in Oldau-Dorf geblieben wäre, wären vor Ort die Briefmarken mit dem Poststellen II Stempel gestempelt und in die lokale Zustellung gegeben worden.

Dieser Blog beschäftigt sich mit Einschreiben aus dem Gebiet des heutigen Niedersachsens. Daher folgt vorab eine Zusammenstellung aller mir bekannten Einschreibzettel „Celle Land“:

R-Zettel Celle 1 Land, R-Zettel vom Beleg 10. September 1930, Oldau-Dorf Celle 1 Land (s.u.)

R-Zettel Celle 1 Land, Unterscheidungsbuchstabe w, R-Zettel vom Beleg 22. Februar 1944, abgestempelt mit Tagesstempel Celle 1, ohne Abbildung

R-Zettel Celle 1 Land, mit Postleitgebietszahl (PLGZ) 20, dritte Einheitsausgabe für das gesamte Reichgebiet, Verwendung ab 1944

R-Brief mit Kastenstempel 20 Celle 1 Land auf gezähntem blanko R-Zettel, R-Zettel vom Beleg mit Tagesstempel Celle 1 Land vom 30. Januar 1947, Zensur, Absender aus Wieckenberg, (s.u.)

R-Zettel 20 a Celle 1, Unterscheidungsbuchstabe d handschriftlich, ohne Zusatz Land, R-Zettel auf grauem Papier vom Beleg 12. August 1947, 20 Hustedt-Jägerei über Celle, (s.u.)

R-Zettel Celle 1 Land, R-Zettel vom Beleg 28. Januar 1948, 20 Hohnhorst über Celle, R-Zettel Typ Druckerei Wegener, (s.u.)

R-Zettel (20 a) Celle 1 Land, mit Unterscheidungsbuchstabe a, zweite Ausgabe für die britische Besatzungszone, Verwendung ab 1951

R-Zettel (20 a) Celle 1 Land, mit Unterscheidungsbuchstabe b, zweite Ausgabe für die britische Besatzungszone, Verwendung ab 1951

R-Zettel 20 a im Kreis, Celle 1 Land, mit Unterscheidungsbuchstabe a, auf dünnem durchsichtigen Pergaminpapier, dritte Ausgabe für die britische Besatzungszone, Verwendung ab 1951

R-Zettel 20 a im Kreis, Celle 1 Land, mit Unterscheidungsbuchstabe b, auf dünnem durchsichtigen Pergaminpapier, dritte Ausgabe für die britische Besatzungszone, Verwendung ab 1951

R-Zettel Celle 1 Land, ohne Unterscheidungsbuchstabe, Rautenausgabe mit Amtskennzeichen 12 E, Verwendung ab 1956

R-Zettel Celle 1 Land, Unterscheidungsbuchstabe a und Amtskennzeichen 12 E, R-Zettel vom Beleg 8. November 1958, 20a Altenhagen über Celle, (s.u.)

R-Zettel Celle 1 Land, Unterscheidungsbuchstabe b und Amtskennzeichen 12 E, R-Zettel vom Beleg 6. Juni 1959, Poststellen II Stempel 20a Diesten über Celle, (s.u.)

R-Zettel Celle 1 Land, fetter Schrifttyp mit Amtskennzeichen 12 E, ohne Unterscheidungsbuchstaben, R-Zettel vom Beleg 21. Dezember 1963, Poststellen II Stempel 3101 Oberohe, (s.u.)

R-Zettel 31 Celle 1 Land, R-Zettel vom Beleg 28. Dezember 1985, abgestempelt mit dem Tagesstempel 3101 Pollhöfen, ohne Abbildung

Die nachfolgend abgebildeten Stempel geben jeweils eine Struktur mit den beschriebenen Varianten wieder. Spätverwendungen sind nicht unüblich.

  • (1928) 1930 bis 1940: Ortsname Celle 1 Land, Variante mit und ohne 1 hinter Celle
  • 1931 bis 1944: Ortsname über Celle, in Fraktur
  • 1945 bis 1961: 20 Ortsname über Celle
  • 1950 bis 1967: 20 a Ortsname über Celle, 20 a wurde bereits in anderen Orten ab 1946 verwendet
  • 1963 bis 1964: 3101 Ortsname

In alphabetischer Reihenfolge folgen die Poststellen II Stempel aus dem Landkreis Celle. Innerhalb der Orte sind sie nach Jahren aufsteigend sortiert. Zu berücksichtigen sind Stempel mit dem Zusatz „über Celle“, und soweit sie Orte aus diesem Landkreis betreffen auch „über Bergen“, „über Gifhorn“, „über Unterlüß“ und „über Soltau“. Darüber hinaus sind die Postleitgebietszahlen 20 und 20 a, sowie die Postleitzahl 3101 bei der Suche hilfreich. Hinter dem Ortsnamen in () der Ort zu dem die Eingemeindung oder Umbenennung stattgefunden hat:

  • Adelheidsdorf

Adelheidsdorf über Celle, 1933

20 Adelheidsdorf über Celle, 1952

20 a Adelheidsdorf über Celle, 1957

3101 Adelheidsdorf, 1963

  • Ahnsbeck

Ahnsbeck Celle 1 Land, 1931

Ahnsbeck über Celle, 1934

20 Ahnsbeck über Celle, 1946

  • Altencelle (Celle)

Altencelle Celle 1 Land, 1930

Altencelle über Celle, 1934

  • Altenhagen (Celle)

Altenhagen über Celle, 1939

20 Altenhagen über Celle, Archivabschlag 1944

R-Brief mit R-Zettel Celle 1 Land, Unterscheidungsbuchstabe a und Amtskennzeichen 12 E, Poststempel Celle 1 Land vom 8. November 1958, Poststellen II Stempel 20 Altenhagen über Celle, nach Duisburg-Ruhrort

3101 Altenhagen

  • Altensalzkoth (Eversen)

Altensalzkoth Celle 1 Land, 1933

Altensalzkoth über Celle, 1935

20 Altensalzkoth über Celle, 1948

20 a Altensalzkoth über Celle, 1957

3101 Altensalzkoth

  • Auermühle (Steinhorst)

Auermühle über Unterlüß, 1935

20 a Auermühle über Celle, 1947, Kastenform

3101 Auermühle, 1964

  • Bannetze (Winsen, Aller)

Bannetze Celle Land, 1932

Bannetze über Celle, 1937

20 Bannetze über Celle, Archivabschlag 1944

20 a Bannetze über Celle, 1947, Kastenform

20 a Bannetze über Celle, 1960

  • Bargfeld (Eldingen)

Bargfeld Celle 1 Land, 1931

Bargfeld über Celle, 1939

20 Bargfeld über Celle, Archivabschlag 1944

20 a Bargfeld über Celle, 1961

3101 Bargfeld

  • Baven (Hermannsburg/Südheide)

Baven über Unterlüß, 1934

Baven über Unterlüß, 1940

Baven siehe auch: Hermannsburg-Baven, s.u.

  • Beckedorf (Hermannsburg/Südheide)

Beckedorf Unterlüß Land, 1930

Beckedorf über Unterlüß, 1934

Beckedorf über Unterlüß, 1945

20 a Beckedorf über Celle, 1950, Kastenform

20 a Beckedorf über Celle, 1953

3101 Beckedorf

  • Becklingen (Bergen)

Becklingen Soltau (Hnvr.) Land 23, 1933

Becklingen über Soltau (Hnvr), 1933

20 Becklingen über Soltau (Han), 1950

20 a Becklingen über Soltau (Han), 1957

  • Belsen (Bergen)

Belsen Bergen bei Celle Land, 1933

Belsen über Bergen (Kr. Celle), 1933

  • Bleckmar (Bergen)

Bleckmar Soltau (Hnvr.) Land, 1930

Bleckmar über Soltau (Hnvr), 1934

20 Bleckmar über Soltau, 1952

20 a Bleckmar über Soltau (Han), 1953 

  • Bockelskamp (Wienhausen)

Bockelskamp über Celle, 1934

20 Bockelskamp über Celle, 1953

20 a Bockelskamp über Celle, 1957

3101 Bockelskamp

  • Bollersen (Bergen)

20 Bollersen über Celle, Archivabschlag 1944

20 a Bollersen über Celle, 1956

  • Bonstorf (Hermannsburg/Südheide)

Bonstorf über Unterlüß, 1944

  • Bostel (Celle)

Bostel über Celle, 1939

20 Bostel über Celle, 1945

  • Boye (Celle)

Boye Celle 1 Land, 1930

Boye über Celle, 1934

20 Boye über Celle, Archivabschlag 1944

  • Bröckel

Bröckel Celle 1 Land, 1932

  • Bunkenburg (Lachendorf)

Bunkenburg über Celle, 1933

20 Bunkenburg über Celle, 1949

20 a Bunkenburg über Celle, 1957

3101 Bunkenburg

  • Diesten (Bergen)

Diesten Unterlüß Land, 1931

20 Diesten über Celle, 1948

20 a Diesten über Celle, 1959

R-Brief mit R-Zettel Celle 1 Land mit Unterscheidungsbuchstaben b und Amtskennzeichen 12 E, Poststempel (20 a) Celle 1 Land vom 6. Juni 1959, Poststellen II Stempel 20a Diesten über Celle, nach Hamburg

3101 Diesten, 1964

  • Dohnsen (Bergen)

Dohnsen über Bergen (Kr. Celle), 1938

20 a Dohnsen über Celle, 1956

  • Endeholz (Scharnhorst)

Endeholz Celle 1 Land, 1930

Endeholz über Celle, 1931

20 Endeholz über Celle, Archivabschlag 1944

20 a Endeholz über Celle, 1957

3101 Endeholz

  • Eversen (Bergen)

Eversen über Celle, 1935

Eversen über Celle, 1949

20 Eversen über Celle, Archivabschlag 1944

  • Faßberg Siedlung

Faßberg Siedlung über Unterlüß, 1936

  • Feuerschützenbostel (Eversen)

Feuerschützenbostel über Celle, 1933

Feuerschützenbostel Celle 1 Land, 1933

20 Feuerschützenbostel über Celle, 1950

  • Garßen (Celle)

Garßen Celle 1 Land, 1930

  • Gockenholz (Lachendorf)

Gockenholz Celle 1 Land, 1933

Gockenholz über Celle, 1937

R-Brief mit R-Zettel Celle 1 Land, Poststempel Celle 1 vom 12. Januar 1937, Poststellen II Stempel Gockenholz über Celle, nach Kiel

20 Gockenholz über Celle, Archivabschlag 1944

  • Grebshorn (Eldingen)

20 Grebshorn über Celle, Archivabschlag 1944

3101 Grebshorn

Eine Postkarte vom Gasthaus zur Post, 1970, belegt zusätzlich die Postaktivitäten.

  • Groß-Eicklingen und Groß Eicklingen (Eicklingen)

Groß-Eicklingen Celle 1 Land, 1933

Groß Eicklingen über Celle, 1940

20 Groß-Eicklingen über Celle, Archivabschlag 1944

20 a Groß Eicklingen über Celle, 1950, ohne Bindestrich, anderer Schrifttyp

20 a Groß-Eicklingen, 1955

3101 Groß Eicklingen

  • Groß-Hehlen und Gr. Hehlen (Celle)

Groß-Hehlen Celle 1 Land, 1932

Gr. Hehlen über Celle, 1934

20 Groß-Hehlen über Celle, Archivabschlag 1944

  • Großmoor und Groß-Moor (Adelheidsdorf)

Großmoor Celle Land, 1932

Großmoor über Celle, 1944

20 Groß-Moor über Celle, 1946

20 a Groß-Moor über Celle. 1959

3101 Großmoor, 1963

  • Habighorst (Eschede)

Habighorst Celle 1 Land, 1930

Habighorst über Celle, 1936

20 Habighorst über Celle, 1947

20 a Habighorst über Celle, 1958

(20 a) Habighorst über Celle, 1954, Kastenstempel

  • Hambühren

Hambühren Celle 1 Land, 1931

Hambühren über Celle, 1936

20 a Hambühren A über Celle, 1951. Das A gibt einen Hinweis auf eine Stadtpoststelle

  • Hassel (Bergen)

Hassel über Celle, 1934

20 Hassel über Celle, 1951

20 a Hassel über Celle, 1957

  • Hasselhorst (Lohheide)

Hasselhorst über Bergen (Kr. Celle), 1944

20 a Hasselhorst Post Bergen (Kr. Celle), 1957

  • Helmerkamp (Hohne)

Helmerkamp Celle 1 Land, 1930

20 Helmerkamp über Celle, 1957

Vor Einführung der Poststellen II Stempel wurde diese Karte (Ausschnitt) im Januar 1918 verschickt. Die Posthilfsstelle, Hauptstr.43, wurde von Hermann und Erna Mohwinkel bis 1968 geleitet, heute Privatgebäude.

Interessiert an Helmerkamp? Hier gehts zu einem weiterführenden Artikel.

  • Hermannsburg-Baven (Hermannsburg/Südheide)

Hermannsburg-Baven über Unterlüß Land, 1930

  • Höfer (Eschede)

Höfer über Celle, 1938

  • Höver 2

Höver 2 über Celle, 1937

  • Höfer Aschenberg (Eschede)

Höfer Aschenberg über Celle, 1942

  • Höfer Ort (Eschede)

Höfer Ort über Celle, 1942

20 Höfer-Ort über Celle, Archivabschlag 1944

  • Hohnebostel (Eldingen)

20 Hohnebostel über Gifhorn, 1947

20 a Hohnebostel über Celle, 1957

  • Hohne Dorf und Hohne-Dorf (Lohheide – Bergen)

Hohne Dorf Bergen bei Celle Land, 1932

Hohne-Dorf über Bergen (Kr. Celle), 1934

  • Hohne-Forst über Bergen (Bergen)

Hohne-Forst über Bergen (Kr. Celle), 1933, (aus Griese S. 357) 

  • Hohnerode

Hohnerode über Bergen (Kr. Celle), 1935

  • Hohnhorst (Eldingen)

Hohnhorst Celle 1 Land, 1933

Hohnhorst über Celle, 1934

20 Hohnhorst über Celle, 1948

R-Brief mit R-Zettel Celle 1 Land, Poststempel Celle 1 vom 28. Januar 1948, Nachträglich entwertet, Poststellen II Stempel 20 Hohnhorst über Celle, nach Leipzig

  • Hornbostel (Wietze)

Hornbostel Celle Land, 1935

Hornbostel über Celle, 1940

20 Hornbostel über Celle, Archivabschlag 1944

Hornbostel ü. Celle (20 a), 1951. Kastenstempel, ungewöhnliche Reihenfolge, Postleitzahl am Ende des Textes, (aus Griese S. 373) 

20 a Hornbostel über Celle, 1956

  • Hornshof (Garßen/Celle)

Hornshof über Celle, 1937

20 Hornshof über Celle, 1952

  • Hustedt (Celle)

3101 Hustedt, 1963

  • Hustedt-A (Celle)

20 Hustedt – A über Celle, Archivabschlag 1944, das A könnte einen Hinweis auf eine Stadtpoststelle geben

  • Hustedt-Jägerei (Celle)

Hustedt-Jägerei Celle 1 Land, 1925

Hustedt-Jägerei über Celle, 1933

20 Hustedt-Jägerei über Celle, 1947

R-Brief mit R-Zettel 20 a Celle 1 Unterscheidungsbuchstabe d handschriftlich, Poststempel Celle 1 Land vom 12. August 1947, Poststellen II Stempel 20 Hustedt-Jägerei über Celle, Absender Dampfsägewerk Hustedt, nach Hamburg-Billbrook

20 a Hustedt-Jägerei über Celle, 1962

  • Hustedt Ort (Celle)

Hustedt-Ort über Celle, 1940

20 Hustedt-Ort über Celle, Archivabschlag 1944

  • Jarnsen (Lachendorf)

Jarnsen Celle 1 Land, 1937

Jarnsen über Celle, 1938

  • Jeversen (Wietze)

Jeversen Celle Land, 1932

Jeversen über Celle, 1934

20 Jeversen über Celle, Archivabschlag 1944

  • Katensen (Offen/Bergen)

Katensen Unterlüß Land, 1930

  • Klein-Eicklingen und Kl. Eicklingen (Eicklingen)

Klein-Eicklingen Celle 1 Land, 1930

Kl. Eicklingen über Celle, 1936

20 Klein-Eicklingen über Celle, 1945

Kl. Eicklingen über Celle, 1948

Kl. Eicklingen 20 a über Celle, 1949

  • Kragen (Scharnhorst)

Kragen Celle 1 Land, 1930

Kragen über Celle, 1931

20 Kragen über Celle, 1948

20 a Kragen über Celle, 1957

  • Lachtehausen (Celle)

20 Lachtehausen über Celle, Archivabschlag 1944

  • Lutterloh (Unterlüß/Südheide)

Lutterloh Unterlüß Land, 1930

Lutterloh über Unterlüß, 1933

20 a Lutterloh über Unterlüß, 1960

3101 Lutterloh, 1963

  • Luttern (Eldingen)

Luttern Celle 1 Land, 1933

Luttern über Celle, 1935

20 Luttern über Celle, 1946

  • Marwede (Scharnhorst)

Marwede Celle 1 Land, 1933

Marwede über Celle, 1935

20 Marwede über Celle, 1948

3101 Marwede

  • Metzingen (Eldingen)

Metzingen Celle 1 Land, 1930

20 Metzingen über Celle, 1952

20 a Metzingen über Celle, 1959

3101 Metzingen, 1963

  • Nindorf (Bergen)

Nindorf Soltau (Hnvr.) Land 19, 1931

Nindorf über Soltau (Hnvr), 1935

20 Nindorf über Soltau (Han), 1953

20 a Nindorf über Soltau (Han), 1954

  • Nienhagen

Nienhagen Celle Land, 1932

Nienhagen über Celle, 1933

  • Nienhof (Langlingen)

Nienhof Celle 1 Land, 1931

Nienhof über Celle, 1939

20 Nienhof über Celle, 1950

20 a Nienhof über Celle, 1955

3101 Nienhof, 1964

  • Ober-Ohe und Oberohe (Höfer/Eschede)

Ober-Ohe über Unterlüß, 1947

20 a Ober-Ohe über Unterlüß, 1957

3101 Oberohe, 1963

R-Brief mit R-Zettel Celle 1 Land, fetter Schrifttyp mit Amtskennzeichen 12 E, ohne Unterscheidungsbuchstaben, Poststempel 31 Celle 1 vom 21. Dezember 1963, Poststellen II Stempel 3101 Oberohe, nach Celle

  • Offen (Bergen)

Offen über Celle, 1935

20 Offen über Celle, 1957

3101 Offen

  • Offensen (Wienhausen)

Offensen über Celle, 1937

20 Offensen über Celle, Archivabschlag 1944

3101 Offensen, 1964

  • Oldau (Hambühren)

Oldau über Celle, 1935

20 Oldau über Celle, 1948

20 a Oldau über Celle, 1952

3101 Oldau, 1962

  • Oldau-Dorf (Hambühren)

Oldau-Dorf Celle 1 Land, 1933

R-Brief mit R-Zettel Celle 1 Land, Beleg vom 10. September 1930. Poststempel Celle 1 Land, Poststellen II Stempel Oldau-Dorf Celle 1 Land, nach Leipzig

Oldau-Dorf über Celle, 1933

  • Oldau-Kolonie (Hambühren)

Oldau-Kolonie Celle 1 Land, 1930

  • Oldendorf (Hermannsburg/Südheide)

Oldendorf Unterlüß Land, 1932

Oldendorf über Unterlüß, 1934

Oldendorf über Unterlüß, 1944

Poststelle Oldendorf über Celle, 1953, Kreisstempel

Die Kreisstempelform ist für Poststellen sehr ungewöhnlich und in Verwendung nur von sehr wenigen Poststellen bekannt (aus Griese S. 273).

20 a Oldendorf über Celle, 1961

  • Oppershausen (Wienhausen)

Oppershausen über Celle, 1935

20 Oppershausen über Celle, 1951

20 a Oppershausen über Celle, 1960

  • Osterloh (Altencelle/Celle)

Osterloh über Celle, 1941

20 Osterloh über Celle, Archivabschlag 1944

  • Ovelgönne (Hambühren)

Ovelgönne über Celle, 1937

  • Papenhorst (Nienhagen)

Papenhorst Celle 1 Land, 1933

Papenhorst über Celle, 1934

20 Papenhorst über Celle, 1960

3101 Papenhorst, 1963

  • Poitzen (Faßberg)

20 a Poitzen über Unterlüß, 1955

3101 Poitzen, 1964

  • Pollhöfen (Ummern)

Pollhöfen Celle 1 Land, 1931

Pollhöfen über Celle, 1944

20 Pollhöfen über Celle, Archivabschlag 1944

  • Sandlingen (Eicklingen)

Sandlingen über Celle, 1940

20 a Sandlingen über Celle, 1952

3101 Sandlingen, 1964

  • Scharnhorst (Eschede)

Scharnhorst über Celle, 1933

Scharnhorst Celle 1 Land, 1940

20 Scharnhorst über Celle, Archivabschlag 1944

  • Scheuen (Celle)

Scheuen Celle 1 Land, 1930

Scheuen über Celle, 1933

  • Schmarbeck (Poitzen/Faßberg)

Schmarbeck über Unterlüß, 1933

  • Stedden (Winsen, Aller)

Stedden Celle 1 Land, 1933

20 Stedden über Celle, Archivabschlag 1944

3101 Stedden

  • Thören (Winsen, Aller)

Thören Celle Land, 1932

Thören über Celle, 1935

20 Thören über Celle, 1945

20 a Thören über Celle, 1957

3101 Thören

  • Ummern

Ummern Celle 1 Land, 1932

R-Brief mit R-Zettel Celle 1 Land, Beleg vom 7. Februar 1936. Poststempel Celle 1 Land, Poststellen II Stempel Ummern über Celle, nach Hannover

Ummern über Celle, 1936, vom obigen Beleg

20 Ummern über Celle, Archivabschlag 1944

20 Ummern über Celle, Kastenstempel, 1946

  • Vorwerk (Celle)

Vorwerk über Celle, Kastenstempel

20 Vorwerk über Celle, Archivabschlag 1944

20 a Vorwerk über Celle, 1953

  • Wacholderdorf (Starkshorn/Eschede)

Wacholderhof über Celle. 1941

20 Wachholderhof über Celle, Archivabschlag 1944

  • Walle (Winsen, Aller)

3101 Walle

  • Wardböhmen (Bergen)

Wardböhmen Soltau (Hnvr.) Land 22, 1930

Wardböhmen über Soltau (Hnvr.), 1938

WARDBÖHMEN ÜBER SOLTAU/HANN., 1942

(20 a) WARDBöHMEN ÜBER SOLTAU HANN., 1947

  • Wathlingen-Kolonie (Wathlingen)

20 a Wathlingen-Kolonie über Celle, 1957

  • Wieckenberg (Wietze)

Wieckenberg über Celle, 1934

R-Brief mit Kastenstempel 20 Celle 1 Land auf blanko R-Zettel, Tagesstempel Celle 1 Land vom 30. Januar 1947, Zensur, Absender aus Wieckenberg, nach Bad Nauheim, Poststellen II Stempel fehlt

20 Wieckenberg über Celle, 1947

  • Wiedenrode (Langlingen)

Wiedenrode Celle 1 Land, 1932

Wiedenrode über Celle, 1935

20 Wiedenrode über Celle, Archivabschlag 1944

3101 Wiedenrode

  • Wietze

20 Wietze-A über Celle, 1948. Das A gibt einen Hinweis auf eine Stadtpoststelle

  • Wietzenbruch (Celle)

Celle-Wietzenbruch, 1934

  • Wohlde (Dohnsen/Bergen)

Wohlde über Bergen (Kr. Celle), 1937

Wohlde über Bergen (Kr. Celle), 1942

3101 Wohlde

  • Wohlenrode (Eldingen)

20 a Wohlenrode über Celle, 1964, ohne Rahmen

3101 Wohlenrode, 1964

  • Wohlenrode-Ort (Eldingen)

Wohlenrode-Ort über Celle, 1934

20 Wohlenrode-Ort über Celle, Archivabschlag 1944

  • Wohlenrode-Ziegelei (Eldingen)

20 Wohlenrode-Ziegelei über Celle, Archivabschlag 1944

  • Wolthausen (Winsen, Aller)

Wolthausen Celle 1 Land,1933

Wolthausen über Celle, 1934

20 Wolthausen über Celle, Archivabschlag 1944

  • Pollhöfen und Ummern haben gemeinsam zum 1. April 1974 den Landkreis Celle verlassen und sich dem Landkreis Gifhorn angeschlossen.

Die Einschreibbriefe, die in einer der obigen Poststellen II aufgegeben wurden, wurden im übergeordneten Postamt in Celle, Schloßplatz 8 mit einem Einschreibzettel „Celle Land“ abgefertigt.

Außenansicht des Postgebäudes der Kaiserlichen Deutschen Reichspost in Celle, Schoßplatz 8, um 1900. Erbaut 1886 bis 1888, vormals Standort der Alten Münze

123 Jahre später, am 31. Mai 2023. Die Beschriftung über der ersten Etage weist auf die frühere Nutzung hin

Es fehlen in der Auflistung die Orte aus dem Landkreis Celle, die durchgängig mit einem Postamt oder einer Poststelle I ausgestattet waren.

Welche Orte mit einer Poststelle II fehlen bei den Abbildungen und in der Auflistung?

Und welche Varianten mit Jahreszahlen können ergänzt werden? Bitte senden Sie mir gern einen Scan und ich baue den Stempel mit ein. Ihre freundliche Mitarbeit wird, wenn gewünscht, gern in der Quellenangabe gewürdigt.

In diesem Artikel können bisher 99 Postorte mit Poststellen II im Landkreis Celle belegt werden.

Die Suche geht weiter. Haben folgende Orte jemals eine Poststelle gehabt?

Im Ortsverzeichnis (Verzeichnis der Postanstalten, Eisenbahn-, Kraftwagen-, Luftverkehr- und Dampfschiffstationen in Deutschland und der wichtigeren Orte im Auslande) bearbeitet im Reichspostzentralamt Berlin aus dem Juli 1930 sind folgende Orte (in Klammern das Ziel einer Eingemeindung) aus dem Landkreis Celle aufgeführt.

  • Müden, Örtze (Faßberg)
  • Steinförde (seit 1929 zu Wietze)
  • Sülze (Bergen)
  • Westercelle (Celle)

Und folgende Orte nicht. Diese könnten aber in dem Zeitraum von 1930 bis 1964 noch in den Genuss einer lokalen Postversorgung gekommen sein:

  • Alvern (Garßen)
  • Burg (Altencelle)
  • Dalle (Eschede)
  • Fernhavekost (seit 1929 zu Hohnebostel)
  • Hagen (Bergen)
  • Hahnenhorn, zu Hohne im Landkreis Celle, seit 1. März 1974 zu Müden, Aller im Landkreis Gifhorn. Hahnenhorn hieß bis 1932 Hahnenmoor
  • Heese (Eldingen)
  • Hohne bei Bergen (Gutbezirk Platz Bergen)
  • Klein Hehlen (Celle)
  • Lohe (seit 1929 zu Dalle)
  • Meißendorf (Winsen, Aller)
  • Neuhaus (seit 1929 zu Langlingen)
  • Neuwinsen (seit 1929 zu Südwinsen)
  • Nordburg (Wienhausen)
  • Ohe (seit 1929 zu Höfer)
  • Rebberlah (Eschede)
  • Schwachhausen (seit 1929 zu Offensen)
  • Siedenholz (seit 1910 zu Unterlüß)
  • Spechtshorn (Hohne)
  • Starkshorn (Eschede)
  • Südwinsen (Winsen, Aller)
  • Weesen (Hermannsburg)
  • Weyhausen (Eschede)
  • Wittbeck (seit 1929 zu Wolthausen)

Es ist keine Überraschung, dass diese Auflistung nicht komplett ist. Der Betrieb einer Poststelle II wurde eingestellt, war nicht durchgehend besetzt oder wurde bei stärkerer Kundennachfrage zur Poststelle I hochgestuft. Nicht immer war die Deutsche Reichspost und später die Deutsche Bundespost in jedem noch so kleinen Ort mit einem Postangebot vertreten. Diverse Postorte haben ihren Namen bei Gebietsreformen und Eingemeindungen ab 1905 und in den Jahren 1929, 1961, 1964, 1968, 1971, 1973, 1974, 2014 und 2015 verloren. 

Diese Veränderungen gäben ausreichend Stoff zur Recherche und zur Dokumentation. Aber der Umfang würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Und dieser Blog soll sich weiter mit Einschreiben aus Niedersachsen beschäftigen. Bei doch so vielen interessanten benachbarten Themen, bitte ich um Nachsicht.

Lesetipps für Sie, für weitere Beiträge aus diesem Blog mit Orten aus dem Landkreis Celle:

Oder Sie probieren bitte die Suche Funktion mit einem Stichwort Ihrer Wahl.

Planung:

  • Die Postorganisation kannte neben dem Postamt, Bahnpostamt, Zweigpostamt, Poststellen I und II, Postagenturen, Posthilfsstellen auch Stadtpoststellen. Da hier auch die Stadt Celle und Orte aus dem Landkreis Celle betroffen waren, könnte zu einem späteren Zeitpunkt ein Artikel über Stadtpoststellen folgen…

Der Landkreis Celle liegt nordöstlich von der Region Hannover. Die Landeshauptstadt Hannover liegt ca. 45 km von der Kreisstadt Celle entfernt.

Quellen: 

  • Die abgebildeten Stempel stammen aus der eigenen Sammlung, von Auktionslosen, von philastempel.de und aus der philatelistischen Literatur.
  • Ortsverzeichnis (Verzeichnis der Postanstalten, Eisenbahn-, Kraftwagen-, Luftverkehr- und Dampfschiffstationen in Deutschland und der wichtigeren Orte im Auslande) bearbeitet im Reichspostzentralamt Berlin, Juli 1930
  • Amtsblatt des Reichspostministeriums, Bekanntmachungen der Deutschen Reichspost, Berlin, Nr. 47, 26. Mai 1933, Verfügung 206, mit der neuen Bezeichnung „Ortsname/ über Leitpostamt“
  • Amtsblatt des Reichspostministeriums, Bekanntmachungen der Deutschen Reichspost, Berlin, Nr. 56, 6. Juni 1944, Verfügung 175, Postleitzahlen in Stempeln, Muster Abbildungen von Poststellen II Stempeln
  • Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen, 3. November 1961, Nr. 126, Einführung der vierstelligen Postleitzahlen mit Auflistung der Orte
  • Postgebiet Landkreis Celle, Ausstellungskatalog Cephila 1962, Edmund Dittrich
  • Philatelie und Heimat Celle, Briefmarkenausstellung 1968, Edmund Dittrich, Postgeschichte im Raum Celle, S. 59 ff.
  • Bernhard Brunner, Mömlingen, http://www.plz-stempel.de/10301/index.html, abgerufen am 7. Juli 2025, Archivabschläge 20 „Ort“ über Celle 1944, Herstellung durch Fa. Heinrich Bönecke, Hannover
  • Peter Griese, Poststellen-Stempel 1928-1988, Neue Schriftreihe der Poststempelgilde, Band 175 
  • Werner Vogler, 28.1.2014, https://www.briefmarkenverein-bamberg.de/vortraege/v_Poststellen.pdf
  • Briefmarken und Stempel mit Abbildungen von Celle, https://www.barth-celle.de/celler-briefmarken.html, abgerufen am 7. Juli 2025
  • Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Berlin, Onlinesammlung der Museumsstiftung, abgerufen im Mai 2025
  • Abbildung Kreis Celle von https://www.niedersachsen.de/startseite/land_leute/das_land/kreise_und_gemeinden, abgerufen Juli 2025
  • Foto Postamt vom Autor, 31. Mai 2023
  • https://www.philastempel.de, letztmals abgerufen am 12. August 2025

    Amt Delmenhorst

    Der Zusatz „Amt“ vor der Ortsbezeichnung macht neugierig.

    Das Amt Delmenhorst war ab 1814 ein Verwaltungsbezirk des Großherzogtums Oldenburg und des späteren Freistaats Oldenburg.

    Die Bezeichnung Amt war gleichzusetzen mit der eines Landkreises.

    Das Amt Delmenhorst wurde 1814 gegründet und ging 1932 weitestgehend im Amt Oldenburg, dem späteren Landkreis Oldenburg auf.

    Zum Amt Delmenhorst gehörten, teils temporär:

    • Altenesch
    • Delmenhorst (ab 1855 zur Stadt Delmenhorst)
    • Ganderkesee (ab 1858)
    • Hasbergen (ab 1858)
    • Hude (ab 1858)
    • Schönemoor
    • Stuhr

    R-Brief Ganderkesee (Amt Delmenhorst), Poststempel vom 1. Dezember 1941, an das Arbeitsamt in Bremen

    R-Zettel Ganderkesee (Amt Delmenhorst), vom obigen Beleg

    R-Brief Ganderkesee, Poststempel 19. März 1920 nach Vechta. Dieser R-Zettel mit dem Zusatz Amt Delmenhorst ist ganzseitig gezähnt und weist einen Setzfehler auf: Gandersee statt Ganderkesee.

    R-Zettel vom obigen Beleg

    R-Brief Grüppenbühren (Amt Delmenhorst) nach Hude, Poststempel vom 21. Juni 1926

    R-Zettel Grüppenbühren (Amt Delmenhorst), vom obigen Beleg

    R-Brief Grüppenbühren (Amt Delmenhorst) nach Lübeck, Poststempel vom 28. Oktober 1935

    R-Zettel Grüppenbühren (Amt Delmenhorst), vom obigen Beleg

    Grüppenbühren ist ein Ortsteil von Ganderkesee.

    Die R-Zettel wurden auch nach dem Übergang zum Landkreis Oldenburg 1933 weiterverwendet bzw. aufgebraucht.

    Delmenhorst und das frühere Amt liegen in direkter Nachbarschaft westlich von Bremen.

    Frage:

    Kennen Sie weitere R-Zettel mit dem Zusatz Amt Delmenhorst? Über einen Scan würde ich mich sehr freuen!

    Winsen an der Luhe

    Eine Kreisstadt mit einem Landkreisnamen aus einem anderen Bundesland!

    Niedersachsen hat aktuell 37 Landkreise und neun kreisfreie Städte. Die Landkreise tragen in 28 Fällen den Namen ihrer Kreisstadt und in sieben Fällen den Namen ihrer Region. Neben dem Landkreis Oldenburg mit der Kreisstadt Wildeshausen fällt noch ein Landkreis „aus der Rolle“.

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist winsen-rz_000711.jpg

    Winsen/Luhe ist die Kreisstadt vom Landkreis Harburg. Harburg ist ein Stadtteil der Freien und Hansestadt Hamburg.

    Warum heißt der Landkreis nicht wie seine Kreisstadt?

    Der Autor Günter Könke stellt die Entwicklungen im Buch „Der Landkreis 1918-1949“ zusammen (auszugsweise zitiert):

    „Pläne einer umfassenden preußischen Verwaltungsreform wurden Ende der 1920er Jahre diskutiert. Ziel der Reformpläne war die Kostenbegrenzung bei den Kreisverwaltungen, die durch die Zusammenlegung nicht leitungsfähiger kleiner Kreise erreicht werden sollte. Betroffen war in erster Linie die Provinz Hannover, die innerhalb des preußischen Staatsgebietes die weitaus größte Anzahl sogenannter Zwergkreise umfasste. Im Regierungsbezirk Lüneburg wurde der Bevölkerungsschnitt der preußischen Landkreise von ca. 53.000 Einwohnern als gewisser Richtwert für eine entsprechende Größe eines Landkreises angenommen.

    Der Kreis Winsen (31.000 Einwohner) und der Kreis Harburg (36.500 Einwohner) lagen mit ihren Werten deutlich darunter. Die Notwendigkeit einer Reform war weitgehend unumstritten.

    Der Vollzug der Reform mit dem Zusammenschluss der beiden Landkreise Winsen und Harburg zum Landkreis Harburg per Verordnung der kommissarischen preußischen Regierung am 1. August 1932 kam für alle Beteiligten überraschend. Die autoritäre Durchführung der Neugliederung betraf insgesamt 46 Landkreise.

    Der Kreis Winsen wurde gemeinsam mit Orten aus dem aufgelösten Kreis Jork zum 1. Oktober 1932 in den Kreis Harburg eingegliedert. Die Kreisverwaltung blieb auch für den Neukreis in der Eißendorfer Straße in Harburg.

    Die nächsten Veränderungen erfolgten durch das Groß-Hamburg-Gesetz vom 26. Januar 1937. Der Kreis Harburg verlor seine Kreisstadt Harburg und diverse Gemeinden mit über 23 % seiner Bevölkerung an die neugebildete Hansestadt Hamburg.“

    Zum 1. Januar 1939 wurde durch Vereinheitlichung der Verwaltungseinheiten im Deutschen Reich aus der Bezeichnung Kreis Harburg auch offiziell, die schon landläufig verwendete Form Landkreis Harburg.

    Harburg blieb jedoch zunächst Sitz des Landkreises Harburg. Nachdem das Gebäude der Kreisverwaltung in Harburg im Krieg zerstört worden war, siedelte diese 1944 ins Schloss nach Winsen (Luhe) um. 1958 wurde Winsen (Luhe) endgültig als Kreissitz festgelegt. 1961 zog die Kreisverwaltung in einen modernen Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft des Schlosses.

    Interessanterweise ist Winsen als Kreisstadt nicht die größte Gemeinde in diesem Landkreis. Buchholz in der Nordheide und Seevetal haben durch Eingemeindungen und die Wohnortnähe zu Hamburg mehr Einwohner.

    Historische Gründe sprechen für Winsen.

    Die Einschreibzettel von Winsen an der Luhe:

    R-Brief von Winsen (Luhe) nach Hannover, 2.5.1894

    geschnittener R-Zettel, R rechtsstehend, vom obigen Beleg, R-Zettel Typ 2164 der Norddeutschen Gruppe

    R-Brief Winsen (Luhe) nach Borstel, 30.7.1914, Frei lt. Aversf. No. 21 Kgl. Pr. Amtsgericht., daher ohne Briefmarken. Borstel ist heute ein Stadtteil von Winsen.

    R-Zettel Winsen (Luhe) vom obigen Beleg, an vier Seiten gezähnt, R-Zettel Typ 2165 der Norddeutschen Gruppe

    R-Zettel Winsen (Luhe), Einheitsausgabe der Deutschen Reichspost, Typ 33, Schrifttyp normal, Verwendung ab 1910

    R-Zettel Winsen (Luhe), Einheitsausgabe der Deutschen Reichspost, Schrifttyp fett

    R-Zettel Winsen (Luhe), Einheitsausgabe der Deutschen Reichspost, zweizeilig

    R-Zettel Winsen (Luhe), Einheitsausgabe der Deutschen Reichspost, zweizeilig, Numerator veränderter Schrifttyp

    R-Zettel Winsen (Luhe), Einheitsausgabe der Deutschen Reichspost, zweizeilig, kleinere Schrift, schmaler Rahmen

    Blanko R-Zettel mit Stempel Winsen (Luhe) mit Kreis zum Eintragen der Postleitgebietszahl (PLGZ), R-Zettel Typ 342, Verwendung ab 1942

    R-Brief 24a Winsen (Luhe) nach 24a Ehestorf, 27.4.1948

    R-Zettel vom obigen Beleg, an vier Seiten gezähnter Blanko R-Zettel aus einem Bogen, Stempel 24a Winsen (Luhe), R-Zettel Typ 762, zweite Ausgabe für das Vereinigte Wirtschaftsgebiet der amerikanischen und britischen Zone

    R-Zettel 24a Winsen (Luhe), 1948, Postleitgebietszahl 24 a im Kreis, R-Zettel auf grauem Papier

    R-Brief von Winsen (Luhe) nach Berlin an den Magistrat von Groß-Berlin, 2.2.1949, Luftpost, Absender Wassermühle Winsen (Luhe), Briefmarken Kölner Dom in drei Farben.

    Die Wassermühle ist ein Stromerzeuger.

    R-Zettel vom obigen Beleg, Blanko R-Zettel, geschnitten mit Stempel, Druckerei Wegener, R-Zettel Typ 7611

    R-Zettel (24a) Winsen (Luhe), 1949, R-Zettel Typ 7653

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Winsen-RZ-296.jpg

    R-Zettel 24a Winsen (Luhe), kleineres Format, weißes Papier, R-Zettel Typ 7663, Druckerei Sontag, Nieder-Olm, Verwendungszeit ab 1952

    Die folgenden R-Zettel, Rautenausgabe mit Amtskennzeichen (AKZ) wurden zwischen 1956 und 1964 eingesetzt, R-Zettel Typ 771:

    R- Zettel mit AKZ 6 E 7, zweizeilig, Freistempler (24a) Winsen (Luhe) Firma Winsenia 18.8.62

    R-Zettel vom obigen Beleg

    R- Zettel mit AKZ 6 E 7, einzeilig

    R- Zettel mit AKZ 6 E 7, einzeilig, fette Schrift

    Einschreibzettel unterschiedlicher Typen ab 1.4.1964 mit der noch dreistelligen Postleitzahl 209:

    R-Zettel 209 Winsen, Luhe 1

    R-Zettel 209 Winsen, Luhe 1, fetter Schrifttyp

    R-Zettel 209 Winsen, Luhe 1, zweizeilig

    R-Zettel 209 Winsen, (Luhe), zweizeilig, Luhe in Klammern

    R-Zettel 209 Winsen, (Luhe), einzeilig, Luhe in Klammern

    R-Zettel 209 Winsen, (Luhe), einzeilig, Luhe in Klammern, fetter Schrifttyp

    R-Zettel 209 Winsen, (Luhe), einzeilig, Luhe in Klammern

    Unterschiedlicher Typen mit der um eine „0“ ergänzte, jetzt vierstelligen, Postleitzahl 2090:

    Die fünfstelligen Postleitzahlen kamen ab dem 1. Juli 1993 bis zu der Einführung der R-Labels 1997 auf Einschreibzetteln zum Einsatz:

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist 385-W_000695.jpg

    21423 Winsen, Luhe 1, RZ naßklebend , zweizeilig

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist 352-W_000696.jpg

    21423 Winsen, Luhe 1, RZ naßklebend, Unterscheidungsbuchstabe „a“ nicht fett, fehlende Leerstelle hinter Komma, einzeilig

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist 213-W_000697.jpg

    21423 Winsen, Luhe 1, RZ naßklebend, Unterscheidungsbuchstabe „a“ fett, fehlende Leerstelle hinter Komma.

    R-Brief 21423 Winsen, Luhe 1, mit Poststempel 21423 Drage, Elbe 28.9.2005 nach Stockelsdorf. Drage verwendete keine eigene Einschreibezettel. Dieser wurde beim übergeordneten Postamt Winsen 1 aufgeklebt. Ein Landpostbrief, der durch den Poststempel erkannt wird. Üblicherweise würde der R-Zettel den Zusatz „Land“ tragen. Drage gehört zur Samtgemeinde Elbmarsch und nicht zu Winsen.

    R-Zettel vom obigen Beleg, fehlende Leerstelle hinter Komma.

    R-Brief mit Freistempler vom 10.5.1996, 21423 Winsen, Luhe 1 und Unterscheidungsbuchstabe a.

    R-Zettel vom obigen Beleg, fehlende Leerstelle hinter Komma.

    21423 Winsen, Luhe 1, R-Zettel kleineres Format, selbstklebend, fehlende Leerstelle hinter Komma

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist 049-W_000699.jpg

    21423 Winsen, Luhe 1, R-Zettel größeres Format, selbstklebend, fehlende Leerstelle hinter Komma, Postamtsbezeichnung in zweiter Zeile „verhungert“

    Damals:

    Das Kaiserliche Postamt in Winsen, Baubeginn 1895 und Nutzung bis 1972

    Heute:

    Das ehemalige Kaiserliche Postamt in Winsen. Über dem Eingang ist der Schriftzug Postamt in vergoldeter Schrift zu sehen, früher Bahnhofsstraße, jetzt Rathausstraße

    Am 1. Juli 1972 wurden die nachfolgen Gemeinden im Zuge der Gebiets- bzw. Gemeindereform eingegliedert. Die Einwohnerzahl stieg dadurch von ca. 12.000 Personen in Winsen im Jahr 1970 auf rund 22.000 Einwohner nach den Eingemeindungen.

    Die Poststellen I und II aus dem Stadtgebiet Winsen, die bisher mit der Postleitzahl 2091 gearbeitet haben, wurden zum 1. November 1972 in 2090 Winsen, Luhe 1 bis 13 umbenannt.

    Die eingemeindeten Orte und ihre Einschreibzettel:

    Die aufgeführte Einwohnerzahl der Ortsteile ergibt eine Einschätzung zum Postaufkommen und der möglichen Einschreibbelege.

    • Bahlburg, ca. 750 Einwohner, AKZ 6 E 7, 2091, 2090 Winsen 11,

    R-Zettel Bahlburg über Winsen (Luhe) AKZ 6 E 7

    Poststellen II Stempel aus den Jahren 1941, 1944 und 1947 sind bekannt. 1947 mit der Bezeichnung 24 Bahlburg über Winsen (Luhe).

    • Borstel, ca. 2500 Einwohner, 2091, 2090 Winsen (Luhe) 6

    Ein Poststellen II Stempel von Borstel über Winsen (Luhe) aus dem Jahr 1940.

    Poststellen II führten keine eigenen R-Zettel. Einschreiben wurden beim übergeordneten Postamt entsprechend bearbeitet und mit einem R-Zettel versehen.

    In Borstel wurde am 24.7.1895 eine Posthilfsstelle eingerichtet. 1929 erfolgte eine Umwandlung ist eine Poststelle II und 1948 in eine Poststelle I. 1975 wurde die Post wieder eine Poststelle II und am 31.12.1976 dann geschlossen.

    Poststempel 2090 Winsen, Luhe 6 vom 13.12.1976

    • Gehrden, ca. 250 Einwohner

    Von Gehrden liegt bisher kein Einschreibzettel vor.

    In Gehrden wurde am 1.4.1948 eine Posthilfsstelle eingerichtet. Nach 1961 wurde die Post geschlossen.

    • Hoopte, ca. 800 Einwohner, 2091, 2090 Winsen 3

    R-Zettel 2091 Hoopte

    • Laßrönne, ca. 780 Einwohner, 2091 Lassrönne, 2090 Winsen 4

    Poststempel 2019 Lassrönne vom 19.19.1977, das zweite 19 ist sicherlich ein Einstellungsfehler

    Poststempel 209 Winsen, Luhe 4 vom 22.7.1987

    Die Poststempel als Nachweis für die Poststelle, leider liegt bisher kein Einschreibzettel vor.

    Ein Poststellen II Stempel von 24 Lassrönne über Winsen (Luhe) von ca. 1947.

    Ein weiterer Poststellen II Stempel Lassrönne aus dem Jahr 1935 ist bekannt.

    In Lassrönne wurde am 20.11.1891 eine Posthilfsstelle eingerichtet. 1929 erfolgte eine Umwandlung ist eine Poststelle II und 1948 in eine Poststelle I. Bereits 1957 erfolgte eine Rückstufung in eine Poststelle II.

    • Luhdorf, ca. 2.300 Einwohner, AKZ 9 E 7, 2091, 2090 Winsen 9, 21434 Winsen 9

    R-Zettel Luhdorf über Winsen (Luhe) AKZ 6 E 7

    R-Zettel 2091 Luhdorf

    R-Zettel 209 Winsen, Luhe 9, Postleitzahl dreistellig

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist 401-W_000700.jpg

    R-Zettel mit fünfstelliger Postleitzahl, 21423 Winsen, Luhe 9, naßklebend, zweizeilig

    21423 Winsen, Luhe 9, selbstklebend, fehlende Leerstelle hinter Komma

    • Pattensen, ca. 1.900 Einwohner, AKZ 6 E 7, 2091, 2090 Winsen 12, 21423 Winsen 12

    R-Brief Pattensen i. Lüneburgischen nach Lüneburg, 25.1.1941

    R-Zettel vom obigen Beleg

    Einheitsausgabe des Deutschen Reiches, Weiterverwendung, Aufbrauch der Einschreibzettel auch nach 1945

    R-Zettel Pattensen über Winsen (Luhe) AKZ 6 E 7

    R-Zettel 2091 Pattensen

    R-Zettel 209 Winsen, Luhe 12, Postleitzahl dreistellig

    R-Zettel 2090 Winsen, Luhe 12, Postleitzahl vierstellig

    21423 Winsen, Luhe 12, naßklebend, einzeilig, Filialnr. 12 „verhungert“

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist 331-W_000701.jpg

    21423 Winsen, Luhe 12, naßklebend, zweizeilig

    • Rottorf, ca. 1.200 Einwohner, 2091, 2090 Winsen 8, 21423 Winsen 8

    R-Zettel 2091 Rottorf

    R-Zettel 209 Winsen, Luhe 8, Postleitzahl dreistellig

    R-Zettel 2090 Winsen, Luhe 8, Postleitzahl vierstellig

    R-Zettel mit fünfstelliger Postleitzahl, 21423 Winsen, Luhe 8, naßklebend, einzeilig, fehlende Leerstelle hinter Komma

    Selbstklebender R-Zettel der Postagentur in Rottorf, Unterscheidungsbuchstaben ZG

    Poststempel Winsen auf Einlieferungsschein (Ausschnitt) zu obigem R-Zettel vom 7.1.1997

    • Roydorf, ca. 1.200 Einwohner, 2091

    Ein Poststellen II Stempel von 24a Roydorf über Winsen (Luhe) aus dem Jahr 1957

    Poststellen II führten keine eigenen R-Zettel. Einschreiben wurden beim übergeordneten Postamt entsprechend bearbeitet und mit einem R-Zettel versehen.

    In Roydorf wurde am 15.10.1947 eine Poststelle II eingerichtet und zum 31.12.1972 aufgehoben.

    • Sangenstedt, ca. 500 Einwohner, 2091, 2090 Winsen 7

    Ein Poststellen II Stempel von 24a Sangenstedt über Winsen (Luhe) aus dem Jahr 1960

    Poststempel 2091 Sangenstedt vom 19.16.1980, die Monatsbezeichnung 16 ist sicherlich ein Einstellungsfehler.

    Der Poststellen II- und der Poststempel als Nachweis für die Poststelle, leider liegt bisher kein Einschreibzettel vor.

    In Sangenstedt wurde am 1.8.1929 eine Poststelle II eingerichtet. 1948 erfolgte eine Umwandlung ist eine Poststelle I. Bereits 1959 erfolgte eine „Rückstufung“ in eine Poststelle II.

    • Scharmbeck, ca. 1.600 Einwohner, 21423 Winsen, 2090 Winsen 2, 2091 Scharmbeck, AKZ 6 E 7
    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Scharmbeck_000713.jpg

    R-Zettel 2091 Scharmbeck

    R-Zettel Scharmbeck über Winsen (Luhe) AKZ 6 E 7

    R-Zettel Scharmbeck Winsen Luhe, handschriftlich auf Blankozettel, Wegener Druck

    Selbstklebender R-Zettel der Postagentur in Scharmbeck, Unterscheidungsbuchstaben ZW

    Agenturstempel der Postagentur in Scharmbeck

    Poststempel Winsen Luhe auf Einlieferungsschein (Ausschnitt) zu obigem RZ vom 24.1.1997

    Die Postagentur in Scharmbeck wurde am 4.10.1995 eröffnet.

    • Stöckte, ca. 1.800 Einwohner, 2091, 2090 Winsen 13

    R-Zettel 2091 Stöckte

    In Stöckte wurde am 1.8.1929 eine Poststelle II eingerichtet und 1948 erfolgte eine Umwandlung ist eine Poststelle I. Die Poststelle II „2090 Winsen (Luhe) 13“ in Stöckte wurde am 31.3.1976 geschlossen.

    • Tönnhausen, ca. 700 Einwohner, 2091, 2090 Winsen 5

    Ein Poststellen II Stempel von (24a) Tönnhausen über Winsen (Luhe) aus dem Jahr 1961

    Der Poststellen II Stempel als Nachweis für die Poststelle, leider liegt bisher kein Einschreibzettel vor.

    In Tönnhausen wurde am 1.5.1902 eine Posthilfsstelle eingerichtet und 1929 erfolgte eine Umwandlung ist eine Poststelle II.

    Einige der vorgestellten Einschreibezettel gibt es auch mit unterschiedlichen Unterscheidungsbuchstaben. Der Übersichtlichkeit wegen wurde jeweils ein R-Zettel je Typ ausgesucht.

    Weitere R-Zettel und Poststellen II Stempel von Orten mit dem Zusatz „über Winsen/Luhe“ gehören zu Orten, die nicht zum Stadtgebiet gehören.

    In Niedersachsen gibt es einen zweiten Ort mit dem Namen Winsen: Winsen an der Aller im Landkreis Celle, etwa 90 km südlich von Winsen an der Luhe.

    Quellen:

    • Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.
    • Auszüge aus der Postgeschichte Winsens im Katalog Winsen ’92: Rang 3 Briefmarkenausstellung 26./27. September 1992 in Winsen/Luhe, Dieter Fullrich
    • Der Landkreis Harburg 1918-1949, Dirk Stegmann, Christians Verlag Hamburg, 1994
    • Foto vom Autor, März 2020
    • Ein besonders herzlicher Dank geht an Herrn Dieter Fullrich, Winsen/Luhe für die tatkräftige Unterstützung!

    Amtskennzeichen (AKZ)

    Rautenausgabe mit Amtskennzeichen für die Bundesrepublik Deutschland

    Amtskennzahlen für Pakete

    Für den Paketdienst wurde 1956 ein neues System entwickelt. Dabei erhielt jedes selbständige Postamt zusammen mit seinen Zweigpostämtern und Poststellen eine Amtskennzahl.

    Das System dieser Amtskennzeichen war eine Art Verschlüsselung. Die ersten Zahlen von 1 bis 20 wurden, nach dem Paketaufkommen gestaffelt, den Oberpostdirektionen zugeteilt. Die darunter stehenden Buchstaben von A–Z (ohne I, O, Q wegen der Möglichkeit der Verwechslung mit Ziffern) erhielten die Postämter nach gleichen Gesichtspunkten zugeteilt. War das Alphabet erschöpft, wurde eine dreiteilige Kombination vorgesehen: Ziffern – Buchstaben – Ziffern.

    Amtskennzahlen für Einschreibezettel

    Mit Amtsblattverfügung 274/1956 galten die Amtskennzahlen am 30. Juli 1956 auch für die Rautenausgabe der Einschreibezettel.

    Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen Nr. 56 Jahrgang 1956

    Die Amtskennzeichen der Zweigpostämter, Poststellen I und II im Bundesgebiet und in Berlin (West) stimmten mit den Amtskennzeichen der Abrechnungs- oder Leitpostämter überein. Nach der Postreform 1959 galt dies für Postämter und Poststellen. Insgesamt wurden 22 Grundnummern vergeben. Die Nummern 21 für die Landespostdirektion Berlin und 22 für die OPD Saarbrücken wurden unabhängig von dem Zuteilungskriterium des Paketaufkommens vergeben.

    Einen klassischen Erstverwendungstag für die neuen R-Zettel („Formblätter zum Nummernzettel für Einschreibsendung“) hat es nicht gegeben. Aus der Verfügung zitiert: „Ämter und Amtsstellen, deren Bestände an Nummernzetteln der bisherigen Ausführung nicht bis zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Änderungen ausreichen, können Nummernzettel neuer Art auch bereits vor dem 30. Juli 1956 verwenden“.

    Das System wurde am 1. April 1964 von der bis 1993 gültigen Form der ein- bis vierstelligen Postleitzahlen abgelöst. Die alten R-Zettel durften bis zum 31. Mai 1964 weiterverwendet werden. Von kleineren Poststellen wurde das Datum jedoch nicht eingehalten, so dass spätere Verwendungen bekannt sind.

    Haben Sie in Ihrer Sammlung AKZ-Belege mit Verwendungsdaten vor dem 30. Juli 1956 oder nach dem 31. Mai 1964?

    Verfügung Nr. 274/1956

    Eine wesentliche Änderung für die Sendungsart Einschreiben wird in der Verfügung festgehalten:

    „Eingeschriebene Briefsendungen – ausgenommen eingeschriebene Eilbrief- und Nachnahmebriefsendungen – werden am Bestimmungort nicht mehr mit dem Tagesstempel bedruckt.“

    Das Amtsblatt beschreibt in seinen Anlage 1 zu obiger Verfügung die Abbildung eines Nummernzettels für Einschreibsendungen am Beispiel des AKZ Lünen 10 E 8.

    In der Anlage 2 wird nachfolgender R-Zettel dargestellt:

     

    Nummernzettel Beispiel für Einschreibsendungen vom Ausland

    Für Bahnposten wurde der Zettel ohne Ortsaufdruck hergestellt.

    In diesen knapp acht Jahren von 1956 bis 1964 wurden in unterschiedlichen Druckereien im Auftrag von verschiedenen Oberpostdirektionen (OPD) R-Zettel in Auftrag gegeben. Dieses erklärt eine große Anzahl unterschiedlicher Schrifttypen und Schriftgrößen.

    Druckereien für die Amtskennzeichen:

    • Bundesdruckerei, Berlin
    • Hannoversche Gummieranstalt August Wegener, Langenholzen bei Alfeld
    • Schlüterscher Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Hannover
    • Druckerei C.C. Bruns, Minden
    • Adolf Sontag, Nieder-Olm über Mainz
    • F. Fronhofer, Regensburg

    Alle Druckereien stellten R-Zettel Rollen zu 1000 Stück, senkrecht gezähnt, her.

    Der Reiz einer AKZ Sammlung besteht in der Dokumentation der Verwendungsjahre, in der sich eine Vielzahl kleinerer Orte tummeln.

    Spezialisten unterscheiden bei AKZ 15 verschiedenen Typen im gesamten Bundesgebiet, die je nach Druckerei und OPD regional zum Einsatz kamen. Wesentliche Merkmale sind Schrifttyp, Schriftgröße oder die Höhe der Numeratoren.

    Ein Rollenpaar, blanko

    Blanko AKZ mit Stempeln oder handschriftlichen Vermerken überbrückten im Postdienst die Wartezeit auf die fehlenden R-Zettel mit eingedruckter Ortsangabe.

    Die regionalen Zuständigkeiten der Oberpostdirektionen deckten sich nicht mit den Grenzen der Bundesländer.

    Niedersachsen lag ganz oder in Teilen in den Gebieten folgender Oberpostdirektionen:

    • Hamburg 6
    • Münster 7
    • Bremen 9
    • Hannover 12
    • Braunschweig 16.

    Wie sammelt man am besten R-Zettel mit Amtskennzeichen? Diese Frage sollte sich jeder Sammler selbst beantworten. Hilfreich kann eine Eingrenzung des Sammelgebietes auf ein definiertes Gebiet (Bund, DDR, Bundesland, regionales Gebiet, Stadt) sein.

    In Niedersachsen hat es nach Recherchen von Herrn Friedrich J. Opaterny (Autor vom Katalog der Einschreibzettel mit Amtskennzeichen der Bundesrepublik), etwa 2.300 verschiedene AKZ gegeben.

    Ergänzungen auf den R-Zetteln bereichern jede Sammlung und fordern den Interessierten auf, der möglichen Geschichte dahinter nachzugehen:

    Frühere Landkreisbezeichnungen:

    Bakede (Kr Springe) 12 A 1, heute Landkreis Hameln Pyrmont

    Dassel (Kr Einbeck) 16 A 8, heute Landkreis Northeim

    Dornum (Kr Norden) 9 P, heute Landkreis Aurich

    Freschluneberg (Kr Wesermünde) 9 E, heute Landkreis Cuxhaven

    Fürstenau (Kr Bersenbrück) 9 C 2, heute Landkreis Osnabrück

    Klein Berßen (Kr Meppen) 9 D 1, heute Landkreis Emsland

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist neuenkirchen_002937.jpg

    Neuenkirchen (Kr Melle) 9 W, heute Landkreis Osnabrück

    Speele (Kr Hann. Münden) 16 E, heute Landkreis Göttingen

    Thuine (Kr Lingen) 9 R, heute Landkreis Emsland

    Westerhausen (Kr. Melle) 9 W, heute Landkreis Osnabrück

    Ergänzende Angaben zur Ortsbezeichnung:

    Bentheim Bhf 9 A 8 = Bahnhof, ein- und zweizeilig

    Dedelsdorf (Lager) über Wittingen 12 R, zwei unterschiedliche Schriftarten

    Hannover-Flughafen 12 A, Unterscheidungsbuchstabe „a“, Beleg vom 26.4.60

    Hannover Messegelände 12 A, mit Unterscheidungsbuchstaben „g“

    Helmstedt Zonengrenze 16 F

    Hesepe-Bahnhof über Bramsche 9 T

    Munster (Lager) 12 M, jeweils mit Unterscheidungsbuchstabe „c“, unterschiedliche Typen, 2. Abbildung blanko AKZ mit Stempel

    Neuenkirchen Hospital über Bremen-Vegesack 9 N

    Papenburg-Forsthaus 9 D 5

    Wathlingen-Kolonie über Celle 12 E

    Wintermoor-Krankenhaus über Soltau 12 M

    AKZ mit ergänzenden Stadtteilnamen:

    Nur wenige Orte in Niedersachsen weisen zusätzlich eine Stadtteilbezeichnung auf diesen R-Zetteln aus. Wie einleitend beschrieben sind die AKZ ein Fundus für kleinere Orte. Hier eine Auswahl, ein R-Zettel je Ort sollte zur Erklärung reichen.

    Cuxhaven-Duhnen 6 W

    Aurich-Oldendorf über Aurich 9 A 3

    Nordenham-Blexen 9 D 3

    Osnabrück-Eversburg 9 B

    Wilhelmshaven-Fedderwardergroden 9 F

    Celle-Vorwerk 12 E

    Hannover-Ricklingen 12 B, UB „b“

    Hildesheim-Moritzberg 12 C

    Braunschweig-Melverode 16 A

    Goslar-Sudmerberg 16 C

    Salzgitter-Lobmachtersen 16 V

    Postämter mit mehr als einem AKZ:

    Im Regelfall gibt es ein Amtskennzeichen je Postamt. Gelegentlich sind auch zwei verschiedene AKZ bekannt. Von folgenden Orten sind drei verschiedene Kennzeichen bekannt:

    • Baddeckenstedt 16 C1, 16 V, 16 T
    • Bornum 16 A 6, 16 G, 16 A
    • Salzgitter Ringelheim 16 C1, 16 V, 16 T
    • Walkenried 16 C 9, 16 P, 16 Z
    • Wieda Südharz 16 C 9, 16 Z, 16 P
    • Zorge 16 C 9, 16 Z, 16 P.

    Und ein Ort ist die Ausnahme von der Regel, mit vier verschiedene AKZ: Schladen (Harz) ist eine Gemeinde im Landkreis Wolfenbüttel 

    Schladen (Harz) 16 A 6

    Schladen (Harz) 16 C 6

    Schladen (Harz) 16 G

    (Im Moment kann ich den vierten R-Zettel mit dem AKZ 16 C 4  leider noch nicht mit einer Abbildung nachweisen. Aber vielleicht könnten Sie mir einen Scan zur Verfügung stellen?)

    Hinweise auf Postdienststellen:

    BPA Hannover 12 D 9, BPA = Bahnpostamt, Unterscheidungsbuchstabe klein „b“

    BPA Hannover 12 D 9, BPA = Bahnpostamt, Unterscheidungsbuchstabe groß „B“, Poststempel BPA 16

    BPA Hannover 12 D 9, BPA = Bahnpostamt, Unterscheidungsbuchstabe groß „B“

    BPA 16 Hannover 12 D 9, Brief vom 26.5.61, durch Briefkasten aufgeliefert, Bahnpoststempel Hannover-Hamburg Bahnpost ZUG 00178

    BPA 16 Hannover 12 D 9, BPA = Bahnpostamt, Unterscheidungsbuchstabe groß „A“

    BPA 16 Hannover 12 D 9, BPA = Bahnpostamt, Unterscheidungsbuchstabe groß „B“

    OPD Hannover 12, OPD= Oberpostdirektion

    Hannover 2 12 D 8, Unterscheidungsbuchstabe groß „T“, T vermutlich = Telegrafenamt

    Hannover Postscheckamt 12 E 1, Unterscheidungsbuchstabe gestempelt „P“, siehe auch Hinweise auf Selbstbucher

    Vinnhorst Post Hannover-Hainholz 12 A

     

    Westercelle Post Celle

    (Kopie des R-Zettels entnommen aus: Systematik der R- und V-Zettel, Heft 18 B, Arbeitsgemeinschaft R- und V-Zettel e.V.)

    Hinweise auf Selbstbucher:

    Braunschweig Forschungsanstalt für Landwirtschaft 16 A, heutiger Name: Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei – Johann Heinrich von Thünen-Institut

    Mehr Informationen zur Forschungsanstalt für Landwirtschaft erhalten Sie in einem eigenen Artikel.

    Hameln 2 – 12 D mit drei Unterscheidungsbuchstaben „EWW“. Hinter diesem Kürzel sollte sich das Elektrizitätswerk Wesertal verbergen.

    Hannover Postscheckamt 12 E 1, mit gestempelten Unterscheidungsbuchstaben „G“, Briefausschnitt vom 10.9.62, siehe auch Hinweise auf Postdienststellen

    Nordhorn 1 9 G, mit den ungewöhnlichen drei Unterscheidungsbuchstaben „NdB“. Welcher Selbstbucher verbirgt sich hinter diesem R-Zettel?

    Setzfehler:

    In einem späteren Artikel wird das Thema Setzfehler behandelt. Dann wird auch erklärt, warum es Setzfehler und nicht Druckfehler heißt.

    Ein „I“ statt einer „1“ bei Buxtehude Land 6 B 1

    Buxtehude 1 Land 6 B 1

    Dörverden (Kr Verden (Aller) 9 M, statt der Klammer vor Aller sollte ein Komma stehen.

    Dörverden (Kr Verden, Aller) 9 M, in der richtigen Variante.

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    Kirchhorst über Stadthagen 12 U, fehlen zwei Buchstaben zur richtigen Schreibweise

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    Kirchhorsten über Stadthagen 12 U, in der richtigen Schreibweise

    Galberlah heißt richtig Calberlah über Gifhorn 12 X. Ein AKZ in der richtigen Schreibweise liegt bisher nicht vor.

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    Handorf über Peine 12 J, der Setzfehler ist das „J“ im Amtskennzeichen. Der Bereich 12 J ist im Bereich Nienburg (Weser) angesiedelt

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    Handorf über Peine 12 F, 12 F ist die richtige Bezeichnung

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist obernkirchen-12-k.jpg

    Obernkirchen (Han) 12 K, das „K“ ist ein Setzfehler. Es gibt überstempelte R-Zettel „U“ auf „K“

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    Obernkirchen (Han) 12 U, das richtige Amtskenzeichen 12 U

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    Uetze (Han) 12 I, das „I“ war ein Setzfehler und wurde mit einem „N“ überstempelt

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    Uetze (Han) 1, 12 N, mit dem richtigen Amtskennzeichen

    Zeilen vertauscht bei Braunschweig 7 – 16 A

    Zeilen in der richtigen Reihenfolge bei Braunschweig 7 – 16 A

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist fehl-emmernstaedt.jpg

    Emmernstedt über Helmstedt 16 F, ein „n“ zu viel

    Emmerstedt über Helmstedt 16 F, in der richtigen Schreibweise

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    Woltwische 16 A, es fehlt ein „e“ hinter dem „i“

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist wolt-083.jpg

    Woltwiesche 16 A, in der richtigen Schreibweise

    Weitere Auffäligkeiten sind bei den R-Zetteln mit Amtskennzeichen fehlende senkrechte oder waagerechte Striche oder fehlhaft gesetzte Kommata.

    Bezeichnung „über …“:

    Viele R-Zettel mit Amtskennzeichen führen ein „über“ im Text. Bei den folgenden abgebildeten AKZ wird deutlich, dass hier ein Zuordnung zu einem größeren Postamt vermerkt ist, dem der Ort organisatorisch zugeordnet war. AKZ mit „über“ im Text kommen relativ häufig vor.  Gelegentlich beschreiben Sammler diese Einschreibezettel nicht richtigerweise als Landpostzettel. Sie sind aber stehts ein Hinweis auf kleinere Postorte. (Landpost R-Zettel werden in diesem Artikel in einem nachfolgenden Kapitel vorgestellt.)

    Bendestorf über Buchholz (Kr Harburg) 6 A 8

    Bendestorf über Hamburg-Harburg 6 J

    … über Jever 9 C 6

    Dieser „über“ R- Zettel ist für mich ein Landpostzettel. Der Absender hat den Brief nach Polen am 8.12.56 vermutlich in Schoost über Jever aufgegeben. Der Zensurbrief hat gelitten und auf der Rückseite weitere Briefmarken.

    Landpostzettel:

    Poststellen II waren nicht zwingend mit eigenen Einschreibezetteln ausgestattet. Wollte hier ein Kunde ein Einschreiben aufgeben, wurde der Beleg hier entsprechend frankiert und ein Einlieferungsschein erstellt. Links neben der Frankatur sollte der Landpoststempel gesetzt werden. Der R-Zettel, häufig mit dem Zusatz Land, wurde beim übergeordneten Postamt aufgeklebt.

    AKZ Braunschweig Land 16 A, Landpoststempel 20 b Hülperode über Braunschweig, 25.3.60 nach Hannover

    AKZ Alfeld (Leine) Land 12 G, Landpoststempel 3221 Capellenhagen, 10.5.63 nach Hildesheim, der Übergang zur vierstelligen Postleitzahl wird dokumentiert.

    Nicht immer wurden die Land-R-Zettel mit dem Zusatz „Land“ gekennzeichnet. Auch über unterschiedliche Unterscheidungsbuchstaben gibt es Hinweise auf diese Verfahrensweise:

    Augustfehn 9 A 2, Unterscheidungsbuchstaben Ldkp = Landkraftpost

    Bückeburg 12 T, Unterscheidungsbuchstabe L = Land

    Norden 9 P, Unterscheidungsbuchstaben Ldp = Landpost

    Nordenham 1, 9 D 3, Unterscheidungsbuchstabe „L“ = Land

    Oldenburg (Oldb) 9 D, Unterscheidungsbuchstaben Lkp = Landkraftpost

    Osterholz-Scharmbeck 1, 9 H, Unterscheidungsbuchstaben Ld = Land

    Verden (Aller) 9 M, Unterscheidungsbuchstabe L = Land

    AKZ Wolfenbütte 1, 16 G, Unterscheidungsbuchstaben „kp“ = Kraftpost, Landpoststempel 20 b Achim über Wolfenbüttel, 22.12.61 nach Wolfenbüttel.

    siehe Belegbeschreibung

    Wolfenbüttel 16 G, Unterscheidungsbuchstaben „lk“ = Landkraftpost

    Wolfenbüttel 16 G, Unterscheidungsbuchstaben „Lk“ = Landkraftpost

    Wolfenbüttel 16 G, Unterscheidungsbuchstaben „Lp“ = Landpost

    Keine Regel ohne Ausnahme. In Wolfsburg wurde ein AKZ mit einem Stempel Land ergänzt:

    Wolfsburg 1, 12 W, Landpost- und Poststempel nicht lesbar, nach Helmstedt

    Wolfsburg 1, 12 W, mit Stempel Land

    Große Unterscheidungsbuchstaben:

    Unterscheidungsbuchstaben werden im Regelfall in der klein geschriebene Variante gebraucht. Unterschiedliche Unterscheidungsbuchstaben (UB) wurden in einem Postamt mit mehreren Schaltern eingesetzt.

    Brake (Unterweser) 9 Y mit UB A
    Lüneburg 1 C, 6 S mit UB C neben der 1
    Meppen 9 D 1 mit UB A
    Nordhorn 1, 9 G mit UB A
    Nordhorn 1, 9 G mit UB R
    Nordhorn 1, 9 G mit UB W
    Oldenburg (Oldb) 1 A, 9 D, mit UB A neben der 1
    Oldenburg (Oldb) 3, 9 D mit UB A
    Oldenburg (Oldb) 3, 9 D mit UB J
    Hannover 1, 12 A mit UB B, B neben 1
    Hannover 1, 12 A mit UB B, B über 1
    Hannover 1, 12 A mit UB D
    Hannover 2, 12 D 8 mit UB A
    Hannover 2, 12 D 8 mit UB R
    Hannover 2, 12 D 8 mit UB T
    Hannover 2, 12 D 8 mit UB V
    Hildesheim 1, 12 C mit UB C
    Hildesheim 1, 12 C mit UB I

    Herzberg (Harz) 16 P mit UB A

    Orte, die im Ortsverzeichnis nicht mehr aufgeführt werden:

    Die Deutsche Bundespost hat in der Phase der Amtskennzeichen, und danach in den Jahren 1956, 1958, 1960 und 1965, Ortverzeichnisse veröffentlicht. Folgende Orte sind mit Amtskennzeichen registriert, fehlen aber in einem nachfolgenden Ortsverzeichnis.

    Was ist hier passiert?

    Die drei heutigen Göttinger Stadtteile Geismar, Grone und Weende „verschwinden“ aus den Ortsverzeichnissen, ohne das neue Göttinger Postämter zu einer entsprechenden Zuordnung passen (am 4. Juli 1964 wurde Geismar zusammen mit den Gemeinden Grone, Nikolausberg und Weende in die Stadt Göttingen eingegliedert):

    Geismar über Göttingen 16 B

    Grone über Göttingen 16 B

    Weende über Göttingen 16 B

    Etwas einfacher gestaltet es sich mit dem Ort Höftgrube.

    Dieser Ort wurde eingemeindet nach Dobrock (ca. 1970) und anschließend in die Gemeinde Wingst (Landkreis Cuxhaven). Ein Landpoststempel ist ein Hinweis darauf, das in der Poststelle keine eigenen R-Zettel mehr zum Einsatz gekommen sind:

    Landpoststempel 24a Wingst-Dobrock Post Höftgrube (Niederelbe)

    Höftgrube (Niederelbe) 6 A 7

    Eine besondere Geschichte gibt es über die folgenden zwei Orte zu berichten.

    Alversdorf war ein Dorf, etwa 4 km nordöstlich von Schöningen und 2 km nordwestlich von Offleben im Landkreis Helmstedt gelegen. Es musste von 1967 bis 1974 dem Braunkohletagebau weichen.

    Alversdorf (Kr Helmstedt) 16 S

    Runstedt war eine Gemeinde im Landkreis Helmstedt. Sie befand sich etwa drei Kilometer östlich von Wolsdorf und musste dem Braunkohletagebau im Helmstedter Revier weichen. Von 1958 bis 1968 erfolgte der Abriss des Dorfes, weil es sich auf abzubauender Kohle befand. Am 1. April 1960 wurde das Dorf Runstedt in die Stadt Helmstedt eingemeindet. 1972 wurde mit der Mühle das letzte Gebäude von Runstedt abgerissen.

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist runstedt_002936.jpg

    Runstedt über Helmstedt 16 F

    Blanko AKZ mit Stempel oder handschriftlichen Vermerken:

    Blanko AKZ mit Stempel 24 a Erbstorf über Lüneburg, handschriftlich 6 S ergänzt

    Blanko AKZ mit Stempel Soderstorf über Lüneburg 1. Fehlendes Amtskennzeichen 6 S

    Zum Vergleich der normale R-Zettel Soderstorf über Lüneburg 1, 6 S

    Blanko AKZ mit Stempel Norden. Amtskennzeichen 9 P handschriftlich ergänzt

    Stempel Bordenau über Wunstorf 12 L, 12 auf Blanko R-Zettel vorgegeben, Brief vom 16.7.61 nach Celle

    Vorbereiteter AKZ: über Hannover 12 A. Ergänzt mit Stempel Hannover 27, Dieser R-Zettel war für andere Orte als Reserve vorgesehen. Hannover über Hannover macht keinen Sinn

    Zum Vergleich der normale R-Zettel Hannover 27, 12 A

    Blanko Zettel mit vorbereitetem AKZ 12 A, Stempel Langenhagen (Han) 4. Vermutlich spätere Verwendung eines Blanko R-Zettels nach der Gebietsreform

    Zum Vergleich der normale AKZ Engelbostel über Hannover 12 A. Engelbostel wurde zu Langenhagen 4

    Handschriftlicher Eintrag Messenkamp, 12 auf Blanko R-Zettel vorgegeben, Landpoststempel 3251 Messenkamp, Brief nach Hannover

    Stempel Obernkirchen (Han), 12 U auf Blanko R-Zettel vorgegeben, Brief nach Hannover

    Blanko Zettel mit vorbereitetem AKZ 12, Stempel Ohof über Gifhorn und Stempel mit X, andere Schriftgröße

    Zum Vergleich der normale R-Zettel Ohof über Gifhorn 12 X

    Blanko Zettel mit vorbereitetem AKZ 12, Stempel (20a) Steinhude am Meer, Kennzeichen L handschriftlich ergänzt

    Zum Vergleich der normale R-Zettel Steinhude am Meer 12 L

    Abweichender Poststempel:

    Wittingen 12 R, Poststempel von 3121 Weddersehl, 2.1.64 Brief nach Celle, Beleg mit Aufkleber „Vergiss Mein Nicht: Die Postleitzahl 312 Wittingen“

    Überstempelte AKZ:

    Uslar 16 W, überstempelt mit Allershausen

    Sehr späte Verwendung:

    3030 Walsrode 11, Poststempel 303 Walsrode 11 vom 20.9.88, Blanko AKZ mit handschriftlichem Eintrag

    Eine weitere späte Verwendung aus Krelingen, 3030 Walsrode, Stempel vom 29.6.92 aus 3030 Walsrode 11, Blanko AKZ mit handschriftlichem Eintrag.

    AKZ nach Typen, natürlich…

    Einführend hatte ich bereits darauf hingewiesen, dass bei den AKZ 15 verschiedenen Typen im gesamten Bundesgebiet, die je nach Druckerei und OPD regional zum Einsatz kamen.

    Am Beispiel von Algermissen 12 C, lassen sich zwei wesentliche Drucktypen beschreiben:

    Typ 7721, schlanke Schrift, Druckerei Schlüter – Hannover

    Typ 776, sehr fette Schrift, Druckerei Bruns – Minden

    Wer Spaß an der Spezialisierung findet, kann den Typ 7721 vom Typ 7722 duch die Höhe der Zahlen (Numerator) unterscheiden: 4 mm Höhe zu 4,5 mm Höhe. Wie gesagt…

    Bitte beachten Sie den folgenden Link Fehlliste AKZ auf dieser Website

    Querverweis: einen ergänzenden Artikel zum Thema Amtskennzeichen finden Sie in der Kategorie „Nummernstempel für die Annahme von Einschreibsendungen – Delmenhorst.“

    Quellen:

    Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen, Amtsblatt Nr.59/1959 mit Verfügung Nr. 274/1956

    Katalog der Einschreibzettel mit Amtskennzeichen der Bundesrepublik, Friedrich J. Opaterny, Nürnberg, 1984

    Katalog der Deutschen und verwandten R- und + V-Zettelformen, Herausgegeben von der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft R-Zettel und R-Stempel, 2. Auflage Oktober 1966, umgangssprachlich Overmann-Katalog.

    Systematik der R- und V-Zettel, R-Zettel mit Amtskennzeichen, Heft 18 B, Arbeitsgemeinschaft R- und V-Zettel e.V.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Postleitzahl_(Deutschland)

    Offene Fragen:

    • Selbstbucher: Nordhorn 1 9 G, mit den ungewöhnlichen drei Unterscheidungsbuchstaben „NdB“. Welcher Selbstbucher verbirgt sich hinter diesem R-Zettel?
    • Welche weiteren früheren niedersächischen Landkreisbezeichnungen sind auf AKZ abgebildet und fehlen in obiger Aufstellung?
    • Besonderheiten bei „Land“ R-Zetteln: z.B. Elze (Han) 12 K, Typ 7 mit Poststellen II Stempel und Neustadt a Rbg L – 12 J
    • Postdienststelle: Hameln 1 UB FA für Fernmeldeamt, Fehlliste registriert, suchen…
    • Orte, die im Ortsverzeichnis nicht mehr aufgeführt werden: Höfer Ort – 12 E, Fehlliste registriert, suchen…

    Osterode am Harz

    Am 1. November 2016 feierte das Land Niedersachsen seinen 70. Geburtstag. Und am gleichen Tag verlor die Stadt Osterode ihren Status als Kreisstadt. Der Landkreis Osterode ging an diesem Tag im Landkreis Göttingen auf.

    Nach jahrelangen Vorbereitung fusionierten der Landkreis Osterode und der Landkreis Göttingen zum „neuen“ Landkreis Göttingen. Es ist der erste Zusammenschluss zweier Landkreise in Niedersachsen seit den 1970er Jahren. Die Fusion soll die beiden Landkreise vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zukunftsfähig machen.

    Grund genug nach R-Zetteln zu suchen, die sich mit Osterode beschäftigen. Leider gibt es in der Sammlung vom bisherigen Landkreis Osterrode keinen Einschreibezettel mit dem Hinweis Landkreis Osterode. Vielmehr wurde mehrheitlich bei den Orten des ehemaligen Landkreises der Zusatz Südharz gewählt. Aber im benachbarten Landkreis Northeim bin ich fündig geworden. Der Ort Harriehausen verwendete im Jahr 1937 ein R-Zettel mit dem Zusatz Landkreis Osterrode. Harriehausen wurde am 1.3.1974 in die Stadt Bad Gandersheim (Lk. Northeim) eingegliedert.

    R-Brief von Harriehausen nach Hannover, 22.1.1939

    Zusatz im R-Zettel Kr. Osterode, Harz

    Auch Calefeld (jetzt Kalefeld) liegt in der Zwischenzeit im Landkreis Northeim:

    Zusatz im R-Zettel Kr. Osterode, Harz. Dieser R-Zettel wurde am 5.9.1929 verwendet.

    Wie sich die R-Zettel im Laufe der Jahrzehnte verändert haben, wird hier am Beispiel des Osteroder Stadtteils Lerbach von 1879 bis 1997 gezeigt:

    lerbach

    Deutsches Reich Einschreiben Postkarte, 5 Pfennig mit Zusatzfrankatur 2×10 Pfennig, K1 Lerbach 6.10.1879, R-Zettel mit roter No., Braunschweigerische Gruppe, nach Clausthal.

    669

    257

    712

    986mit PLGZ 20b

    579Wegener, 1945-1947

    538Amtskennzeichen ab 30. Juli 1956

    306AKZ

    826PLZ Numerator fett, ab 23.3.1962

    266PLZ Numerator dünn

    081

    Lerbach wird Osterode 14, dreistellige PLZ, ab 1972

    567

    Lerbach ist Osterode 14, vierstellige PLZ

    041

    fünfstellige Postleitzahl seit 1.7.1993, nur kurze Verwendungszeit dieser R-Zettel bis 1997, dann Einführung der R-Label.

    Lerbach gehörte bis 1972 zum Landkreis Zellerfeld, seit der Gebietsreform am 1.7.1972 zu Osterode und zum gleichnamigen Landkreis, ab 1.11.2016 als Teil von Osterode zum Landkreis Göttingen.

    Quelle: